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wunde Füße bei Topsprintern normal?? - icheinfachma - 20.08.2016
Ist das Normalität oder sind Usain Bolt und Christian Blum unfähig, die richtige Schuhgröße herauszusuchen?
http://www.focus.de/sport/mehrsport/schnelle-beine-gruselige-fuesse-nagelpilz-warum-usain-bolt-so-kaputte-zehen-hat_aid_1067252.html
RE: wunde Füße bei Topsprintern normal?? - Gertrud - 20.08.2016
Diese Sache habe ich seit langem katalogisiert und mit einer promovierten Person aus dem Medizinerbereich (Expertenbereich Medizin und Leichtathletik: Solche hervorragenden Leute sind im Verband oft unbequem, mit denen ich aber seit langem in regem Kontakt stehe) ausgetauscht:
Meine Feststellung: ..., Senkfuß, Spreizfuß, Instabilität im Großzehengrundgelenk mit Abweichen des Großzehen zur Seite und in pronatorischer Richtung (Hallux valgus-Ansatz), tailor´s bunion, deutlich eingesunkenes Quergewölbe mit sehr wahrscheinlicher Hornhaut- und Schwielenbildung, Krallenzehenansatz bei hyperaktiven Zehenstreckern (Sehnen über dem nicht vorhandenen Quergewölbe sichtbar), zu stark seitlich ausgeprägter Kleinzehenballen mit zur Mitte abweichendem Kleinzehen, der zudem noch über dem Boden schwebt und nicht locker abgelegt wird.
Die Antwort aus dem Medizinbereich:
Das Hauptproblem des Fußes von Bolt ist der Spreizfuß. Der Hallux valgus ist Folge des sog. Metatarsus primus varus also der Abweichung des ersten Mittelfußstrahls nach medial im Zuge des Spreizfußes. Kompensatorisch geht die Großzehe selber dann in eine Abduktion Richtung Kleinzehen (Hallux valgus). Der gleiche Mechanismus zeigt sich dann am 5. Strahl, indem die Kleinzehe in Richtung der anderen Zehen abweicht und der Mittelfußknochen 5 nach lateral abweicht (sog. Tailor´s bunion oder Schneiderballen oder Hallux valgus der Kleinzehe).
... (nur für meine Aufzeichnungen bestimmt!)
Die Pronation der Großzehe ist wiederum Folge des Hallux valgus, da sich dadurch ein Muskelungleichgewicht bildet, das die Zehe proniert... Außerdem sind durch den Spreizfuß die Mittelfußköpfchen durch Absinken des Quergewölbes ebenfalls stark belastet, was wiederum die plantare Platte stark belastet. Diese Schwächung der plantaren Platte in Kombination mit einer Schwächung der intrinischen Fußmuskulatur ist dann ein Teufelskreis, der Krallenzehen Vorschub gibt.
Er hat ein sehr prominentes Großzehengrundgelenk, dass ein Hinweis auf eine sich ggf entwickelnde Arthrose in diesem Bereich ist. Man versucht dann reflektorisch mehr über den Fußaußenrand abzuwickeln, dass die Mittelfußknochen und die Achillessehne höher belastet. Außerdem verkürzt sich oft die Plantarsehne und die Zehenextensoren werden reflektorisch mehrbelastet.
Die gesamten Anomaiitäten können aber mit einem ganz anderem Mechanismus zusammenhängen, an deren Wissenserweiterung ich gerade ganz präzise arbeite. Es liegen noch über 200 Seiten vor mir, um diese Ungereimtheiten zu bewältigen und als treffsichere Korektur anzubringen. Ganz entscheidend ist bei allem Training immer auch die Sequenzierung, also das Einbetten der Übungen in die richtige Abstimmung der Einsätze der Strukturen gemäß der Belastungen der Disziplin. Es kommt folglich nicht immer auf die maximale Kräftigung aller Strukturen in der konzertierten Aktion an!!! Hier geht´s wirklich ans Eingemachte!!! Daher steht mein Urteil über die vielen Verletzungen auch: Sie sind meistens systembedingt, was zu verhindern wäre, wenn man unbequeme und innovative Querdenker beachtet!!!
Ihr seht, dass ich sehr präzise recherchiere und damit mein Wissen immer wieder ergänze und verbessere. Es geht mir nicht vordergründig um Teambildung, sondern um Verbesserung der Fakten!!! Es geht mir um Kooperation versierter Spezialisten, die nicht immer dem Mainstram entsprechen, aber eben sehr gut auf ihrem Gebiet sind.
Gertrud
RE: wunde Füße bei Topsprintern normal?? - icheinfachma - 20.08.2016
Gibt es denn eine Möglichkeit, den Spreizfuß zu therapieren durch spezielle Fußkräftigung? Ich habe recherchiert, aber ich habe immer nur (unbefriedigenderweise) gelesen, dass ein Spreizfuß an "ausgeleierten" Faszien liegt und durch Fußkräftigung nur geringfügig verbesserbar sei. Ich selbst glaube das kaum, weil der M. adductor hallucis eindeutig das Potenzial hat, das Quergewölbe zu stützen bzw. die Metatarsen einander anzunähern. Aber ich konnte für diesen Muskel nur eine einzige Übung finden: Den Fuß auf den Boden stellen und bewusst die Großzehe adduzieren, was ich ausprobiert habe und diesen Muskel irgendwie weniger trifft als den M. abductor hallucis an der Innenseite (medialen Seite) des Fußes.