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Soundtrack 2018 - Tübingen, 16.06.2018 - Druckversion

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RE: Soundtrack 2018 - Tübingen, 16.06.2018 - vedo - 16.06.2018

(16.06.2018, 21:24)smiling_star schrieb: Leider hatten die Kommentatoren Miriam Dattke nicht im Blick, sie war auf bis ca. 3,5km an Burkard dran, ist dann aber wohl ziemlich eingebrochen.
Aber auch ziemliches Harakiri von Dattke, wenn sie das Tempo mitgeht. Ich hätte gedacht, dass sie das nach teils ähnlich spektakulären Einbrüchen in der Jugendzeit mittlerweile mit dem Alter mal abgelegt hat..

Burkard wie erwartet deutlich stärker über 5000m als über die Hindernisse, aber gut, es geht bei einer EM ja auch darum wie gut die Felder besetzt sind..


RE: Soundtrack 2018 - Tübingen, 16.06.2018 - Jo498 - 16.06.2018

Dattke müsste die 3000m noch im Bereich ihrer 3000m-BL um 9:12! durchgegangen sein... Ich war auch sehr überrascht, dass sie das mitgeht. Es war auch am Anfang nicht ideal gleichmäßig, wurde dann, wie man an den Zeiten der Spitzengruppe sieht, aber nochmal schneller, Burkard müsste die letzten 2000 etwa in 6:00 gelaufen sein, die ersten entsprechend noch ein Stück schneller. 15:04 rum war die erste.

Ringer auch stark, Sieg mit 13:22. Den Rest der Deutschen konnte ich nicht mehr richtig sehen. Fehr ist, glaube ich, recht lange an der Spitze der "Verfolger" gelaufen, aber die waren deutlich zurück.


RE: Soundtrack 2018 - Tübingen, 16.06.2018 - longbottom - 17.06.2018

Laut leichtathletik.de ist auch Fehr die Norm über 5000 Meter gelaufen: https://www.leichtathletik.de/news/news/detail/traber-ringer-klein-hering-oder-burkard-top-leistungen-am-fliessband-in-tuebingen/


RE: Soundtrack 2018 - Tübingen, 16.06.2018 - Jo498 - 17.06.2018

Ja, jetzt sind die Ergebnisse auch da. Platz 5 für Fehr mit 13:37,28. Das war sicher nicht ohne, da Fehr praktisch keine Hilfe von der Pace hatte und die meiste Zeit fast alleine bzw. an der Spitze einer sehr kleinen Gruppe laufen musste.

Dattke hat immerhin noch eine BL von 15:44 geschafft, aber mit etwas weniger tollkühner Strategie wären bestimmt noch 5 sec. für die Norm dringewesen. Anders als bei den Männern hätte es für sie auch nach der Spitzengruppe Läuferinnen gegeben, an die sie sich hätte hängen können.

Burkard mit Platz 9 der ew. dt. BL und in diesem Jahr bisher zweitbeste Europäerin nach Bahta (15:10 in Eugene). Dass ihre alte BL total unter Wert war, war eh klar, aber diese Zeit ist richtig gut. Und obwohl sie in einer Gruppe mitlaufen konnte, war das Rennen noch nicht optimal, da zwischendurch (km2+3) etwas zu langsam und am Ende musste bei schnellerer Pace mehrmals überrundet werden.
Tatsächlich deutlich besser als ihre Hindernisleistung, die sich aber natürlich mit mehr Erfahrung auch noch verbessern wird. Vom läuferischen Vermögen wären schon Zeiten unter 9:20 drin (außer Grovdal ist, glaube ich, noch keine der aktuellen besten europ. Hindernisläuferinnen die 5000 so schnell gelaufen).
Bzgl. des EM-Einsatzes sollte man sich möglichst lange alle Optionen offen halten und erstmal sehen, was andere Kandidaten noch bringen. Über 5000m gibt es ja gar keine Vorläufe, soviel ich weiß.


