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Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Druckversion

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RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 16.04.2022

Um etwas Ordnung und Übersicht über die Verletzungen pro Disziplin und Protagonisten zu bekommen und Verbesserungen einzubringen, mache ich folgende Vorschläge, dass die Verletzungen und OP zentral gesammelt und ausgewertet werden.

Was kann man daraus filtern:

1. Vornehmlich vorkommende Schädigungen in der Disziplin und Ansätze für die Eliminierung in den Bereichen
2. Vorkommende Schädigungen in den Teams und Heimteams, also Verursacher
3. Vornehmliche Prophylaxe bestimmter Körperregionen
4. Präzise Untersuchungen allgemeiner und spezieller Übungen
5. Gravierende Umgestaltungen des Übungspools
6. Eingrenzungskriterien
7. Fazit für zukünftige Fortbildungen

Gertrud


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 16.04.2022

https://www.leichtathletik.de/news/news/detail/76377-eisenmangel-amanal-petros-muss-einen-gang-zurueckschalten

Ich frage mich immer wieder, wie solche Ergebnisse bei Kaderathleten auftreten können??? Ist das Netz in den sportärztlichen Untersuchungen nicht engmaschig genug?

Gertrud


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 23.04.2022

Ich bin dabei, völlig neue Konzepte im Krafttraining zu erstellen, die ganz spezielle Bewegungskombinationen beinhalten, damit systembedingte Verletzungen ausgeschlossen werden und Strukturen z. B. an der Wirbelsäule oder als Disziplinzubringer gravierend optimiert werden. Ich handele in der Verletzungsprophylaxe vornehmlich nach meinem Prinzip der Eingrenzung mit einer Null-Toleranz in der Verletzungsträchtigkeit. Es handelt sich um ein vollkommen maschinenfreies Training, wobei Belastungen an den leistungstreibenden Stellen forciert werden. Die hochdimensionalen Vorgänge finden weitgehend Anwendung. 

Ich recherchiere fast täglich national und international und gestalte viele Zubringer nach neuen Gesichtspunkten. Getriggert wird meine Einstellung oft durch kleine Hinweise in anderen Übungen. Ich bin immer wieder auf der Suche nach der möglichen Gesamtheit in der Beteiligung der Strukturen in allgemeinen Gesundheitskriterien und in spezieller Disziplinabhängigkeit. Es handelt sich sozusagen um eine konzertierte Aktion im Einklang der körperlichen gesunden Teamarbeit. Mein Kopf wird bis zur Urne in der Hinsicht sehr gut funktionieren.  Wink ‌ (hoffe ich doch!!!)

Gertrud


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 18.05.2022

https://www.leichtathletik.de/news/news/detail/76498-flash-news-des-tages

Laura Raquel Müller muss pausieren
Die Deutsche U18-Meisterin über 100 Meter und im Weitsprung Laura Raquel Müller (Unterländer LG) wird von Oberschenkel-Problemen ausgebremst. „Aufgrund einer Beuger-Verletzung musste ich den Wettkampf leider frühzeitig beenden“, erklärte sie im Anschluss an das Sprung-Meeting am Sonntag in Wiesbaden.

https://www.leichtathletik.de/tv/video-detail/video-detail/detail/22014-laura-raquel-mueller-irregulaere-siegesweite-regulaere-bestleistung

Ich habe hier schon ihr anomales Gangmuster analysiert. Es ähnelt dem Bewegungsmuster von Mihambo und Wester und zeichnet klar Defizite in der Hamstringansteuerung auf. Zudem sollte man nach Equipment-Alternativen schauen. 

Fundiertes Wissen ist immer wieder das Zauberwort, um AuA verletzungsfrei über die Runden zu bringen und einen Abgleich und Ausgleich zwischen der Norm und der individuellen Ausprägung zu schaffen. Thumb_up ‌AuA, die vermehrt auf Olympisches Gewichtheben zurückgreifen, sind zwar schnell oben, aber eben nicht punktgenau präpariert, weil es vielfach ein bilaterales, stationäres und trägheitsnutzendes Bewegungsmuster in anderen strukturellen, wenig filigranen anszusteuernden leichtathletischen Bewegungsketten ist, so dass sie nicht disziplinkonform und belastungspunktuell prophylaktisch abgesichert sind.

Gertrud


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 18.05.2022

Wenn man feststellt, dass der biceps femoris caput longum am meisten beim Sprint und der semimembranosus am meisten im Tanz verletzt werden, liegt es daran, dass sie stark belastet, aber nicht mit richtigen Zubringern im Übungspool versorgt werden. Es reicht auch nicht, dass sie versorgt werden, sondern sie sollten im richtigen Kontext auch bezüglich u.a. der richtigen Positionierung versorgt werden. Findet das nicht statt, werden sich die vier Anteile der ischiocruralen Muskulatur unterversorgt, das heißt im schlimmsten Fall, verletzungsträchtig verhalten. Das sollte den TuT klar sein. Jetzt ist doch ganz klar, dass auch das Olympische Gewichtheben aufgrund seiner andersartigen Bewegungen niemals den leichtathletischen Kern treffen kann. Es muss unweigerlich zu Modifizierungen kommen. Übrigens gilt das auch für das gesamte Fasziennetz, das sich in bestimmten Linien bewegt. Tritt Gegensätzliches ein, kommt es zu harten Verfilzungen, die Bewegungen nicht mehr rund aussehen lassen.

