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Dafne Schippers - der Zweifel läuft mit - Druckversion

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RE: WM Peking - Tag 3 (24.08) - Atanvarno - 25.08.2015

Schippers Trainer, Bart Bennema, geht von weiteren Steigerungen bis Rio aus

Zitat:Es geht noch schneller. Der Start war in Ordnung, aber sie braucht noch ein Jahr, um ihn zu perfektionieren. Die Basis bleibt größtenteils wie zu Mehrkampfzeiten: so vielfältig wie möglich trainieren, um die Muskeln ständig mit neuen Reizen zu versorgen.
[...]
Der Hauptunterschied in den letzten Monaten ist, dass sie viel weniger tut. Die gewonnene Zeit gibt uns Freiräume, in denen wir uns auf ihre größten Schwächen, Start und Beschleunigungsphase, konzentrieren können. Das kann sie jetzt mit einen ausgeruhten Nervensystem tun.
Quelle (Übersetzung von mir)

(25.08.2015, 08:36)alist schrieb: ich kenne jedenfalls keine einzige Frau mit Mitte 20, die solche Hautprobleme hat.

Schippers ist 23! Akne klingt bei 10% aller Betroffenen auch nach dem 25. Lebensjahr nicht ab.

Es ist ja nicht so, dass sie die Akne erst seit diesem Jahr hätte.


RE: WM Peking - Tag 3 (24.08) - Mica - 25.08.2015

(25.08.2015, 08:36)alist schrieb: Auch wenn das hier anders gesehen wird, ich kenne jedenfalls keine einzige Frau mit Mitte 20, die solche Hautprobleme hat.
Ich kenne mehrere, und keine davon treibt aktiv Sport.


RE: Dafne Schippers - der Zweifel läuft mit - Front604 - 25.08.2015

Kaum hat jemand Erfolg, kommen auch direkt die Hater.

So schlimm fand ich ihre Akne jetzt auch nicht. Durchaus schon schlimmeres in dem Alter gesehen.


RE: Dafne Schippers - der Zweifel läuft mit - dht - 25.08.2015

(25.08.2015, 09:02)Atanvarno schrieb: Es ist ja nicht so, dass sie die Akne erst seit diesem Jahr hätte.

Na ja, aber so extrem wie in Peking hab ichs jetzt noch nie bei ihr gesehen. Das hat zwar nichts zu bedeuten, aber ich hab jetzt Interviews/Videos von 2010 bis 2013 gesehen. In keinem war es auch nur annähernd so extrem. 

Rückblickend muss ich aber auch zugeben, dass mich eher die Leistung skeptisch macht. Da achtet man auf sowas natürlich um so mehr. Ist in etwa genauso wie die Tatsache, dass vor einigen Jahren plötzlich viele Jamaikaner mit Zahnspangen herumgelaufen sind. 
Sowas wird erst dann auffällig, wenn die Leistung entsprechende Züge annimmt. 

Hier muss man sich nur einmal ansehen, von welchen Regionen wir hier reden.
Wenn man es mal nur auf die Europäer bezieht war die 10.81 bei leichtem Gegenwind die schnellste Zeit, die je gelaufen wurde.
Die Bahn scheint zwar schnell zu sein, aber wie viel macht sowas aus?

Arron 10.73 +2.0 
Privalova 10.77 +0.9
Lalova 10.77 +0.7 
Göhr 10.81 +1.7 Thumb_down
Block 10.82 -0.3 Thumb_down
Koch 10.83 +1.7 Thumb_down
Thanou 10.83 +0.1 Thumb_down
Nuneva 10.85 +2.0
Gladisch-Möller 10.86 +0.6 Thumb_down
Krabbe 10.89 +1.8 Thumb_down
[Alozie 10.90 +1.4] (urspr. Nigeria)
Drechsler 10.91 +0.2 Thumb_down
Nestsiarenka 10.92 +0.1 

Das sind nur diejenigen, die bis gestern noch vor Schippers waren. 

In diesem Zusammenhang auch ganz interessant: http://athleticsillustrated.com/editorial/wada-doping/doping-womens-100m-performance-to-10-99/

(25.08.2015, 10:11)Front604 schrieb: Kaum hat jemand Erfolg, kommen auch direkt die Hater.

Soll das nen Argument sein? In dem Fall müsste doch eigentlich SAFP im Mittelpunkt stehen, oder? Rolleyes


RE: Dafne Schippers - der Zweifel läuft mit - Front604 - 25.08.2015

Leistung und Hautprobleme reichen also um jemanden zu verdächtigen? Oder ist es weil sie weiß ist und Weiße ja nicht sprinten können?

EDIT:
Nö, die ist ja schon lange dabei und hatte doch auch direkt mit Spekulationen zu kämpfen.


RE: Dafne Schippers - der Zweifel läuft mit - dht - 25.08.2015

Mir reicht auch Leistung. Wie gesagt, man schaue sich bitte das Umfeld in dem Leistungsbereich an. 
Ist womöglich auch ne Einstellungssache. Ab bestimmten Regionen empfinde das Glas eben eher als halb-leer. 
Eigentlich traurig, aber so wird man zumindest nicht negativ überrascht. 

Wegen sowas aber gleich mit "Hater" anzukommen ist absoluter Unsinn und einfach nur nen schwaches Argument. Wenn man es denn überhaupt so nennen kann.


