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Verletzte DLV-Athleten 2017 - Druckversion

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Verletzte DLV-Athleten 2017 - Atanvarno - 01.02.2017

Patrick Zwicker erleidet Ermüdungsbruch


RE: Verletzte DLV-Athleten 2017 (Aktuell: Patrick Zwicker) - Atanvarno - 12.02.2017

Sarah Kistner verletzt - Frühjahrsrennen in der Schwebe


RE: Verletzte DLV-Athleten 2017 (Aktuell: Sarah Kistner) - Robb - 03.03.2017

Weiß jemand, ob Fabienne Kohlmann verletzt war oder eine längere Behandlung/Operation ihrer Achillessehnen ausheilte? Bei Facebook freut sie sich, dass sie endlich wieder trainieren kann, scheinbar zum erstenmal seit November. Ihre Webpage wurde seit Sommer 2016 nicht mehr upgedated.


RE: Verletzte DLV-Athleten 2017 - Robb - 27.03.2017

Für Tobias Giehl ist die Saison beendet: http://lg-swm.de/saisonaus-fuer-huerdensprinter-tobias-giehl/


RE: Verletzte DLV-Athleten 2017 - alex72 - 27.03.2017

Was ist eine CAM Deformität ? noch nie gehört


RE: Verletzte DLV-Athleten 2017 - Gertrud - 27.03.2017

(27.03.2017, 11:46)alex72 schrieb: Was ist eine CAM Deformität ? noch nie gehört

Das ist bekannt. Es gibt zwei Arten von Impingement (Verengung) an der Hüfte:

https://gelenk-klinik.de/orthopaedische-erkrankung/huefte/einklemmende-huefte.html#was_ist

Das bringt mich immer wieder auf den Gedanken, wie unprofessionell hier immer noch auf dem Weg zur Spitze gearbeitet wird. Es gibt auch nur sehr wenige absolut gute Diagnostiker. Im Fall oben besteht wohl eher eine Veranlagung. Es ist so schade, wenn es ehrgeizige und talentierte Sportler/innen trifft. Uns gehen zu viele Sport/lerinnen diagnostisch durch das Netz. Es liegt so vieles im Argen. Im Prinzip müssten die medizinischen Checks Anomalien frühzeitig aufspüren; aber dazu sind unsere sportärztlichen Untersuchungen auf unterer Ebene wohl nicht umfangreich genug, wie mir eine Person aus dem Anhang-Team erzählte. Vorschläge dieser Person sind auch nicht integriert worden. Es ist auch eine Frage der Geldverteilung. Heute fahren schon 15jährige ins sonnige TL, obwohl sie die besseren Bedingungen zu Hause haben. Ich könnte dem Verband gute Vorschläge zur Einsparung machen, damit für wichtige Dinge Geld vorhanden ist!  Wink

Gertrud


RE: Verletzte DLV-Athleten 2017 - Gertrud - 28.03.2017

Ich hatte einen jungen Kugelstoßer, der keinen Medizinballwurf aus einer bestimmten Position ohne Schmerzen machen konnte. Ich wusste sofort, um welche Anomalie es sich handelte und habe das Kugelstoßtraining komplett mit ihm abgebrochen, weil ich keine OP wollte. Er hätte auch nicht Elektriker ohne OP z. B. werden können. Dazu brauche ich keinen Arzt, weil ich in medizinischen Dingen sehr wissbegierig bin. Es hat keinen Zweck, einen jungen Athleten operieren zu lassen, von dem man nicht weiß, ob er ganz oben ankommt. Es gibt eben Athleten, die gravierende Anomalien mitbringen. In diesen Fällen hilft eigentlich nur Vernunft.

