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Effektive Talentbetreuung - Druckversion

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Effektive Talentbetreuung - Gertrud - 25.11.2016

Das liegt mir aktuell doch sehr am Herzen, weil ich der Meinung bin, dass in unseren Verbänden einiges falsch angepackt wird. Es kommt wesentlich darauf an, dass Leute oben stehen, die das Thema sehr komplex pädagogisch und sportlich zu betrachten in der Lage sind und nicht eindimensional und nur affin zu Trainerauslastungen und bestimmten Vereinen agieren. 

Ich habe folgende Logistik für junge Athletinnen und Athleten. Ganz entscheidend ist aus meiner Sicht der Faktor Zeit. Ich halte eine Zeiteffizienz für das entscheidende Thema vor allem bei Jugendlichen. Es ist sehr wichtig, dass der sportliche Bereich möglichst in hervorragenden Händen liegt und die Schule unter der sportlichen Belastung absolut nicht leidet.

Vorweg: Ich habe absolut nichts gegen bestimmte Lehrgänge für trainingsmäßig unterstützungswürdige Athletinnen. Als ich damals Bundestrainerin für das Kugelstoßen der Frauen wurde, weil es Diskrepanzen zwischen Christian Gehrmann und dem Verband gab, hat seine Gruppe völlig autark trainiert (nur Vera Schmidt kam, um sich von mir zu überzeugen  Wink ). Das war für mich ein unheimlicher Vorteil. So konnte ich mich in die Arbeit mit dem Nachwuchs stürzen und meine Fähigkeiten beweisen und ausloten. Ich habe dann Steffi Storp und Claudia Mues als absolute Nobodies ausgegraben. Solche Konstellationen halte ich für nachahmenswert. Wenn ein Talent in meinen Händen ist, braucht es nicht doppelt versorgt zu werden. Wenn Ferien sind, wollen wir gemeinsam hart arbeiten - möglichst weit weg vom Mainstream und in aller Ruhe - und zwar dort, wo uns die besten Bedingungen gegeben sind. 

Diese Zentralisierung um jeden Preis nach bestimmten Mustern passt nicht auf jeden, wobei mir z. B. eine Konfrontation völlig abgeht. Ich will nur gut im Sinne der Athletin arbeiten und nicht gegen irgendetwas, sondern aus Überzeugung und Erfahrung für einen guten Zweck. Ob das die oberen Funktionäre verstehen???  Huh Ich kann auch sagen, warum das so ist: weil wir nicht dieselben Ziele haben!!!

Wenn z. B. an einer Spitzenposition im Westfälischen Bereich ein Mann steht, der mich in Wattenscheid nicht einmal auf dem Platz sehen will (angeblich Originaltext zu José Sanleandro - Exmann von Niurka Montalvo), obwohl ich mit ihm nie persönliche Querelen hatte und er mich nie frontal angegangen ist, er folglich meine Arbeit am liebsten als beendet sehen möchte und somit doch wohl wichtiges Potential vor allem in der Verletzungsprophylaxe liegen lässt, wage ich hinsichtlich Objektivität die Aktionen des Verbandes doch mal schwer zu bezweifeln. Auf diesen Wegen gehen die Verbände nicht immer den richtigen Weg, weil sie in der Personenauswahl vielfach nicht das richtige Händchen haben!!! (wohlgemerkt aus meiner langen akribischen Erfahrung)

Wie soll Gysi mal sinngemäß gesagt haben: "Wenn es um die Diäten ging, waren sich alle im Bundestag immer sehr schnell einig!"  Wink Wink Wink

"Konzentration und Steuerung der Olympiastützpunkte" - ein Punkt aus der "Neustrukturierung des Leistungssports und der Spitzensportförderung" - hört sich gut an. Wenn aber das Konzept so aussieht, dass z. B. die ortsansässigen OSP-Vereine dominierend sind und ein Vereinsvertreter jeweils auch noch das Sagen bei der Vergabe der OSP-Zeiten und der Frequentierung durch Athletenbestimmung hat, kann man das Programm schon wieder knicken. Wenn ich eine kaderwürdige Athletin im Sinne der Leistung habe (Kaderzugehörigkeit weiß man in vielen Fällen im Vorfeld zu verhindern Wink , weil man nicht an den Verbandslehrgängen teilnimmt), kann man diesen Passus schon mal wieder knicken. Man sollte den DOSB über die Regularien einweihen. Der DOSB wird wahrscheinlich nur mit Informationen bestimmter Leute "gefüttert". Mein Credo: "Die beste Leistung wird in völliger Unabhängigkeit, aber absoluter Unterstützung im Sinne der Leistung erreicht!" 

