Leichtathletikforum.com
Speerwurf training: warum trainieren viele diesen beidhändigen "Einwurf"? - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Training in Praxis und Alltag (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=6)
+--- Thema: Speerwurf training: warum trainieren viele diesen beidhändigen "Einwurf"? (/showthread.php?tid=2126)

Seiten: 1 2 3 4


RE: Speerwurf training: warum trainieren viele diesen beidhändigen "Einwurf"? - Hesse - 12.09.2016

@Gertrud: Sogroß ist der Unterschied zwischen Röhler,Vetter,Weber und auch Hamann nicht. Sie verfolgen alle die gleiche Philisophie. Einzig Hofmann ist ein Werfer "alter" Prägung: Kopf im Weg, volle Betonung des Armzugs.
En-bloc-Vorwärtskommen: ja, die rechte Seite muss als Ganzes um die linke Hüfte arbeiten (rotieren?).
@Dominikk85: Schau von hinten auf die Wurfschulter und stell dir das Schulterblatt als Lenkrad vor: Schulterblatt nach außen rotieren (Vulgastress vermeiden), du willst nach links abbiegen. Das entlastet den Ellenbogen und hilft ihn hoch zu halten.


RE: Speerwurf training: warum trainieren viele diesen beidhändigen "Einwurf"? - dominikk85 - 13.09.2016

Diese Bewegung?
https://s3.amazonaws.com/classconnection/509/flashcards/6382509/png/scapula-upward-rotation-14ADF19F2E00DC65047.png


RE: Speerwurf training: warum trainieren viele diesen beidhändigen "Einwurf"? - Gertrud - 13.09.2016

(12.09.2016, 20:38)Hesse schrieb: Schulterblatt nach außen rotieren (Vulgastress vermeiden), du willst nach links abbiegen. Das entlastet den Ellenbogen und hilft ihn hoch zu halten.

Es gibt Studien, die den Valgusstress, den man teilweise im Speerwurf nicht vermeiden kann, als fast über 200% erhöht angeben, was den Rissbereich anbetrifft. Man hat die Rissgrenze der Ligamente natürlich an Leichen gemessen. In der Hinsicht muss man schon sehr gewaltig aufpassen, Strukturen halbwegs gesund zu erhalten.

Gertrud


RE: Speerwurf training: warum trainieren viele diesen beidhändigen "Einwurf"? - Gertrud - 13.09.2016

(13.09.2016, 07:45)dominikk85 schrieb: Diese Bewegung?
https://s3.amazonaws.com/classconnection/509/flashcards/6382509/png/scapula-upward-rotation-14ADF19F2E00DC65047.png

In diese Abwurfform sollten die Strukturen aus unterschiedlichen Gründen nicht kommen.

Gertrud


RE: Speerwurf training: warum trainieren viele diesen beidhändigen "Einwurf"? - Hesse - 13.09.2016

@Dominikk85:
Ja diese Bewegung; aber nicht nur bedingt durch den gehobenen Arm, sondern das Schulterbkatt muss aktiv nach außen rotiert werden.


RE: Speerwurf training: warum trainieren viele diesen beidhändigen "Einwurf"? - Hesse - 13.09.2016

@Gertrud: Welche Strukturen?
Es geht hier nur um die Bewegung, die der grüne Pfeil andeutet.


RE: Speerwurf training: warum trainieren viele diesen beidhändigen "Einwurf"? - dominikk85 - 13.09.2016

(13.09.2016, 11:32)Hesse schrieb: @Gertrud: Welche Strukturen?
Es geht hier nur um die Bewegung, die der grüne Pfeil andeutet.

Ich denke sie meint, dass dass der Oberarm durch neigen der gesamten Schulterachse hoch kommen soll und nicht durch übermäßiges heben des Arms.


RE: Speerwurf training: warum trainieren viele diesen beidhändigen "Einwurf"? - Gertrud - 14.09.2016

(13.09.2016, 11:32)Hesse schrieb: @Gertrud: Welche Strukturen?
Es geht hier nur um die Bewegung, die der grüne Pfeil andeutet.

Der Oberarm befindet sich in der Endphase beim Speerwurf nicht in der Form des Bildes, höchstens beim KTG-Gebrauch alter Prägung. Es gilt, einerseits die größte Weite zu rekrutieren, also alle verfügbaren strukturellen Zubringer zu beteiligen und andererseits vor allem die Ellbogenstrukturen nicht über Gebühr zu belasten, was beim Ellbogelgelenk nur sehr geringfügig gelingt. Das ist eine Frage der Genetik und der Trainingsinhalte. Die Belastung geht einfach über die Grenzen; darüber muss man sich schon klar sein. An der Schraube sollte man hier und da drehen und auch an den Regenerationsphasen. Übrigens war die Abwurfweise von Steffi Nerius stark KTG-beeinflusst! Wie sagen viele deutsche Sportlehrer/innen: "Zieh den Ball am Ohr vorbei!"  Thumb_down Ich halte das KTG - auch neuester Prägung mit verstellbarem Griff für eine überdimensionale Belastung des Elbogens, wenn man es in bestimmten Positionen einsetzt. Das kann man ganz anders schonend trainieren.