RE: Dafne Schippers - der Zweifel läuft mit - Front604 - 25.08.2015

Ist aber doch so. Niemand kann heute eine gute Leistung bringen, ohne sich direkt Dopingvorwürfen gegenüber zu sehen. Größtenteils ohne dass das Hand und Fuß hätte. Ich nenne sowas eben "neudeutsch" Hate.

Ausgenommen sind natürlich die Deutschen, denn da sind ja alle über jedem Zweifel erhaben und ein Vorstoß in die Weltspitze ist einfach nur super und toll.

Mich nervt das einfach nurnoch.


RE: Dafne Schippers - der Zweifel läuft mit - Rolli - 25.08.2015

(25.08.2015, 10:35)Front604 schrieb: Leistung und Hautprobleme reichen also um jemanden zu verdächtigen? Oder ist es weil sie weiß ist und Weiße ja nicht sprinten können?

Ja, für manche schon. Das ist ein D-Phänomen wie bei den Hexenverbrennungen.


RE: Dafne Schippers - der Zweifel läuft mit - scouver - 25.08.2015

Ich finde es ein wenig amüsant, dass bereits soweit gegangen wird, über Akne Bedenken an der Leistung von Schippers zu äußern. Es ist doch bekannt, dass Akne - wie stark auch immer - auch genetisch bedingt sein kann. Ich glaube nicht, dass irgendjemand die Akne von Schippers so hinreichend bewerten kann, als dass es nicht nur einer Verdächtigung gleicht. Aufgrund dieses Umstands finde ich es unfair, eine Athletin und ihre Leistung deshalb infrage zu stellen. 

Liegt es nicht eher daran, dass Schippers mit 10.81 die erste weiße Europäerin seit Lalovas 10.77 ist, die so schnell läuft - und das bei leichtem Gegenwind? Ich glaube solche Leistungen, in solch einer Konstanz erzielt, erinnern an die Zeiten Ende der 80er, wodurch mehrheitlich der Glaube entstanden ist, das solche Leistungen ohne Nachhilfe nicht möglich wären. Ich finde dies offen zu bekunden nicht nur aufgrund derzeitiger Doping-Debatten nachvollziehbarer und angebrachter als auf Akne hinzuweisen, da die Leistung von Schippers für die meisten erstaunlich ist und dies die Frage nach dem 'Wie?' legitimiert - diese Frage muss ja nicht zwangsläufig Doping unterstellen.

Abgesehen von der Unschuldsvermutung und der abseits vom derzeitigen teilweise propagierten Generalverdacht finde ich Schippers Leistung auch erstaunlich, besser gesagt bemerkenswert. Denn Erstaunen ist im Grunde genommen weniger dabei, da Schippers wirklich eine kontinuierliche Entwicklung aufweist. In erster Linie freue ich mich für Schippers, die ich seit der Junioren-WM in Moncton verfolge und die ich einfach für ein wahnsinniges Talent halte, zunächst im Siebenkampf und nach Einbruch meiner Skepsis auch im Sprintbereich. Ich würde mich freuen, wenn sie über 200m Gold holt, unter 22 Sekunden bleibt und eine Inspiration für europäische Sprinterinnen sein kann, trotz der quantitativ erstaunlichen Konkurrenz aus Nordamerika und der Karibik es auch im Sprintbereich schaffen zu können. 

Trotz dessen, was sie jetzt schon im Sprintbereich erreicht hat und was möglicherweise noch kommen wird, hoffe ich noch ein bisschen, dass sie nach Rio zum Mehrkampf zurückkommt. Dort halte ich sie weiterhin für eine Athletin mit riesigem Potential. Ich glaube aber mittlerweile, dass sie aufgrund des höheren Verletzungsrisikos und der nationalen (mittlerweile nicht nur Broersen, sondern auch Visser und Vetter) sowie internationalen Konkurrenz (Ennis-Hill, Johnson-Thompson und Theisen-Eaton) weiter sprinten wird.


RE: Dafne Schippers - der Zweifel läuft mit - dht - 25.08.2015

(25.08.2015, 10:45)Front604 schrieb: Ist aber doch so. Niemand kann heute eine gute Leistung bringen, ohne sich direkt Dopingvorwürfen gegenüber zu sehen. Größtenteils ohne dass das Hand und Fuß hätte. Ich nenne sowas eben "neudeutsch" Hate.

Ausgenommen sind natürlich die Deutschen, denn da sind ja alle über jedem Zweifel erhaben und ein Vorstoß in die Weltspitze ist einfach nur super und toll.

Mich nervt das einfach nurnoch.

Nö, ob deutsch oder nicht ist mir hier vollkommen egal. 
Auch bei unseren Werfern hab ich den ein oder anderen Zweifel, nur nicht so erheblich. 
Wieso? Weil die Leistungen von Storl und Schwanitz, so bemerkenswert sie auch seien mögen, immer noch geringer sind, als jene aus den Zeiten Ende der 80er.
Bei Schwanitz zum Beispiel sogar ziemlich deutlich. 

Ich will hier niemanden ohne Beweise anklagen und verstehe auch, dass dich meine Einstellung nervt. Genauso geht es mir aber auch auf die Nerven, wenn Athleten für Leistungen gefeiert werden, ohne das darüber nachgedacht wird, dass diese selbst nachweislich gedopte Athleten in den Schatten stellen.