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Faszien-Rolle - Druckversion

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Faszien-Rolle - nico - 14.01.2017

Ich war heute bei den HM der U20 und U16 in Hanau. Ich war dort etwas überrascht, dass
in fast jeder Ecke oder freien Fläche eine der Jugendlichen auf der Rolle lag. Sie mß es zu als Weihnachtsgeschenk gegeben
haben. Und wo und wie die alle "gerollt "haben. Gi bt es da irgenwo neue Erkenntnisse, die das Einlaufen usw. fast über-
flüssig machen? Ich wäre dankbar, wenn ich ernst, kurz vertändliche Hinweise bekäme.
nico


RE: Faszien-Rolle - PoleVault - 15.01.2017

Bezüglich des Einsatzes dieser Rollen während der Vorbereitung auf sportliche Aktivität existieren einige Studien, die belegen, dass es einen kurzfristigen positven Effekt auf die Beweglichkeit ohne negative Beeinträchtigung der muskulären Leistungsfähigkeit gibt.


RE: Faszien-Rolle - icheinfachma - 21.01.2017

Ich nutze die gern, um zwischen zwei Läufen im WK die Muskeln zu lockern.


RE: Faszien-Rolle - Gertrud - 22.01.2017

(15.01.2017, 00:30)PoleVault schrieb: Bezüglich des Einsatzes dieser Rollen während der Vorbereitung auf sportliche Aktivität existieren einige Studien, die belegen, dass es einen kurzfristigen positven Effekt auf die Beweglichkeit ohne negative Beeinträchtigung der muskulären Leistungsfähigkeit gibt.

1. Es kommt darauf an, wie man rollt.
2. Wann man rollt.

Die Beweglichkeit, die man für den Wettkampf benötigt, bekommt man auch ohne Rolle hin, ohne den Tonus zu weit herunterzuregeln, was man hinsichtlich Explosivität gar nicht gebrauchen kann. Wer bewegt sich schon gerne wie ein ausgeleiertes Gummiband. Um die Beweglichkeit anzuschieben, bewegt man zunächst das Wasser aus dem Bindegewebe, was aber die Rissfreudigkeit zunächst erhöht. Eine erhöhte Beweglichkeit erwirbt man sich im Training. 

Gertrud


RE: Faszien-Rolle - MZPTLK - 23.01.2017

Leiden die Leichtathleten jetzt unter Bewegungsarmut und müssen darum ihre(peripheren) Faszien durch äusserliche Anwendung wieder in Wallung bringen?


RE: Faszien-Rolle - icheinfachma - 23.01.2017

(23.01.2017, 10:21)MZPTLK schrieb: Leiden die Leichtathleten jetzt unter Bewegungsarmut und müssen darum ihre(peripheren) Faszien durch äusserliche Anwendung wieder in Wallung bringen?

Was hat denn das damit zu tun? Alle Leichtathleten, die ich kenne, nutzen ihre Faszienrolle, um im / nach dem / vor dem Training und vor dem / im / nach dem Wettkampf ihre Muskeln zu lockern. Das man mit Massagen Verspannungen, Verhärtungen oder feste Muskeln wieder entspannen kann, ist doch bekannt.

Ich gebe mal ein Beispiel: Ich hatte morgens in der Uni einen Kurs im Bereich Sportspiele. Die Aufwärmung war mehr spartanisch und es kam schnell zu sprintmäßigen Belastungen. Ich hatte dann am Ende des Kurses einen Beinbeuger, der sich fest und überdehnt und überdehnt angefühlt hat. Da ich danach ein explosives Sprintkrafttraining geplant hatte, musste der Muskel wieder locker werden. Ich habe mich im Kraftraum zunächst einige Minuten auf dem Stepper bewegt, um die Beine nochmal warmzumachen. Anschließend habe ich einige Minuten die Blackroll angewandt. Der Muskel war dann schon deutlich entspannter. Dann habe ich ganz leichtes statisches Dehnen mit Dauern von 60s angewandt, habe dann ganz leicht mit der Zeit die Dehnspannung vergrößert, aber bin trotzdem im sanften Bereich geblieben. Insgesamt habe ich ca. 15-20min meinen Beinbeuger versorgt. Während am Anfang der Beinbeuger in einem Zustand war, in dem ich nach einem 30m-Sprint sofort einen Muskelfaserriss bekomomen hätte, war nach der Behandlung der Muskel wieder vollkommen im Normalzustand und ich habe ein störungsfreies Krafttraining absolviert, auch mit Kettlebell-Swings, die mit einer starken schnellen Dehnung der Beinbeuger einhergehen.


RE: Faszien-Rolle - icheinfachma - 23.01.2017

Für die Beweglichkeit macht nach wie vor jeder passive und gerade im Hürdenbereich auch aktive Dehnübungen. Das mit den Faszienverklebungen interessiert eigentlich nur ein paar Physios und Chirotherapeuten, auch wenn ich stark bezweifle, dass so eine große Auflagefläche Faszienverklebungen lösen kann.


RE: Faszien-Rolle - MZPTLK - 23.01.2017

Massage ist immer gut, die beste Massage ist die körpereigene.
Muskeln massieren sich selbst.
Die Rolle kann - richtig angewendet - ein stückweit helfen,
es solllte sich aber nicht die Vorstellung breitmachen, falsches Training und Faulheit zu kompensieren.
Und, wie gesagt: Sie periphiert nur tangential.

Mal sehen, was als Nächstes kommt.


RE: Faszien-Rolle - icheinfachma - 23.01.2017

Tangiert peripher, meinst du. Wenn der Druck auf den Muskel einwirkt, wird jedoch der ganze Muskel komprimiert.

Ich wüsste auch nicht, was Lockerung der Muskeln mit Faulheit zu tun hat. Kannst ja mal versuchen, deine eigenen Rückenmuskeln zu massieren...


RE: Faszien-Rolle - Gertrud - 23.01.2017

(23.01.2017, 12:43)icheinfachma schrieb: Für die Beweglichkeit macht nach wie vor jeder passive und gerade im Hürdenbereich auch aktive Dehnübungen. Das mit den Faszienverklebungen interessiert eigentlich nur ein paar Physios und Chirotherapeuten, auch wenn ich stark bezweifle, dass so eine große Auflagefläche Faszienverklebungen lösen kann.

Es ist Fakt, dass in einigen Fälen die Rolle nicht allein eine Besserung bewirkt. An bestimmte Arten von Faszien, die aus dem Ruder gelaufen sind, gehören Physiotherapeuten mit entsprechenden Sonderausbildungen, weil diese Vorläufer oft schwierige Verletzungen wie Achillessehnenrupturen im Gefolge haben. Die Rolle kann gute Dienste leisten, aber beileibe nicht alle. Im Prinzip ist der Auslöser von Faszienanomalien immer das jeweilige Verhalten und eben auch inadäquates Training. Vorsicht: eine durch eine bestimmte Rollbewegung ausgepresste Faszie ist rissfreudig!!! An Trainer: Gewusst womit, wie, wie viel und wann!!!

Gertrud