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Schreckgespenst "PotAS" - Druckversion

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RE: Schreckgespenst "PotAS" - Jo498 - 20.03.2018

Ich habe keine Ahnung, wie sich das neue System auf die Nachwuchsförderung auswirken wird. Ich bin mir allerdings sicher, dass Jugendliche nicht zuerst an Fördermöglichkeiten und internat. Medaillen denken, wenn sie sich für einen Sport begeistern. Die steigen ja nicht sofort auf Leistungssportniveau ein.
 Klar, kann es des Engagement dämpfen, wenn man mit Anfang 20 merkt, dass man auf prekäre Unterstützung angewiesen ist, weil es nicht genügend Förderung gibt. (Das ist aber jetzt auch schon ein Problem.)
Aber die Jugendlichen zu einem Sport kriegt man lange vorher (oder eben nicht) und erstmal unabhängig davon.


RE: Schreckgespenst "PotAS" - Diskusmann - 20.03.2018

(20.03.2018, 15:47)Sprunggott schrieb: Hallo in die Runde - relativ weinge Meinungen zum Thema... Schade 
Vielleicht liegt es ja daran, dass es mit der ab Ende Mai gültigen DSGVO ein noch viel größeres Schreckgespenst zu bewältigen gibt...
Alle in der Vereinsverwaltung Tätigen werden das sicher bestätigen können.


RE: Schreckgespenst "PotAS" - AndyI - 20.03.2018

Ich denke, es gibt dabei sehr wenige Meinung, weil das ganze Thema recht komplext ist und kaum öffentlich dargestellt wird. Es läuft für die Meisten irgendwie im Hintergrund seit gewisser Zeit und es tut sich nichts so richtig. 

Ich habe mich in letzter Zeit mal damit auseinander gesetzt und für mich ist da eine gute Idee schlecht umgesetzt worden. Ich denke, die zuständigen Verantwortlichen haben sich an den erfolgreichen Modellen in England und teilweise Holland (Wintersport) orientiert. Dabei hatte man wohl übersehen, dass die deutsche Struktur und unser Leistungssport in der Breite sich doch erheblich von den beiden Ländern unterscheidet. Zudem haben die Engländer für den Prozess zur Einsetzung ihres Systems wesentlich mehr Personal und Unterstützung von Unis eingesetzt. 

Leider nicht mehr Zeit, das gerade genauer auszuführen. Reicht vllt später noch.


RE: Schreckgespenst "PotAS" - Diak - 22.03.2018

Die Diskussion ist vielleicht auch insofern wenig erfreulich, als die gesamte sogenannte Spitzensportreform auf der traurig ignoranten, dämlichen und absurden Medaillenforderung de Maizieres beruht. 
Gebrauch hätten wir eine breite gesellschaftliche Diskussion über die Werte des Spitzensports, über Maßstäbe der Leistungsbweretung und die Vernetzung von Spitzensportl und Gesellschaft.
Stattdessen werden Neiddiskussionen befeuert, scheinobjektive Instrumente wie Potas installiert und durch undifferenzierte Zentralisierung zahlreiche funktionierenden Tariner-Athleten-Teams zerstört, die weit größeres Potential hätten als zu große und mangelhaft individualisierte Teams an Stützpunkten.

Wenn die Prämissen falsch sind und der geschätzte Präsident denkt, Rodeln (mit 1/4 der weltweiten Bahnressourcen in D), Biathlon (wo 3-4 Topathleten über Jahre breite Erfolge in sämtlichen Disziplinen generieren) Skispringen usw. ließen sich mit den Anforderungen in der Leichtathletik vergleichen, dann kann dabei nichts Vernünftiges entstehen.

Seien wir froh, dass die Verantwortlchen bei uns im Verhätnis noch einigermaßen mit Augenmaß vorgehen und Perversionen wie zB bei Beachvolleyball seltener sind. Letzteres schreibt sich vielleicht zu leicht, wenn man kein Lauftrainer /-athlet ist, in deren Haut möchte ich wirklich nicht stecken...


RE: Schreckgespenst "PotAS" - Jo498 - 22.03.2018

(22.03.2018, 09:21)Diak schrieb: Die Diskussion ist vielleicht auch insofern wenig erfreulich, als die gesamte sogenannte Spitzensportreform auf der traurig ignoranten, dämlichen und absurden Medaillenforderung de Maizieres beruht. 
Gebrauch hätten wir eine breite gesellschaftliche Diskussion über die Werte des Spitzensports, über Maßstäbe der Leistungsbweretung und die Vernetzung von Spitzensportl und Gesellschaft.
Und genau da müsste eben der Sportjournalismus helfen bzw. müsste der DLV entsprechende Debatten anstoßen. Egal, was in der Vergangenheit versäumt wurde, als Breitensport ist die LA immer noch viel zentraler als die medaillenträchtigen Eiskanalsportarten u.ä. bei denen es oft keinen nennenswerten Breitensport gibt.

Die Verlogenheit des DOSB war nun bei den Winterspielen "zum Glück" so offensichtlich, dass doch etliche Kommentare darauf hinwiesen, wie innerhalb von wenigen Tagen die Rhetorik von "Dabeisein ohne Doping ist wichtiger als Medaillen" zu "Medaillenrausch, super, toll" wechselte.
Zitat:Wenn die Prämissen falsch sind und der geschätzte Präsident denkt, Rodeln (mit 1/4 der weltweiten Bahnressourcen in D), Biathlon (wo 3-4 Topathleten über Jahre breite Erfolge in sämtlichen Disziplinen generieren) Skispringen usw. ließen sich mit den Anforderungen in der Leichtathletik vergleichen, dann kann dabei nichts Vernünftiges entstehen.
Auch das muss eben sowohl mit Hilfe unabhängiger Journalisten als auch vom DLV so kommuniziert werden, dass es als realistische Beschreibung (die es ja ist) und nicht als "Neiddebatte" rüber kommt. Es hat ja auch eine anderes Seite: Leichtathletik wird eben auch attraktiver dadurch, dass eben die ganze Welt mitmacht, nicht nur die Handvoll Länder mit mehreren Profi-Eiskanälen.
Zitat:Seien wir froh, dass die Verantwortlchen bei uns im Verhätnis noch einigermaßen mit Augenmaß vorgehen und Perversionen wie zB bei Beachvolleyball seltener sind. Letzteres schreibt sich vielleicht zu leicht, wenn man kein Lauftrainer /-athlet ist, in deren Haut möchte ich wirklich nicht stecken...
Was genau meinst Du beim Beachvolleyball?


RE: Schreckgespenst "PotAS" - Diak - 22.03.2018

https://www.morgenpost.de/sport/article211606673/Im-deutschen-Beachvolleyball-wird-gnadenlos-ausgesiebt.html



http://www.deutschlandfunk.de/zentralisierung-im-deutschen-beachvolleyball-verband-setzt.1346.de.html?dram:article_id=380524