Ich bin natürlich als Diplom-Sportlehrerin am Gymnasium sehr früh mit Hüftproblemen bei Schülern in Verbindung gekommen und habe auch sehr viel recherchiert. Ich hatte sogar einen Schüler mit einer frühkindlichen Hüftnekrose, wobei die Ursache bis heute weitgehend im Dunkeln liegt. – Es gab früher Reihenuntersuchungen durch Zahnärzte in Schulen. Orthopädische Untersuchungen gab es nie, die aber bitter vonnöten wären. Ich habe bei Elternsprechtagen immer Gespräche mit den Kindern im Verbund mit den Eltern angeboten, wobei ich die Schüler genau inspiziert habe und dann einen Rat für einen Arztbesuch/Physiotherapiebesuch gegeben habe. Ich durfte natürlich nicht sagen: „Das ist es!“ Ich habe dadurch im Laufe der Zeit viele Kinder vor Schäden bewahrt. Es war mir einfach ein Herzenswunsch, Kinder nicht ins offene Messer laufen zu lassen. Die Kinder haben heute unglaubliche physische Schwächen im Vergleich zu früheren Zeiten.

Was ich mit Sorge sehe, ist vielfach das Pushen von Jugendlichen auf die JEM und JWM durch sehr spezielle Überbelastungen, wenn Trainer mit wenigen Kenntnissen der Physis am Werk sind. Dieses Manko sehe und höre ich vielfach sogar im Topbereich. Die Verletzungen sind sehr oft hausgemacht, bei genetischen Defekten ist man natürlich schuldlos. Fassungslos bin ich oft in solchen Fällen, wo dann Athletinnen mit OP-fähigen Defekten zu mir kommen, wo ich die Ursachen genau ahne, aber mich meistens dazu nicht äußere. Ich kenne die Schwachstellen in jugendlichem Alter ganz genau und mache mir meine Gedanken. Meine Trainingspläne sind akribisch darauf abgestellt. Ich dokumentiere dann sofort und lasse mir solche Defekte nicht in die Schuhe schieben. Da ist Ehrlichkeit oberstes Gebot. Mir wäre am liebsten ein sehr talentiertes Mädel oder/und ein sehr talentierter Junge vor Ort, mit dem ich total nach meinen Vorstellungen außerhalb jeglicher Talentsichtung … arbeiten könnte. Je höher die Athleten kommen, je mehr handeln sich die Inhalte um aus meiner Sicht teilweise sehr unwichtige Dinge hinsichtlich der Körpergesundheit und –entwicklung. Wir befinden uns auf ganz unterschiedlichen Ebenen, wo es kaum Gemeinsamkeiten gibt. 

Wenn der Hürdenläufer schon länger damit zu tun hat, ist es doch sehr seltsam, wenn man so lange für diese Diagnose gebraucht hat. Das war doch ähnlich bei K.Klaas (oder irre ich mich da?). Bei den verschiedenen Möglichkeiten von Leistenbeschwerden sollten gute Ärzte doch eigentlich schnell auf die Diagnose kommen. 

Ich selbst stelle ganz andere Ansprüche an das Wissen bei Trainern. Ich will mich mit Nebensächlichkeiten absolut nicht befassen. Es geht mir um Gesundheit (physisch und psychisch) und Leistung der Athleten. Wenn es nur noch um Nebensächlicheiten geht, war ich die längste Zeit Trainerin eines Athleten. Ich sehe den Gesundheitsaspekt als einen sehr wichtigen Aspekt an. Er durchzieht meine Trainingspläne von vorne bis hinten. Deshalb bin ich auch so akribisch in der Zusammenarbeit mit anderen Personen. 

Gertrud


RE: Verletzte DLV-Athleten 2017 - Solos - 28.03.2017

Bei Fällen wie den hier diskustierten würde ich nicht den Trainern die "Schuld" in die Schuhe schieben. Auch wenn ein umfassendes sportmedizinisches Wissen von Vorteil, eigentlich schon Voraussetzung für den Trainerberuf ist.

