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Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Druckversion

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RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - krebsan - 26.09.2019

(25.09.2019, 17:18)Gertrud schrieb:
(25.09.2019, 08:46)krebsan schrieb: Und der Anspruch an den Durchschnitts-Nachwuchstrainer kann es schon gar nicht sein. Bei denen bin ich schon froh, wenn sie wenigstens einmal einen wöchigen Trainergrundkurs absolvieren (J+S in der Schweiz).
Aktuell haben viele Schweizer Clubs Wartelisten, vor allem mangels Trainer. Da kann man die Anforderungen nicht unendlich erhöhen.

Es gehören schon sehr gute Bedingungen dazu, sich solche Freiräume zu schaffen, wie ich es praktiziert habe. Da stimme ich Ihnen zu. Auf die Trainer/innen, die sich aufopfernd neben ihrem Beruf auf den Platz stellen, wollen wir natürlich auch nicht verzichten. Man braucht auch sie dringend - keine Frage. Nur im absoluten Spitzenbereich sollte Qualität an erster Stelle stehen, damit die Verletztenstatistik stark sinkt. Es müssen Konzepte her, die diese Bedingungen schaffen. Ich würde auch die Fortbildungen stark umgestalten.

Gertrud

Nur zu meinem Verständnis: In welchem Alter beginnt denn dieser absolute Spitzenbereich? Wie viele Trainer braucht es, damit alle z.B. 12jährigen Kandidaten für internationale Einsätze von sehr gut ausgebildeten, sich ständig weiterbildenden Trainern betreut werden können? Selbst wenn man sie zuweist, was ja auch nicht ohne weiteres möglich ist.
Und woher kommen diese Trainer, wer bezahlt sie?


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 26.09.2019

(26.09.2019, 07:38)krebsan schrieb: 
Nur zu meinem Verständnis: In welchem Alter beginnt denn dieser absolute Spitzenbereich? Wie viele Trainer braucht es, damit alle z.B. 12jährigen Kandidaten für internationale Einsätze von sehr gut ausgebildeten, sich ständig weiterbildenden Trainern betreut werden können? Selbst wenn man sie zuweist, was ja auch nicht ohne weiteres möglich ist.
Und woher kommen diese Trainer, wer bezahlt sie?

Ich gebe mal ein Beispiel in meinem Fall, wenn ich mich selbst (wieder) in gesundem Zustand befinde Am liebsten wäre mir immer gewesen, wenn ich sehr früh an Talente gekommen wäre, um sie entsprechend unverletzt über die Runden zu bringen. Ich halte viel vom vertikalen Trainersystem, dass die AuA frühzeitig in die "richtigen" Hände kommen. Ich halte nicht viel davon, schon Schäden zu übernehmen. Leider passiert das hier auch bei sogenannten Weltklassetrainern. Meine Bezahlung würde Verbände oder Vereine nicht überdimensional viel kosten, da ich als Pensionärin nicht hauptberuflich tätig, aber trotzdem sehr zeitintensiv einsatzfähig wäre. Deshalb sollte man die Berufssparte der Pensionäre auch nicht "auf Halde legen". 

Es gehört natürlich ein hervorragendes Management dazu, den Wert solcher Toptrainer erst einmal zu erkennen. Nach kurzen Gesprächen kann ich mir z.B. in Trainergesprächen ein sehr gutes Bild über deren Fähigkeiten machen und auch die Defizite hinsichtlich Übungsgut beheben. 

Der Verband sollte in Fortbildungen komprimiert sehr gutes Übungsgut anbieten, damit TuT sehr gut geschult werden. Es müssen in solchen Fällen harte Diskussionen um die Übungsauswahl, die individuellen Besonderheiten, die Metabolik ... stattfinden. Ich bin in solchen Besprechungen knallhart, wenn´s um Prophylaxe geht; aber mein Ansinnen dient nur dem Fortschritt. Liege ich falsch, lasse ich mich sofort korrigieren. Da bin ich relativ schmerzfrei.

Gertrud


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - krebsan - 26.09.2019

(26.09.2019, 07:49)Gertrud schrieb:
(26.09.2019, 07:38)krebsan schrieb: 
Nur zu meinem Verständnis: In welchem Alter beginnt denn dieser absolute Spitzenbereich? Wie viele Trainer braucht es, damit alle z.B. 12jährigen Kandidaten für internationale Einsätze von sehr gut ausgebildeten, sich ständig weiterbildenden Trainern betreut werden können? Selbst wenn man sie zuweist, was ja auch nicht ohne weiteres möglich ist.
Und woher kommen diese Trainer, wer bezahlt sie?

