Leichtathletikforum.com
Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Training im Spiegel der Sportwissenschaft (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=21)
+--- Thema: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen (/showthread.php?tid=2730)



RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 18.12.2020

https://www.leichtathletik.de/news/news/detail/74267-lucie-kienast-allround-talent-mit-grossem-potenzial

"…Zum Auftritt bei der Mehrkampf-DM in Vaterstetten sollte es jedoch nicht mehr kommen: Anfang August bei den Deutschen Einzel-Meisterschaften in Braunschweig zog sich Lucie Kienast im Weitsprung eine schwere Fußverletzung zu, die Plantar-Faszie unter dem Fuß war angerissen und die junge Athletin danach zwei Wochen auf Krücken angewiesen. "Es fällt mir super schwer, die Füße stillzuhalten", berichtet sie, "aber ich wollte so ein Horrorszenario nicht nochmal erleben und wusste, dass ich den Fuß daher auf keinen Fall zu früh belasten darf."
Rund vier Monate liegt diese Verletzung nun zurück, und das Stillhalten des Fußes hat sich gelohnt: "Mir geht es sehr gut, die Verletzung ist komplett ausgeheilt und ich konnte ganz normal in die Saison-Vorbereitung auf 2021 einsteigen", berichtet Lucie Kienast…."

Sie ist wieder ein Beispiel dafür, dass man unter bestimmten Voraussetzungen zur Leistung sehr oft nur über gravierende Verletzungen im Vorfeld kommt. Es gilt nicht nur, diese Sachen auszuheilen, sondern vor allem Veränderungen an den Systemen vorzunehmen. Irgendwo hat der "Wurm im Detail" gesteckt.  Das kann ich von hier aus natürlich nicht exakt beurteilen. Ursache und Wirkung müssen penibel aufgelistet werden. Ansonsten gibt´s Rezidive. Solche Sachen sind mein Steckenpferd - vor allem in der Prophylaxe.

Trainer und vielfach auch Bundestrainer verfügen nicht immer über Voraussetzungen, solche  Bestandteile "sezierend" zu sehen. Der DLV kanalisiert nach wie vor vielfach AuA in Richtungen, die einfach verletzungsträchtig nicht vorausschauend agieren können und lassen dafür auf der anderen Seite lieber die "Trainer/innen-Rennpferde" im Stall. Thumb_downWink

Eine abschließende Beurteilung der Behandlung nach der Verletzung kann erst erfolgen, wenn die harten Einsätze kommen. Im Aufbau ist das oft aus Intensitätsgründen nicht machbar.

Was mich oft so erschüttert, ist die Tatsache, dass selbst Eltern sich ihre Kinder nicht genau hinsichtlicher körperlicher Defizite ansehen. Sie sehen oft schon, was TuT "scheinbar" falsch machen, erkennen aber die "Klippen" am Körperbau ihrer Kinder nicht, die offensichtlich sind.

Im Grunde geht es immer wieder darum, wie man verhindern kann, dass individuelle Strukturen nicht überbelastet, sondern richtig belastet werden. Das war für mich immer wieder eine große Herausforderung, der ich mich als Trainerin tagtäglich gestellt habe. Ich recherchiere auch in den verschiedenen Trainingssystemen. Warum lässt ein Trainer (ehemaliger US-T. von Pinto) nach anaeroben Sachen Krafttraining machen? Bleiben die Strukturen dabei gesund? Ich habe heute sogar eine Studie gefunden, die sich mit spezieller Metabolik in dieser Hinsicht befasst, wobei es um Glycolyse, Laktat und Hypertrophie geht. (Übrigens auch Krebszellen synthetisieren Laktat, was mich als Betroffene natürlich sehr interessiert. In welchen Bereichen darf ich trainieren? Kein Arzt hat mich bisher darauf angesprochen.). Mich interessieren immer sehr die Zusammenhänge in prophylaktischer und leistungfortschrittlicher Hinsicht.

Gertrud


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 19.12.2020

Ich halte Training nur in bestimmten gemeinsamen Etappen auch für falsch. Wenn AuA nur gelegentlich zu Trainern auch in Übergangsphasen fahren, schleichen sich unbeobachtete und unkontrollierte Fehler ein.

