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Auf der Suche nach dem olympischen Geist - Druckversion

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Auf der Suche nach dem olympischen Geist - diwa - 04.08.2016

http://hlv.de/NEWS/view_news_V10.asp?ID=4487

Auch wenn ich ein paar Jahre jünger bin als Uwe Martin - in vielem, insbesondere im Fehlen jeglicher Vorfreude auf die Spiele, muss ich ihm zustimmen...

Ciao

dirk


RE: Auf der Suche nach dem olympischen Geist - Paragraf - 04.08.2016

Ja, eigentlich hätte man viele vernünftige Gründe, die OS zu ignorieren, aber irgendwas neg. war ja bei den früheren Spielen auch immer schon, und irgendwie ist es auch einfach schön, alle 4 Jahre ganz unvernünftig sich auf die Spiele zu freuen und sich an ihnen zu erfreuen.


RE: Auf der Suche nach dem olympischen Geist - Atanvarno - 04.08.2016

Willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit

Zitat:Gemäß dieser Theorie ist die willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit ein quid pro quo mit dem Werk: Der Leser oder Zuschauer willigt ein, sich auf eine Illusion einzulassen, um dafür gut unterhalten zu werden.

Die ultimative Konsequenz aus allen Geschehnissen der letzten Wochen und Jahre wäre sicherlich dem Trauerspiel gar nicht zuzuschauen, aber dafür bin ich zu sehr Fan, das kann ich nicht.


RE: Auf der Suche nach dem olympischen Geist - Pollux - 04.08.2016

Jetzt bemitleidet euch mal nicht zu sehr! Wink Noch nie war der Druck auf die Verantwortlichen so groß wie zurzeit. Ansonsten gilt das (richtig gestellte) Prinzip der Einzelfallprüfung: Was kann es Fabienne Kohlmann dafür, dass der Herr der Ringe nen Sprung in der Schüssel hat. 

Ganz zu schweigen von dem hier: „Wir haben ein gekentertes Boot über drei Stunden an das Ufer von Lesbos geschoben. Das Schwimmen hat mich gerettet. Das ist eine gute Erinnerung.“ Und ein Hinweis, dass der Weg nach Rio mehr war als eine Qualifikation für das größte Sportfest der Welt: „Das war“, sagt die kongolesische Judoka Yolande Mabika, „ein Kampf für das Leben.“

http://www.faz.net/aktuell/sport/olympia/team-aus-fluechtlingen-startet-bei-olympia-2016-in-rio-de-janeiro-14367450.html


RE: Auf der Suche nach dem olympischen Geist - MZPTLK - 04.08.2016

Was ist eigentlich der olympische Geist?
1. Dabeisein ist wichtiger als Siegen?
2. Völkerverständigung?

1. Ist gegeben, weil über 80 % der Starter nicht davon ausgehen, dass sie siegen werden.
    Dabei zu sein, war schon ein grosser Sieg.
2. Ist auch gegeben, vor allem auch, weil es immer mehr Zuschauer auf der ganzen Welt gibt.

Die negativen Begleiterscheinungen kriegen wir auch noch weg.
Meckern ist gut, action noch besser.
Alles wird gut.
Peace.


RE: Auf der Suche nach dem olympischen Geist - Robb - 04.08.2016

Der olympischen Geist existiert nur noch bei Athleten. Für die meisten Funktionäre sind die Spiele ein Geldesel.
Sehr interessanter Artikel zum Thema: https://www.washingtonpost.com/sports/olympics/olympic-executives-cash-in-on-a-movement-that-keeps-athletes-poor/2016/07/30/ed18c206-5346-11e6-88eb-7dda4e2f2aec_story.html
Der Chef des US-Leichtathletikverbandes verdient 1,1 Mio Dollar im Jahr, US-Leichtathleten im Schnitt 16000 Dollar.
Mehr als 120 Mitarbeiter der amerikanischen NOKs verdienen über 100.000 Dollar im Jahr.

Dieser Absatz sagt alles:
Zitat:Bob Balk is a former Paralympic canoe athlete who attended the 2012 London Games as an IOC volunteer and also received per diem money. In a recent phone interview, he recalled his amazement when he learned how much money he and other volunteers were getting to attend the Olympics.Every morning, Balk recalled, a crowd of IOC members and volunteers gathered in a hotel room in London to collect their daily spending money. “They had a $100-bill-counting machine, and people were standing in line to get their stacks of hundred-dollar bills,” Balk said. “It was crazy.”Balk, like other IOC members and volunteers, had his flight and hotel bills covered, a car service to get around London, and a bevy of free meals. When Balk got home, he still had $10,000 in per diem cash, he said, which he just deposited in the bank.



