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RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 19.02.2018
Man kann als Trainer nicht alles wissen, aber vieles. Jede/r Trainer/in unterliegt mal einem Denkfehler. Es ist sehr wichtig, dass uns diese Dinge nicht ruhen lassen. Ich finde es aber sehr gut, dass man sich der Knieprobleme bei Storl angenommen und offensichtlich auch in den Griff bekommen hat. Wenn man keine Verschaltung in den Kniegelenken hat, ist das ein offenes Scheunentor für Verletzungen. Wenn ich solche Einschläge hier moniere, halten mich natürlich viele für eine Übertreibende. Entscheidend ist aber, dass man Ungemach ankommen sieht. Man muss als Trainer prophylaktisch arbeiten.
Gertrud
RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - TranceNation 2k14 - 19.02.2018
(19.02.2018, 12:16)Gertrud schrieb: Z.B. würde ich einer Protagonistin momentan mit Sicherheit eine Wettkampfpause verordnen, weil es orthopädisch nicht stimmt und auch auf die Schnelle nicht behoben werden kann.
Um ehrlich zu sein, finde ich deine oft interessanten Anmerkungen unglaublich anstrengend und ermüdend zu lesen, da du genau das vermissen lässt, was du selbst forderst: Bennen. Auch wenn es oft naheliegend ist, wieso druckst du rum, Namen zu nennen? Wen willst du schützen? Was erhoffst du dir von dieser merkwürdigen Diplomatie? Sollten wir generell auf dem Niveau einige Disziplinen waren bei den HDM nicht zufriedenstellend, wie kann das bei der Antahl der Talente und Kaderathleten sein? diskutieren?
RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 20.02.2018
(19.02.2018, 20:20)TranceNation 2k14 schrieb:Wenn Athletinnen sich auf einem Leistungshöhepunkt befinden, dann wischt man meine Argumente eh´ weg. Warum sollte ich dann die Gründe nennen? Ich gebe ein Beispiel. Ich habe zu einem befreundeten Trainer gesagt, dass ich gesundheitliche Einbrüche bei einer Athletin erwarte. Er rief mich dann irgendwann an und fragte: "Welchen Fuß meinst du bei der Athletin?" Meine Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. Es bestehen Probleme, wie ich hörte, was sie aber absolut nicht davon abhält, permanent zu starten. Ich nehme an, dass meine Einwände angekommen sind. Ich möchte sie hier nur nicht vorführen. Ich sehe in einem solchen Verhalten einen permanenten Verschleiß, der irgendwann massiv wird. Ich dokumentiere sehr viel und habe auch darüber schon im Ausland berichtet.(19.02.2018, 12:16)Gertrud schrieb: Z.B. würde ich einer Protagonistin momentan mit Sicherheit eine Wettkampfpause verordnen, weil es orthopädisch nicht stimmt und auch auf die Schnelle nicht behoben werden kann.
Um ehrlich zu sein, finde ich deine oft interessanten Anmerkungen unglaublich anstrengend und ermüdend zu lesen, da du genau das vermissen lässt, was du selbst forderst: Bennen. Auch wenn es oft naheliegend ist, wieso druckst du rum, Namen zu nennen? Wen willst du schützen? Was erhoffst du dir von dieser merkwürdigen Diplomatie? Sollten wir generell auf dem Niveau einige Disziplinen waren bei den HDM nicht zufriedenstellend, wie kann das bei der Antahl der Talente und Kaderathleten sein? diskutieren?
Das beste Beispiel ist Storl, wo ich vor langer Zeit schon gesagt habe, dass er knie- und LWS-gefährdet ist. Eine "Baustelle" hat man beseitigt. Ich bin der festen Überzeugung, dass man vieles durch geeignete individuelle Maßnahmen vermeiden und nicht nur beheben und reparieren kann. Ich kenne das jetzige Übungspotential nicht, weshalb ich bei den ISG-Probleme letztens nur vermuten kann.
Ein befreundeter Trainer und Physiotherapeut rief mich an und sagte, dass z.B. Gina Lückenkemper Probleme wegen des modifizierten "Hüfthammers" haben wird. Ich habe eine sehr gute Gruppe von Fachleuten um mich. Man muss sich die Frage stellen, warum ein ISG aus den Fugen gerät?
Ich sehe meine Aufgabe darin, vielleicht irgendwann mal wieder einen talentierten Athleten nach meinen eigenen Vorstellungen ohne fachlichen Verbandseinfluss zu trainieren. Der DLV sollte es bei den Protagonisten mit seinen vielen bezahlten Leuten selbst richten. Es fehlen die wahren Kontrollstationen.
Gertrud
RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - MZPTLK - 20.02.2018
Warum gerät ein ISG aus den Fugen?
Indem man unnatürlich, fehl- und überbelastend trainiert.
Hüfthammer, Scharren, exzessive front mechanics, etc.
sind solche Verirrungen.
Kann man/sollte man machen, aber bitte dosiert uind harmonisch im Rahmen des Gesamt-Konzerts.
In der 2-10. Leistungs-Reihe nimmt das teilweise Formen an, dass die gar nicht mehr richtig laufen können.
Manche machen das schon in der Beschleunigungsphase und kommen nicht richtig in die Pötte.
RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - dominikk85 - 20.02.2018
meinst du übertriebene front side mechanics können gefährlich sein? warum ist das so?
ich denke aus performance sicht kann das mit den front side mechanics schon übertrieben werden. Die theorie ist ja das man quasi den abdruck ein wenig abkürzt und dann kurz hinter dem KSP den Fuß quasi senkrecht unter das gesäß zieht indem man gleichzeitig knie hebt und das bein beugt und anschließend die front side mechanics durch hohen kniehub, auspendeln des US und anschließende aggressive rückführung nach unten forciert. es ist quasi ein laufstil der mehr vertikal als horizontal ist- also fuß relativ senkrecht hoch vom boden und relativ senkrecht, bzw. leicht nach hinten wieder nach unten.
ich denke als idee und als drill ist das auch nicht schlecht und einige können auch davon profitieren diesen still zu üben um effizienter zu laufen, aber in der realität gibt es eben doch auch einen horizontalen impuls und nicht nur knie hoch, auspendeln, fuß senkrecht runter, fuß senkrecht unter der gesäß wieder hoch wie manchmal propagiert.
Bolt hat ja ausgeprägte front side mechanics mit hohem knieub, unterschenkel auspendeln und aggressiver rückführung, aber der streckt dennoch bei den backside mechanics fast durch und bricht den abdruck nicht hinter dem ksp ab um schnell wieder senkrecht unter das gesäß zu kommen.
https://imgur.com/a/qQQpd
Die Idee mit der kurzen recovery senkrecht unter das gesäß mit gleichzeitigem kniehub ist wahrscheinlich schon gut, aber der abdruck ist schon noch wichtig und nicht nur alles auf schnellen turnover und verminderung des bremsstoßes.
RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - MZPTLK - 21.02.2018
Ich hatte mich in anderen Threads schon ausführlich dazu geäussert und die kritischen Dinge benannt.
Es geht nicht um frontside mechanics gegen b.d., sondern um das ganze Konzert in Harmonie, Natürlichkeit und Lockerheit.
Aber was ich in den letzten jahren, besonders den letzten Wochen vor allem bei diversen Regionalmeisterschaften,
auch und vor allem im Nachwuchsbereich gesehen habe,
ist eine krasse Fehlentwicklung, die nicht ohne Verletzungsfolgen bleiben kann.
In diesem Forum werden seit Jahren die vermehrten einschlägigen Verletzungsprobleme,
von AS bis Beuger, usw. bei den Leistungsleuten benannt,
aber wer dokumentiert die Arztbesuche der hunderte, tausende Nobodys?
RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - dominikk85 - 21.02.2018
Hast du wirklich bei regionalmeisterschaften gesehen das leute versuchen übertrieben front side betont zu laufen? Oder war das eher zufällig schlechte technik? Würde mich doch wundern wenn dieser trend schon in "dorfvereinen" angekommen wäre.
RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - MZPTLK - 21.02.2018
Das ist eben der Unterschied, ob man sich nur im Forum umsieht oder aufm Platz.
Offenbar werden vielerorts bei Lehrgängen Übungsformen dieser Art gepusht,
und das staunende, hoffnungsfrohe (Trainer-)Volk setzt das undiffernziert und kritiklos um.
Erschwerend kommt hinzu, dass viele AthletInnen allgemein-konditionell zuwenig auf diese Sachen vorbereitet sind.
Es ist traurig.
RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - -running- - 21.02.2018
(21.02.2018, 12:04)dominikk85 schrieb: Hast du wirklich bei regionalmeisterschaften gesehen das leute versuchen übertrieben front side betont zu laufen? Oder war das eher zufällig schlechte technik? Würde mich doch wundern wenn dieser trend schon in "dorfvereinen" angekommen wäre.Doch ,der Trend ist in den "Dorfvereinen" angekommen .... ob es von allen verstanden wurde ist dann eine ganz andere Frage.
So erscheint es dem Trainer auf einmal "positiv" wenn der Athlet sein hinteres Bein nicht voll streckt und er freut sich. Leider ist der Grund für die fehlende Streckung dann aber meist nicht ein toller Laufstiel sondern schlicht die fehlende Kraft in den Beinen.
_running_
RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 23.02.2018
Es müssten die richtigen Informationen an die Peripherie insgesamt gegeben werden. Da habe ich vielfach meine Zweifel. Letztens habe ich gehört, dass sich im DLV-Sprintbereich die NHC als die Hamstringübung für den Sprintbereich durchgesetzt haben. Solche Sachen werden natürlich ungefiltert übernommen, weil man denen da oben eben mehr zutraut.
Das ist ein solcher Schwachsinn, weil man einfach nicht präzise und vor allem nicht speziell und individuell genug hinterfragt. Die Übung schützt beileibe nicht vor Verletzungen vor allem der typischen LA-Hamstringverletzungen, die sich im myotendinösen Bereich vornehmlich befinden. Es ist nachgewiesen, dass die NHC die vulnerable Stelle am wenigsten schützt.
Wenn es um Verbreitung relevanter Inhalte geht, sollte man möglichst die ans Werk lassen, die Ahnung haben.
Gertrud