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Gründe für den Aufschwung des deutschen Frauensprint - Druckversion

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RE: IAAF World Relays Nassau - 22./23.04.2017 (Gooooold!) - icheinfachma - 02.05.2017

Die nachfolgenden Kommentare haben ja gute Gegenargumente gebracht. Übrigens frage ich mich tatsächlich manchmal, ob manche erfolgreiche dt. Leichtathleten wirklch clean sind. Wenn ich mir den Werdegang des FKS in Leipzig oder des Dopingkontrollabors Kreischa nach der Wende anschaue, kann ich kaum glauben, dass es heute sauber zugeht.


RE: IAAF World Relays Nassau - 22./23.04.2017 (Gooooold!) - Gertrud - 02.05.2017

(02.05.2017, 22:39)icheinfachma schrieb: Die nachfolgenden Kommentare haben ja gute Gegenargumente gebracht. Übrigens frage ich mich tatsächlich manchmal, ob manche erfolgreiche dt. Leichtathleten wirklch clean sind. Wenn ich mir den Werdegang des FKS in Leipzig oder des Dopingkontrollabors Kreischa nach der Wende anschaue, kann ich kaum glauben, dass es heute sauber zugeht.

Ich bin wirklich durch einen Zufall vor etwa 2-3 Jahren mal auf eine Sache gestoßen, die bestimmte leistungsfördernde Sachen anschiebt, die aber auf keiner Dopingliste stehen. Selbst bei Kontrolleuren war diese Sache nicht bekannt und steht auch auf keiner Dopingliste. Ich musste nur schmunzeln, als ich den Produktionsraum erfahren habe. 

Gertrud


RE: IAAF World Relays Nassau - 22./23.04.2017 (Gooooold!) - MZPTLK - 03.05.2017

(02.05.2017, 17:24)Atanvarno schrieb: Und bei Silke Knoll waren unter Spilker keine kleinen Helferlein im Spiel?
http://www.cycling4fans.de/index.php?id=5354

In ihrer Hammer Zeit bei Spilker.
Ob sie in ihrer Dortmunder Zeit ab 1990 genascht hat, ist Spekulation.
Bei Philipp habe ich auch ein etwas ungutes Gefühl.
Wie auch immer, untalentiert waren Paschke, Knoll und Philipp nicht.
Und vor allem Knoll hatte trainiert, dass die Schwarte kracht.


RE: IAAF World Relays Nassau - 22./23.04.2017 (Gooooold!) - Atanvarno - 03.05.2017

Eine der Wirkungen von anabolen Sterioden ist es , zu ermöglichen, dass man trainieren kann, dass die Schwarte kracht Teufel

Vielleicht sollte man sich gerade das auch nicht zum Vorbild nehmen. Wenn ich Gertrud und icheinfachma richtig verstehe, ist "knüppeln" nach alter Schule eben nicht mehr best practice im modernen Sprinttraining.


RE: IAAF World Relays Nassau - 22./23.04.2017 (Gooooold!) - icheinfachma - 03.05.2017

Zumindest im Kurzsprint. Im Langsprint ist es schon nach wie vor so, dass trainiert wird bis zum Erbrechen.


RE: IAAF World Relays Nassau - 22./23.04.2017 (Gooooold!) - Robb - 03.05.2017

(03.05.2017, 12:11)icheinfachma schrieb: Zumindest im Kurzsprint. Im Langsprint ist es schon nach wie vor so, dass trainiert wird bis zum Erbrechen.

Sind die deutschen 400m Läufer so "gut", weil sie trainieren bis zum Erbrechen, oder eben nicht?


RE: IAAF World Relays Nassau - 22./23.04.2017 (Gooooold!) - MZPTLK - 03.05.2017

Knüppeln ist relativ.
Früher hat man oft gemeint, dass man immer noch einen draufsetzen, die Pausen kürzer gestalten sollte, usw.

Ich gehe mal von mir aus: Im Seniorenbereich bin ich - natürlich vor allem auch bedingt durch den Alterungsprozess - 
darauf gekommen, immer auf Qualität zu achten und längere Pausen zu machen.
Effekt: mehr Wiederholungen und grössere Umfänge möglich, besserer Leistungsaufbau.

Auch das könnte man Knüppeln nennen, weil energetisch einiges mehr getan werden kann.


RE: IAAF World Relays Nassau - 22./23.04.2017 (Gooooold!) - icheinfachma - 03.05.2017

(03.05.2017, 12:15)Robb schrieb:
(03.05.2017, 12:11)icheinfachma schrieb: Zumindest im Kurzsprint. Im Langsprint ist es schon nach wie vor so, dass trainiert wird bis zum Erbrechen.

