Leichtathletikforum.com
Vorschlag eines mobilen Gesundheitsmanagements - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2)
+--- Thema: Vorschlag eines mobilen Gesundheitsmanagements (/showthread.php?tid=2327)



Vorschlag eines mobilen Gesundheitsmanagements - Gertrud - 31.03.2017

Ich mache mir sehr viele Gedanken über die ungeheure Anzahl von Protagonistenverletzungen. 

1. Ich schlage eine zentrale mobile Stelle für die Dokumentation der Protagonistenverletzungen und Krankheitsverläufe in den einzelnen Disziplinen und Nutzung und Beratung vor Ort vor. 
2. Ich schlage vor, die Hauptursachen disziplinmäßig zu dokumentieren (meinetwegen anonym) 
3. Ich schlage vor, vor allem die sehr spät erkannten eigentlichen Verletzungsursachen akrbisch zu dokumentieren!!! Beispiel K. Klaas. Wo lagen die Gründe für das erst so späte Erkennen der Verletzungsursache? Beispiel Cam-Syndrom des 400m-Hürdenläufers.
4. Deklarierung der Schmerzen und Verletzungssymptome als Vorlage bei ähnlichen Fällen zur schnelleren Sichtung bei ähnlichen, neuen Fällen.
5. Verbindung der Verletzungsursache mit möglichen Trainingsinterventionen bzw. Suche nach den Trainingsursachen für die Verletzungen bei häufigem Auftreten.
6. Ich schlage ein mobiles Beratungsteam vor, das aus Ärzten, Physiotherapeuten und Trainern an der Schnittstelle Praxis-Theorie besteht und zur Kooperation benutzt werden sollte.
7. Bestehen einer Homepage und Übersicht über Erkenntnisse aus der praktischen Arbeit als Vorlage für Trainer zur Vermeidung alter Fehler.
8. Erstellen eines Verletzungs- und Gefährdungskatalogs mit Vermeidungshinweisen für Trainer und Athleten.

Gertrud


RE: Vorschlag eines mobilen Gesundheitsmanagements - lor-olli - 31.03.2017

zu 1)
Du scheinst mit den Datanschutzrechtlichen Grundlagen in D nicht so sehr vertraut…
zu 2)
Aufgrund der geringen Personenzahl in den jeweiligen Diziplinen wird eine Anonymisierung sehr schwer, womit wir wieder bei Punkt 1 wären…

Das ist kein Miesmachen und eine solche Dokumentation wäre letztlich eine Datenbank, dafür gibt es sehr enge gesetzliche Richtlinien, vor allem wenn sie nicht nur zu wissenschaftlichen Zwecken dem forschenden Personenkreis offen steht. Gut ja, Duchführbar eher kaum. (Ich bin mit einem viel, viel kleineren Projekt vertraut und kenne die vielen Auflagen die die Juristen für notwendig erachteten - ich sehe nicht, dass der DLV bereit wäre DAS zu stemmen…)


RE: Vorschlag eines mobilen Gesundheitsmanagements - Gertrud - 31.03.2017

(31.03.2017, 08:03)lor-olli schrieb: zu 1)
Du scheinst mit den Datanschutzrechtlichen Grundlagen in D nicht so sehr vertraut…
zu 2)
Aufgrund der geringen Personenzahl in den jeweiligen Diziplinen wird eine Anonymisierung sehr schwer, womit wir wieder bei Punkt 1 wären…

Das ist kein Miesmachen und eine solche Dokumentation wäre letztlich eine Datenbank, dafür gibt es sehr enge gesetzliche Richtlinien, vor allem wenn sie nicht nur zu wissenschaftlichen Zwecken dem forschenden Personenkreis offen steht. Gut ja, Duchführbar eher kaum. (Ich bin mit einem viel, viel kleineren Projekt vertraut und kenne die vielen Auflagen die die Juristen für notwendig erachteten - ich sehe nicht, dass der DLV bereit wäre DAS zu stemmen…)

Ich habe damit natürlich nie zu tun gehabt. Man kann aber die Punkte filtern und anpassen:

1. Hauptsächliche Verletzungsursachen in der LA
2. Hauptsächlich vorkommende Verletzungen disziplinabhängig (Beispiel Sprint: Hamstring-, Rectus-femoris-Verletzungen, Achillessehnenrupturen, Spätfolgen: hallux rigidus)
3.  Vermeintliche Trainingsursachen für spezielle Verletzungen (durch Leser auch komplettierbar)
4. Erstellen eines mobil einsatzfähigen Beraterteams
5. Homepage über das Gesundheitsmanagement

Natürlich solte man über die Form einer derartigen Maßnahme sprechen. Es hat nicht nur eine/r den Kopf zum Denken!  Wink Thumb_up

Gertrud


RE: Vorschlag eines mobilen Gesundheitsmanagements - Gertrud - 31.03.2017

(31.03.2017, 08:29)Gertrud schrieb: Ich habe damit natürlich nie zu tun gehabt. Man kann aber die Punkte filtern und anpassen:

1. Hauptsächliche Verletzungsursachen in der LA
2. Hauptsächlich vorkommende Verletzungen disziplinabhängig (Beispiel Sprint: Hamstring-, Rectus-femoris-Verletzungen, Achillessehnenrupturen, Spätfolgen: hallux rigidus)
3.  Vermeintliche Trainingsursachen für spezielle Verletzungen (durch Leser auch komplettierbar)
4. Erstellen eines mobil einsatzfähigen Beraterteams
5. Homepage über das Gesundheitsmanagement

Natürlich solte man über die Form einer derartigen Maßnahme sprechen. Es hat nicht nur eine/r den Kopf zum Denken!  Wink Thumb_up

Gertrud

Die Frage, warum es bei uns so viele Verletzungen in der Leichtathletik gibt, liegt für mich eindeutig auf der Hand. Das Bildungsniveau in der Herangehensweise bei Trainern ist so enorm schwach. Natürlich kann sich die Fortbldung nur am momentanen Ausbldungsstand orientieren. Ich habe z.B. wirklich 20 Jahre geackert, um mein Niveau auf ein noch höheres Plateau zu heben. Ich werde momentan bei einem Probanden auf Herz und Nieren geprüft, um schwache Schemata zu verändern. Wir werden fast alle mit sehr guter Gesundheit geboren, die aber im Laufe der Zeit auf harte Proben mit teilweise unheimlichen Hindernissen gestellt wird. Da hilft nur ein sehr, sehr tiefes Eindringen in die Materie und permanentes Dranbleiben. Man kompensiert dann heute sehr vieles durch Spaß, Spaß, Spaß ... möglichst in Sonne, Sonne, Sonne und im Team ...  Wink

Selbst im absoluten Topbereich gibt es enorme Reserven. Schauen wir uns Usain Bolts Füße und Wirbelsäule an! Es ist nicht alles Gold, was glänzt!!! Ich bin gewillt, nur diesen harten Weg mit Athleten und zwar von Anfang an zu gehen. Ich kenne absolut keine Kompromisse im Sinne der Gesundheit. Ich bin in der Hinsicht knallhart, um keinen orthopädischen Schrott zu hinterlassen und Reserven im Energiebereich unangetastet zu lassen.

Schaut euch ein solches Bewegungsmuster an! Auf den ersten Blick sehen die Einflussnahmen easy aus; aber der Teufel steckt im Detail, weil Ursache und Wirkung weit voneinanderliegen!!! Würde ich dieses Bild unberücksichtigt im Sinne der Nur-Leistungsbetrachtungsweise lassen, hätte das auf Dauer fatale Folgen. Manchmal kann es sogar gutgehen, wenn das "Material" noch relativ unbeschadet ist. Ich musste letztens wirklich lachen, als ein absoluter Toptrainer beim DLV vorgestellt worden ist, wie er eine Gruppe von 20 Athleten handhabt, was man wohl toll fand. Man sollte nicht alles übernehmen, was andere Trainer vielleicht aus Profitgier .... durchführen. Es geht dabei immer auf Kosten der Athleten!!! Immer!!! Thumb_down Bei einem solchen Trainer müsste der Tag 42 Stunden wenigstens haben oder er müsste ein "Chamäleon" sein.  Wink Auch hier steht dann der Spaß im Vordergrund und weicht Präzision aus. Es geht gar nicht anders. Zudem bleibt ihm kaum Zeit, das neue Wissen zu hinterfragen. Wenn man die immer geringer werdenden Halbwertzeiten in der Wissenschaft kennt, weiß man, was das bedeutet...
[attachment=553]

Gertrud


RE: Vorschlag eines mobilen Gesundheitsmanagements - dominikk85 - 03.04.2017

(31.03.2017, 08:03)lor-olli schrieb: zu 1)
Du scheinst mit den Datanschutzrechtlichen Grundlagen in D nicht so sehr vertraut…
zu 2)
Aufgrund der geringen Personenzahl in den jeweiligen Diziplinen wird eine Anonymisierung sehr schwer, womit wir wieder bei Punkt 1 wären…

Das ist kein Miesmachen und eine solche Dokumentation wäre letztlich eine Datenbank, dafür gibt es sehr enge gesetzliche Richtlinien, vor allem wenn sie nicht nur zu wissenschaftlichen Zwecken dem forschenden Personenkreis offen steht. Gut ja, Duchführbar eher kaum. (Ich bin mit einem viel, viel kleineren Projekt vertraut und kenne die vielen Auflagen die die Juristen für notwendig erachteten - ich sehe nicht, dass der DLV bereit wäre DAS zu stemmen…)


Die baseball major league hat eine solches programm eingeführt wo Unmengen von Daten zu Training, Wettkampf und anderen Dingen gesammelt wird um irgendwann mit statistischen Auswertungen da Schlüsse ziehen zu können.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26874305

ich denke wenn man wollte könnte man das schon durchführen,  eventuell auf freiwilliger Basis und anonymisiert. In dem Buch hier steht wie Baseball das Problem  (mit enormalen viel Geld und wissenschaftlichen Ressourcen,  aber bislang ohne wirklichen erfolg) anzugehen versucht.

https://www.amazon.com/Arm-Billion-Dollar-Mystery-Valuable-Commodity/dp/0062400363