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Gertrud als Referentin beim DLV - Druckversion

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+--- Thema: Gertrud als Referentin beim DLV (/showthread.php?tid=2687)

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RE: Gertrud als Referentin beim DLV - Atanvarno - 19.12.2017

(19.12.2017, 21:13)RalfM schrieb:
(19.12.2017, 20:29)dominikk85 schrieb: Solch eine Datenbank könnte man sogar automatisieren, so dass man ein bewegungs und  Fehlerbild (eventuell sogar in einer eingabemaske wo man Winkel angeben kann) eingibt und automatisch einen Katalog an passenden Übungen ausspuckt.
Welcher Unsinn! Training ist zwischen Sportler/i n und Trainer/in. Natürlich ist die Weitergabe von Erfahrung wichtig. Haben wir ja auch schon seit mehr als hundert Jahren in der LA.

Es ginge um die sinnvolle Unterstützung des Trainers, nicht darum ihn vollständig zu ersetzen oder ihm zu 100% das Denken abzunehmen.
Auch Ärzte lassen sich bei der Diagnostik von Computern helfen, gerade weil Computer viel besser auf Erfahrungswerte zugreifen können als Menschen.


RE: Gertrud als Referentin beim DLV - RalfM - 19.12.2017

Worum es ging lesen die Leser.


RE: Gertrud als Referentin beim DLV - RalfM - 19.12.2017

(19.12.2017, 21:55)Atanvarno schrieb: (...) weil Computer viel besser auf Erfahrungswerte zugreifen können als Menschen.
Dies meine ich mit Unsinn.


RE: Gertrud als Referentin beim DLV - Atanvarno - 19.12.2017

Zitat:Der Mensch kann mit seiner Erfahrung nicht alle diese Daten erfassen und auswerten. Zum Beispiel vergisst er Details einzelner CT-Aufnahmen nach einiger Zeit wieder, so dass sie keinem Vergleich mehr zur Verfügung stehen. Anders ist es bei künstlich intelligenter Software. Was sie einmal gesehen hat, vergisst sie nie wieder. Daraus erwächst eine "Erfahrung“, die der menschlichen überlegen ist.
Quelle (Hervorhebung von mir)


RE: Gertrud als Referentin beim DLV - Gertrud - 20.12.2017

(19.12.2017, 20:29)dominikk85 schrieb: Solch eine Datenbank könnte man sogar automatisieren, so dass man ein bewegungs und  Fehlerbild (eventuell sogar in einer eingabemaske wo man Winkel angeben kann) eingibt und automatisch einen Katalog an passenden Übungen ausspuckt.


Also man gibt z.b an 5 Grad pronation links, 7 grad rechts,  beckenschiefstand, kniewinkel...

Und bekommt dann einen übungskatalog.

Es müssten wahnsinnig viele Werte eingegeben werden. Ganz entscheidend ist natürlich die Arbeitsweise der Strukturen. Das ist ein sehr schwieriges Unterfangen. Wenn man z.B. eine geeignete Kugelstoß-Armübung haben möchte, muss man alle Schädigungskriterien der entsprechenden Gelenke ausklammern. Der den PC "füttert", muss über profunde anatomische und funktionelle Kenntnisse verfügen. Es dürfte dann z.B. das Bankdrücken nicht mehr erscheinen!!!  Thumb_up ‌ 

Wenn z.B. mehrere Anomalien vorliegen, wird der PC die Korrektur angeben, die man aber oft in der Übung nicht immer hinkriegt. (Bolts starke Skoliose z.B.) Ein Schüler meiner LA-AG hat z.B. an einer BWS-Stelle eine Torsion von 5° und eine rechtskonvexe Skoliose in dem Bereich von 15°. 

Gertrud


RE: Gertrud als Referentin beim DLV - Gertrud - 20.12.2017

Es müsste sogar noch eingegeben werden, ab welcher Abweichung von der Norm eine Übung (z.B. Winkelbegrenzungen) noch zu tolerieren ist. Außerdem wären die Kontraktionsformen, Kontaktzeiten (optimale Werte) anzugeben, wobei sie gerade in einem Wechselspiel mit der Kraft stehen ... Zudem wären die bestimmten Gebiete der Übungen zu unterscheiden. Dazu kommt noch, dass es sich um teilweise mehrfach gelenkübergreifende Übungen im Sinne der Disziplin handeln soll. Also es bestehen Fragen über Fragen. Ich klopfe bei meinen Übungskonstruktionen enorm viele Parameter ab, damit eine Übung strukturfördernd und -fordernd, aber eben vor allem auch schonend erfolgt. Es gibt in der Hinsicht für mich keine Kompromisse.

