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Gesa Felicitas Krause überbewertet? - Druckversion

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RE: DM Halle 2018 - Dortmund 17/18.02.2018 (Klosterhalfen 8:36,01 DR) - goyago - 20.02.2018

danke für die Einordung Jo498
übrigens hat Klosterhalfen bei Ihrer ersten Meisterschaft bei den Erwachsenen
mit einer Silbermedaille hervorragend abgeliefert von wegen das müsse sie im Gegensatz zu Krause erst noch


RE: DM Halle 2018 - Dortmund 17/18.02.2018 (Klosterhalfen 8:36,01 DR) - Atanvarno - 20.02.2018

Anstatt immer wieder darauf rumzureiten wie gering die Leistungsdichte über 3000m Hindernis ist, sollte man vielleicht mal anerkennen, dass das Ausdruck der besonderen Anforderungen ist, die diese Disziplin stellt, die eben nicht jeder schnelle Flachläufer erfüllen kann und dass es dann eben schon eine besondere Leistung ist, in dieser anspruchsvollen Disziplin über Jahre in der (erweiterten) Weltspitze zu sein.

Die ab und zu in den Raum gestellte Behauptung, dass Koko locker an die neun Minuten laufen könnte gehört für mich noch eher in das Reich der Wunschträume und Legenden als Krauses Medaillenchance in London.


RE: DM Halle 2018 - Dortmund 17/18.02.2018 (Klosterhalfen 8:36,01 DR) - vedo - 20.02.2018

(20.02.2018, 18:09)Atanvarno schrieb: Anstatt immer wieder darauf rumzureiten wie gering die Leistungsdichte über 3000m Hindernis ist, sollte man vielleicht mal anerkennen, dass das Ausdruck der besonderen Anforderungen ist, die diese Disziplin stellt, die eben nicht jeder schnelle Flachläufer erfüllen kann und dass es dann eben schon eine besondere Leistung ist, in dieser anspruchsvollen Disziplin über Jahre in der (erweiterten) Weltspitze zu sein.

Die ab und zu in den Raum gestellte Behauptung, dass Koko locker an die neun Minuten laufen könnte gehört für mich noch eher in das Reich der Wunschträume und Legenden als Krauses Medaillenchance in London.
Mag gut sein, dass nicht ausschließlich jeder Flachläufer auch gut über die Hindernisse wäre, da gibt es ja alleine schon das (zumindest hier) immer wieder zitierte Beispiel McColgan. Nur ich sage mal so: Wenn ich sehe, dass scheinbar jede läuferisch begabe Kenianerin, die es nur irgendwie schafft, ihre zwei Beine über die Hindernisse zu bewegen (am liebsten natürlich in einer solchen Technik Wink ‌ - würde man von Gesa nie sehen), in der Disziplin immer noch trotz des eindeutigen technischen Nachteils Weltspitze sein kann und auch eine Grovdal Jahre nach ihrem letzten Hindernisrennen alleine von der Spitze weg in der norwegischen Einöde gleich eine Spitzenzeit hinbrettern, frage ich mich schon, ob die Disziplin wirklich so anspruchsvoll sein kann, dass man quasi alleine schon jede Leistung, schnell über die Hindernisse zu kommen, noch einmal extra würdigen muss. 
Gleichzeitig stellt sich mir ein wenig die Frage, warum nicht weitere schnelle Europäerinnen und Amerikanerinnen bspw. die Disziplin vor diesem Hintergrund ausprobieren (oder eine Kenianerin die Marktlücke entdeckt und anfängt, sich eine gute Überquerungstechnik anzutrainieren Smile ‌). Entweder sie versuchen es einfach nicht und sind zufrieden mit dem, was sie tun, oder sie probieren es tatsächlich mal im Training und scheitern reihenweise. Kann ja auch sein, dann hättest du Recht.


