Leichtathletikforum.com
Deutsche Meisterschaften 2017 - Erfurt 08/09.07.2017 - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2)
+--- Thema: Deutsche Meisterschaften 2017 - Erfurt 08/09.07.2017 (/showthread.php?tid=2477)

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33


RE: Deutsche Meisterschaften 2017 - Erfurt 08/09.07.2017 - beity - 11.07.2017

Sympathien für Hanna Klein kann man verstehen.
Mir gefällt auch der Laufstil und optisch ist sie auch in der Anstrengung noch sehr ansehnlich.
Aber der letze Absatz ist natürlich vollkommen nebensächlich ?
Bei der Bewertung der 5000 Meter sollte man nicht vergessen das Krause am Tag davor mit 9:25 nicht gerade sich nur warmgejoggt hatte.
Das so ein "Vorlauf" anstrengend sein kann durfte Krause in Rio erleben wo sie trotz DR im Finale nicht mehr die volle Frische erreichte.


RE: Deutsche Meisterschaften 2017 - Erfurt 08/09.07.2017 - vedo - 11.07.2017

(10.07.2017, 22:16)gacks schrieb: Es sah zu keinem Zeitpunkt so aus als müsse sie sich anstrengen oder gar knautschen um dran zu bleiben.

Das lag aber auch daran, dass die Pace zum Großteil des Rennens nicht wirklich schnell für die beiden war. Gesa hat, nachdem sie nach vorne gegangen ist, so ein wenig einen Steigerungslauf draus gemacht, aber selbst die vorletzte Runde war noch nicht wesentlich schneller als das, was Klein diese Saison bereits 12 1/2 Runden durchgelaufen ist. Erst die letzte Runde wurde in 61.7s dann richtig flott, aber bis dahin sollte das Tempo für Klein einfach keine wirklich große Herausforderung dargestellt haben.

Wie austrainiert Krause ist, kann man letztendlich doch nur spekulieren. Natürlich zeigten ihre Versuche über den Halbmarathon und die 5000m mal wieder, dass sie letztendlich ziemlich spezialisiert ist und bereits national nur über die konkurrenzarmen Disziplin 3000m Hi die Möglichkeit hat, wirklich zu brillieren, aber letztendlich wird sie dieses Jahr auch erst 25 Jahre alt. Mag sehr gut sein, dass sie keine großen Leistungssprünge mehr hinlegt, aber warum sollte man weitere, marginale Verbesserungen ausschließen?


RE: Deutsche Meisterschaften 2017 - Erfurt 08/09.07.2017 - AndyI - 11.07.2017

National brilliert? Zumindest auf europäischem Niveau kann Gesa Krause sehr gut vorne mithalten. Auf Weltniveau haben es dann fast alle europäischen Läufer schwer.

Leistungssprünge sind bei dem Trainingsalter eigentlich nicht mehr zu erwarten. Ziel sind da dann die marginalen Steigerungen. Aber wieso sollte man die denn ausschließen!? Die sind noch sehr gut drin.


RE: Deutsche Meisterschaften 2017 - Erfurt 08/09.07.2017 - longbottom - 11.07.2017

Auf europäischem Niveau hat Krause in den letzten zwei Jahren nicht nur vorne mitgehalten sondern schlichtweg einsam dominiert. Erst dieses Jahr ist das etwas anders, wo Gega und Schlumpf aufgeschlossen haben. Aber sie ist immer noch schnellste Europäerin dieses Jahr.

Auf Weltniveau hat sie dank ihrer überragenden Hindernistechnik eine WM-Medaille geholt und war bei den letzten Großereignissen Stammgast in den Top acht. Wird sie es schwer haben, noch einmal eine Medaille bei einer WM zu gewinnen? Definitiv. Aber schon jetzt hat sie mehr erreicht als der Großteil an Sportlern jemals erreichen wird. Und gemessen an ihren durchgehenden Teilnahmen in den großen Endläufen ist sie gemeinsam vielleicht mit Roleder die konstanteste deutsche Läuferin auf absolutem Weltniveau der vergangenen Jahre.


RE: Deutsche Meisterschaften 2017 - Erfurt 08/09.07.2017 - vedo - 11.07.2017

(11.07.2017, 11:49)AndyI schrieb: National brilliert? Zumindest auf europäischem Niveau kann Gesa Krause sehr gut vorne mithalten. Auf Weltniveau haben es dann fast alle europäischen Läufer schwer.

Ich schrieb ja extra "brillieren" und nicht "vorne mithalten". Brillieren auf Weltniveau eben gerade im Sinne davon, dass man nach ihrem Medaillengewinn 2015 auch letztes Jahr bei Olympia leise Medaillenträume gehegt hat und sie bspw. auch unproblematisch in die Diamond League-Rennen kommt.
Auf erweiterten europäischen oder deutschen Niveau kann sie über die 5000m natürlich ganz gut mithalten, aber wirklich herausragend tut sie dort nicht.
(11.07.2017, 12:13)Robb schrieb: WM-Bronze, Europameisterin,  aber kann nur national brillieren. Rolleyes

Das "nicht brillieren" bezog sich, wenn du richtig liest, ja eben nicht auf die Hindernisstrecke. Dort sind ihr unzweifelhaft tolle Erfolge gelungen und ich denke, schon letztes Jahr hätte sie in einem perfekten Rennen eine Zeit um die 9:10 drauf gehabt.