Ich habe mal eine Athletin trainiert, bei der die Eltern immer mehr auch Training alleine zu Hause aus Zeitersparnisgründen forcierten. Das Training habe ich dann aus den und anderen Gründen abgebrochen, weil Ross und Reiter in der Verletzungsursache nicht dingfest gemacht werden können. Ich lege sehr großen Wert darauf, dass meine "Handschrift" im Training fruchtet und man sie auch erkennen kann, wenn man fundierte Kenntnisse hat.

Natürlich gibt es auch verheerende Statistiken bei sogenannten Weltklassetrainern, die Eltern und AuA oft in der Trainerauswahl durch Unkenntnis übersehen und deren Folgen sich erst sehr viel später zeigen. Ich selbst lasse keine Kompromisse heute mehr aus guten Gründen in einem gemeinsamen Ziel zu. Kompromisse im Training sind auch Kompromisse irgendwann in der Leistung. Nur fehlt bei vielen Trainern selbst in der Weltspitze das Wissen, diese "Fallen" zu erkennen. Ich habe z.B. bei Mayer die Trainingsunterbrechung durch nur wenige unvollkommene Übungen vorhergesagt. 

Wir leben heute leider auch in einer Welt, wo es zum großen Teil darauf ankommt, wie werbewirksam man sich präsentiert. Auch bei der Anstellung von Trainern kommt es mehr auf die vordergründige Teamfähigkeit an. Die Leistung hinsichtlich Wissen um Technik, Krafttraining, Verletzungsprophylaxe, Metabolik... werden aus meiner Sicht nicht präzise "abgeklopft". Ich habe immer in flexiblen Teams gearbeitet. Man kann sich niemals so viel Wissen wie ich aneignen, das nur auf "eigenem Mist" gewachsen ist. Ich habe enorm von anderen klugen Köpfen profitiert. Ich habe diese Menschen nie als "Einbahnstraße" benutzt. Gemeinsam bin ich mit engsten Mitstreitern besser geworden. Ich lasse aber keine Profiteure zu, die nur abkupfern wollen.

Ich recherchiere auch in meinem zweiten ausgiebigen Hobby sehr präzise und habe so manche Hinweise hinsichtlich einer Weltmacht gelesen, wie sie z.B. den deutschen Mittelstandsmarkt samt Entwickelungsstrategie aufkauft und in den Firmen möglichst keine Gewerkschaft zulässt. Solche "Niederlagen" würden mir niemals passieren, weil ich agiere und nicht reagiere. Die Deutschen können mittlerweile nur noch zuschauen, wie diese Wirtschaft davongaloppiert. Es ist von deren Seite nicht erlaubt, dass Deutsche ihre Firmen kaufen. Eine andere Weltmacht reagiert mittlerweile mit Sanktionen. - Was heißt das auf den Sport im Procedere mit meiner Person übertragen? Bestimmte Stellen wollen mein Know How selbstverständlich sehr gerne haben - wenn´s geht zum Nulltarif. Das war mal, das kommt nicht wieder!!! Zu einem solchen Ausnutzen muss man schon sehr dumm sein. Wink Die wahren Talente werden lieber zu anderen TuT geschickt und dann teilweise "verschlissen". Dann macht mal weiter so!

Gertrud


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Hesse - 19.12.2020

 Gertrud: "Ich habe heute sogar eine Studie gefunden..."
Es gibt einige Trainer, die nach einer anaeroben Belastung noch ein kurzes, scharfes Krafttraining durchführen lassen. Das Ziel hierbei ist, ein Muskelshift hin zu schnell zuckender Muskulatur zu erreichen. Ich habe bisher leider nichts wissenschaftliches zum Thema gefunden.
@Gertrud : Wo müssen wir (ich) suchen, um diese Studie zu finden? Für einen Hinweis - vielen Dank!



RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 19.12.2020

(19.12.2020, 17:54)Hesse schrieb:  Gertrud: "Ich habe heute sogar eine Studie gefunden..."
Es gibt einige Trainer, die nach einer anaeroben Belastung noch ein kurzes, scharfes Krafttraining durchführen lassen. Das Ziel hierbei ist, ein Muskelshift hin zu schnell zuckender Muskulatur zu erreichen. Ich habe bisher leider nichts wissenschaftliches zum Thema gefunden.
@Gertrud : Wo müssen wir (ich) suchen, um diese Studie zu finden? Für einen Hinweis - vielen Dank!

