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Gesa Felicitas Krause überbewertet? - Druckversion

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RE: DM Halle 2018 - Dortmund 17/18.02.2018 (Klosterhalfen 8:36,01 DR) - Jo498 - 19.02.2018

@goyago: In diesem Falle denke ich schon, dass alles außer EM-Gold für Krause als Enttäuschung gewertet würde. Und um eine Medaille zu verpassen, müsste sie richtig schwach sein oder andere sich noch deutlich steigern. Momentan ist nur Grovdal eine echte Gefahr. Gega hatte sie vor zwei Jahren locker im Griff, Schlumpf ist zwar ein bißchen unvorhersehbar, da so neu auf der Strecke, aber die ist läuferisch nicht so stark, dass man deutlich unter 9:20 erwarten könnte. Moller ist noch bei ~9:30 und hat letztes Jahr eher stagniert, obwohl sie ein Riesentalent sein muss (ist 2016 nicht nur in Rio dabei gewesen, sondern über 3k flach fast so schnell gewesen wie Koko (8:47), obwohl sie damals erst etwa zwei Jahre ernsthaft gelaufen ist).


RE: DM Halle 2018 - Dortmund 17/18.02.2018 (Klosterhalfen 8:36,01 DR) - Atanvarno - 19.02.2018

@goyago
longbottom (und auch ich) haben wohl das Gefühl, dass du im Fall Krause nicht sauber trennt zwischen berechtigter Kritik an unberechtigten Ehrungen im letzten Jahr und einer fairen Bewertung ihrer aktuellen Leistung


RE: DM Halle 2018 - Dortmund 17/18.02.2018 (Klosterhalfen 8:36,01 DR) - goyago - 19.02.2018

@ Jo498
da können aber durchaus noch welche auftauchen die man bisher noch gar nicht auf der Rechnung hate

@Atanvarno
sehe nicht, dass ich ihre Leistung unfair bewerten würde.
Sehr gut ist die Leistung(8:54) nicht das ist zu hoch gegriffen. Mehr habe ich nicht gesagt.
Und ich schreibe deswegen weil ich ein Gerechtigkeitsfanatiker bin. Ehre wem Ehre gebührt.
Tatsache ist, dass die Aussage lautete: was Coburn kann das kann ich auch bzw. da sehe ich mich ebenso.
Trifft aber nicht zu.
Es hat keine Verbesserung gegeben.
Für ein sehr gut wäre eine neue persönliche Bestleistung und Erfüllung der Norm nötig gewesen.
Bitte unterstelle mir keine Unfairneß. Trete nur dafür ein, dass mit den selben Maßstäben gemessen wird wie bei anderen auch. Im Gegenteil es ist ein Plädoyer für Fairness.


RE: DM Halle 2018 - Dortmund 17/18.02.2018 (Klosterhalfen 8:36,01 DR) - Atanvarno - 19.02.2018

(19.02.2018, 15:16)goyago schrieb: Tatsache ist, dass die Aussage lautete: was Coburn kann das kann ich auch bzw. da sehe ich mich ebenso.
Trifft aber nicht zu.

Das kannst du nach aktueller Sachlage nicht beurteilen, weil die beiden seit London nicht mehr gegeneinander gelaufen sind. Die Differenz auf der Flachstrecke im Fernduell ist ein Indiz, aber wie oben schon gesagt "entscheidend ist auf dem Platz", im direkten Duell beim Höhepunkt.

--edit
bzw. da es dieses Jahr kein direktes Duell beim Höhepunkt geben wird zumindest der Vergleich der Bestzeiten nach Ablauf der Saison und nicht im Winter, wenn niemand genau weiß, wie die Trainingssteuerung/Leistungsausprägung aussieht.