Gertrud


RE: Effektive Talentbetreuung - beity - 25.11.2016

Sorry, jetzt liegt mir mal was am Herzen.
Nicht böse sein, es ist immer und immer und immer die gleiche Story.
Es gibt kaum einen Beitrag (so hochwertig sie fachlich auch sind) der nicht immer wieder (ob es nun unmittelbar passt oder nicht) mit der Schilderung eigenere Leistungen und Erfolge wie auch Fehlleistung anderer verknüpft wird.
Es ist in Wattenscheid Dir vermeintlich oder doch tatsächlich schlimmes Unrecht angetan worden, aber wie oft habe ich das hier schon gelesen?
Ist das Forum wirklich für diese Art der Bewältigung der richtige Platz?
Ich kann doch nicht der einzige sein, dem das hier zuviel oder zumindest fehl am Platz erscheint?
Wenn doch, sollen die Mods meinen Beitrag in die Tonne schieben. Confused


RE: Effektive Talentbetreuung - MZPTLK - 25.11.2016

Ich gebe Dir recht, obgleich ich Gertrud Fan bin.


RE: Effektive Talentbetreuung - Drizzt - 25.11.2016

Ich hab Gertrud auch schonmal auf ähnliches hingewiesen,aber sie lässt sich halt einfach nicht bremsen... Wink


RE: Effektive Talentbetreuung - Gertrud - 25.11.2016

(25.11.2016, 11:41)beity schrieb: Sorry, jetzt liegt mir mal was am Herzen.
Nicht böse sein, es ist immer und immer und immer die gleiche Story.
Es gibt kaum einen Beitrag (so hochwertig sie fachlich auch sind) der nicht immer wieder (ob es nun unmittelbar passt oder nicht) mit der Schilderung eigenere Leistungen und Erfolge wie auch Fehlleistung anderer verknüpft wird.
Es ist in Wattenscheid Dir vermeintlich oder doch tatsächlich schlimmes Unrecht angetan worden, aber wie oft habe ich das hier schon gelesen?
Ist das Forum wirklich für diese Art der Bewältigung der richtige Platz?
Ich kann doch nicht der einzige sein, dem das hier zuviel oder zumindest fehl am Platz erscheint?
Wenn doch, sollen die Mods meinen Beitrag in die Tonne schieben. Confused


Vollkommen falsch verstanden: Das Schema wiederholt sich. Der TV Wattenscheid ist Platzhirsch, Michael Huke ist in Amt und Würden. Ich hätte für den Posten eine Sabine Braun favorisiert, die Ausbildungen als Industriekauffrau, Ernährungsberaterin und im Sportmanagement hat und sicherlich nicht so stark auf die Disziplin Sprint setzen würde und zudem selbst spektakuläre Leistungen vollbracht hat. Inwieweit auch mittlerweile im Westen ein Ostbonus hilft, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich stelle nur fest. Das ist meine persönliche Meinung; aber hier greifen wohl andere Regularien. Ich fand dieses öffentliche Klagelied eines Michael Huke wegen der Reduzierung der Stadtwerke hinsichtlich der Sponsorengelder auf Dauer einfach total unangebracht. Es ist sein Job, für diese Dinge dann eben anderweitig zu sorgen. Ein Prof. Bungard in Köln geht bei einer derartigen Lage los und bringt innerhalb kurzer Zeit Ersatz. Das ist ein Mann vom Fach und aus meiner Sicht einer der fähigsten Männer auf diesem Gebiet. Kommt mir jetzt bitte nicht wieder mit dem Satz, dass ich auf der ASV-Gehaltsliste stehe! Ich kann Leistung nur einschätzen. Ich stand bisher immer nur auf Entgeltlisten, wenn ich auch Leistungen dafür gebracht habe.

