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Gesamtniveau der WM - Druckversion

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Gesamtniveau der WM - dominikk85 - 13.08.2017

Insgesamt finde ich das Niveau der siegerleistungen doch schwächer verglichen mit Rio. Andererseits ist das vielleicht auch ein gutes Zeichen das härter durchgegriffen wird was Doping angeht (obwohl der italienische mafia Arzt immer noch dabei istSmile). Gerade deine sprintleistungen sind doch recht durchwachsen und da haben vor allem die beiden großen Sprint Nationen federn lassen müssen.

In den Würfen waren die Leistungen dagegen ziemlich gut, speer und Diskus sogar sehr gut zumindest bei den Männern.  Bei den Frauen weniger, aber das hat ja seit Jahren bekannte Gründe. 

mittel und Langstrecken bewerte ich mal nicht, da die Rennen dort halt taktisch sind.


RE: Gesamtniveau der WM - alex72 - 13.08.2017

Das Wetter muss man dabei aber auch berücksichtigen: häufig Regen, oft nur 15Grad und ziemlich oft gegenwind sogar beim Weitsprung.
In rio waren besonders die Temperaturen deutlich leistungsfördernder.


RE: Gesamtniveau der WM - Atanvarno - 13.08.2017

Einer der Fernsehkommentatoren (und Delta hier im Forum) haben darauf hingewiesen, dass der verlegte Mondo-Belag bei den in London herrschenden Witterungsbedingungen sehr langsam wird - der ist für Sonnenschein und >25° besser geeignet.


RE: Gesamtniveau der WM - Drizzt - 13.08.2017

Dann wäre Lückenkempers 10,95 ja noch höher zu bewerten!  Thumb_up


RE: Gesamtniveau der WM - eierluke - 14.08.2017

Auf den ersten Blick war es im Männerbereich nicht so dolle.
Sprints: schwach
Bolt: früh gealtert und dazu in schacher Form.
van Niekerk nicht mehr in seiner Frühsommerform
Makwala Norovirus
Kerley in absteigender Form
Lyles nicht mal qualifiziert
Blake in absteigender Form
de Grasse verletzt

Hürden:
110 hinter Gold und Silber schwach (u.a. wg Levy sturz)
400 seit Jahren eine schwache Disziplin

Sprünge
Weitsprung: gut
Dreisprung: ungünstige Witterung
Stab: Lavillenie schwaches Jahr (oder einfach schon zu alt), da Silva schwaches Jahr, nicht mal qualifiziert
Hoch: die ganze Disziplin hat außer Barshim keinen Topathleten mehr

Würfe:
alle auf gutem bis sehr gutem Niveau

Zehnkampf:
Viel schwächer als in Rio, nicht nur wg. Eaton Rücktritt


Die Witterung wurde schon genannt und dann hat Olympia auch noch eine andere Bedeutung. Die Athleten bereiten sich darauf einfach langfristiger und intensiver vor. Eine faire Bewertung sollte natürlich noch mehr die Spitze in ihrer Breite betrachten, aber ich stimme zu, dass das Niveau schwächer war.
Immerhin saßen jeden Tag 66.000 Gänsehaut machende Weltmeister auf den Tribünen in Rio dagegen tausendfache Peinlichkeit.


RE: Gesamtniveau der WM - Delta - 14.08.2017

Das Leistungsnivau war in den meisten Disziplinen mittelmässig - schwach wenn man alle Starter berücksichtigt.

Der Damenhochsprung ist ein Schatten seiner selbst. Jemand wie Alessia Trost die 2009 als potentielle Siegerin gehandelt wurde für die Zukunft hat seither fast nichts mehr gewonnen. Krebst auf Höhen von 1.90 herum.

Im Damen Kugelstossen waren 19 m Stösse so selten wie Italienische Trüffel. 

Die Sprints fielen dem miesen Wetter zum Opfer. Leichtathletik ist eine Sportart für den Sommer und nicht für den Abend mit 15 Grad. Das wussten alle vorher. Diie Sprints bis 400 inkl. Hürden können nicht mal annähernd mit Moskau 2013 konkurrieren. Das die USA und Jamaika riesige Ausfälle hatten.

Dazu kommt, die Anlage die kein Wasser erträgt, keine gute Massnahme.