RE: Soundtrack 2018 - Tübingen, 16.06.2018 - Atanvarno - 17.06.2018

(17.06.2018, 08:31)Jo498 schrieb: Burkard mit Platz 9 der ew. dt. BL und in diesem Jahr bisher zweitbeste Europäerin nach Bahta (15:10 in Eugene). Dass ihre alte BL total unter Wert war, war eh klar, aber diese Zeit ist richtig gut. Und obwohl sie in einer Gruppe mitlaufen konnte, war das Rennen noch nicht optimal, da zwischendurch (km2+3) etwas zu langsam und am Ende musste bei schnellerer Pace mehrmals überrundet werden.

Mir hat vor allem gefallen, wie sie sich im Rennen präsentiert hat. Immer auf der Höhe des Geschehens, wenn es mal galt eine Tempoverschärfung mitzugehen, teilweise auch selbst aktiv, wenn es zu langsam wurde. Dass ihr am Ende in paar Körner gefehlt haben ist bei einer so deutlichen Steigerung der Bestzeit nicht so tragisch.


RE: Soundtrack 2018 - Tübingen, 16.06.2018 - Jo498 - 17.06.2018

M.E. haben die Afrikanerinnen gegen Ende nochmal massiv beschleunigt. Meiner Erinnerung nach war der erste km in 3:02-03 herum, dann zwei eher um 3:05, d.h. sogar Burkard ist die letzten 2k in ca. 6:00 gelaufen, die Spitze eher in 5:52 und dabei war der letzte sicher in Relation nochmal deutlich schneller (4k Marke habe ich nicht registriert). Dass km 2+3 relativ langsam waren, erklärt vielleicht auch ein wenig, warum Dattke bis 3k dranbleiben konnte, selbst wenn es für sie immer noch zu schnell war.

Dass Burkard die letzten beiden Runden nicht mehr ganz mitgehen konnte, ist sehr verständlich. Man merkt aber jedenfalls, dass sie, vielleicht auch durch 5 Jahre NCAA sehr rennerfahren ist und sich den Schneid nicht abkaufen lässt.


RE: Soundtrack 2018 - Tübingen, 16.06.2018 - aj_runner - 17.06.2018

Als Zuschauer vor Ort hatte ich folgende Eindrücke:
> Elena hat lange Zeit einen sehr entspannten Eindruck gemacht, die letzten 600 m wurde nochmals kräftig beschleunigt, das kann sie noch nicht mitgehen.
> Ringer ebenfalls sehr souverän und kontrolliert gelaufen. Es war aber bis 20 m vor Schluss unklar, wer tatsächlich vorne ist. Spricht sicherlich auch für die Erfahrung einiger harten Fights aus der Vergangenheit. Ich kann mich noch gut an die Cross-EM im Dez. erinnern, als einige Foristen auf ihn keine 5 Cent gewettet hätten.
> Fehr lief lange Zeit in einer 4-Gruppe, später 2er-Gruppe mit Orth. Als er dann alleine lief, hatte er immer einen schönen Schritt, es schien kontrolliert. Die 4.200 ist er bei 11:30 durch, er brauchte also schon noch eine Beschleunigung seines Tempos, was er mit 2:07 für die letzen 800 auch geschafft hatte.
> Etwas unbemerkt von ganz hinten noch fast an Orth vorbei lief Philipp Pflieger in 13:50 Min ins Ziel. Er erzählte mir, dass er die letzten 3 Wochen 600 km gemacht hatte. Wenn er verletzungsfrei bleibt, ist vielleicht mit einer schönen Leistung bei der EM zu rechnen
> Über 1.500 m fiel Tesfaye schon bei 450 m vor Schluss leicht in Rückenlage. Die EM-Norm so knapp zu verpassen ist sicherlich ärgerlich. In der Form ist bei der EM nicht kein Finale drin. Nach außen macht er einen sehr ausgeglichenen Eindruck, stand auch sofort für die Presse zur Verfügung, wie es bei ihm Innen aussieht, kann nochmals eine andere Geschichte sein.
> Bei den 1.500 m der Mädels habe ich ehrlich gesagt den Überblick verloren. Ins Auge gestochen ist mir, dass Sujew immer Kontakt zur Spitze hatte. Das Beschleunigen am Ende ist aber nicht ihre Stärke. Auffällig war natürlich GFK, die viele Meter hinter dem Feld lief. Der Schritt wirkte schleichend und kraftlos. Wenn sie gerade in einer harten TRainingsphase sein sollte, ist die Frage, ob sie sich mit solchen Rennen einen gefallen tut.
> Nachdem Reuther die 1:45,4 in einem Weltklassefeld gelaufen ist, war ich doch etwas enttäuscht. Denn die erste Runde war sehr gut gepaced, da sehe ich noch einiges an Steigerungsbedarf um in ein EM-Finale zu kommen.
> Hering lief ein sehr kontrolliertes Rennen. Als Schmidt bei 500 m eine Lücke riss, ist sie ruhig geblieben und hatte die letzten 100 m noch genügend Körner. Leider ist Sarah die 80 m die Luft ausgegangen und wurde durchgereicht. Mit etwas mehr Geduld dürfte die EM-Norm trotzdem drin sein.
> Bei den Hochspringerinnen mussten anfangs gegen die Sonne schauen. Der 1.85iger von Jungfleisch war ein Haus, den 1.90iger habe ich leider nicht gesehen. Ich glaube insgesamt, dass die 30-Sekundenregel Leistung kostet. Die Athleten haben kaum Zeit, sich etwas drüber zu ziehen, vorallem wenn es in den zweiten und dritten Versuch geht. Bei den Spezialmeetings wird die Zeit bis zur Freigabe des Sprungs wahrscheinlich flexibler gestalten.