RE: Deutsche Meisterschaften 2017 - Erfurt 08/09.07.2017 - Robb - 11.07.2017

WM-Bronze, Europameisterin,  aber kann nur national brillieren. Rolleyes

Leistungssprünge: Emma Coburn hatte sich mit 24 von 9:23 auf 9:11 gesteigert und zwei Jahre später auf 9:07. Die Schweizerin Fabienne Schlumpf ist 26 und hat sich dieses Jahr schon um fast zehn Sekunden auf 9:21 verbessert.


RE: Deutsche Meisterschaften 2017 - Erfurt 08/09.07.2017 - longbottom - 11.07.2017

(11.07.2017, 12:13)vedo schrieb: Auf erweiterten europäischen oder deutschen Niveau kann sie über die 5000m natürlich ganz gut mithalten (ich schrieb brillieren ja nicht im Bezug auf Hindernisstrecke, da dominierte sie natürlich ganz eindeutig), aber wirklich herausragend tut sie dort nicht.



Zu sagen, dass Krause über 5000 Meter nicht so schnell läuft wie andere, ist für mich das gleiche, als wenn man sagen würde, dass Roleder oder Dutkiewicz über 100 Meter flach im Verhältnis nicht so schnell sind, wie im Hürdensprint. Das ist nun einmal nicht ihre Disziplin.

Krauses große Stärke ist die Hindernisüberquerung. Quasi bei jedem Hindernis macht sie ein paar Meter auf die Konkurrenz gut. Die anderen Damen müssen dann zwischen den Hindernissen mehr investieren als Krause, was ihr oft zugute gekommen ist.


RE: Deutsche Meisterschaften 2017 - Erfurt 08/09.07.2017 - dominikk85 - 11.07.2017

(11.07.2017, 12:21)longbottom schrieb:
(11.07.2017, 12:13)vedo schrieb: Auf erweiterten europäischen oder deutschen Niveau kann sie über die 5000m natürlich ganz gut mithalten (ich schrieb brillieren ja nicht im Bezug auf Hindernisstrecke, da dominierte sie natürlich ganz eindeutig), aber wirklich herausragend tut sie dort nicht.




Zu sagen, dass Krause über 5000 Meter nicht so schnell läuft wie andere, ist für mich das gleiche, als wenn man sagen würde, dass Roleder oder Dutkiewicz über 100 Meter flach im Verhältnis nicht so schnell sind, wie im Hürdensprint. Das ist nun einmal nicht ihre Disziplin.

Krauses große Stärke ist die Hindernisüberquerung. Quasi bei jedem Hindernis macht sie ein paar Meter auf die Konkurrenz gut. Die anderen Damen müssen dann zwischen den Hindernissen mehr investieren als Krause, was ihr oft zugute gekommen ist.

Die Hindernisse sind aber was anderes als die Hürden,  gerade bei den Damen kommen die meisten doch über das läuferische Vermögen. Für eine Medaillen Gewinnerin über 3000h ist ihre 5k Bestzeit schon recht schwach.

 Natürlich  ist sie im Moment auch nicht in der allerbesten Form, aber um die besten zu schlagen müsste sie bei allem respekt vor Hannah klein diese klar distanzieren und auch unter 15:10 laufen. 

Zu Dutkiewicz: kann einer von den Sprint Experten mal was zu ihrem Laufstil sagen? Ist das so optimal? Für mich sieht es so aus als würden die Fersen kaum hoch kommen und der Schritt sieht irgendwie abgehackt aus. Aber der Erfolg gibt ihr natürlich recht.


RE: Deutsche Meisterschaften 2017 - Erfurt 08/09.07.2017 - vedo - 11.07.2017

(11.07.2017, 12:21)longbottom schrieb: Zu sagen, dass Krause über 5000 Meter nicht so schnell läuft wie andere, ist für mich das gleiche, als wenn man sagen würde, dass Roleder oder Dutkiewicz über 100 Meter flach nicht so schnell sind, wie im Hürdensprint. 


Beides wären ja zunächst einmal simple Feststellungen. Eigentlich hatte ich nicht den Eindruck, dass ein großes Negativmerkmal rübergebracht zu haben, es war eigentlich eher auf das im Beitrag von gacks genannte "läuferische Grundvermögen" bezogen.

Davon abgesehen halte ich die 3000m Hindernis schon deutlich näher an den 5000m dran als die Hürden- an den Sprintstrecken. Ich bin jetzt zwar kein Hürdenexperte, aber es ist doch relativ eindeutig, dass es deutlich einfacher ist, über 3000m Hi und 5000m gut zu sein - eigentlich zwangsläufig, da neben den 35 Hindernissen ja doch eine ganze Menge Lauferei dabei ist. Das sieht man ja auch letztendlich daran, dass die Afrikanerinnen trotz wohl so gut wie keinem Hindernistraining und dementsprechender Überquerungstechniken die Disziplin nach wie vor dominieren. Das wäre im Hürdensprint sicherlich nicht so möglich.


RE: Deutsche Meisterschaften 2017 - Erfurt 08/09.07.2017 - longbottom - 11.07.2017

(11.07.2017, 12:39)dominikk85 schrieb: Die Hindernisse sind aber was anderes als die Hürden,  gerade bei den Damen kommen die meisten doch über das läuferische Vermögen. Für eine Medaillen Gewinnerin über 3000h ist ihre 5k Bestzeit schon recht schwach.

 

Sie ist ja auch erst zweimal die 5000 Meter gelaufen. Darunter war die DM, die ein langsames Meisterschaftsrennen war und zeitenmäßig deshalb nicht aussagekräftig. Bleibt genau ein Rennen, wo sie 5000 Meter auf Zeit gelaufen ist. Das ist schlichtweg nicht genug um einschätzen zu können, wo in dieser Disziplin momentan ihr Maximum ist.