Gertrud


RE: Speerwurf training: warum trainieren viele diesen beidhändigen "Einwurf"? - Solos - 14.09.2016

(14.09.2016, 07:08)Gertrud schrieb:
(13.09.2016, 11:32)Hesse schrieb: @Gertrud: Welche Strukturen?
Es geht hier nur um die Bewegung, die der grüne Pfeil andeutet.




Der Oberarm befindet sich in der Endphase beim Speerwurf nicht in der Form des Bildes, höchstens beim KTG-Gebrauch alter Prägung. Es gilt, einerseits die größte Weite zu rekrutieren, also alle verfügbaren strukturellen Zubringer zu beteiligen und andererseits vor allem die Ellbogenstrukturen nicht über Gebühr zu belasten, was beim Ellbogelgelenk nur sehr geringfügig gelingt. Das ist eine Frage der Genetik und der Trainingsinhalte. Die Belastung geht einfach über die Grenzen; darüber muss man sich schon klar sein. An der Schraube sollte man hier und da drehen und auch an den Regenerationsphasen. Übrigens war die Abwurfweise von Steffi Nerius stark KTG-beeinflusst! Wie sagen viele deutsche Sportlehrer/innen: "Zieh den Ball am Ohr vorbei!"  Thumb_down Ich halte das KTG - auch neuester Prägung mit verstellbarem Griff für eine überdimensionale Belastung des Elbogens, wenn man es in bestimmten Positionen einsetzt. Das kann man ganz anders schonend trainieren.

Gertrud




Dacours.

Aber es ging ja ursprünglich  um die Rotation (Elevation) des Schulterblatts, welche mit dem Bild von dominik85 veranschaulicht wurde. Ich halte die mit dem grünen Pfeil angezeigte Elevation für essentiell, da sie beim Heben des Arms die "richtige" Ausrichtung des Gleonoids (Gelenkpfanne am Schulterblatt) zum Humerus/Humeruskopf (Kopf des Oberarms) sicherstellt (gemeinsam mit der generellen Lage der Schullterachse). Erst wenn der Humerus in Verlängerung/senkrecht zum Glenoid steht, kann die gelenkumspannende Muskulatur (z.B. Rotatorenmanschette) den Humeruskopf  im Glenoid zentrieren und somit Belastungen der Gelenkfläche und des Labrums (knorpelartige Umrandung des Glenoids) reduzieren. Außerdem wird eine Enge im Subacromialraum vermieden und der Stress für verschiedene Band-/Sehnenstruktren sowie den Schleimbeutel verringert. Ganz nebenbei bietet eine optimale Ausrichtung die besten Arbeitsbedingungen für die muskulären Hauptantriebe (z.B. Pectoralis), sprich das größte Beschleunigungspotential.

Viele Athleten sind aufgrund abgeschwächter/unkoordinierter Schulterblattmuskulatur jedoch gar nicht dazu in der Lage, das Schulterblatt am Bruskorb ausreichend zu rotieren/elevieren und auch zu fixieren. Die daraus folgenden Fehlbelastungen lassen sich nicht technische Hinweise oder durch reines Training der Rotatorenmanschette reduzieren.


RE: Speerwurf training: warum trainieren viele diesen beidhändigen "Einwurf"? - Gertrud - 14.09.2016

(14.09.2016, 08:14)Solos schrieb: Aber es ging ja ursprünglich  um die Rotation (Elevation) des Schulterblatts, welche mit dem Bild von dominik85 veranschaulicht wurde. Ich halte die mit dem grünen Pfeil angezeigte Elevation für essentiell, da sie beim Heben des Arms die "richtige" Ausrichtung des Gleonoids (Gelenkpfanne am Schulterblatt) zum Humerus/Humeruskopf (Kopf des Oberarms) sicherstellt (gemeinsam mit der generellen Lage der Schullterachse). Erst wenn der Humerus in Verlängerung/senkrecht zum Glenoid steht, kann die gelenkumspannende Muskulatur (z.B. Rotatorenmanschette) den Humeruskopf  im Glenoid zentrieren und somit Belastungen der Gelenkfläche und des Labrums (knorpelartige Umrandung des Glenoids) reduzieren. Außerdem wird eine Enge im Subacromialraum vermieden und der Stress für verschiedene Band-/Sehnenstruktren sowie den Schleimbeutel verringert. Ganz nebenbei bietet eine optimale Ausrichtung die besten Arbeitsbedingungen für die muskulären Hauptantriebe (z.B. Pectoralis), sprich das größte Beschleunigungspotential.

Viele Athleten sind aufgrund abgeschwächter/unkoordinierter Schulterblattmuskulatur jedoch gar nicht dazu in der Lage, das Schulterblatt am Bruskorb ausreichend zu rotieren/elevieren und auch zu fixieren. Die daraus folgenden Fehlbelastungen lassen sich nicht technische Hinweise oder durch reines Training der Rotatorenmanschette reduzieren.

Das Bild ist einfach falsch, weil es den Knorpel-Oberarmkopf am Ende zentriert zeigt. In Wirklichkeit liegt die Knorpelfläche aber etwas seitlich verschoben, so dass die Fläche eben früher als in der kompletten Elevation schlüssig ist. Da das Verhältnis der Gradzahlen 1:2 beträgt, kommt es viel eher zu einer Kompression unter dem Acromium. Daher ist das KTG für bestimmte Übungen auch einfach untauglich. Kommt dann noch eine Acromium-Anomalie dazu, entfallen bestimmte Übungen komplett.

Gertrud