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Mehrkampfmeeting Götzis 2017 - 27/28.05. - Druckversion

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RE: Mehrkampfmeeting Götzis 2017 - 27/28.05. - Diak - 31.05.2017

Zitat:Eine Athletin in der Leistungsklasse weggenommen zu bekommen, ist schon sehr hart für einen Trainer, der viel investiert hat.

Das setzt aber voraus, dass sie ihm weggenommen worden wäre. Nach meinem Kenntnisstand (Herbst 2016) ist das Gegenteil der Fall. Lasst doch dazu bitte die Spekuliererei - wie auch immer es abgelaufen ist, es war sicher schmerzhaft - umso beeindruckender, welche Leistung trotzdem daraus entstanden ist.
Was Jürgen und Claudia über so viele Jahre geschafft haben, gehört für mich zum Bemerkenswertesten in der ganzen Szene. Ihre Leistungsentwicklung ist absolut gigantisch - mit dem Leistungsvermögen, mit dem sie in die Aktivenklasse gekommen ist, geben doch fast alle anderen auf...
Dass sie jetzt dafür belohnt wird, freut mich total - Menschen wie Claudia sind aus meiner Sicht die wichtigsten Vorbilder für meine Nachwuchsathletinnen, die - wie ja fast jeder Athletin - Stagnation und Enttäuschung erleben müssen. Durch sie sehen wir, wie sehr es sich lohnen kann, an sich zu glauben und dabei zu bleiben. Wenn man den/die Trainer*in an der Seite hat, die diesen Weg mitgeht. Zentralisierung ist für solche Athetinnen mit Sicherheit der völlig falsche Weg.


RE: Mehrkampfmeeting Götzis 2017 - 27/28.05. - Gertrud - 01.06.2017

(31.05.2017, 20:37)Diak schrieb:
Zitat:Eine Athletin in der Leistungsklasse weggenommen zu bekommen, ist schon sehr hart für einen Trainer, der viel investiert hat.
Das setzt aber voraus, dass sie ihm weggenommen worden wäre. Nach meinem Kenntnisstand (Herbst 2016) ist das Gegenteil der Fall. Lasst doch dazu bitte die Spekuliererei - wie auch immer es abgelaufen ist, es war sicher schmerzhaft - umso beeindruckender, welche Leistung trotzdem daraus entstanden ist.
Was Jürgen und Claudia über so viele Jahre geschafft haben, gehört für mich zum Bemerkenswertesten in der ganzen Szene. Ihre Leistungsentwicklung ist absolut gigantisch - mit dem Leistungsvermögen, mit dem sie in die Aktivenklasse gekommen ist, geben doch fast alle anderen auf...
Dass sie jetzt dafür belohnt wird, freut mich total - Menschen wie Claudia sind aus meiner Sicht die wichtigsten Vorbilder für meine Nachwuchsathletinnen, die - wie ja fast jeder Athletin - Stagnation und Enttäuschung erleben müssen. Durch sie sehen wir, wie sehr es sich lohnen kann, an sich zu glauben und dabei zu bleiben. Wenn man den/die Trainer*in an der Seite hat, die diesen Weg mitgeht. Zentralisierung ist für solche Athetinnen mit Sicherheit der völlig falsche Weg.

Sie sind völlig auf dem Holzweg, wenn Sie meinen, dass ich spekuliere. Ich habe schon ein gewisses Hintergrundwissen. Davon können Sie ausgehen. Sicherlich ist eine Situation mit zwei Topleuten in einer Disziplin nicht einfach. 

Es ist doch nicht so, dass bei einem Trainerwechsel immer alles blendend läuft. Moguenara hat sich gegenüber Wattenscheid im Anlauf absolut technisch nicht verbessert. Sie hat ein Pfund drauf, in den Topbereich zu kommen und kann zufällig das Brett auch treffen, aber eben zufällig!!! Ich maße mit kein Urteil an, an wem es liegt. Ich sehe nur die Tatsachen, dass der Anlauf eine mittlere Katastrophe bisher war - ganz im Gegenteil zu Claudia. Das war Jürgens Verdienst - absolut. Trauen Sie mir bitte da mal einfach gute Informationenn zu! Ich messe das Können eines Trainers u.a. an seinen Fähigkeiten, ein gutes Know How von Technik und spezieller Einflussnahme zu vermitteln.  Thumb_up Das absolute Technikwissen ist selbst bei Spitzentrainern nicht immer vorhanden. Deshalb plädiere ich ganz hart dafür bei Fortbildungen.  Wink Es fehlen wahrscheinlich bei Moguenara Elemente des peripheren Sehens und des Rhythmuswechsels, die in der Kindheit und Schulzeit wahrscheinlich nicht trainiert und automatisiert worden sind. Die Schul-LA und die Kinder-LA sind nicht angelegt, diese Sachen mit gutem Übungspotential zu untermauern. Ich habe jetzt einen Schüler, dessen Koordinationsfähigkeiten vor einem Jahr eine Katastrophe waren. Ich habe sehr hart mit ihm daran gearbeitet. Heute trennen ihn Welten von seiner damaligen Unfähigkeit. Ich habe ihn in einer der letzten Spinttechnik-Einheiten mit schnellen und teilweise arhythmischen Inhalten für eine kurze Zeit "traktiert". Er war danach psychisch sehr strapaziert, aber auch glücklich, es geschafft zu haben.

Es ist sicherlich für Trainer schwierig, die Schützlinge in vergifteten Atmosphären zu trainieren. Ich bin in solchen Sachen heutzutage sehr konsequent. Ich schaue mir das eine Weile an und handele von heute auf morgen, wenn die Sache aus meiner Sicht für mich unerträglich und gesundheitlich belastend wird. Selbst eine potentielle Olympiasiegerin ist für mich diese unerträgliche Arbeit nicht mehr wert. Ich empfinde heute keinen Verlust mehr darin, sondern nur Gewinn für mein eigenes Wohlbefinden. Ich bin ein Mensch, der sehr gerne "hochprozentig" und konzentriert und mit viel Freude arbeitet und Übungen auf den Leib zuschneidert; aber ich hasse es, wenn es permanente Reibungspunkte womöglich noch nur um "Peanuts" gibt. Ich mag fröhliche und arbeitswillige Menschen. Es gibt für mich zudem nur noch konzentrierte Arbeit mit dem Athleten allein oder in einer kleinen Gruppe ohne "Anhang"! Ich optimiere mein Training permanent und suche nach der besten Leistungsausbeute durch die entsprechenden Bedingungen. 

Eine Sache ist mir auch völlig fremd. Ich würde niemals einen Athleten nebenbei mitlaufen lassen, ohne ihn über die mangelnde Aussicht auf Spitzenleistungen im Unklaren zu lassen. Wenn ich eine Athletin übernehme, nenne ich ganz klar "Ross und Reiter", was die Begabungen anbetrifft, wobei ich in der Hinsicht erst nach einem Jahr der Zusammenarbeit mein Urteil festlege und ob sich harte Arbeit "auszahlt". Ich habe noch nie danebengelegen!!! Ich konfrontiere auch Athletinnen und Athleten nicht mit meinen neuesten Kenntnissen und Errungenschaften, wenn sie nicht wenigstens zwei Jahre bei mir trainieren. Ich habe jetzt wieder Geräte ins Auge für Körperregionen gefasst, an die andere Trainer in ihren kühnsten Träumen nicht denken würden, deren Körperstellen ich aber für sehr einflussreich halte und und die "pausenträchtige" Leistungseinbußen aufgrund meiner Recherchen verhindern.

Gertrud