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Duale Karriere - Leistungssport und Ausbildung - Druckversion

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+--- Thema: Duale Karriere - Leistungssport und Ausbildung (/showthread.php?tid=1343)

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RE: Duale Karriere - Leistungssport und Ausbildung - runner24 - 20.04.2017

Die Bundeswehr hat auf Kritik reagiert und will 150 Stellen für Sportlehrer und -ausbilder schaffen, um eine Perspektive für Leistungssportler anzubieten. Ich bin eigentlich erstaunt, dass auf diese naheliegende Idee bis heute noch keiner gekommen ist. 

http://www.deutschlandfunk.de/nach-athleten-kritik-bundeswehr-will-spitzensportlern.2851.de.html?drn%3Anews_id=735196


RE: Duale Karriere - Leistungssport und Ausbildung - runner24 - 31.12.2020

Ziemlich heftig: Kevin Kranz hat seine Ausbildung bei einer Polizei-Sportfördergruppe abgebrochen und hat jetzt deswegen 20.000 Euro Schulden, die er innerhalb von 10 Jahren zurückzahlen muss. 

https://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/leichtathletik-kevin-kranz-ist-deutschlands-schnellster-sprinter-17107831.html


RE: Duale Karriere - Leistungssport und Ausbildung - Sprunggott - 31.12.2020

(31.12.2020, 13:23)runner24 schrieb: Ziemlich heftig: Kevin Kranz hat seine Ausbildung bei einer Polizei-Sportfördergruppe abgebrochen und hat jetzt deswegen 20.000 Euro Schulden, die er innerhalb von 10 Jahren zurückzahlen muss. 

https://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/leichtathletik-kevin-kranz-ist-deutschlands-schnellster-sprinter-17107831.html
Peanuts, 2x DL race gewinnen ! 
Aber es ist schon selten dähmlich seinen besten Sponsor und Geldgeber zu prellen. 
Das dieses System funktioniert zeigen Sportler/innen auf der ganzen Welt - nur Herrn Kranz ist es nicht 
professionell genug. 
In diesem Sinne - nur das Beste für uns im neuen Jahr - guten Rutsch! Big Grin


RE: Duale Karriere - Leistungssport und Ausbildung - TranceNation 2k14 - 31.12.2020

Hier würde mich doch mal interessieren, wo denn dann nach der Karriere das Geld herkommen soll...


RE: Duale Karriere - Leistungssport und Ausbildung - Gertrud - 31.12.2020

(31.12.2020, 17:02)TranceNation 2k14 schrieb: Hier würde mich doch mal interessieren, wo denn dann nach der Karriere das Geld herkommen soll...

Da gibt´s nur wenige Möglichkeiten: reich zu heiraten, Millionen zu erben, zu zocken oder irgendwann unter der Brücke oder in einer Jurte im Wald zu schlafen. Letzteres kostet gar nichts! Wenn einem das 10.0 vielleicht mal wert sind?!  WinkThumb_down ‌Vielleicht gibt´s aber doch noch den Schwenker irgendwann zu einem ordentlichen Beruf mit der Erinnerung an eine mittelmäßige Sprintzeit - gemessen am Weltstandard. Kultspruch von Verona Feldbusch: "Da werden Sie geholfen!" Wink ‌Alle Ansichten sind eine Art der Betrachtungsweise.

In einer solchen Situation wie jetzt steht man irgendwann mal auf und es fließt kein Geld mehr aus irgendeiner Quelle. Dann sollte man möglichst nicht weit über 30 sein. Nach 65 merkt man dann die fehlenden Jahre am Rentenkonto oder auf der Habenseite. Man kann beraten; aber im Endeffekt entscheidet d/er/ie AuA. Solche abgebrochenen Karrieren ermutigen die Arbeitgeber nicht gerade für die Aufnahme von Sportlern. Für die Verbände sind solche Misserfolge auch ernüchternd. 

Es gibt aber eben auch diese Ausnahmen. Ich kenne einen aus dem LA-Bereich, der Häuser geerbt und an der Börse klug investiert hat. Er brauchte sein Studium nie zum Abschluss zu bringen.

Gertrud


RE: Duale Karriere - Leistungssport und Ausbildung - aj_runner - 31.12.2020

Wenn Kevin bei der Polizei unglücklich war, dann ist es besser jetzt zu gehen als später. Das Beispiel ist zwar etwas extremer, aber Yvonne Buschbaum war ihre LA-Karriere auch egal, weil sie sich im falschen Körper fühlte.
Es zählt nicht nur Geld und Sicherheit. Man braucht sich nur mal an das Werkstor von Daimler stellen: Lauter hochbezahlte Menschen, nahezu unkündbar, aber 80 % laufen durch die Gegend wie ein Miesepeter.


RE: Duale Karriere - Leistungssport und Ausbildung - Halloo - 31.12.2020

(31.12.2020, 18:32)aj_runner schrieb: Wenn Kevin bei der Polizei unglücklich war, dann ist es besser jetzt zu gehen als später. Das Beispiel ist zwar etwas extremer, aber Yvonne Buschbaum war ihre LA-Karriere auch egal, weil sie sich im falschen Körper fühlte.
Es zählt nicht nur Geld und Sicherheit. Man braucht sich nur mal an das Werkstor von Daimler stellen: Lauter hochbezahlte Menschen, nahezu unkündbar, aber 80 % laufen durch die Gegend wie ein Miesepeter.