Ich habe leider nur die Auswirkungen hinsichtlich Krebs für mich notiert. Demnach steigern Krebszellen die Glycolyserate zur Synthese von Aminosäuren..., was zu stärkerem Wachstum führt und dadurch Tumore angeschoben werden.

Die Glycolyserate an sich führt wohl bei den TypII-Muskeln zu stärkerem Wachstum, erinnere ich mich. Das war aber noch nicht alles erforscht. Ich meine, dass Spezialisten der DSHS Köln dabei waren. Ich stelle mir natürlich die Frage, was die Ermüdung durch den anaeroben Bereich vor dem Krafttraining hinsichtlich Gehirn und neuronaler Ansteuerung macht. Hypertrophie um jeden Preis kann nicht unser Ziel sein. 

Im Grunde kann man auch davon ausgehen, dass erst diese Dinge in der Praxis ausprobiert wurden und dann Gegenstand bei Wissenschaftlern geworden sind. Ich habe den Eindruck, dass es noch sehr viele Unbekannte in unserem Trainings-Puzzle in den verschiedenen Bereichen gibt. Was wären z.B. die Konsequenzen für den Wurfbereich? Es gibt sicherlich unterschiedliche Formen, die Hypertrophie auszuprägen.

Es gibt sehr unterschiedliche Auffassungen von Training. Ich werde nie vergessen, dass Tomáš Dvořák und Roman Šebrle harte 600m-Läufe vor dem Hochsprung absolviert haben. Ich habe mir so meine Gedanken ob dieser Gestaltung gemacht.

Gertrud


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 20.12.2020

Es kommt momentan bei mir noch eine Komponente hinzu: die des Überlebens, die natürlich mein sonstiges Katalogisieren einschränken muss. Ich könnte von der gefühlten Kraft noch viel mehr arbeiten, dämme es aber ein und lese dafür mehr, ohne mich irgendwelcher Überbelastung oder Strahlung auszusetzen. WLAN z.B. schließe ich im Vergleich zu früher völlig aus. Momentan bin ich mir selbst die nächste Person. Es geht einfach mehr um meinen persönlichen Spaß. Ich hätte früher auch mehr bei Verletzungen anderer nachgehakt. Ich will heute bei Fortbildungen andere auch nicht mehr "bekehren". Sollen sie ihre eigenen Fehler eben machen. Ich musste letztens schmunzeln, als ich z.B. von den akribischen Zeituntersuchungen in einer Disziplin hörte. Genau diese Disziplin produziert die meisten Verletzungen. Da tappt man aus meiner Sicht völlig im Dunkeln. Man sucht nach dem "Stein des Weisen" und beherrscht die wichtigen Sachen nicht.

Ich werde sehr oft angesprochen, dass man mich in Fachdiskussionen verwickeln möchte. Mir ist meine eigene Zeit für solche Dinge heutzutage oft zu kostbar. Ich mache heute nur noch das, was mein Leben verschönert. Aus der Mühle nur für andere bin ich nach reiflicher Überlegung raus. Man hat mir zu oft vor den Bug geschossen.

Aus meiner Sicht bleibt die Sparte Verletzungsprophylaxe eine DLV-Schwachstelle, weil man die Einordnung nicht beherrscht, die richtigen Leute an die richtigen Stellen zu setzen. Man stellt zu viele "Gleichgestrickte" ein. Es fehlen die Querdenker, die man nicht mit Querulanten verwechseln sollte Wink‌. Es fehlen vielfach die eigentlichen harten "Arbeiter". Ein Verband sollte in der Lage sein, hundert Prozent aus Leistungsbringern herauszufiltern. Wenn ich an mich in den letzten 20 Jahren denke, geht die Quote gegen Cero!!! Thumb_down ‌Ich war immer zu einer fruchtbaren Kooperation mit einem bestimmten Teil bereit, aber eben nicht nur als Zulieferin. Der DLV wird mir zu sehr in eine bestimmte geografische Richtung gedrängt. Da steht die Verletzungsprophylaxe nun mal nicht an vorderster Stelle, weil man gewohnt war, viel zu verbrennen, um eine/n nach oben zu bringen. Die Analyse ist hart, aber aus meiner Sicht realistisch.

