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Leistungssteigerung mit Doping - Druckversion

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RE: Leistungssteigerung mit Doping - MZPTLK - 27.09.2015

(26.09.2015, 16:32)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Die DDR-Hammerwerfer Gerstenberg(verstorben), Rodehau, Steuk, Haber, ... übertrafen in der Hochzeit des Dopings diese Angaben von MZ...  Teufel
Bei einigen konnte man das schon aus der Entfernung 'riechen.'
Auch bei Westlern.
Aber lassen wir das, es wird persönlich.


Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - MZPTLK - 25.05.2016

Ich will Euch den Spass an Bolt nicht verderben, aber man sollte immer im Hinterkopf behalten,
dass wir es in vielen Fällen mit Stoff-Tie... äh Stoff-Menschen zu tun haben.

edit mod: Beiträge abgetrennt aus
Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme



RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - Gertrud - 25.05.2016

Er ist bisher nicht erwischt worden. Das werden andere von unserem Wurfbereich auch behaupten.

Gertrud


RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - icheinfachma - 25.05.2016

Ich halte Skepsis aber hochgradig angebracht. Vollkommener Glaube an die Echtheit seiner Leistungen ist aus meiner Sicht naiv.

Das sind die Weltbestenlisten (Name positiv/negativ (Anmerkung)):

Usain Bolt - (aber schneller Leistungssprung 2007 / 10.03; 2008 / 9.69; 2009 / 9.58)
Tyson Gay +
Yohan Blake +
Asafa Powell +
Nesta Carter -
Justin Gatlin +
Maurice Green +
Steve Mullings +
Richard Thompson -
Donovan Bailey -

FloJo - (aber schnelle Leistungssteigerung - 1987 / 21.96; 1988 / 21.34)
Carmelita Jeter - (aber schnelle Leistungssteigerung - 2007 / 11.02; 2008 / 10.97; 2009 / 10.64)
Marion Jones +
Shelly-Ann Fraser-Pryce +
Christine Arron -
Merlene Otty +, aber freigeklagt
Kerron Stewart -
Evelyn Ashford - (aber für die 80er Jahre mit 10.76 verdächtig schnell)
Veronica Campbell-Brown +
Irina Privalowa - (aber aus Russland, wo es nachweislich Staatsdoping gab)

Wieso sind Sie bei Bolt so begeistert, aber bei andern Sprintern, die nur 100stel langsmaer sind, nicht? Und warum nicht bei den Frauen? Immerhin werden auch andere jamaikanische Sprinter von exakt dem gleichen Trainer, Glenn Mills, in der selben Gruppe trainiert. Die müssten ja dann auch spezielle Strukturen und Beckenbewegungen zeigen. Unter Glenn Mills trainieren:

-Usain Bolt
-Yohan Blake
-Nesta Carter
-Warren Weir
-Michael Frater
-Shelly-Ann Fraser-Pryce
-Kerron Stewart

Im Durchschnitt nicht weniger gut ist die Trainingsgruppe von Stephen Francis, dem zweiten Kadertrainer Jamaikas:

-Asafa Powell
-Veronica Campbell-Brown
-Sherone Simpson
-Kaliese Spencer

Dann müsste man auch ihm spezielle Trainingsmethoden zutrauen.

Wenn man mal überlegt, dass man mit Wachstumshormonen, Anabolika und Stimulanzien so einige Zehntel schneller werden kann, bleibt die Frage, was die überhführten Sprinter wohl ohne Doping so gelaufen wären... Und das stellt dann die 10.05 eines Julian Reus in ein anderes Licht. Ich denke, dass es in Deutschland sehr wenige Sprinter (Verena Sailer, Julian Reus) gibt, die mithilfe einer sehr ausgefeilten Trainingsmethodik aus ihrem gegebenen Talent ein Höchstmaß herausholen (Ausnahme: Die furchtbaren Gewichtswestensprünge von Julian Reus). Besonders verletzungsanfällig waren sie dabei nicht. Es fällt auch schwer, von einem Training zu sprechen, das nur Tiefkniebeugen und Gewichtheben enthält, das Krafttraining einiger Sprinter ist, wenn man sich ihre Facebook-Postings oder Dokus anschaut, sehr viel variantenreicher. Und wenn ich mir Bolt beim Standumsetzen anschaue, was eher ein schwunghafter Bizepscurl bei ihm ist, zweifle ich manchmal daran, dass er einen soo fähigen Trainer hat, der alle Strukturen berücksichtigt. Wenn wir in Deutschland mit unserem Wissen und unseren Hochschulen das Staatsdoping der DDR wieder einführen würden, wären Reus oder Sailer keinen Deut langsamer als die Stoffer(innen) aus Übersee, so wie eben zu DDR-Zeiten im Frauenbereich.


RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - icheinfachma - 25.05.2016

Hier ist mal ein Infoartikel darüber, wieviel Doping ausmachen kann:

http://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/hgh-doping-das-hormon-katapult-schneller-nicht-staerker-1981397.html

Wachstumshormone steigern die Sprintleistung demnach um 4-5%. Das sind 4-5 Zehntel.

Eine kombinierte Gabe von Wachstumshormonen und Testosteron kann die Sprintleistungen um 8% steigern. Das sind acht Zehntel.

Eine 47.60 z.B. kommt meiner Ansicht nach nicht von ungefähr, genausowenig wie eine 21.34 oder eine 9.58.

Was, wenn Sponsoren wie die bekannten drei Sportartikelhersteller gezielt in Jamaika nach talentierten Nachwuchssprintern suchen, die meinetwegen 10.00 laufen und diesen ein Angebot unterbreiten, sie mit Designer-Doping, das nicht nachweisbar ist oder Verschleierungsmedikamenten zu versorgen, um im Gegensatz von dem Sportler als Werbeträger zu profitierten? In einem ohnehin korrputen Land wie Jamaika wäre das leicht durchsetzbar und solche Machenschaften sind Großkonzernen durchaus zuzutrauen. Aber mich beeindrucken die jamaikansichen Leistungen nur im sprinttechnischen Bereich.


RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - Gertrud - 26.05.2016

Skepsis ist natürlich angebracht. Marion Jones z. B. ist trotz aller Kontrollen (?) jahrelang durchgekommen. Ich lege natürlich meine Hand für keinen ins Feuer. Ich müsste doch sehr naiv sein, wenn ich z. B. Leistungen eines vorher gedopten Sprinters in der derselben Zeit heute ohne Doping annehme. Und das findet außerhalb Russlands statt - lächerlich!!!

Was macht sie so sicher, dass in anderen Ländern einschließlich Deutschland alles mit rechten Dingen zugeht? Die Leistungen im Wurfbereich sind teilweise doch auch verdächtig. Ich halte die 20m-Leistung einer Stephanie Storp für eine der besten deutschen sauberen Leistungen!!! Das Mini-Doping öffnet doch Tür und Tor, bis auch das nachgewiesen werden kann! 

Ein Trainer kann seine Fähigkeiten nicht mit jedem Schützling ausspielen. Das gelingt nur mit herausragenden Jahrhundert-Talenten, wie es Bolt einer von der Statur und vor allem von der Psyche her ist. Asafa Powell hat sicherlich physische Fähigkeiten. Er kann Bolt aber in der Psyche nicht das Wasser reichen und wird das wahrscheinlich auch niemals können. Auch Trainingsmittel schlagen aufgrund der körperlich unterschiedlichen Fähigkeiten nicht gleich an. Wenn Sie sich die Leistungen eines 15jährigen Bolt ansehen, werden Sie bemerken, dass er mit herausragenden Fähigkeiten ausgestattet ist. Ich nehme nicht an, dass man in dem Alter in Jamaika gezielt dopt. Das "Gesamtpaket Bolt" macht´s!!! 

Unter Stephen Francis wird anders trainiert, was Asafa Powell auch deutlich zeigt. Oft sind es Nuancen, die den Unterschied ausmachen.

Hier in meinem Haus habe ich mit Ghada Shouaa und ihrer Physiotherapeutin gesprochen. Eine Woche später hat sie mich gefragt, ob ich sie trainiere. Sie war aber leider schon durch eine bestimmte Trainerform kaputt trainiert worden. Wir wären das Team in jeder Hinsicht gewesen. Sie hat sofort meinen anderen Trainingsansatz bemerkt und wäre ein Glücksfall wie Bolt für mich gewesen, wenn ich sie mit 14 Jahren kennengelernt hätte. Ich habe derartige Fähigkeiten und Voraussetzungen noch nie bei einer Mehrkämpferin gesehen. Davon kann man nur träumen. Man trifft diese herausragenden Konstellationen wie bei Bolt und Shouaa nicht dutzendweise vor. Dass eine Person mit derartigen physischen und psychischen Fähgkeiten gesegnet ist, ist fast schon unverschämt. 

Ich habe betont, dass Bolt bezüglich zweier Körperregionen aus meiner Sicht nicht optimal trainiert hat. Er könnte sich bei richtiger Intervention die Reisen zum deutschen Doc sparen. In der Hinsicht geht meine Trainingsvorstellung in eine andere Richtung.

