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Wieviel Information gehört zu einer guten Öffentlichkeitsarbeit? - Druckversion

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Wieviel Information gehört zu einer guten Öffentlichkeitsarbeit? - dht - 28.06.2015

@Sinafan:

Ist man neuerdings als Verein dazu verpflichtet Meldungen heraus zu geben, dass Athleten nicht verletzt sind, nur weil sie mal keinen Wettkampf bestreiten?

Womöglich ist die Planung einfach eine andere, als der Externe denkt. Da bringen auch m.M.n. völlig zusammenhangslose Verweise auf Sina Schielke nichts.

edit mod: abgetrennt aus
Junioren-Gala Mannheim 27/28.06.2015



RE: Junioren-Gala Mannheim 27/28.06.2015 - Sinafan - 28.06.2015

(28.06.2015, 12:25)dht schrieb: @Sinafan:

Ist man neuerdings als Verein dazu verpflichtet Meldungen heraus zu geben, dass Athleten nicht verletzt sind, nur weil sie mal keinen Wettkampf bestreiten?
Zu Anfang der Saison haben wir alle herumgeraten: wo ist Verena Sailer? Vermeintliche Staffelstarts finden nicht statt, ein Auftritt in Marokko endet mit einem Fehlstart. Dann kommt eine ganz langsame Zeit und erst seit diesem Wochenende weiß man einigermaßen, was Sache war und wie die Lage ist.
Ganz ehrlich, ist das wirklich professionelle Kommunikation? Ist es so schwer mal an la.de kurz zu kommunizieren: Sailer muskuläre Probleme nichts Schlimmeres, aber späterer Saisoneinstieg.
Ich finde diese Geheimniskrämerei im Internetzeitalter mit Twitter und Facebook und Homepages seltsam. Wenn es irgendwie strategische Gründe vor einer Meisterschaft gäbe, z.B. so wie Lindsay Vonn zu jammern, dass man nicht gehen kann, um am nächsten Tag Olympiagold zu gewinnen, meinetwegen. Aber den oftmals spärlichen Nachrichtenfluss in der LA finde ich kontraproduktiv.
Kann doch nicht so schwer sein, gerade z.B. für la.de eine Kontaktliste mit den wichtigeren Athleten zusammenzuzustellen und zu Saisonbeginn mal eine Rundmail zu verschicken mit der Frage, wie es so aussieht. 


RE: Junioren-Gala Mannheim 27/28.06.2015 - alex72 - 28.06.2015

@Sinafan:
 Thumb_up genau meine Meinung!  

Man kann seine Fans wenigstens ein bisschen auf dem laufenden halten.  es ist ja wohl eine Kleinigkeit mal eben eine kurze Meldung auf Facebook oder Twitter abzugeben,  statt die Fans raten zu lassen 
 


RE: Junioren-Gala Mannheim 27/28.06.2015 - dht - 28.06.2015

"Muskuläre Probleme" hat meiner Erfahrung nach ein Großteil der Athleten, wenn sie noch voll im Training sind. So etwas ist meist nichts gravierendes und lässt oftmals auch volles Training zu, aber keine Wettkampfbelastung bzw. die Leistung wäre womöglich nicht besonders ansprechend. 
Bei sowas jedes mal ne Pressemitteilung raus zu hauen würde den Rahmen dann doch erheblich sprengen. 
Wenn es sich um Verletzungen handelt, welche ein potentielles Saisonende begründen, dann kann ich das Interesse ja noch verstehen. 

Sollte es sich aber lediglich um kleinere Beschwerden handeln, so sehe ich nicht, wieso die Öffentlichkeit ein Anrecht darauf hat, über das persönliche Befinden einiger Athleten informiert zu werden. 
Diejenige, die solche Sachen wissen müssen werden sicher im Bilde sein. Alle anderen müssen eben hoffen, dass sie über die entsprechenden Kanäle Informationen bekommen oder auch nicht.

Ein gewisses Maß an Privatsphäre sollte man auch der deutschen Spitze noch zugestehen. Sicher, viele informieren heutzutage über FB usw., einen Anspruch darauf ergibt sich daraus aber noch lange nicht.


RE: Junioren-Gala Mannheim 27/28.06.2015 - alex72 - 28.06.2015

Natürlich kann man sich auch einfach nicht um die Neugier der Fans kümmern,  aber dann darf man sich auch nicht wundern wenn sich keine sau die für einen interessiert. 

Ich weiss nicht wo die Belastung für die Privatsphäre ist wenn man etwas über eine Verletzung preisgibt 


RE: Junioren-Gala Mannheim 27/28.06.2015 - Sinafan - 28.06.2015

(28.06.2015, 15:20) dht schrieb: Bei sowas jedes mal ne Pressemitteilung raus zu hauen würde den Rahmen dann doch erheblich sprengen. 

Sollte es sich aber lediglich um kleinere Beschwerden handeln, so sehe ich nicht, wieso die Öffentlichkeit ein Anrecht darauf hat, über das persönliche Befinden einiger Athleten informiert zu werden. 