RE: DM Halle 2018 - Dortmund 17/18.02.2018 (Klosterhalfen 8:36,01 DR) - Jo498 - 19.02.2018

Hat das Krause denn jemals explizit so gesagt? Ich würde nicht alles auf die Goldwaage legen, was sie kurz nach dem Sturz gesagt hat. Tatsache ist, dass, obwohl Krause Coburn bei der WM 2015 auf der letzten Runde klar schlagen konnte, Coburn schon 2014 9:11 gelaufen ist (das hat mich überrascht, ich dachte, sie sei auch von der BL 2015 hinter Krause gewesen). D.h. Coburn hatte die letzten 4 Saisons durchweg bessere BL als Krause, 2016 11 sec. und 2017 9 sec. schneller. Insofern hätte ich als Zuschauer des Rio-Finales auch nicht überrascht sein sollen, dass Krause nicht an Coburn dranbleiben konnte. (Angesichts der schon sehr starken Zeit 2014 auch keine ungewöhnliche Progression bei Coburn: 9:11 9:15 9:07 9:02), die krassen Sprünge gab es bei Frerichs mit gut 10 sec. 2016 und 17 sec. BL-Verbesserung in London)

Es spricht erstmal wenig dafür, dass Krause sich in London so hätte steigern können, dass sie um/unter 9:05 hätte laufen können. Sie war seit Jahren langsamer als Coburn (und der gegenwärtige Abstand bei den Hallenzeiten passt auch zum Abstand der Hinderniszeiten) und die Verbesserungskurve war schon eher flach. 7 sec. von 2016 auf 2017 sind ihre stärkste Verbesserung seit Jahren.

Klar würde man sich freuen, wenn sie sich nochmal 5 sec. oder gar mehr verbesssern könnte auf 9:05 oder gar besser. Aber fest damit rechnen sollte man m.E. nicht. Es kann ebensogut sein, dass nur noch zwei Sekunden drin sind bzw. ein Plateau erreicht ist, das schwierig genug wird zu halten. Sie ist zwar noch nicht alt für eine Mittel/Langstreckenläuferin, aber auch nicht mehr in einem Alter, in dem man mit starken Verbesserungen halbwegs sicher rechnen kann.


[geteilt] Hallen-WM, Birmingham 01.-04.03.2018 - goyago - 19.02.2018

@Jo498 ja das hat sie auch mit größerem Abstand.


RE: DM Halle 2018 - Dortmund 17/18.02.2018 (Klosterhalfen 8:36,01 DR) - dominikk85 - 20.02.2018

Bezüglich Krause sehe ich das zweischneidig. Sie wurde dieses jahr oft kritisiert, allerdings sind die flachstrecken für sie ja nur warm up bzw zubringer. Sie hat über die zubringer eher stagniert und es gibt die sorge das sie deshalb über die hindernisse demnächst von stärkeren flachläuferinnen überholt wird, aber BISHER hat sie dann beim großereigniss über die hindernisse ihre leistung fast immer gebracht, das muss auch eine koko so erstmal bestätigen (letzten wm gelang ihr das nicht, krause dagegen schon, ich glaube zwar sie wäre ohne sturz eher 4. Geworden, aber das ist ja dennoch ein gutes resultat).

andererseits ist es natürlich so das die hindernisse noch nicht die gleiche leistungsdichte aufweisen wie die 1500 oder 5000. Die 3:57 von koko sind sicher zeitlich höher einzuschätzen als war DR von Krause (würde sagen 3:57 sind eher wie 9:01 über die hindernisse,  aber es gibt halt 6-7 frauen die um 3:58 laufen können). Dafür kann Krause aber natürlich nicht, es kritisiert ja auch keiner das mehrkampf oder speerwerfen nur in etwa 20 ländern professionell betrieben wird.