Ich habe selten eine so grosse Zahl von Athleten gesehen die über extrem schwache koordinative Fähigkeiten verfügten.
Einer im Herren Zehnkampf wirft den Diskus auf keine 30 m - an der WM.

Diejenigen die ohne gültigen Versuch rangierten zähle ich schon nicht mehr. Das hat es zwar auch schon vor 30 Jahren gegeben aber nie in dieser Anzahl.


RE: Gesamtniveau der WM - Sebastian - 15.08.2017

Hmm...also bei euren Aussagen hier krieg ich ja schon Bauchschmerzen Undecided

Das ist doch leider genau die Mentalität/Erwartungsahltung, die Doping befeuert! 400 seit Jahren eine schwachw Disziplin? Die Siegerzeit lag DEUTLICH unter dem Europarekord, bei 100 Meter laufen 4 im Finale unter 10 Sekunden, wo liegt euer Problem?

Auch Kugel Frauen war doch einigermaßen im Rahmen, hier sind wir gottseidank in einer anderen Zeit als noch so vor 15-20 Jahren und vielleicht schrecken die unendlichen nachträglichen Sperren endlich ab?

Diskus Frauen scheint sogar wieder eine gewaltige Entwicklung nach oben zu nehmen, Hammer (M und W) war in der Breite auch völlig in Ordnung, Hoch Frauen im Endeffekt sogar hochklassig...

Die einzige Disziplin wo man vielleicht momentan von einer breit angelegeten Schwäche reden kann, könnte Hoch Männer sein, alles andere würde ich als "natürliche Wellenbewegungen" einstufen, oder wollt ihr ernsthaft immer Weltrekorde sehen?


RE: Gesamtniveau der WM - Atanvarno - 15.08.2017

@Sebastian
eierluke sprach von den 400m Hürden. Wenn man 47er Zeiten, die sicherlich ohne Doping erreichbar sind, als Maßstab nimmt, sieht es da schon dünn aus.

Anzahl Athleten unter 48

2017: bisher 1, Warholm dürfte noch dazukommen
2016: 4
2015: 1
2014: 0
2013: 3
2012: 6
2011: 5
2010: 6


RE: Gesamtniveau der WM - eierluke - 15.08.2017

@Sebastian
Dominikk85 bezog sich insbesondere auf die Siegerleistungen im Vergleich zu Rio und klammerte in seinen Überlegungen Lang und Mittelstrecken aus, weil die Rolle von Renntaktik hier zu groß sei (für mich nachvollziehbar).

Gerade habe ich die Siegerleistungen im Herrenbereich verglichen:
100: Rio (besser)
200: Rio
400: Rio (WR)
110H: Rio
400H: Rio
Hoch: Rio
Stab: Rio
Weit: London
Drei: Rio
Kugel: Rio
Diskus: London
Hammer: London
Speer: Rio
Zehnk: Rio
4x100: Rio
4X400: Rio

13:3 Sorry ob Deiner Bauchschmerzen, aber da kann es dann aber wirklich keine 2 Meinungen geben.


RE: Gesamtniveau der WM - Sebastian - 15.08.2017

Der Höhepunkt ist ja auch immer Olympia? Dass dann im postolympischen Jahr erstmal eine "Delle" da ist, finde ich auch durchaus normal. Es geht ja um das Gesamtniveau in den einzelnen Disziplinen. Hier bin ich dann durchaus bei euch, wenn man sagt, dass die 200 und 400H bei den Männern schwache Siegerleistungen brachten.
Dennoch halte ich das für völlig normal und auch wünschenswert, dass eine Entwicklung nicht immer nur nach "oben" geht.

Auch z.B den Mehrkampf (bzw. den Zehnkampf) als schwach einzustufen widerstrebt mir. Selbst zu Doping-Hochzeiten (88 und auch noch 92) gab es sogar bei Olympia WESENTLICH schwächere Zehnkampfleistungen als jetzt! Wenn dann ein Jahrhunderttalent und Weltrekordler das erstemal fehlt ist es doch auch fast klar, dass die Siegerleistung etwas schwächer wird...und mit runden 8500 hat man eigentlich über die Jahre immer um die Medaillen mitgekämpft (Ohne Warners Virus sind dann Freimuths Punkte knapp Silber oder eben Bronze und es ist ein völlig normaler, HOCHklassiger Zehnkampf)