Ich empfinde es auch als betrüblich, wenn man nach einer sportlichen Laufbahn ein gesichertes Einkommen bezieht, weil das in der Regel Unzufriedenheit erzeugt.
Kevin ist erwachsen und sollte  wissen, was richtig für ihn ist. Intelligent halte ich seinen Schritt nicht. 
Das sind typische Auswirkungen des Hochleistungssportes - leider


RE: Duale Karriere - Leistungssport und Ausbildung - Gertrud - 31.12.2020

(31.12.2020, 19:58)Halloo schrieb:
(31.12.2020, 18:32)aj_runner schrieb:
Ich empfinde es auch als betrüblich, wenn man nach einer sportlichen Laufbahn ein gesichertes Einkommen bezieht, weil das in der Regel Unzufriedenheit erzeugt.
Kevin ist erwachsen und sollte  wissen, was richtig für ihn ist. Intelligent halte ich seinen Schritt nicht. 
Das sind typische Auswirkungen des Hochleistungssportes - leider

Sollte es kein gesichertes Einkommen heißen?

Es kann doch sehr tragisch sein, wenn man beruflich nach dem Sport in der Luft hängt. Dann kommt mit Sicherheit Unzufriedenheit auf. Es sei denn, dass man mit ganz wenig glücklich ist. Das gibt´s auch. Absolut optimal ist natürlich, wenn man im Beruf seine Leidenschaft ausleben kann, die Sehnsüchte gestillt werden können und man die notwendigen Freiheiten und eine gewisse Unabhängigkeit hat. Wenn dann Absicherung und das übrige Leben auch noch funktionieren, ist man rundum glücklich. 

Ich bin z.B. mit meiner Berufswahl immer sehr zufrieden gewesen. Ich bin Diplom-Sportlehrerin wirklich nur aus Leidenschaft geworden. Ich wusste bei Amtsantritt im Gymnasium nicht, was ich verdiene. Ich war stolz wie Oskar, als ich nach Hause kam und mein Gehalt präsentiert habe. Ich habe diese finanzielle Sicherheit immer im Rücken gebraucht, obwohl ich (wie Sabine Braun noch letztens sagte) sehr genügsam bin. Ich denke in letzter Zeit sehr oft über die teilweise sehr ungerechte Verteilung auf der Welt nach. Nicht die Besten verdienen das meiste Geld. Thumb_down ‌Sehr viele Menschen haben gar nicht die Chance, ausreichend für ihr Leben zu erhalten. Wenn man aber wie hier die Möglichkeiten hat, sollte man sie auch nutzen und nicht seine Probleme auslagern, sondern selbst anpacken!!!

Gertrud


RE: Duale Karriere - Leistungssport und Ausbildung - Halloo - 31.12.2020

(31.12.2020, 20:28)Gertrud schrieb:
(31.12.2020, 19:58)Halloo schrieb:
(31.12.2020, 18:32)aj_runner schrieb:
Ich empfinde es auch als betrüblich, wenn man nach einer sportlichen Laufbahn ein gesichertes Einkommen bezieht, weil das in der Regel Unzufriedenheit erzeugt.
Kevin ist erwachsen und sollte  wissen, was richtig für ihn ist. Intelligent halte ich seinen Schritt nicht. 
Das sind typische Auswirkungen des Hochleistungssportes - leider

Sollte es kein gesichertes Einkommen heißen?

Es kann doch sehr tragisch sein, wenn man beruflich nach dem Sport in der Luft hängt. Dann kommt mit Sicherheit Unzufriedenheit auf. Es sei denn, dass man mit ganz wenig glücklich ist. Das gibt´s auch. Absolut optimal ist natürlich, wenn man im Beruf seine Leidenschaft ausleben kann, die Sehnsüchte gestillt werden können und man die notwendigen Freiheiten und eine gewisse Unabhängigkeit hat. Wenn dann Absicherung und das übrige Leben auch noch funktionieren, ist man rundum glücklich. 

Ich bin z.B. mit meiner Berufswahl immer sehr zufrieden gewesen. Ich bin Diplom-Sportlehrerin wirklich nur aus Leidenschaft geworden. Ich wusste bei Amtsantritt im Gymnasium nicht, was ich verdiene. Ich war stolz wie Oskar, als ich nach Hause kam und mein Gehalt präsentiert habe. Ich habe diese finanzielle Sicherheit immer im Rücken gebraucht, obwohl ich (wie Sabine Braun noch letztens sagte) sehr genügsam bin. Ich denke in letzter Zeit sehr oft über die teilweise sehr ungerechte Verteilung auf der Welt nach. Nicht die Besten verdienen das meiste Geld. Thumb_down ‌Sehr viele Menschen haben gar nicht die Chance, ausreichend für ihr Leben zu erhalten. Wenn man aber wie hier die Möglichkeiten hat, sollte man sie auch nutzen und nicht seine Probleme auslagern, sondern selbst anpacken!!!

Gertrud
War Ironie.


RE: Duale Karriere - Leistungssport und Ausbildung - Bachmann1980 - 31.12.2020

Die Kritik an Kevins Entscheidung kann ich nicht nachvollziehen.
Er hat für sich festgestellt, dass ihm diese Ausbildung nicht
gut tut und der Beruf nicht der Richtige für ihn ist. Daraus
hat er Konsequenzen gezogen und seit dem scheint es
ja bei ihm aufwärts zu gehen. Soll er nur des Geldes wegens 
einen Beruf ergreifen, der ihn unglücklich macht? Was wäre
denn die langfristige Folge? Krankheiten und vielleicht 
auch Depressionen. Und da weiß ich aus persönlicher 
Erfahrung wovon ich rede.
Ich habe Respekt vor seiner Entscheidung. Die Situation 
scheint für ihn ungesund gewesen zu sein und er hat
sich selbst daraus befreit.