RE: Auf der Suche nach dem olympischen Geist - diwa - 04.08.2016

(04.08.2016, 13:04)Robb schrieb:
Zitat:Bob Balk is a former Paralympic canoe athlete who attended the 2012 London Games as an IOC volunteer and also received per diem money. In a recent phone interview, he recalled his amazement when he learned how much money he and other volunteers were getting to attend the Olympics.Every morning, Balk recalled, a crowd of IOC members and volunteers gathered in a hotel room in London to collect their daily spending money. “They had a $100-bill-counting machine, and people were standing in line to get their stacks of hundred-dollar bills,” Balk said. “It was crazy.”Balk, like other IOC members and volunteers, had his flight and hotel bills covered, a car service to get around London, and a bevy of free meals. When Balk got home, he still had $10,000 in per diem cash, he said, which he just deposited in the bank.

Ich war 1994 als Volunteer bei der IPC-Leichtathletik-WM in Berlin.
Unterkunft und Verpflegung waren frei - und es gab zusätzlich ein per Diem (das ja eigentlich dazu da sein sollte, die Kosten für Verpflegung etc) abzudecken. Zwar waren es keine hunderte von Dollar, doch für die 14 Tage war es ein nettes Sümmchen.
Bei Leichtathletikveranstaltungen bekommen die Kampfrichter DEUTLICH weniger...

Ciao

dirk


RE: Auf der Suche nach dem olympischen Geist - MZPTLK - 04.08.2016

(04.08.2016, 13:04)Robb schrieb: Der olympischen Geist existiert nur noch bei Athleten. Für die meisten Funktionäre sind die Spiele ein Geldesel.
Sehr interessanter Artikel zum Thema: https://www.washingtonpost.com/sports/olympics/olympic-executives-cash-in-on-a-movement-that-keeps-athletes-poor/2016/07/30/ed18c206-5346-11e6-88eb-7dda4e2f2aec_story.html
Der Chef des US-Leichtathletikverbandes verdient 1,1 Mio Dollar im Jahr, US-Leichtathleten im Schnitt 16000 Dollar.
Mehr als 120 Mitarbeiter der amerikanischen NOKs verdienen über 100.000 Dollar im Jahr.
Ich gehe mal nicht davon aus, dass die im Verhältnis zu ihrer Leistung für den Sport gerecht bezahlt sind.
Grundsätzlich habe ich überhaupt kein Problem damit, wenn es gutes Geld für gute Arbeit gibt.
Beim Fussball läuft das noch viel abgefahrener, aber die Fans borgen sich Geld von der Oma,
nur um sich am Wochenende mit anderen Id...äh  Idealisten ein Grottenspiel reinzutun.

Solange die Konsumenten nicht opponieren und boykottieren, die Athleten sich nicht organisieren,
llaufen Abzocke, Instrumentalisierung und Manipulationen weiter.

Was bleibt, ist der immer interessante Wettkampfsport, also bleibe ich dabei.
Soll ich darauf verzichten, nur weil es Funktionärs-Parasiten gibt?


RE: Auf der Suche nach dem olympischen Geist - gera - 04.08.2016

(04.08.2016, 12:01)MZPTLK schrieb: Was ist eigentlich der olympische Geist?
1. Dabeisein ist wichtiger als Siegen?
2. Völkerverständigung?

ich habe irgendwo gehört, das zu den Spielen von den Organisatoren
450000  Condome  bereit gestellt werden.

Bei etwa 10000 Athleten , davon ca. 6000 männlichen, sind das pro Athlet 75 Condome  , also etwa  5 Stück  pro Tag.

Wahrlich nicht nur Teilnahme, sondern gigantische Leistungen!
Kann man hier einen Zusammenhang mit Hormonzufuhr erkennen? Sind die Zeitpläne so gestrickt, das zwischen Vorlauf / Zwischenlauf genug Zeit zur Verwendung da ist.? Wo gehen manche Athleten hin, wenn sie während des Wettkampfes den Innenraum verlassen?
Können wir da auf die Zufuhr von karibischen Sprintgenen hoffen ?   ....
Aber vielleicht sind die Zahlen genau so ernst zu nehmen, wie die Millionen Zuschauer bei den Marathonläufen.
Wink Tongue


RE: Auf der Suche nach dem olympischen Geist - MZPTLK - 04.08.2016

(04.08.2016, 15:18)gera schrieb:
Zitat:
Bei etwa 10000 Athleten , davon ca. 6000 männlichen, sind das pro Athlet 75 Condome  , also etwa  5 Stück  pro Tag.

Können wir da auf die Zufuhr von karibischen Sprintgenen hoffen ?   ....

Aha, so fasst Du also Völkerverständigung auf.
Wie sich allerdings bei Kondomnutzung karibische Gene ergattern lassen sollen, erschliesst sich mir nicht.

Im Ernst: sind die Kondome nicht auch für Zuschauer?