Sind die deutschen 400m Läufer so "gut", weil sie trainieren bis zum Erbrechen, oder eben nicht?

Auch von den internationalen 400m-Topläufern hört man das bzw. gibt es auch Trainingsvideos. Die Frage ist aber, ob man das zweimal die Woche oder vllt. auch nur einmal die Woche tun sollte. Es gibt ja verschiedene Ansichten, warum wir ein Leistungsloch im 400- und 800m-Lauf haben. Lothar Pöhlitz konstatiert z.B., die deutschen 400m-Läufer hätten eine zu schlechte VO2max und die 800m-Läufer eine zu geringe Schnelligkeit und beide eine miserable Technik.

Die ganz stark laktaziden Einheiten mit Blutlaktatwerten sollte man nach dem, was in den USA angespriesen und dort auch fundiert ist, aber auch nach dem, was z.B. Lauer so trainiert hat, offenbar auf 1x pro Woche beschränken. Mehr scheint den Körper metabolisch derart stark zu fordern, dass die anderen TE negativ in ihrer Qualität beeinflusst werden (sofern man nicht dopt). Man sollte ganzjährig extensives Intervalltraining durchführen, das eine Verbesserung der VO2max bei hohen Laufgeschwindigkeitkeiten im Training ermöglicht und die hoch-laktaziden Einheiten (special endurance / spezielle Ausdauer) mit intensivem Intervalltraining vorbereiten, dass mit geringeren Laktatwerten und Intensitäten als special endurance einhergeht. Special endurance ist eine Form der Wiederholungsmethode, intensives Intervalltraining eine Form der Intervallmethode. In der allgemeinen Grundlagenphase wird eine Vorbereitung durch aerobes Ausdauertraining (TL lang 600-1000m, Fahrtspiel, ext. kurze Rasenläufe) und Kraftausdauertraining empfohlen.

Statt zuviel hochgradig laktazide Sachen sollte man offenbar lieber ein extensives Intervalltraining mehr machen. Man muss auch bedenken, dass neben der lactic capacitiy (Laktattoleranz, bestimmt durch Pufferkapazität) und Abtransport des Laktats (lactic treshold) auch die lactic power (Fähigkeit, größtmögliche Geschwindigkeiten zu erreichen unter Nutzung der Glykolyse, wenn die Phosphatspeicher bereits erschöpft sind; bestimmt durch die Geschwindigkeit der chemischen Reaktionen der Glykolyse). Die Glykolyse läuft ja nciht so schnell ab wie die Energiebereitstellung über die Phosphate. Man kann die Energieflussrate aber trainieren, wenn man Tempoläufe macht, die mit sehr hohen Geschwindigkeiten und glykolytischer anaerober Energiebereitstellung einhergehen. Das ist nur mit langen Pausen und eher kurzen Läufen möglich. Also selbst im 400m-Lauf zählt auch die Qualitätsarbeit im Schnelligkeitsausdauertraining und nicht nur die totale Erschöpfung. Laktattoleranz ist eigentlich nur auf der zweiten Hälfte wichtig.


RE: IAAF World Relays Nassau - 22./23.04.2017 (Gooooold!) - Robb - 03.05.2017

(03.05.2017, 12:35)icheinfachma schrieb: Lothar Pöhlitz konstatiert z.B., die deutschen 400m-Läufer hätten eine zu schlechte VO2max und die 800m-Läufer eine zu geringe Schnelligkeit und beide eine miserable Technik.

Mein erster Gedanke bei dem Satz: Wo stand eigentlich Willi Wülbecks 400m PB? Irgendwie kann ich ihn mir nicht als guten 400m Läufer vorstellen.


RE: IAAF World Relays Nassau - 22./23.04.2017 (Gooooold!) - icheinfachma - 03.05.2017

(03.05.2017, 12:45)Robb schrieb:
(03.05.2017, 12:35)icheinfachma schrieb: Lothar Pöhlitz konstatiert z.B., die deutschen 400m-Läufer hätten eine zu schlechte VO2max und die 800m-Läufer eine zu geringe Schnelligkeit und beide eine miserable Technik.



Mein erster Gedanke bei dem Satz: Wo stand eigentlich Willi Wülbecks 400m PB? Irgendwie kann ich ihn mir nicht als guten 400m Läufer vorstellen.


Auch David Rudisha, der nicht als Spurtläufer, sondern als ausgewogener 800m-Läufer bzw. einer, der von vorne wegläuft, gilt, hat eine PB von 45.15. Das ist schneller als die deutschen 400m-Läufer. Man sollte nicht nach der Physis urteilen.