RE: DM Halle 2018 - Dortmund 17/18.02.2018 (Klosterhalfen 8:36,01 DR) - goyago - 20.02.2018

@ vedo
guter Beitrag, tolles Fotos. Schon bemerkenswert wenn die Weltrekordlerin die schlechteste Technik von allen
aufweist.
Wir wissen nicht wieviele den Versuch gewagt haben aber ich kann mir nicht vorstellen dass es viele sind.
Auch wenn es manchem nicht gegeben sein mag so ist es doch alles andere als Hexenwerk die Hindernisse halbwegs flüssig zu überlaufen und technisch bei weitem nicht so anspruchsvoll wie der Hürdenlauf.
Wer hat es denn in Deutschland in den letzten 10 Jahren mal ernsthaft versucht?
Man ist verleitet Läuferinnen wie Caterina Granz, Diana Sujew oder auch Elena Burghardt(schreibe ich vermutlich falsch sorry)
zu raten probiert es doch einfach mal aus.
Die Teilnahme an einem Großererignis ist leichter zu erreichen als über die Flachstrecken(weiß wird womöglich in Abrede gestellt)


RE: DM Halle 2018 - Dortmund 17/18.02.2018 (Klosterhalfen 8:36,01 DR) - Jo498 - 20.02.2018

Warum ist eigentlich Grovdal seit der Jugend keine Hindernisse mehr gelaufen, jetzt aber wieder?
Wir hatten ja schon mehrfach drüber gesprochen. Es gibt mehrere Aspekte: Die Überquerungstechnik, das flüssige Überlaufen, ohne zuviel zu dribbeln, und das "Unrhythmische". Mein Eindruck ist, dass den Kenianern der letzte Punkt überhaupt nichts ausmacht und daher auch die Schwächen beim Überqueren nicht so ins Gewicht fallen. Außerdem könnten die kenianischen sub9-Läuferinnen sicher alle flach sub 8:30 laufen, sie sind also läuferisch auch bärenstark.
D.h. man braucht eine Kombination aus Technik, "Vorschau", darf keine Angst vor den Hindernissen haben (nicht zu unterschätzen!), all das muss auch bei Ermüdung noch funktionieren, und man muss das "Unrhythmische" vertragen.

Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es einige "aus der zweiten Reihe" im Training oder in der Jugend mal probiert haben und es eben nicht passte. Zwar werden das nach und nach mehr werden, aber dass es bisher nicht viele sind, etwa auch in einem Land mit sehr dichten Feldern im Mittel/Langstreckenlauf wie Großbritannien ist für mich ein Beleg dafür, dass es eben nicht so einfach ist.

(Ich wollte oben auch den Hindernislauf nicht abwerten, sondern hauptsächlich darauf hinweisen, dass man die Leistungen schlecht vergleichen kann.)


RE: DM Halle 2018 - Dortmund 17/18.02.2018 (Klosterhalfen 8:36,01 DR) - goyago - 20.02.2018

Lisa Oedt kommt mit guter Technik nach
mal sehen wo sie in 2-3 Jahren steht. Es ist ja noch eine vergleichsweise junge Disziplin und ich vermute,
dass auch so manchem Trainer der Zugang fehlt. Gibt es bei jedem kleineren Verein Hindrnisse welche man hervorholen kann
und einen befüllten Wassergraben?
Viele Eltern werden womöglich auch sagen die armen Mädels jetzt auch noch Hindsernisse das muß doch nicht sein der Trainer ggf. befürchten dass es zu Verletzungen wie Umknicken kommt.
Der Zugang ist schon etwas schwieriger und mancherorts sind vermutlich bereits Hindernisse zu überwinden bevor es zu den eigentlichen Hindernissen geht.
Glaube eher nicht, dass es viele Lauftrainingsgruppen gibt wo mehrere Kandidatinnen infrage kommen.
Denke vielmehr, dass da ein Mädel schon gezielt sagen muß ich will.
Auch in männlichen Lauftrainingsgruppen probiert es kaum jemand aus.

Mir gefällt die Idee Caterina Granz auf die Hindernisstrecke zu schicken.
Kommt aus Berlin, Heim EM in Berlin. Über 1500 oder 5000 erscheint eine Qualifikation doch eher unwahrscheinlich.
Sie kann also quasi nur gewinnen und hat nichts zu verlieren. Und 2 sec Rückstand sollten doch ein zusätzlicher Motivationsschub sein.
In Berlin ggf. mal auf Jens Volkmann zurückgreifen.