Ich gebe mal ein Beispiel in meinem Fall, wenn ich mich selbst (wieder) in gesundem Zustand befinde Am liebsten wäre mir immer gewesen, wenn ich sehr früh an Talente gekommen wäre, um sie entsprechend unverletzt über die Runden zu bringen. Ich halte viel vom vertikalen Trainersystem, dass die AuA frühzeitig in die "richtigen" Hände kommen. Ich halte nicht viel davon, schon Schäden zu übernehmen. Leider passiert das hier auch bei sogenannten Weltklassetrainern. Meine Bezahlung würde Verbände oder Vereine nicht überdimensional viel kosten, da ich als Pensionärin nicht hauptberuflich tätig, aber trotzdem sehr zeitintensiv einsatzfähig wäre. Deshalb sollte man die Berufssparte der Pensionäre auch nicht "auf Halde legen". 

Es gehört natürlich ein hervorragendes Management dazu, den Wert solcher Toptrainer erst einmal zu erkennen. Nach kurzen Gesprächen kann ich mir z.B. in Trainergesprächen ein sehr gutes Bild über deren Fähigkeiten machen und auch die Defizite hinsichtlich Übungsgut beheben. 

Der Verband sollte in Fortbildungen komprimiert sehr gutes Übungsgut anbieten, damit TuT sehr gut geschult werden. Es müssen in solchen Fällen harte Diskussionen um die Übungsauswahl, die individuellen Besonderheiten, die Metabolik ... stattfinden. Ich bin in solchen Besprechungen knallhart, wenn´s um Prophylaxe geht; aber mein Ansinnen dient nur dem Fortschritt. Liege ich falsch, lasse ich mich sofort korrigieren. Da bin ich relativ schmerzfrei.

Gertrud

Selbst wenn die Spitzentrainer sich mit 12jährigen beschäftigen würden, was nicht meiner Erfahrung entspricht: Dann bleibt immer noch das Problem der Selektion, der Talenterfassung. Wie finde ich die richtigen Kandidaten.
Ausserdem: Bleibt nicht gerade Zeit für die akribische Recherche, WEIL kein Trainingsalltag stattfindet. Wenn ich, neben Job und Familie bereits 3-4 Trainings leite und jedes Wochenende auf dem Wettkampfplatz stehe: Wann soll ich das auch noch machen?


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 26.09.2019

(26.09.2019, 08:46)krebsan schrieb: 
Selbst wenn die Spitzentrainer sich mit 12jährigen beschäftigen würden, was nicht meiner Erfahrung entspricht: Dann bleibt immer noch das Problem der Selektion, der Talenterfassung. Wie finde ich die richtigen Kandidaten.
Ausserdem: Bleibt nicht gerade Zeit für die akribische Recherche, WEIL kein Trainingsalltag stattfindet. Wenn ich, neben Job und Familie bereits 3-4 Trainings leite und jedes Wochenende auf dem Wettkampfplatz stehe: Wann soll ich das auch noch machen?

Ich war mal bei DM für junge Mehrkampfjahrgänge in Rhede. Mir fiel eine Menge an potentiellen Talenten auf. Das waren nicht gerade die Punktbesten. Ich habe auch als DLV-Trainerin mit Storp und Mues nicht die die weitenmäßig besten jungen Athletinnen selektiert. Man sollte schon ein Netz von Scouts schaffen und vernünftig kanalisieren. Es ist doch ein Witz, dass der DLV in all den Jahren nicht eine einzige Athletin zu mir kanalisiert hat - oder? Zwei Athletinnen sehe ich momentan in meiner Domäne aufgrund falscher Zuordnung zweier Toptalente scheitern. Es sitzen teilweise an den Schlüsselpositionen nicht die besten Trainer und Funktionäre. Wir sind eine Beziehungs-, aber keine Leistungsgesellschaft geworden.  Thumb_down

Ich erfülle die Normen für die Verbandskanalisation nicht: Man muss möglichst an einem OSP arbeiten und in der Verbindung dem jeweiligen Großverein und entsprechenden Teams angehören. Alle anderen "fallen durch den Rost". Somit gehen dem Verband wertvolle Zubringer verloren. Als Hilfestellung nur für defizitäre TuT im Verletzungsbereich bin ich mir zu schade. Hätte man HjH mit einigen Hürdenläufern "bestückt", wäre die Statistik auch besser.  