Wenn es z.B. wie hier eine nicht normale Statik gibt, sollte immer eine annähernde Korrektur erfolgen, da die Statik gewissen Normen unterliegt.

Gertrud


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 19.05.2022

Man sollte zudem wissen, welche Anteile vornehmlich die Kraft und welche die Geschwindigkeit anschieben. Oft ergibt sich das schon aus dem Verlauf und hinsichtlich der Verletzungsträchtigkeit durch die myotendinösen Schwachstellen, die einer Sonderbehandlung bedürfen. Das heißt mit anderen Worten, dass beileibe nicht nur globale Kenntnisse, sondern sehr differenzierte dazugehören, die meinen Abfragekatalog ergeben.

Auch die Fakten zur Vermeidung von Rezidiven beinhalten die Andersartigkeit und Behandlung nach Hamstringverletzungen. Man sollte dieses Wissen nicht vornehmlich an die medizinische Abteilung auslagern. 2/3 meiner Trainerarbeit bestand in der Arbeit am Schreibtisch. Es ist so herrlich einfach, nur auf dem Platz zu stehen; aber das ist die schlechteste Lösung. Ich nenne diese Trainer ohne Plan immer "Bolzer", was man an Verletzungen und mangelhafter Technik oft sehen kann. Eine Kombination dieser beiden Trainertypen z. B. im Mehrkampf oder Sprint wird auf Dauer immer scheitern, da sich auch völlig andere Vorstellungen und Lösungen im Übungspool ergeben. Wir haben bei Sabine an demselben Themen und Lösungen gearbeitet.

Insofern ergibt mein Tipp an die biomechanische Abteilung, sich von den alten Testverfahren zu lösen und neue Kenntnisse in die Übungslösung einzubeziehen!!! Wir haben diese Menschen im wissenschaftlichen und leichtathletischen Bereich in Deutschland. Man muss sie nur kennen und koordinieren. WinkThumb_up ‌Da wir damals weit und breit keine Person im Verband für diese Themen sensiblisiert sahen, sind wir selbst tätig geworden und haben in unserer "Kaderschmiede" neue Themen und Übungen abseits vom Mainstream entwickelt. 

Gertrud


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 25.05.2022

Ich denke fast täglich über die Vermeidung von Verletzungen nach und versuche dieses Wissen praktisch umzusetzen. Irgendeine Schwachstelle hat jeder Mensch. Wir sind, wenn wir so wollen, auf der einen Seite ein geniales Werk, aber auf der anderen Seite mit "Webfehlern". Einige Schwachstellen fallen sofort ins Auge, andere erfasst man nur dadurch, dass bestimmte Bewegungen (Schultern, Hüftbereich, Füße) nicht machbar sind. Man kann sie nur per Bild orten. Diese Strukturen kann man nur operieren oder im besten Fall stumm halten. Was gehört zu einer solchen Einflussnahme? 

1. Es setzt Kenntnisse über die generelle Vulnerabilität der Strukturen, aber auch die individuelle Form voraus.
2. Ganz wichtig ist die Art und gegebenenfalls die Modifizierung der Bewegungen. Das setzt profunde Kenntnisse voraus.
3. Es erfordert ein Gespür der TuT für die Dosierung.
4. Ich halte das Wissen des folgenden Punktes beim temporären Einsatz von Trainingsmitteln in den Disziplinen für erheblich: profunde Kenntnisse im permanenten Angleichungsprozess.

Beispiel: Ab welcher Entwicklungsphase setze ich individuell den Flop mit dem Absprung ein? Wie sieht das Präparieren durch geeignete Übungen aus? Wo werden die ROM-Grenzen erheblich und oft überschritten? Wie belaste ich im Krafttraining und ab wann speziell? Welche Voraussetzungen hinsichtlich Synostosierung müssen gegeben sein? Wird eine harte Ausrichtung auf jugendliche Topevents angestrebt? Sind die Hauptbelastungszonen durch gutes "orthopädisches Material" gesichert? Gibt es "Baustellen"?... Was kann ich als Trainer/in tun, um mein Wissen auf eine höhere Ebene zu bringen?