Es hilft nur ein völliges Umdenken, wie es die Wirtschaft teilweise vormacht. Ich habe viel aus den Mechanismen funktionierender Wirtschaften gelernt. Auch da muss man bis in die kleinsten Facetten recherchieren, um vorne zu stehen. Es ist beileibe in der Anatomie und Physiologie in der feinen Histologie noch nicht alles aufgearbeitet. Es gibt aus meinen Recherchen einige stille Arbeiter, die manchmal völlig übersehen werden. Ich werde z.B. mit einer Biologiekollegin irgendwann in naher Zukunft eine Reise unternehmen, wo wir uns wahrscheinlich gemeinsam in den Hörsaal eines Anatomen setzen, der mich schon immer fasziniert hat, aber für den Sport so gut wie nie genutzt wird. Seine Forschungen sind der Wahnsinn. Ich verfüge heute über genügend Mittel, mir solche Herzenswünsche alle zu erlauben. Davon profitiert mein unmittelbares sportliches Umfeld sicherlich. Vielleicht könnt ihr meine Intensionen verstehen, mich absolut nicht limitieren zu müssen. Ich bin und werde ein Freigeist sein und bleiben und damit bessere Ergebnisse liefern können als in irgendeiner Abhängigkeit. Wenn man jetzt denkt, dass ich gegen den DLV sei, so ist das vollkommen falsch. Es gibt dort sicherlich auch sehr gute Trainer und Funktionäre. Sie müssen nur das Sagen haben. Wink

In diesem Sinne

Gertrud


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 22.12.2020

Ganz entscheidend sind die Übungskonstruktionen, die natürlich auch individuell geschneidert sein, aber auch den funktionellen Hintergrund beachten sollten, um der Biomechanik gerecht zu werden und Verletzungen verhindern helfen. Da bin ich bei deutschen Trainern und teilweise auch Wissenschaftlern immer sehr erstaunt. Manchmal liegen auch sie richtig. Wink ‌Die Übungen können natürlich nur so gut sein wie die Kenntnisse, die in Kausalzusammenhängen eingebracht werden. 

Letztens habe ich mir den Podcast mit Dr. Tobias Alt (Mainathlet) angehört, wo es um den m. popliteus in bestimmten Sprint-Zusammenhängen ging, wobei in der Hinsicht viel Diskussionstoff besteht, da man natürlich die gesamte Situation um das "Unterfersen" funktionell sehen muss. Die Ausgangspunkte sind sicherlich je nach Betrachter andere, wobei dann auch die Übungen natürlich differieren. L. Seagrave hat z.B. seine Meinung in Kienbaum darüber kundgetan und ist ganz anderer Ansicht, was die Führung des Unterschenkels beim "Unterfersen" anbetrifft. Ich finde es aber gut, wenn Meinungen von Top-Trainern und Top-Wissenschaftlern aufeinandertreffen, wobei in der Praxis ein Usain Bolt nicht die Vorstellung eines L.Seagraves ausführt, weil L.S. meines Erachtens in der Phase die Massen-Trägheit vernachlässigt. Er sieht gerade diesen endgradigen starken frühzeitigen spitzen Winkel zwischen Ober- und Unterschenkel nach dem Lösen des Stützbeines vom Boden als Fehler an. Diese unterschiedlichen Ansichten müssen zweifelsohne zu anderem Übungspotential führen. 

Man kann in der Ausprägung von Übungen selbst bei Positionsgleichheit enorme Fehler in der Belastung hinsichtlich von Gelenken machen.

Es geht mir primär immer um Verletzungsprophylaxe und Individualität bei Übungskonstruktionen.

Gertrud


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - dominikk85 - 22.12.2020

Ich finde es interessant das in vielen Sportarten der Trend eher Richtung Amplitude geht.
​​​​​​
im Sprint habe ich z.b das Gefühl das der Trend eher in Richtung Schrittlänge vergrößern (sprich mehr Impuls am Boden) als Frequenz steigern, sprich die Frequenz hat sich kaum erhöht, aber die Schrittlänge schon.