Es kann einfach nicht sein, dass Vereine am OSP-Ort einen Trainingsvorteil erhalten. Das ist die Crux, die an fast allen OSP passiert. Da ist Wattenscheid keine Ausnahme!!! Auch in Mannheim kann Hansjörg Holzamer mit seinen Athleten nicht mehr trainieren. Er kommt nicht mehr in die Halle. Gehörst du als Nicht-Kaderathlet nicht zum OSP-nahen Verein, ist dir die OSP-Halle verwehrt. Wenn man mit seiner Athletin, die leistungsmäßig in den Landeskader gehört, nicht an Landes-Lehrgängen teilnimmt, wird sie eben kurzerhand eliminiert. Das sind unsere "gerechten" Systeme. So schafft sich die Leichtathletik ab. Der Unterbau fehlt jetzt schon in vielerlei Hinsicht. Da braucht man sich nur anzusehen, dass man im Nordrhein die Regionen statt der Kreise einrichtet, weil die Teilnehmerzahlen sich einfach reduzieren. Man bastelt an den Symptomen, nicht aber an den Ursachen. Bald haben gewisse Vereine keine Möglichkeit mehr, das Terrain abzugrasen, weil der Peripherie die Puste ausgeht. Das sind die Tatsachen; aber hinsichtlich Ursachenforschung verhält es sich wie mit der Verletzungsprophylaxe. Man reagiert permanent, vegisst aber das Agieren. Glaubt mir, es brechen harte Zeiten für die Leichtathletik an. Da bringt auch eine Struktur, die nicht auf Kenntnissen der Basis erfolgt, sondern nach sehr speziellen Auswahlen und Plattmachen von sehr guten Leuten besteht, nur noch Rückschnitt. Wenn man dann wie im Schwimmen auch noch das Krafttraining zentral steuert (Ich halte eine derartige Vorgabe für absurd.), ist endgültig der Tiefstpunkt erreicht. Schlechter geht´s nicht mehr!!!  Thumb_down

Gertrud


RE: Effektive Talentbetreuung - Gertrud - 25.11.2016

(25.11.2016, 12:04)Drizzt schrieb: Ich hab Gertrud auch schonmal auf ähnliches hingewiesen,aber sie lässt sich halt einfach nicht bremsen... Wink

Bremsen Sie mal einen Skorpion?!  Wink

Gertrud


RE: Effektive Talentbetreuung - Knueppler - 25.11.2016

(25.11.2016, 14:45)Gertrud schrieb:
Zitat: 




Ein Prof. Bungard in Köln geht bei einer derartigen Lage los und bringt innerhalb kurzer Zeit Ersatz. Das ist ein Mann vom Fach und aus meiner Sicht einer der fähigsten Männer auf diesem Gebiet. Kommt mir jetzt bitte nicht wieder mit dem Satz, dass ich auf der ASV-Gehaltsliste stehe! Ich kann Leistung nur einschätzen. Ich stand bisher immer nur auf Entgeltlisten, wenn ich auch Leistungen dafür gebracht habe. nicht mehr!!!  Thumb_down



Dieser Prof. Bungard ist in Sachen Sponsorensuche anscheinend wirklich exzellent.
Im sportlichen Bereich läuft es aber fast gar nicht.

Charles Friedek findet man nicht mehr auf der Trainerliste des ASV Köln.
Mal abgesehen von Alexandra Wester, die ja auch kein Eigengewächs ist, hat der ASV Köln kaum Top(p)athleten. Ja, im Mittel- und Langstreckenbereich geht's noch.
Im Nachwuchsbereich hat der ASV Köln einen 400m-Läufer der nationalen Spitzenklasse. Auch die 4x400m-Staffel (männlich) ist ein Hoffnungsträger.
Wenn man aber bedenkt, dass der ASV Köln seit 15 Jahren eine absolut vorbildliche Talentsichtung (im Sprintbereich) betreibt, im U20-Bereich aber keine Sprinterin hat, dann sollte das einem schon zu denken geben.
Gut, gegen das übermächtige Leichtathletikteam der Sporthochschule hat man es sicherlich nicht einfach. Dennoch sollte da viel mehr rauskommen.