Gertrud


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - unruh - 26.09.2019

die Anforderungen die Frau Schäfer an einen Trainer stellt sind definitiv zu hoch.
Wer selbst auf dem Platz steht hat keine zeit mehr sich um theoretische Einzelheiten zu kümmern. Selbst wenn er die Fähigkeiten hätte. Das könnte auch Fr.Schäfer nicht.
Trainingsübungen nach neusten Erkenntnissen müssen von oben angeboten werden.
Doch dazu fehlen dem DLV die nötige Anzahl qualifizirter Sportwissenschaftlet speziell für die Leichtathletik.


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 26.09.2019

(26.09.2019, 09:22)unruh schrieb: die Anforderungen die Frau Schäfer an einen Trainer stellt sind definitiv zu hoch.
Wer selbst auf dem Platz steht hat keine zeit mehr sich um theoretische Einzelheiten zu kümmern. Selbst wenn er die Fähigkeiten hätte. Das könnte auch Fr.Schäfer nicht.
Trainingsübungen nach neusten Erkenntnissen müssen von oben angeboten werden.

Das stimmt so nicht. Durch meinen damaligen sehr guten Rundum-Service und fantastische Zubringer war ich in der Lage, sehr gute Inhalte schon zu Sabines Zeiten zu filtern. Man kann natürlich nicht alles alleine arrangieren. Man braucht ein hervorragendes Netzwerk. Ich habe sehr frühzeitig "die Spreu vom Weizen getrennt" und einen guten Sinn für Qualität entwickelt. Man hat natürlich immer noch Lücken. Ich habe heute Morgen schon wieder ein spezielles Problem gelöst. Ich bin aber auch schon wieder mehrere Stunden an der Recherche.
Zitat:Doch dazu fehlen dem DLV die nötige Anzahl qualifizirter Sportwissenschaftlet speziell für die Leichtathletik.

Das sehe ich anders. Deutschland verfügt über eine sehr gute wissenschaftliche Landschaft als Zubringer für die Leichtathletik. Man muss sie nur erschließen und punktgenau spezifizieren. Das ist das Problem.

Gertrud


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - MZPTLK - 26.09.2019

Ich weiss nicht, was das ganze Gejammer soll.
Knowhow ist heute wesentlich mehr vorhanden und vor allen Dingen wesentlich verfügbarer für JEDERMANN
als in den 'glorreichen Zeiten' der Leichtathletik.

Jeder kann sich jederzeit im Netz schlau machen,
sich Publikationen besorgen(öffentliche Bibliotheken)
oder sich schwerpunktmässig wenige inhaltsschwere Bücher für überschaubare Summen kaufen

Und dann natürlich Youtube: wenn ich ein gutes Bewegungssehen habe,
reicht das schon zu 80 %.
Noch besser ist natürlich das Hospitieren bei guten Trainern und der Austausch mit erfahrenen Athleten.
Und nicht zuletzt die Lektüre des LA-Forums...

Wer also ernsthaft will, der kann ohne jegliche Hilfe vom DLV ein ziemlich guter Trainer werden!


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - krebsan - 26.09.2019

(26.09.2019, 09:08)Gertrud schrieb:
(26.09.2019, 08:46)krebsan schrieb: 
Selbst wenn die Spitzentrainer sich mit 12jährigen beschäftigen würden, was nicht meiner Erfahrung entspricht: Dann bleibt immer noch das Problem der Selektion, der Talenterfassung. Wie finde ich die richtigen Kandidaten.
Ausserdem: Bleibt nicht gerade Zeit für die akribische Recherche, WEIL kein Trainingsalltag stattfindet. Wenn ich, neben Job und Familie bereits 3-4 Trainings leite und jedes Wochenende auf dem Wettkampfplatz stehe: Wann soll ich das auch noch machen?

Ich war mal bei DM für junge Mehrkampfjahrgänge in Rhede. Mir fiel eine Menge an potentiellen Talenten auf. Das waren nicht gerade die Punktbesten. Ich habe auch als DLV-Trainerin mit Storp und Mues nicht die die weitenmäßig besten jungen Athletinnen selektiert. Man sollte schon ein Netz von Scouts schaffen und vernünftig kanalisieren. Es ist doch ein Witz, dass der DLV in all den Jahren nicht eine einzige Athletin zu mir kanalisiert hat - oder? Zwei Athletinnen sehe ich momentan in meiner Domäne aufgrund falscher Zuordnung zweier Toptalente scheitern. Es sitzen teilweise an den Schlüsselpositionen nicht die besten Trainer und Funktionäre. Wir sind eine Beziehungs-, aber keine Leistungsgesellschaft geworden.  Thumb_down

Ich erfülle die Normen für die Verbandskanalisation nicht: Man muss möglichst an einem OSP arbeiten und in der Verbindung dem jeweiligen Großverein und entsprechenden Teams angehören. Alle anderen "fallen durch den Rost". Somit gehen dem Verband wertvolle Zubringer verloren. Als Hilfestellung nur für defizitäre TuT im Verletzungsbereich bin ich mir zu schade. Hätte man HjH mit einigen Hürdenläufern "bestückt", wäre die Statistik auch besser.  