RE: DM Halle 2018 - Dortmund 17/18.02.2018 (Klosterhalfen 8:36,01 DR) - vedo - 20.02.2018

Klosterhalfen ist eine hohe 3:58 gelaufen. In Anbetracht der Tatsache, dass selbst eine Coburn (klar, Weltmeisterin, aber 1500m sub4 läuft die in ihrem Leben nicht) mittlerweile fast auch schon eine 9:01 gelaufen ist, finde aber selbst diese Zeit noch hochwertiger. Vielleicht kommt es eher bei den Kenianerinnen so hin, weil die alle eine katastrophale Hindernistechnik haben und deshalb eine Menge Zeit verschenken (gehe ich jedenfalls von aus, selbst wenn sie wie manchmal angesprochen besonders begabt sein sollten, die Hindernisse in ihr Laufen einzugliedern, sieht man doch alleine schon im dichten Feld am Wassergraben, wie viele Schritte sie da gegenüber einer Läuferin mit exzellenter Technik, wie eben z.B. Krause, verlieren). Wobei selbst z.B. eine Chepkoech (8:59 über die Hindernisse, 1500m 4:04 in Düsseldorf) jetzt nicht so die klare Kandidatin für sub4 ist, aber die mag auch eher von der Ausdauerseite kommen mit 8:28/14:39.


RE: DM Halle 2018 - Dortmund 17/18.02.2018 (Klosterhalfen 8:36,01 DR) - goyago - 20.02.2018

@ dominik85

 nicht 6- 7 sondern gerade mal 4 unter 3:59

"ich glaube zwar sie wäre ohne sturz eher 4. Geworden,"

Legendenbildung scheint funktioniert und Propaganda gewirkt zu haben.
Wenn etwas vehement behauptet wird scheint es geglaubt zu werden.
Hier mal die Plätze
4 bis 6
4. = Chepkoech in 9:10...Bestzeit = 9:00
das ist übrigens diejenige welche noch viel übler gestürzt war und noch große Umwege
laufen mußte und sogar umkehren
5. = Jebet in :,13 das ist die Weltrekordlerin mit 8:52
6. = Chespol in 9:15 Bestzeit 8:58

die Einschätzung von @vedo teile ich


RE: DM Halle 2018 - Dortmund 17/18.02.2018 (Klosterhalfen 8:36,01 DR) - Jo498 - 20.02.2018

Koko war letztes Jahr Nr. 4 über 1500/3000. Im Olympiajahr 2016 wäre sie mit ihren 2017-Zeiten 7./6. gewesen, 2015 6./3. usw.
Der Blick in die 3000m-Hindernis-Listen zeigt aber gleich, dass ein Vergleich schwierig ist, weil die Dichte (bes. über 1500m) so viel höher ist. Krause liegt in den letzten Jahren typischerweise auf Rang 8-9 in der Welt, aber 14 bis 25 sec. hinter der Topleistung. Selbst auf den viel seltener gelaufenen 3000m flach liegen die Top 10 oft innerhalb von 10, max 15 sec. bei den Hindernissen sind es manchmal über 20 sec. von den sub9 Überfliegern bis Rang 10. Über 1500m liegen (von dem Jahr mit Dibabas Fabelzeit 3:50 abgesehen) die Top 10 innerhalb von 5 sec. Die Top 40 innerhalb von weniger als 10 sec., Top100 innerhalb ca. 15 sec. Und diese top 40 mit Zeiten bis ca. 4:05 haben alle theoretische Spurtsiegchancen in einem nicht zu schnellen Meisterschaftsvor- oder endlauf, in denen jemand aus den top5-10 daher eben auch eine reelle Chance hat zu scheitern.

Aber über 3000Hindernis liegen zwischen einer top5-10 Athletin und einer top25-40-Läuferin 20-30 sec. Unterschied in der BL, d.h. von denen droht praktisch überhaupt keine Gefahr in einem VL und erst recht nicht im Finale. Wie gesagt, es ist kein Vorwurf an die Hindernisläuferinnen, aber die 1500 (und auch die 5000 und 800) sind einfach VIEL dichter und es es erheblich schwieriger, in ein Finale zu kommen und da auch noch vorne mitzulaufen.

Ich lehne mich vielleicht aus dem Fenster, aber ich glaube, Krause würde von mehr Wettkämpfen auf den Flachdistanzen (und besser 3k/5k als 1500m) profitieren, gerade weil ihr 5k gefühlt schon zu lang sind.