Noch extremer ist es im Bahnrad sprint wo man vor 30 Jahren mit 150-160 Umdrehungen pro Minute gefahren ist und heute nur noch 120-130 (natürlich mit viel größeren Gängen) weil man rausgefunden hat das der Watt Output bei niedrigeren Frequenzen höher ist.die Zeiten sind daraufhin auch deutlich schneller geworden, wesentlich mehr noch als im Sprint in der Leichtathletik.

Natürlich kann man im Sprint die Frequenz nicht beliebig senken weil man nicht einfach eine Übersetzung Ketten kann die die Schrittlänge auf 5m verlängert im Gegensatz zum Radsportler der seine Übersetzung vergrößern kann und nur seine Kraft steigern muss, aber insgesamt Scheint eher die Schrittlänge der limitierende Faktor zu sein auch wenn eine gewisse Frequenz natürlich gegeben sein muss.


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Sprunggott - 22.12.2020

(22.12.2020, 11:02)dominikk85 schrieb: ....
Noch extremer ist es im Bahnrad sprint wo man vor 30 Jahren mit 150-160 Umdrehungen pro Minute gefahren ist und heute nur noch 120-130 (natürlich mit viel größeren Gängen) weil man rausgefunden hat das der Watt Output bei niedrigeren Frequenzen höher ist.die Zeiten sind daraufhin auch deutlich schneller geworden, wesentlich mehr noch als im Sprint in der Leichtathletik.
... Hat aber bein Bahnradsport auch was mit der Materialentwicklung zu tun.
Vor 20 Jahren wäre bei dem Kraft- Output wäre schlicht der Lenker abgerissen, und das Tretlager entzweit worden. 
Den selben Effekt finden wir grade beim Langlauf auf der Straße - Carbon vs Schrittgestaltung


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - dominikk85 - 23.12.2020

(22.12.2020, 11:58)Sprunggott schrieb:
(22.12.2020, 11:02)dominikk85 schrieb: ....
Noch extremer ist es im Bahnrad sprint wo man vor 30 Jahren mit 150-160 Umdrehungen pro Minute gefahren ist und heute nur noch 120-130 (natürlich mit viel größeren Gängen) weil man rausgefunden hat das der Watt Output bei niedrigeren Frequenzen höher ist.die Zeiten sind daraufhin auch deutlich schneller geworden, wesentlich mehr noch als im Sprint in der Leichtathletik.
... Hat aber bein Bahnradsport auch was mit der Materialentwicklung zu tun.
Vor 20 Jahren wäre bei dem Kraft- Output wäre schlicht der Lenker abgerissen, und das Tretlager entzweit worden. 
Den selben Effekt finden wir grade beim Langlauf auf der Straße - Carbon vs Schrittgestaltung

kann sein, aber früher hat man geglaubt die optimale Wattleistung wird im radsprint bei etwa 150 Umdrehungen erreicht, heute gibt es Studien die sagen sogar um die 100 wären ideal (was natürlich nicht praktikabel für nen Sprint ist weil man auch beschleunigen muss


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 25.12.2020

Wenn man richtig stark und schnell werden will, muss man schon darauf achten, dass man "Volltreffer" im Übungspotential landet. Es sind in den meisten Fällen Eigenkreationen. Dazu gehört eine Rundum-Recherche wegen der größten Vulnerabilität in den Hotspots. Als Übung zähle ich die Nordic Hamstrings im Sprintbereich bei beiden Anforderungen nicht dazu. Die NHE decken nur einen sehr kleinen Bereich im Sprint ab. Die Positionen vor allem bei schnelleren Geschwindigkeiten stimmen nicht, zumal man exakt in den zuständigen Strukturen differenzieren sollte. Die höchsten Geschwindigkeiten können hier bewegungsgerecht auch nicht generiert werden. 

Spricht man im Übungspotential nicht die exakten Stellen der unterschiedlichen Strukturen an, gibt es unweigerlich Verletzungen, obwohl man sich stark wähnt, zumal man noch zwischen proximaler und distaler Beanspruchung unterscheiden sollte.

Gertrud
Ich habe gerade diesen Spruch gehört: "Wer will, findet Wege!"