Gertrud

Es besteht natürlich immer die Gefahr, dass ich aufgrund der anderen Situation in der Schweiz von falschen Voraussetzungen ausgehe. Aber: Ich bin an ganz vielen Nachwuchsveranstaltungen. Und ja, mein Trainerauge (das sicherlich nicht vergleichbar ist) würde auch viele Talente sehen. Ob es aber wirklich die richtigen sind, bezweifle ich dann doch. Nicht umsonst ist die Talentselektion so schwierig und umstritten - eine zu enge Selektion ist definitiv nicht zielführend.
Ich wundere mich aber auch über die Begriffe "Kanalisierung" und "Zuführung". Bei uns sind es die mündigen Athleten (bzw. deren Eltern), die entscheiden, welcher Trainingsgruppe, welchem Trainer sie sich anschliessen. Und wenn ein ausgewiesener Weltklassetrainer oder -trainerin sich für das Training von 12jährigen Talenten zur Verfügung stellen würde, könnnte er/sie sich von Anfragen vermutlich kaum retten.
Allerdings habe ich das noch nie erlebt.


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - krebsan - 26.09.2019

(26.09.2019, 09:51)Gertrud schrieb:
(26.09.2019, 09:22)unruh schrieb: die Anforderungen die Frau Schäfer an einen Trainer stellt sind definitiv zu hoch.
Wer selbst auf dem Platz steht hat keine zeit mehr sich um theoretische Einzelheiten zu kümmern. Selbst wenn er die Fähigkeiten hätte. Das könnte auch Fr.Schäfer nicht.
Trainingsübungen nach neusten Erkenntnissen müssen von oben angeboten werden.

Das stimmt so nicht. Durch meinen damaligen sehr guten Rundum-Service und fantastische Zubringer war ich in der Lage, sehr gute Inhalte schon zu Sabines Zeiten zu filtern. Man kann natürlich nicht alles alleine arrangieren. Man braucht ein hervorragendes Netzwerk. Ich habe sehr frühzeitig "die Spreu vom Weizen getrennt" und einen guten Sinn für Qualität entwickelt. Man hat natürlich immer noch Lücken. Ich habe heute Morgen schon wieder ein spezielles Problem gelöst. Ich bin aber auch schon wieder mehrere Stunden an der Recherche.

Der Tag hat aber dennoch nur 24h, auch wenn man dann noch die Nacht dazurechnet... Ich wiederhole mich: Ich kann nicht ständig auf dem Trainings- und Wettkampfplatz stehen, und mich noch mehrere Stunden mit Recherche beschäftigen, wenn ich daneben noch einen fordernden Job und allenfalls eine fordernde Familie habe. Und das alles, nebenbei, praktisch zum Nulltarif.


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 26.09.2019

(26.09.2019, 10:06)krebsan schrieb: 
Der Tag hat aber dennoch nur 24h, auch wenn man dann noch die Nacht dazurechnet... Ich wiederhole mich: Ich kann nicht ständig auf dem Trainings- und Wettkampfplatz stehen, und mich noch mehrere Stunden mit Recherche beschäftigen, wenn ich daneben noch einen fordernden Job und allenfalls eine fordernde Familie habe. Und das alles, nebenbei, praktisch zum Nulltarif.

Es ist wirklich so, dass man nicht alles haben kann: gesunde Top-AuA, eine intakte eigene Familie, einen ausfüllenden Beruf...

Ich habe - wie man so schön sagt - Prioritäten gesetzt. Ich habe auf eine eigene Familie und auf sehr viel Privatleben "verzichtet". Verzichtet ist eigentlich das falsche Wort. Ich habe mich einfach meiner Leidenschaft zuliebe anders entschieden. Ob das immer richtig und empfehlenswert war und ist, lasse ich dahingestellt. Ich hatte sehr glückliche Zeiten. Die Leidenschaft hat einfach alles andere im Keim erstickt. Mein Single-Dasein hatte den Vorteil, das ich mich hinsichtlich meiner Passion nie abstimmen musste. Ich war in jeder Minute vor allem vom Kopf her frei.

Gertrud