Wenn sie die Sprinttrainingsmethoden in Deutschland ausgefeilt nennen, wird es doch Zeit, wenn die Jamaikaner sich in Deutschland umsehen.  Wink Wink Wenn wir in Deutschland mit unserem Wissen und unseren Hochschulen das Staatsdoping der DDR wieder einführen würden, wären Reus oder Sailer keinen Deut langsamer als die Stoffer(innen) aus Übersee, so wie eben zu DDR-Zeiten im Frauenbereich. Variantenreich heißt für mich immer noch nicht richtig. In der Hinsicht analysieren sie nicht exakt genug. Mich interessieren Trainingsansätze. Mich interessieren körperliche exakte Ansätze und mich interessiert exaktes Equipment. 
Zitat:icheinfachma: Wenn wir in Deutschland mit unserem Wissen und unseren Hochschulen das Staatsdoping der DDR wieder einführen würden, wären Reus oder Sailer keinen Deut langsamer als die Stoffer(innen) aus Übersee, so wie eben zu DDR-Zeiten im Frauenbereich.


Also, ihr Fazit ist: Alle, die schneller als unsere Sprinter/innen sind, sind gedopt! Warum informieren Sie sich eigentlich noch auf internationalem Terrain? Dann gehen Sie doch schön zu deutschen Sprintfortbildungen!!!  Wink 

Gertrud


RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - New - 26.05.2016

Auch in Deutschland gibt es Sprinter/Sprinterinnen mit ganz tollen Steigerungen.


RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - Gertrud - 26.05.2016

(26.05.2016, 05:40)New schrieb: Auch in Deutschland gibt es Sprinter/Sprinterinnen mit ganz tollen Steigerungen.

Die primäre Frage hier ist, wie man Verletzungen eingrenzt und eindämmt, um auch das I-Tüpfelchen noch zu setzen. Es gilt, die Verletzungen und deren Ursachen aufzulisten und das Übungsgut zu optimieren. Die Frage ist auch erlaubt, ob unser Sprinttraining über die richtigen Strukturen erfolgt.

Wir sind im Sprint eben noch keine absolute Weltklasse. Nur in den Staffeln können wir konkurrieren. Wenn dann immer mit dem Begriff Doping operiert wird, empfinde ich das als lächerlich. Zudem hat ein Usain Bolt seine Zeiten nicht auf windreichen Bahnen und ohne Startkontrolle erzielt, sondern in Topwettkämpfen bei absoluter internationaler Konkurrenz. Man kann dann auch die Frage stellen, warum unsere Werfer Weltklasse sind und unsere Sprinter nicht - also fehlt doch das Know-How???

Ich warte auf die erste deutsche Sprintzeit unter 10 bei einem internationalen Meeting wie Oslo, Zürich oder Eugene gegen Top-Konkurrenz ...  Thumb_up Viele andere Zeiten halten den Vergleich nicht aus.

Gertrud


RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - icheinfachma - 26.05.2016

Oder Jamaika fehlt das Know-How im Wurfbereich. Ich habe übrigens auch nciht für alle deutschen Sprinte gesprochen, sondern nur für Sailer und Reus. Von Keller halte ich nicht viel, er ist ständig verletzt, seine 10.07 eine Eintagsfliege. Auch Knipphals hat eine Muskulatur, die ganz anders aussieht als die der Topsprinter weltweit, seine Oberschenkel wirken überdimensioniert; er hat auch diese typischen "Reiterhosenbeine", die man von vielen Tiefkniebeugen bekommt, während im weltweiten Topbereich die Quadrizeps überhaupt nicht so ausgeprägt sind. Ich schaue sehr wohl in den internationalen Bereich, insbesondere nach den Trainern in den USA, aber ich finde, dass man eben auch die deutschen Sprinter nciht pauschal als suboptimal trianiert betrachten sollte, sondern es auch hier wenige Beispiele gibt, die sehr gut trainieren.


RE: Langfristig erfolgreiche Trainingsqualität statt langfristige Verletzungsprobleme - icheinfachma - 26.05.2016

(26.05.2016, 05:40)New schrieb: Auch in Deutschland gibt es Sprinter/Sprinterinnen mit ganz tollen Steigerungen.


Dennoch haben wir nicht mehr das Doping wie zu DDR-Zeiten, denn dann würde eine Verena Sailer keine 11.02, sondern eine 10.70 laufen. Man hat deutlich sehen können, wie die Leistungen nach der Wende einbrachen und bis heute nicht mehr erreicht werden und das bei einem wachsenden Wissen in den Bereichen Sprinttechnik und Trainingslehre.