Ich muss immer schmunzeln, wenn TuT dazu neigen, bis zur Schmerzgrenze zu gehen und dann das Training zu stoppen. Dann denke ich immer: "Der, die hat tiefe Kenntnisse auch noch nicht recherchiert oder verinnerlicht." Daran messe ich die Trainerqualität. Ich unterscheide immer zwischen Bolzen bis zum Anschlag und Filigranarbeit bis hin zur Spitzenbelastung im biomechanischen Gleichgewicht!!!

Gerade lese ich über die Nulltoleranz des Patella-Squintings, das ich immer wieder bei Malaika Mihambo moniert habe. Das will aber keine/r hören, vor allem nicht, wenn die Leistung stimmt. Wer schert sich dann um antizipierende Gedanken, die vielleicht ihr späteres Leben hinsichtlich ihrer Gelenke Hüfte, Knie, Fuß betreffen? Ich beziehe solche Gedanken immer in mein Konzept ein.

Gertrud


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 26.05.2022

https://www.leichtathletik.de/news/news/detail/76527-deutsche-siege-und-ein-meetingrekord-beim-24-anhalt-meeting-in-dessau

Bei der Athletenpräsentation noch freudig dem Publikum zuwinkend, musste der Sieger der beiden Vorjahre, Johannes Vetter (LG Offenburg), seinen Wettkampf leider verletzungsbedingt nach dem Einwerfen beenden. "Ich habe einfach zurzeit zu viele kleine Baustellen, die ein befreites Werfen unmöglich machen", erklärte er anschließend. "Ich dachte, ich bekomme es heute hin, aber dem war leider nicht so."

Er wirft teilweise schon sehr brachial durch seine enorme Kraft in technisch nicht sauberen Bewegungen. Bei der Schnelligkeit schleichen sich natürlich schnell auch mal Fehler ein. Was mir oft auffiel, war das gegen orthopädische Normen Setzen der Füße: links etwas außenrotiert und stark proniert, rechts in Hyperplantarflexion mit sehr starker Innenrotation. Hier kann es schnell mal zu einer Fraktur an Tibia oder Fußwurzelknochen kommen. Werden die Füße nicht funktionell gut gesetzt, schleichen sich auch meistens Fehler in den Gelenken darüber ein. Zudem hat der linke Fuß wegen seines unheimlich langen letzten Schrittes einen enormen Druck auf die Ferse zu kompensieren. Die Verbesserung dieser Anomalien bedeutet eine unheimliche filigrane Sonderarbeit in wirklich großen Zeiteinheiten; aber es lohnt sich, diese Automatismen umzuswitchen.

https://www.lvz.de/Sportbuzzer/Sportmix/Leichtathletik/Titelverteidiger-Vetter-holt-Bronze-im-Speerwerfen

Er zieht den Wurfarm häufig zu früh an und die Hand knickt ab. So kommt er zudem oft in eine unheimliche Ellbogen-Valgusposition unterhalb der Schulterlinie durch sein starkes Ziehen der linken Seite nach links unten. Das bringt einerseits eine enorme Spannung auf die pektoralen Strukturen, aber nicht im arithmetischen Mittel, was natürlich auch eine unheimliche wirkende Kraft in schlechter Schulterposition bedeutet. Hier muss das Reißen an einem bestimmten Ligament vermieden werden, damit sich das Acromion nicht verformt und zu einem Impingement führt. Zudem muss die Valgusposition in der Trägheitsphase des Speeres durch strukturelle Vorsichtsmaßnahmen gekontert werden. Prophylaktisch würde ich auch immer die Leistengegend und die LWS und BWS ins Programm nehmen. Einem möglichen Wirbelgleiten würde ich die Feinarbeit im Volumen für das "Filetstück" im parallelen Gleichgewicht voraussetzen.

Die Übungen am KTG sind genau auf Fehlerquellen hin zu analysieren!!!


Gertrud  


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 27.05.2022

https://www.leichtathletik.de/news/news/detail/76531-flash-news

Den Speerwerfer behinderten am Mittwoch Probleme an "Fuß, Schulter und Beinbeuger rechts".

Das ist heftig. Dann kann man technisch nicht gut werfen und vor allem nicht ohne Schmerzen. - Alles Gute für Saison!!!
Thumb_up

Ich tendiere nach meinen sehr ausgiebigen, jahrelangen Recherchen immer mehr dazu, die Gesundheit in den Mittelpunkt zu stellen und die Übungen daraufhin ganz präzise abzuklopfen und sich überhaupt nicht abhalten zu lassen. Die vulnerablen Stellen im Speerwurf sind bekannt. Es geht um die richtige Zuweisung in den Übungen. Ich bin immer mehr von meinem Weg überzeugt und kenne auch bei Top-AuA nicht einen einzigen Kompromiss!!! Die Orthopädie verzeiht auf Dauer keine Belastungen außerhalb der Norm oder im Überlastungsbereich. 

Gertrud


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - MZPTLK - 27.05.2022

Beim Einwerfen war zu sehen, dass er sich nicht so gut bewegt hat.