Unabhängig davon ist mir aufgefallen, dass die Großvereine auch in meinem Umfeld Probleme haben, den Nachwuchs über die AK U18 zu bringen (besonders bei den Mädels). Dann fängt man an, im Umfeld zu grasen. Ich habe auch schon hoffnungsvolle Talente an Großvereine abgeben müssen, von denen jetzt keiner mehr Leichtathletik betreibt (vermutlich wegen der Leistungsentwicklung und Zeitproblematik).


RE: Effektive Talentbetreuung - Gertrud - 25.11.2016

(25.11.2016, 15:39)Knueppler schrieb: Dieser Prof. Bungard ist in Sachen Sponsorensuche anscheinend wirklich exzellent.
Im sportlichen Bereich läuft es aber fast gar nicht.

Charles Friedek findet man nicht mehr auf der Trainerliste des ASV Köln.
Mal abgesehen von Alexandra Wester, die ja auch kein Eigengewächs ist, hat der ASV Köln kaum Top(p)athleten. Ja, im Mittel- und Langstreckenbereich geht's noch.
Im Nachwuchsbereich hat der ASV Köln einen 400m-Läufer der nationalen Spitzenklasse. Auch die 4x400m-Staffel (männlich) ist ein Hoffnungsträger.
Wenn man aber bedenkt, dass der ASV Köln seit 15 Jahren eine absolut vorbildliche Talentsichtung (im Sprintbereich) betreibt, im U20-Bereich aber keine Sprinterin hat, dann sollte das einem schon zu denken geben.
Gut, gegen das übermächtige Leichtathletikteam der Sporthochschule hat man es sicherlich nicht einfach. Dennoch sollte da viel mehr rauskommen.

Zu Charles Friedek und seinem Abgang als Trainer beim ASV Köln kann und würde ich auch nichts sagen, weil ich ein gutes Verhältnis zu beiden Seiten habe und mich in der Hinsicht nicht einmische. Bezeichnend ist aber, dass Alexandra Wester geblieben ist.

Außerdem arbeiten mit Jannik Engel, Tobias Rüttgers, Werner Kalb, Henning van Papen, Vero Theill, Brigitte Kraus ... doch einige gute Trainer dort, deren Bilanz sich sehen lassen kann. Deutsche Meister fliegen bekanntlich nicht vom Himmel. Wir beide verstehen uns doch gut. Du bist sehr lange im Trainerjob tätig. Wie viele deutsche Meister hast du trainiert? Man muss immer auch die Chance dazu haben.

Es ist auch unheimlich schwierig, Talente heute durchzubringen, wenn eine gewisse "Mafia" operiert und die Talente kanalisiert. Ich muss sehr oft schmunzeln, wenn ich dann die Talente verletzungsbedingt in der Versenkung sehe. Man müsste mal eine Statistik fürhen, wie viele Talente z. B. bei bestimmten Vereinen durchgekommen sind. Ein Großverein hat im Kugelstoßbereich auf dem weiblichen Sektor unheimlich viele Talente "verbrannt". Das interessiert aber keinen. So sieht die Realität aus. Man käme nie auf die Idee, mal ein Talent zu mir zu schicken. 

Mit Yoshi Hartmann hat man ein Eigengewächs zum deutschen Meistertitel geführt. Mit Elena Waletzki hat sich eine Mehrkämpferin gut entwickelt, an deren Fortkommen Tobias Rüttgers und Werner Kalb entscheidenden Anteil haben. Außerdem hat sich jetzt mit Beauty Somuah ein hoffnungsvolles Sprinttalent im Einverständnis mit dem Heimatverein beim ASV Köln in die verantwortungsvolle Betreuung von T. Rüttgers begeben. Es passiert gerade im Nachwuchsbereich bei den ASV-Eigengewächsen eine Menge. Warum soll der ASV Köln nicht auch Spitzenleute übernehmen, wenn er sie gut ausstatten kann? Wäre ich 20 Jahre jünger, würde ich meinen Wohnsitz sofort in die Kölner Region verlagern, weil mir die Kölner Mentalität immer sehr gut gefallen hat. Man würde mich mit Kußhand nehmen.