Nur ein Hinweis meinerseits zum hip thrust: Haltet ihr es für gesundheitsfördernd, wenn die Gewichtsstange (mit Polsterung) in der Leiste lagert, einer sehr empfindlichen Stelle als Durchgang für viele Strukturen? Das ist nur ein Argument von vielen dagegen. Es gibt halt auch viele Übungen, die im Topbereich sicherlich auch eine Wirkung und Multiplikatorenwirkung haben, aber absoluter Mist sind. Also - bitte das Gehirn einschalten!!!  Wink

Es müsste zusätzlich eine Liste erstellt werden, die die "do not-Übungen" mit Argumenten auflistet. Ich unterscheide zudem die Übungsverwendung nach Alter, wann man was machen kann. So gibt es bei mir keine Zugwiderstandsläufe in jungen Jahren, weil die Belastung auf die Hüftgelenke viel zu groß ist. Sicherlich kommt es auf die kg an. Genau diese Übung wird aber z. B. im Jugendbereich einer sehr erfolgreichen Athletin durchgeführt. Man überbelastet und nimmt Trainingsmittel der Älteren vorweg. Das heißt, dass sich die Pyramide im Peak senkt, was wir immer wieder auch in den USA bei Jugendstars sehen. Sie verschwinden später in der Versenkung. Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob sehr gute Jugendleistungen durch eine breite Übungspalette oder ein schon sehr eingegrenztes und am Erwachsenentraining orientiertes Übungsgut erfolgen. Wenn z.B. eine sehr gute Jugendliche "die Beine falsch eingehängt hat" und Zugwiderstandsläufe durchführt, kann man die Uhr danach stellen, wann die ersten gesundheitlichen Schäden entstehen. Das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche!!! Thumb_down ‌Wie aber werden solche Jugendlichen geschützt, wenn in der Kontrolle viele "Blinde" arbeiten, aber scheinbar erfolgreich sind???

Gertrud


RE: Gertrud als Referentin beim DLV - dominikk85 - 20.12.2017

Ich glaube auch das es noch zu viele Parameter für ein voll automasiertes System sind. In Zukunft sollte es aber möglich sein mittels 3d trackings alle Parameter zu erfassen und mit dazulernender Software ("künstliche Intelligenz ") auszuwerten.


RE: Gertrud als Referentin beim DLV - gera - 20.12.2017

@ dominikk85

in Zukunft wird das sicher mal möglich sei.
Im Moment sind aber z.B. die aus 3-D-Analysemessungen gemessenen Daten so unsicher, dass man daraus keine wirklich verwertbaren Ratschläge für die Athleten gewinnen kann.
" Training im Spiegel der Sportwissenschaften / biomechanische Auswertung... "
sind dazu mehrere Beispiele gebracht worden.

Allerdings könnte man schon Auswertungen und Ratschläge zur Technikgestaltung mittels Computerprogramm machen.

Ich verweise - ungern - auf meine Arbeiten über den Hochsprung/Weitsprung/Dreisprung , nachzulesen unter
www.leichtathletikimwandelmitnbl-site.de
unter IV
Werden viele errechnete Parameter für die Sprungdisziplinen in den Computer eingegeben, errechnet mein Programm aus wenigen individuellen Angaben einen Leitfaden zur Technikgestaltung.
Man kann daraus sehen, wie der Athlet springen sollte oder wo Mängel vorhanden sind.
Die so erzielbaren Ergebnisse sind denen der momentan mit gemessenen Parametern erreichbaren weit überlegen.


RE: Gertrud als Referentin beim DLV - dominikk85 - 20.12.2017

Das ist schon interessant @gera. Da ist jetzt schon was möglich und wenn man da mit big data und Großrechnern drangeht, geht da sicher noch mehr. Die neuen Technologien haben aber sicher noch fehler.

dennoch wäre es sinnvoll schon mal daten zu sammeln. Selbst wenn man da mit jetzt noch nichts anfangen kann, könnte das in der zukunft anders aussehen.


RE: Gertrud als Referentin beim DLV - gera - 20.12.2017

dominikk, Du schreibst :
" ..dennoch wäre es sinnvoll schon jetzt Daten zu sammeln.."

Stimmt , aber beisst sich da nicht die Katze in Schwanz ?
Sind es Daten, die wie auch immer , gemessen sind, haben sie Fehler bis zu 10%.
Darauf kann man keine Datenbank aufbauen.
Gerade deshalb setze ich - für theoretische Vorgaben - auf errechenbare Parameter.
Gemessene Daten braucht man immer noch, um einen tatsächlichen Bewegungsablauf dem bestmöglichen gegenüber zu stellen.