Leichtathletikforum.com
Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Training im Spiegel der Sportwissenschaft (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=21)
+--- Thema: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen (/showthread.php?tid=2730)



RE: Verletzte DLV-Athleten 2018 - MZPTLK - 29.01.2018

Die Links sind o.k., ist früher auch schon mal passiert.
Keine Ahnung, warum das nicht funzt.

Wenn es gar nicht geht,
bei Youtube 'Stechschritt' eingeben,
dann kommen lustige Sachen,
besonders beim Schützenverein Altschermbeck.


RE: Verletzte DLV-Athleten 2018 - gera - 29.01.2018

@ gertrud ,

das mit der Schrittlänge ist ein gutes Beispiel für das " individuell Beste ".
Als F.Griffith-Joyner ihre Wr mit langen Schritten lief, probierte es M.Göhr auch mit langen Schrotten.
Brachte nichts und sie lief wieder ihren bekannten kurzen Stakkato-Schritt.


RE: Verletzte DLV-Athleten 2018 - vedo - 29.01.2018

(29.01.2018, 15:41)MZPTLK schrieb: Die Links sind o.k., ist früher auch schon mal passiert.
Keine Ahnung, warum das nicht funzt.

Wenn es gar nicht geht,
bei Youtube 'Stechschritt' eingeben,
dann kommen lustige Sachen,
besonders beim Schützenverein Altschermbeck.
Hast du die Links abgetippt? Denn sie stimmen schon ungefähr, nur ganz ok sind sie eben doch nicht und funktionieren deshalb auch nicht:
https://www.youtube.com/watch?v=hrstUThOOOk
https://www.youtube.com/watch?v=9MDxy7ZaSa0


RE: Verletzte DLV-Athleten 2018 - MZPTLK - 29.01.2018

Danke, Du Zauberer!


RE: Verletzte DLV-Athleten 2018 - runny - 29.01.2018

Hier mal ein wenig mehr Erklärungen zu dem Problem, das Gertrud hier anspricht bezüglich einer unbeweglichen Hüfte.


RE: Verletzte DLV-Athleten 2018 - MZPTLK - 29.01.2018

(29.01.2018, 14:49)gera schrieb: eine ideale Technik gibt es für Maschinen vielleicht
Wir laden unsere Batterie
jetzt sind wir voller Energie
Wir sind die Roboter...

Wir funktionieren Automatik
jetzt wollen wir tanzen Mechanik
Wir sind die Roboter...

Wir sind auf alles programmiert
und alles was du willst, wird ausgeführt.
Wir sind die Roboter...

(Kraftwerk 1978)


RE: Verletzte DLV-Athleten 2018 - Gertrud - 31.01.2018

Wir finden sehr oft ähnliche und wiederkehrende Verletzungsmuster wie z.B. patellofemorales Schmerzsyndrom, das häufig in den Wurfsportdisziplinen vorkommt. Es bedarf vieler Nachforschungen, um diese Verletzungen auch durch das geeignete Übungspotential zu vermeiden. Es gibt natürlich auch andere Ansätze, die mich immer wieder brennend interessieren. Ich bin auf eine brasilianische Gruppe gestoßen, die in eine andere Richtung forscht und dadurch auch andere Trainingswege favorisiert. Sie bringen patellofemorale Schmerzen mit der Veränderung des H-Reflexes in Verbindung. Dieser Reflex ist ein gutes Hilfsmittel, um die Erregbarkeit von Rückenmarkswegen nach ihrer Vorstellung zu beurteilen. Zwei neuere Arbeiten berichten, dass Patienten mit PFP eine geringere H-Reflex-Erregbarkeit zeigten und ein niedriger H-Reflex mit einer Chronifizierung des Zustandes, einer niedrigeren körperlichen Funktion und einem höheren Schmerzniveau einhergehen. Der Tenor geht in die Richtung, den H-Reflex in seiner Erregbarkeit zu erhöhen. 

Ganz interessant fand ich diesen Ansatz (Übersetzung): Wenn die Erregbarkeit der Wirbelsäule niedriger als normal ist, kann die Stärke, mit der der Muskel auf Befehle reagiert, die auf die Motoneuronen einwirken, beeinträchtigt sein. Daher sind Muskelstärkungsübungen für die PPF-Behandlung möglicherweise langfristig nicht effektiv, da die durch die Übung hervorgerufenen Verbesserungen aufgrund der Hemmung auf der Wirbelsäulenebene sofort verloren gehen können. In dieser Richtung plante die brasilianische Patellofemorale Schmerzforschungsgruppe eine prospektive Studie, um zu untersuchen, ob der untere H-Reflex ein Risikofaktor oder eine Folge von Langzeitschmerzen dieser Patienten ist.