Natürlich profitiert der andere Kölner LA-Verein sehr von der DSHS Köln. Das ist doch auch in Ordnung, wenn sich Leute engagieren. Ich kann in solchen Fällen absolut keinen Neid empfinden. Auch Leverkusen hat immer durch Athleten der DSHS Köln profitiert. Bayer kann hervorragende Bedingungen bieten und hatte immer gute Leute im Vorstand. Ich selbst hatte gute Zeiten dort, an die ich mich sehr gerne erinnere. 

Gertrud


RE: Effektive Talentbetreuung - Knueppler - 25.11.2016

(25.11.2016, 16:50)Gertrud schrieb:
(25.11.2016, 15:39)Knueppler schrieb:




Wir beide verstehen uns doch gut. Du bist sehr lange im Trainerjob tätig. Wie viele deutsche Meister hast du trainiert? Man muss immer auch die Chance dazu haben



Ich habe natürlich keinen Deutschen Meister trainiert. Mit meinen Kindern und deren gleichaltrigen FreundInnen habe ich vor knapp 10 Jahren angefangen. Damals waren meine Kinder keine 10 Jahre alt. Wir haben seinerzeit mit einer Trainigseinheit pro Woche angefangen und später allmählich gesteigert. Mein Einzugsbereich sind keine 6.000 Einwohner. In meiner Nähe befinden sich Großvereine, die Zulauf aus ganz Deutschland, aber auch aus der unmittelbaren Umgebung haben. Wir haben keine Rundbahn und müssen teilweise auf dem Fußballplatz trainieren. Ok, wir können gut im Wald trainieren.
Und unter diesen Bedingungen soll ich Deutsche Meister trainieren?  

Aber immerhin habe ich als Student mal ein Talent trainiert (oder besser betreut), das zig Jahre später sogar Weltmeister wurde. ;-)


RE: Effektive Talentbetreuung - Gertrud - 25.11.2016

(25.11.2016, 17:16)Knueppler schrieb:
Zitat:Ich habe natürlich keinen Deutschen Meister trainiert. Mit meinen Kindern und deren gleichaltrigen FreundInnen habe ich vor knapp 10 Jahren angefangen. Damals waren meine Kinder keine 10 Jahre alt. Wir haben seinerzeit mit einer Trainigseinheit pro Woche angefangen und später allmählich gesteigert. Mein Einzugsbereich sind keine 6.000 Einwohner. In meiner Nähe befinden sich Großvereine, die Zulauf aus ganz Deutschland, aber auch aus der unmittelbaren Umgebung haben. Wir haben keine Rundbahn und müssen teilweise auf dem Fußballplatz trainieren. Ok, wir können gut im Wald trainieren.


Und unter diesen Bedingungen soll ich Deutsche Meister trainieren?  

Aber immerhin habe ich als Student mal ein Talent trainiert (oder besser betreut), das zig Jahre später sogar Weltmeister wurde. ;-)

Das zeigt doch, wie marode die Strukturen teilweise sind. Es gibt Leute, die sich engagieren wollen, und dann stimmen die Bedingungen nicht. Das wird noch schlimmer, weil nur noch zentralisiert wird. 

Ich meine, dass du das beim ASV jetzt zu schwarz siehst. Die Jugend ist dort auf dem Vormarsch. Nimm doch mal Bayer Leverkusen! Die weinigsten Sportler/innen kommen direkt aus Leverkusen. Dem ASV fehlt dringend eine LA-Halle vor Ort. Ich verstehe z.B. nicht, warum keine Zeiten dafür in der DSHS-Halle zur Verfügung stehen und sie teilweise nach Düsseldorf oder Leverkusen fahren müssen. Es sind doch beides Kölner Vereine. Das ist vielleicht ein Manko, dass in der Zukunft behoben wird.

Gertrud