Insgesamt ein feines Meeting, sehr schon organisiert und präsentiert. Poschi fand ich in der Moderation auch sehr gut, vorallem, weil er in einem B-, C- oder D-Lauf die Leistungen der Sportler nicht am A-Lauf maß, sondern an ihrer PB. Nur ist mir unklar warum es Soundtrack-Meeting hieß. Etwas mehr fetzige Musik hätte es schon sein dürfen, ohne gleich die Ohren voll zu dröhnen.


RE: Soundtrack 2018 - Tübingen, 16.06.2018 - Jo498 - 17.06.2018

Die Spitzengruppen konnte man im Stream eigentlich immer ganz gut verfolgen, mein Eindruck entsprach recht genau dem von aj_runner. Nur was weiter hinten passiert, halt nicht. So war mir absolut unklar, ob Fehr oder irgendein anderer Deutscher noch auf Normkurs oder völlig abgeschlagen war.

Sarah Schmidt ist jetzt zwei- oder dreimal 2:02er Zeiten gelaufen, ich denke, dass sie die knappe Sekunde bis zur Norm jedenfalls schaffen kann. Gestern ist sie vielleicht ein bißchen zu offensiv gelaufen.


RE: Soundtrack 2018 - Tübingen, 16.06.2018 - Atanvarno - 17.06.2018

(16.06.2018, 18:50)Jo498 schrieb: Krauses 800m-Zeit in Dessau war gut, aber die 1500m-Rennen beide schwach. Da sollte man schnellstmöglich schauen, was in der Vorbereitung oder Form nicht passt, um bis zur EM vielleicht noch was korrigieren zu können. In der gegenwärtigen Form schafft sie nicht mal ne Medaille.

Krause sagt ihre geplanten Wettkämpfe für die nächsten Wochen ab: s. https://www.instagram.com/p/BkIh4CElXuW/

Sie sagt sie hätte ihren besten Trainingsblock aller Zeiten gehabt, könne es aber auf der Bahn nicht zeigen und möchte die nächsten Wochen zum regenerieren nutzen.


RE: Soundtrack 2018 - Tübingen, 16.06.2018 - longbottom - 17.06.2018

Dann hoffen wir mal, dass die Maßnahme so gut funktioniert, wie letztes Jahr.