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Studium in USA - Druckversion

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RE: Studium in USA - Mateng - 07.05.2018

Zitat:Schau mal hier rein
https://www.usnews.com/best-colleges/rankings/national-universities

Es gibt Stipendien für Unis unter den National Top 50, aber viele Athleten landen auf Unis die weit hinten geranked sind. Solche Abschlüsse sind dann sicher weniger wert
Naja, ich muss ehrlich sagen, dass ich auch den Abschluss einer Uni, die z.B. als Business School gemäß AACSB International akkreditiert ist und auch nicht unbedingt innerhalb der Top50 aller in dieser Liste gefassten US Unis gelistet ist, als nicht uninteressant erachte. Ein solches Auslandsstudium, gekoppelt mit ggf. einem daran in D angeschlossenem MBA vermittelt internationale Erfahrungen, die sicherlich auch für kommende Arbeitgeber spannender sein kann, als ein Abschluss einer Standard-Uni in D. 

Und ich bin auch komplett bei Beity, dass diese Erfahrungen eines Auslandstudiums sehr sehr wertvoll sind. Und zum Thema Verheizen... Das habe ich auch hier schon gesehen ... ... ...  Ein Top-Stipendiat ist ein großes Investment für eine Uni, da wird schon auch geschaut, dass dieser über die 4 Jahre Eligibility hinweg verfügbar ist und nicht in einer Saison kaputt gemacht wird.
Wenn ich sehe, welchen Eiertanz man als Leistungssportler z.T. in D machen muss, um Uni und Studium irgendwie sinnvoll unter einen Hut zu bringen und dann sehe, welchen Standard man z.B. an Unis in den USA mit Optimierung von Sport UND Studium bekommen kann, dann ist der Weg in die USA für viele der 2ten Reihe, die nicht in einen Bundeskader berufen sind, extrem attraktiv.  Wenn der DLV es da dann ggf. , auch was Normierungswettkämpfe anbelangt,irgendwann mal schafft auch etwas über den eigenen Horizont hinaus zu denken und ggf. auch NCAA Finals entsprechend bewertet (Es kann mir keiner erzählen, das Niveau dort wäre geringer als bei einer Juniorengala hier) dann kann das ein Win-Win sein!


RE: Studium in USA - Diak - 07.05.2018

Zitat: Ein Top-Stipendiat ist ein großes Investment für eine Uni, da wird schon auch geschaut, dass dieser über die 4 Jahre Eligibility hinweg verfügbar ist und nicht in einer Saison kaputt gemacht wird.
Natürlich ist für viele der USA-Aufenthalt eine wertvolle persönliche Chance, und ich kenne wenige, die die Wertschätzung, die Athlet*innen dort erhalten, nicht genossen hätte. Die persönliche Lebensentscheidung des Einzelnen ist selbstverständlich zu respektieren. Es ist aber hanebüchen, wie unreflektiert derzeit zunehmend so getan wird, als sei Leistungssport nur dort möglich.
Ich weiß nicht, wie viele Athleten Du während ihres Aufenthaltes dort begleitet hast; was Du hier schreibst, gilt allerdings für einen kleinen Bruchteil der handelnden Trainer. College-Sport ist Mannschaftssport, viele Trainer stehen unter großem Druck, schnelle Erfolge erzielen zu müssen, wenige sind angemessen qualifiziert, die Gruppen oft sehr groß, unsere Trainingskonzeptionen sind in aller Regel völlig inkompatibel. Ich kenne viele Athlet*innen, die dort waren oder sind, viele haben sich persönlich wohl gefühlt - sinnvoll betreut worden sind nur die wenigsten. Die Wettkampfdichte ist für alle außer einigen absoluten Topleuten viel zu hoch. Es ist vollkommen üblich, dass Athletinnen in der Halle Samstags einen Fünfkampf absolvieren und sonntags mehrere Einzeildisziplinen. Eine Athletein von mir, deren technische Defizite durch das an ihrer Uni trotz regelmäßiger Trainerwechsel - davon mehrere ehemalige internationale Topathleten - quasi nicht existente Koordinations- und Techniktraining größer geworden sind, durfte auch gern mal nach einem Mehrkampf noch 400 und 4x4 laufen, denn rennen konnte sie noch =) viele andere sind in kürzester Zeit massiv langsamer geworden - mein Lieblingszitat eines befreundeten Trainerkollegen: "xy (PB 5.4?? Punkte, C-Kader) ist schon wieder ne super Hürdenzeit gelaufen. Standen aber keine Hürden da."
Jedes Jahr gehen zig talentierte Athleten der zweiten und dritten Reihe in die Staaten, wer sich sportlich besser entwickelt als es hier wahrscheinlich gewesen wäre, läst sich nicht zufällig an einer Hand abzählen.
Aber noch einmal: Wenn jemand ein Vollstipendium einer guten Uni erhält, gern einmal im Wert sechstelliger Beträge, dem ist nicht zu verdenken, wenn er/sie gehen möchte - eine kluge Entscheidung für den Leistungssport ist dies für einen verschwindend geringen Anteil. Könnte man leicht mal im Rahmen einer Masterarbeit nachvollziehen, wenn man wollte, stattdessen lässt der DLV zu, dass die Agenturen unmittelbar auf deutschen Meisterschaften die Athleten catchen dürfen.