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Olympische Spiele als Saisonhöhepunkt - Paragraf - 17.08.2016 Dieses Thema wurde ja auch schon im aktuellen Diskussionsfaden über die Hahner-Zwillinge begonnen, s. dort auch der Beitrag über "sich qualifizieren und dann genießen". Der 800-m-Vorlauf mit Chr. Hering veranlasste mich jetzt dazu, das Thema als neues Thema weiterzuverfolgen. Chr. Hering wurde 7., und vor ihr wurden 2 nationale Rekorde, 2 persönliche Bestleistungen und 1 Saisonbestleistung gelaufen (nur die Siegerin des Laufes hat sich "nur" qualifiziert. Ergänzung: Ihre Bestleistung ist 1:59,54; sie lief jetzt 2:01:04, also wirklich nicht schlecht, aber ... s.o. RE: Olympische Spiele als Saisonhöhepunkt - Sebastian - 17.08.2016 Gute Frage, ich bin da auch ratlos. Das war in den letzten 8/9 Jahren IMMER die Standardausrede der Schwimmer, dass die Normen zu hart seien und entsprechend zu viele Körner schon bei der Normenhatz verbraucht werden, so dass dann beim Großereignis der Tank leer war. Dieses Mal hat man die Normen deutlich entschärft, aber fundamental besser wurde genau gar nix (wobei ich jetzt ins allgemeine Schwimmerbashing sagen muss, dass ich als totaler Laie bei den Männern schon einen Aufwärtstrend erkenne, Medaillen sind natürlich auch sackschwer) In der LA ging man es dieses Jahr ja auch ähnlich an, also die "Ausrede" mit den überharten Normen (die für mich eh nur für Mittel- und Langstrecken überhaupt gültig sein kann) kann nicht gezogen werden. Irgendwer hat im Reus/Jacubzyk-Thread vermutet, dass es einfach an der "mentalen Härte" liegt und ich denke, dass das genau der Grund ist. National dominiert man, aber international, wenn die Konkurrenz knüppelhart (und seien wir ehrlich, sehr oft auch übermächtig) wird, geht man ein wie eine Primel. Und die Breite, die "Mentalitätsmonster" in Deutschland zu finden, die dann zusätzlich auch noch die Normen drauf haben, haben wir leider nicht annähernd, allenfalls in ein paar Wurfdisziplinen (Wierig z.B ist auch so ein eher "softer", gut, dass wir diesmal Auswahl hatten) RE: Olympische Spiele als Saisonhöhepunkt - alist - 17.08.2016 Ich denke, dass hier vieles zusammenkommt. Zum einen ist Olympia schon noch mal was anderes als eine WM. Da prasseln viele Eindrücke auf die Athleten ein und ich kann mir vorstellen, dass es schwer ist, fokussiert auf seinen Wettkampf zu bleiben. Die Athleten sind wegen der Zeitanpassung schon eine ganze Weile in Brasilien, da die Spannung aufrecht zu halten, will gelernt sein. Zum anderen, ich wiederhole mich da, finde ich die Dreifach-Belastung mit Normerfüllung, EM und jetzt Olympia ganz schön hart. Von Mai bis Mitte August in Topform zu sein, ist eine Herausforderung. Man kann zb. bei Mihambo sehen, die erst zur DM in die Saison eingestiegen ist, dass sie noch frisch ist. Negativbeispiele gibts natürlich auch: Harting, Schwanitz.Viele Athleten aus anderen Ländern steigern sich in Rio deutlich, für sie scheint Olympia eine Motivationsspritze zu sein. Im DLV-Team gelingt das nur wenigen. Das ist dann vielleicht doch eine Mentalitätsfrage. RE: Olympische Spiele als Saisonhöhepunkt - jonas - 17.08.2016 Die Frage ist halt auch, wo die Prioritäten liegen. Ein Ringer zB hat bei der EM eine Medaille geholt, in Rio ging nicht mehr viel. Ich möchte ihm nichts unterstellen, aber in einer Disziplin, in der ich gegen die Weltelite eh kaum anstinken kann, fokussiere ich mich möglicherweise dann eher auf den Wettkampf, in dem ich was reissen kann (EM) und nehme in Kauf, dass die Form dann Richtung Olympia schon wieder eher absteigend ist. RE: Olympische Spiele als Saisonhöhepunkt - Robb - 17.08.2016 Christina Hering ist ein schlechtes Beispiel für das deutsche Problem in Rio. Entweder war sie irgendwann krank/verletzt, was wir oft nicht mitkriegen, oder der Trainingsaufbau der Münchner Trainingsgruppe ging schief. Die Norm lief sie Ende Mai in Dessau, seitdem ging die Form eher nach unten, sie war in keinem Rennen seit Dessau auch nur in der Nähe der 2min Grenze. Auf die weicheren Normen kann man es auch nicht schieben, Reus, die Stabis und die Diskus-Damen wären auch mit den alten Normen in Rio gewesen. Ich glaube, es gibt verschiedene Gründe, Verletzungen wie bei Kohlmann, psychische Problem in engen Rennen wie bei Reus oder einfach Schlafmangel bei den Diskus-Damen. Ich hatte auch schonmal den Zeitplan angesprochen, vielleicht haben einige Athleten Probleme damit, nach 22 Uhr noch Topleistung zu bringen, wo sonst muß man um 23 Uhr nachts noch laufen/springen/werfen? RE: Olympische Spiele als Saisonhöhepunkt - Delta - 17.08.2016 Das kann man trainieren wenn man Abend um 22 Uhr Wettkämpfe hat - genau gleich wie Wettkämpfe am Morgen. Schlafmangel ? Wie kommt denn sowas. Die sind seit 1 Woche in Rio und haben nichts zu tun ausser trainieren und schlafen. Ich kenne Athleten die haben sich für Sydney in 2000 während 6 Monaten den ganzen Zeit Rhythmus umgestellt. Athleten die viel fliegen sind da leicht im Vorteil. Abends um 22.00 ist wegen der Wärme ein Riesenvorteil für die Europäer - ansonsten wäre es wirklich hart. RE: Olympische Spiele als Saisonhöhepunkt - Robb - 17.08.2016 (17.08.2016, 19:40)Delta schrieb: Schlafmangel ? Wie kommt denn sowas. Die sind seit 1 Woche in Rio und haben nichts zu tun ausser trainieren und schlafen.Das kommt, wenn die Idioten von der IAAF/vom IOC die Diskus-Quali so ansetzen, dass die zweite Gruppe bis nach 23 Uhr wirft, deshalb nicht vor 1-2 ins Bett kommt, und um 6 schon wieder raus muß, weil das Finale zwölf Stunden nach der Quali startet. RE: Olympische Spiele als Saisonhöhepunkt - trackman - 17.08.2016 Naja, ist halt blöd, wenn z. B. Europameisterschaften stattfinden, die sowieso entwertet sind, weil viele Konkurrenten fehlen, was wiederum zu einer Entwertung des Ereignisses führt und bei den teilnehmendesn Athleten zu einer evtl. zu optimistischen Sicht der Chancen bei den OS. In Zukunft wäre es besser, in einem olympischen Jahr auf den Zirkus zu verzichten und die für die Nominierung in Frage kommenden Athleten in Wettbewerbe zu stecken, die wirklich die tatsächliche Leistungsfähigkeit der Athleten widerspiegeln. Aber das wurde schon mal woanders durchdiskutiert ... |