Dennoch würde ich an dieser Stelle primär die ärztliche Betreuung hinterfragen. Wieso ist die Cam-Deformität über Jahre nicht festgestellt worden? Es gab doch (sicher) Vorboten? Die Versorgung vor Ort ist kaum zu beurteilen, aber was ist mit den jährlichen DOSB-Untersuchungen als Voraussetzung um in den Kader aufgenommen zu werden? Was ist mit medizinischer Betreuung in Trainingslagern, bei Kaderlehrgängen oder Nationalmannschaftseinsätzen? Ist nie jemandem was aufgefallen? Wird nur oberflächlich gearbeitet?
Zitat:Was ich mit Sorge sehe, ist vielfach das Pushen von Jugendlichen auf die JEM und JWM durch sehr spezielle Überbelastungen, wenn Trainer mit wenigen Kenntnissen der Physis am Werk sind.

Absolute Übereinstimmung. Insbesondere die Nachwuchsmeisterschaften im U18 Bereich befördern das Verheizen von jungen Athleten mehr, als dass sie den langfristigen Leistungsaufbau unterstützen. Prämiensysteme, die eine zusätzliche Vergütung bei erfolgreichem Abschneiden bei U18 WM/EM vorsehen, manifestieren diese Problematik. Die Einstellung der U18 WM halte ich daher für sehr sinnvoll. Leider gibt es ja nun für diesen Bereich auch noch eine EM....


RE: Verletzte DLV-Athleten 2017 - Gertrud - 28.03.2017

(28.03.2017, 07:29)Solos schrieb: Absolute Übereinstimmung. Insbesondere die Nachwuchsmeisterschaften im U18 Bereich befördern das Verheizen von jungen Athleten mehr, als dass sie den langfristigen Leistungsaufbau unterstützen. Prämiensysteme, die eine zusätzliche Vergütung bei erfolgreichem Abschneiden bei U18 WM/EM vorsehen, manifestieren diese Problematik. Die Einstellung der U18 WM halte ich daher für sehr sinnvoll. Leider gibt es ja nun für diesen Bereich auch noch eine EM....

Wenn man als Trainer diese Bereiche auch im Blick hat, halte ich das nicht für schlimm; aber die Sicht auf die körperliche Seite stand bei mir immer im Vordergrund. Natürlich sollte man im Falle des Hürdenläufers einfach nach der Schwachstelle im System hinterfragen. Er hatte doch wohl schon länger Probleme in dem Bereich. 

Ich hatte damals Kontakt zu einem absoluten Fachmann im Achillessehnenbereich und habe ihm dann gesagt, dass er doch eigentlich ein Mann für eine Taskforce im DLV sei. Er ist vor allem ein hervorragender Diagnostiker auch im Vorfeld. (So viel zum Thema, ich sei nicht teamfähig. Es ist eine Frage des Niveaus. Wink ) Ich habe ihm dann die E-Mail eines Mannes aus der Spitze gegeben. Er hat nie eine Antwort erhalten. Ich habe ohnehin den Eindruck, dass es kaum externe Fachleute gibt, die außer den Etablierten "zugelassen" werden. Ich würde eher dahin tendieren, sich auch anderer guter Fachleute daneben zu bedienen. Ich halte es auch für einen gravierenden Fehler, sich nur auf einige Zentren zum Beispiel im Bereich der Biomechanik hinsichtlich Disziplinen oder der internistischen Kontrolle auf ein Institut in Deutschland in der Spitze zu begrenzen. Der DLV tut gut daran, sich nicht nur auf die Internen zu stützen, die zum großen Teil abhängig und damit in ihrer eigentlichen Kritikfähigkeit eingeschrankt sind, sondern wirklich fundierte, harte Kritik zuzulassen. Das wäre ein Schritt in die richtige Richtung vor allem auch auf dem Gesundheitssektor. Wenn ich Kritik in Punkten am DLV übe, will ich nur Fortschritt. Jede/r von uns macht Fehler. Es ist nur die Frage wie oft. Es kommt auf die Prophylaxe und die Wiederholungszahl an.

Gertrud


RE: Verletzte DLV-Athleten 2017 - Robb - 06.04.2017

Julian Weber: http://www.leichtathletik.de/news/news/detail/julian-weber-hofft-nach-verletzung-weiter-auf-wm-teilnahme/