(25.08.2016, 10:20)Adonis1 schrieb:

(24.08.2016, 17:34)Atanvarno schrieb: Auch eine interessante Frage: Würde es überhaupt irgend jemand negativ auffallen, wenn man die Medienpräsenz des Fußballs einfach um 50% kürzt?
Ich habe schon lange das Gefühl, dass da keinem tatsächlichen Zuschauerinteresse gefolgt wird. Die Leute, die sich dieses Überangebot an Fußball ansehen, würde sich auch andere Sportarten ansehen, wenn sie denn gezeigt würden. Das ist ein sich selbst verstärkender Kreislauf, in dem der Fußball immer mehr übertragbare Angebote schafft, weil die Medien immer mehr Platz für Fußball bereitstellen. Aber niemand "braucht" diese zusätzlichen Angebote.

Ich bin ganz genau dieser Meinung - es ist der "sich selbst verstärkende Kreislauf"! Es hat sich in den vergangenen Jahrzehnten so eine Art informelle Gemeinschaft (=Seilschaft) von Medien, Sponsoren, DFL, auch DFB und Zuschauern ergeben. Der Kreis dreht sich immer schneller, die Geldtöpfe werden immer fetter, die Berichterstattung immer omnipräsenter und beim Zuschauer entsteht das Gefühl, er müsse dabeisein um ja nichts zu verpassen (ist wohl auch so eine Art menschlicher Verblödungseffekt)!
Der selbe Kreislauf spielt sich vielerorts übrigens auch in den regionalen Printmedien ab. Breiteste Fußballerichterstattung bis hin zur Kreisklasse (immer mit großen Fotos), dann kommen andere Mannnschaftssportarten und der Rest wird (abgesehen von einigen in der Region erfolgreichen Randsportlern) meist im telegrafischen Stil abgehandelt. Bei Protest bekommt man dann immer zu hören, dass sofort in der Sportredaktion die Telefone heiß glühen würden, wenn sie den Fußball nicht mit ausreichend Platz bedächten.
Da haben sich einfach über Jahre Gewohnheiten bzw. Gewohnheitsrechte eingeschlichen, die momentan keinen Raum mehr für Änderungen bieten. Und an solcher Berichterstattung hängt dann häufig die Frage, ob ein regionaler Sponsor etwa für die LA gefunden wird oder nicht. Da sind wir wieder beim Kreislauf.
Ich bin im Übrigen selbst durchaus immer noch Fußballfan - aber diese Art von Monopol in der Sportmedienlandschaft kann ich nur absolut schlechtheißen. Hier wäre ein Umdenken in der Gesellschaft höchste Zeit.