RE: DM Halle 2018 - Dortmund 17/18.02.2018 (Klosterhalfen 8:36,01 DR) - Drizzt - 20.02.2018

Mich würde mal interessieren,wieviele derjenigen,die hier meinen,der Hindernislauf wäre so leicht und u.a.mal so einfach innerhalb einer oder sogar einer halben Saison zu erlernen,selbst Läufer sind oder schon mal über Hindernisse gesprungen sind. Und zwar nicht nur einfach mal einmal so zum Spaß sondern auch,nachdem sie schon 5 oder 6 Runden in den Beinen hatten. Ich weiß nicht,ob es da dann noch mit einem simplen Beinchen hochheben (Poschmann) getan ist,oder ob die ganze Sache nicht vielleicht doch ein bisschen anspruchsvoller ist.


RE: DM Halle 2018 - Dortmund 17/18.02.2018 (Klosterhalfen 8:36,01 DR) - dominikk85 - 20.02.2018

Man sollte die technik auch nicht nur auf die optik beschränken. Manche afrikaner haben wirklich eine furchtbare technik inklusive fast stillstand nach dem hindernis, aber gerade die niedrigen frauen hindernisse kann man mit langen beinen teilweise auch ohne eine klassische hürdenausbildung effizient überqueren.


manche afrikaner sind da gerade bei den männern trotz mieser optik doch recht effizient und verlieren nur recht wenig tempo. Klar ideal ist es mit flachem ksp und hürdentechnik drüberzugehen, aber am wichtigsten ist das man wenig tempo verliert.


RE: DM Halle 2018 - Dortmund 17/18.02.2018 (Klosterhalfen 8:36,01 DR) - Atanvarno - 21.02.2018

Die Überquerungstechnik ist von relativ nachrangiger Bedeutung. Entscheidend für den Hindernislauf ist die Fähigkeit, im Pulk das Hindernis zu antizipieren, auch wenn man es kaum sieht (das ist der Knackpunkt, der viele scheinbar gute jugendliche Hindernisläufer aus der Bahn wirft, wenn es in dicht besetzte Felder geht, statt gegen zwei, drei Gegner, wie sie das von Landesmeiserschaften gewohnt sind) und eine effiziente (nicht unbedingt optisch gut anzuschauende) Überquerung hinzubekommen, auch wenn man nicht die im Training gelernte feste Schrittfolge zum Hindernis machen kann, weil um einen herum einiges los ist.

Was hier auch meinem Eindruck nach massiv unterschätzt wird, ist die Wirkung von vier Hindernissen und einem Wassergraben auf die Muskulatur. Es gibt viele Läufer, die da ganz schlecht drauf reagieren und dann wie von drizzt geschrieben nach fünf Runden die Beine eben nicht mehr effizient über das Hindernis bekommen.

Und dann gilt das von mir schon mehrfach gebrachte Zitat des ehemaligen US-Hindernisrekordlers George Malley: Mistakes in the steeplechase are brutal and bloody


RE: DM Halle 2018 - Dortmund 17/18.02.2018 (Klosterhalfen 8:36,01 DR) - beity - 21.02.2018

(20.02.2018, 23:24)Drizzt schrieb: Mich würde mal interessieren,wieviele derjenigen,die hier meinen,der Hindernislauf wäre so leicht und u.a.mal so einfach innerhalb einer oder sogar einer halben Saison zu erlernen,selbst Läufer sind oder schon mal über Hindernisse gesprungen sind. Und zwar nicht nur einfach mal einmal so zum Spaß sondern auch,nachdem sie schon 5 oder 6 Runden in den Beinen hatten. Ich weiß nicht,ob es da dann noch mit einem simplen Beinchen hochheben (Poschmann) getan ist,oder ob die ganze Sache nicht vielleicht doch ein bisschen anspruchsvoller ist.

Wohl wahr, es werden nicht wirklich viele gewesen sein....
Das aber gerade Poschmann meint sich diesbezüglich äußern zu müssen... Ja, der ist mal gute Hinderniszeiten gelaufen. Ein Comebackversuchbei bei einem kleinen Sportfest in Köln über die Hindernisse nach ein paar Jahren Abstinenz in dieser Disziplin scheiterte allerdings kläglich (auf den Flachstrecken war er damals noch sehr gut dabei). Vor dem Hindernis verweigerte er. Wusste nicht mehr, welches Beinchen er anheben musste.