Dieser Ansatz wirft ja Fragen auf!!! Natürlich steht die generelle Frage der Vermeidung dieses Schmerzsyndroms im Vordergrund. Man sieht an derartigen Forschungen, dass man in gewissen Bereichen noch ganz am Anfang steht. Wer sich solchen Forschungen verschließt und immer wieder bei der alten Leier bleibt, hat auf Dauer keine gesunde Chance. 

Gertrud



RE: Verletzte DLV-Athleten 2018 - Gertrud - 01.02.2018

Was die Verletzungen unserer Athletinnen und Athleten anbetrifft, stelle ich immer wieder fest, dass sehr viele Verletzungen auf Wissensdefiziten im Trainingsalltag hinsichtlich Strukturverträglichkeit und einfach inadäquaten Übungen in der Strukturbelastung beruhen. Wer sich diesen beiden Säulen verschließt, wird immer wieder Probleme mit Verletzungen seiner Athleten haben. Solche Wissensgebiete kosten Zeit und Geld. Ich sitze Stunden um Stunden an der Bewältigung solcher Inhalte. 

Was ich auch immer wieder beobachte, ist die Wiederholung der gleichen Trainingsinhalte nach trainingsbedingten Verletzungen und Operationen. Das geschieht einfach aus Unkenntnissen heraus. Ich habe seit mehreren Dekaden sehr intensiv am Übungspotential gearbeitet, die Fehler eingekreist und eliminiert. Wenn ich für mich nachvollziehbare bessere Lösungen entdecke, integriere ich diese sofort bezüglich der Trainingsinhalte.

Gertrud


RE: Verletzte DLV-Athleten 2018 - Gertrud - 02.02.2018

In meinen Recherchen sehe ich immer wieder Unzulänglichkeiten mit Trainingspausen oder -reduzierungen einhergehen. Ich habe letztens einem Kollegen fünf deutsche Protagonistinnen genannt, bei denen es irgendwann an den unteren Extremitäten zu Einbußen kommt. Davon haben sich bisher drei Fälle schon bewahrheitet. Letztens wurde ich nach der Seite der Extremität einer Protagonistin gefragt, die ich aus meinen Recherchen heraus als dominant gefährdet ansah. Die Bestätigung folgte fast auf dem Fuße. Ich habe meine Augen über die Jahre enorm geschult. Mein "Scannerblick" führt fast zu 100% zu "Volltreffern"!!! 

Die meisten Verletzungen sind systembedingt. Es sind halt nicht immer die richtigen Trainer am Werke, sondern die systemgeschmeidigen!!!  WinkThumb_down ‌Es findet aus meiner Sicht "keine Prüfung auf Herz und Nieren" statt. Beispiel: Wenn es zu Blockaden an der WS kommt, gibt es meistens Systemstörungen, die diese Blockaden verursachen. Bei Trainerwechseln sind diese Beeinträchtigungen nicht immer sofort zu beheben. Man kann nicht etwas sofort richten, was über Jahre falsch trainiert worden ist. Dazu kommt oft, dass Athleten durch alle möglichen Termine ... nicht hundertprozentig fokussiert sind. Auch sind viele Trainer nicht geschult, übetriebene Strukturdominanzen zu orten und im Verbund zu korrigieren.

Gertrud


RE: Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen - Gertrud - 04.02.2018

https://www.leichtathletik.de/news/news/detail/flash-news-des-tages-4274c0cf86/
Ich empfinde es als sehr gut, dass Gina Lückenkemper auf einen Start wegen ihrer "Beugerprobleme" (die auch Strecker sind) sofort abgesagt hat und sich mit ihrem Ärzteteam bespricht. 

Dazu gehören natürlich auch eine gründliche Ursachenforschung und vor allem Prophylaxe. Die anteilige Verletzungsträchtigkeit besonders eines Muskels ist disziplinabhängig zu sehen. Weil das so ist, kann z.B. die beidbeinige Kniebeuge keine geeignete Prophylaxe sein, da sie funktionell anatomisch nicht mit den Belastungspeaks übereinstimmt. Man sollte in der Hinsicht schon stark spezifizieren, wobei eine Dreifacheinflussnahme vonnöten ist. 

Gertrud