Ein gewisses Maß an Privatsphäre sollte man auch der deutschen Spitze noch zugestehen. Sicher, viele informieren heutzutage über FB usw., einen Anspruch darauf ergibt sich daraus aber noch lange nicht.

Ich rede nicht von Pressemitteilungen, es reicht ja wohl dem Lokaljournalisten oder la.de kurz eine Mail zu schreiben.
Anspruch ist ein großes Wort. Wäre ich ein juristischer Pedant, könnte ich sagen, dass die Athleten mit öffentlichen Geldern gefördert werden und so Rechenschaft schuldig sind, was mit dem Geld passiert.
Darum geht es natürlich nicht. Ich sehe einfach nur nicht, warum man nicht kurz die LA-interessierte Umwelt wissen lassen kann, wie diie Lage ist. Man hat 
1) heutzutage keine Schwierigkeiten das zu verbreiten
2) davon in den meisten Fällen keinerlei ersichtliche Nachteile

Mir ist klar, dass manche auf Rückschläge empfindlich reagieren und nicht jeder Photos seines bandagierten Fußes auf Facebook einstellen mag, aber mit einer so restriktiven Informationspolitik verschwindet man aus der Öffentlichkeit, die einen als Leichtathlet ohnehin leicht vergisst.

Wieviele Athleten vor allem der zweiten Reihe oder bei den Junioren gibt es, die still und leise abgetreten sind, ohne dass wir je den Grund dafür erfahren haben? Kann nicht z.B. jemand mal Leena Günther anschreiben und fragen, wie es aussieht und ob sie zugunsten des Medizinstudiums den Leistungssport aufgegeben hat? 
Man kann sich doch nicht ernsthaft darüber beschweren, dass sich weniger Leute für LA interessieren und sich selbst aber fast unsichtbar machen.

EDIT: alex 72 war schneller. Was mir noch eingefallen ist: die LA ist auf so wahnsinnig viele Disziplinen verteilt, beide Geschlechter, verschiedene Jugendklassen, es ist wie schon oft gesagt wurde, nicht leicht da den Überblick zu behalten. Und ausgerechnet hier wird es einem noch schwerer gemacht, indem man zu Beginn jeder Saison rätselt, warum der und der fehlt. Ja, manchmal vergisst man z.B. Nachwuchsathleten geradezu, blättert irgendwann in Bestenlisten oder Meisterschaftsergebnissen und fragt sich, warum der oder die auf einmal verschwunden ist.


RE: Junioren-Gala Mannheim 27/28.06.2015 - dht - 28.06.2015

(28.06.2015, 15:37)alex72 schrieb: Natürlich kann man sich auch einfach nicht um die Neugier der Fans kümmern,  aber dann darf man sich auch nicht wundern wenn sich keine sau die für einen interessiert. 

Ich weiss nicht wo die Belastung für die Privatsphäre ist wenn man etwas über eine Verletzung preisgibt 

Und was, wenn der verspätete Saisoneinstieg mal keine Verletzung sondern andere private Ursachen hat? Da schreibt man dann "aus privaten Gründen" und keiner gibt sich mit zufrieden. 

Bitte nicht falsch verstehen, ich freue mich auch immer, wenn ich Informationen dazu bekomme, wieso Athlet XY momentan ein Leistungstief hat oder nicht starten kann. Hier und da fragt man sich ja doch nach den Hintergründen für bestimmte Entwicklungen. 

Ich hab aber auch kein Problem damit, wenn mal nichts kommt. Bei sowas dann dem Verein/Athleten/Trainer dann gleich schlechte Informationspolitik vorzuwerfen geht zu weit. 

e/: Bzgl. öffentlichem Interesse: Jemanden, der sich nicht für Leichtathletik interessiert, wird sich auch nicht um Verletzung diverser Athleten kümmern. Hier mit dem abnehmenden Interesse an der Leichtathletik zu argumentieren ist doch sehr, sehr weit hergeholt.


[geteilt] Junioren-Gala Mannheim 27/28.06.2015 - alex72 - 28.06.2015

Niemand hat verlangt etwas.aus dem Privatleben zu erzählen,  aber man muss sich klar mache,,  dass man wenn man positive publicity möchte sich auch in schwierigen Zeiten um die öffentlichkeitswirksam kümmern muss. Welcher Sponsor will einen Sportler einkaufen der dann einfach mal von der Bildfläche verschwindet ohne jede Erklärung? 

Und der wird es sich dann gut überlegen ueberhaupt noch etwas in dieser Sportart zu machen... 


RE: Gute Öffentlichkeitsarbeit = Informationspflicht? - dht - 28.06.2015

Nochmal: Die betreffenden Personen, darunter zähle ich auch Sponsoren, werden schon informiert sein. 
Weiterhin wird es den betreffenden Personen auch klar sein, dass sie nur über eine positive Öffentlichkeitsarbeit an Sponsoren kommen. 
Dies findet ja auch bei vielen statt. Siehe z.B. Julian Reus. Womöglich gibt es aber auch tatsächlich Athleten, denen nichts so viel daran gelegen ist.

Sowas ist immer noch dem Athleten selbst überlassen.

Und nur um das alles mal wieder in den ursprünglichen Rahmen zu rücken:
Die Diskussion ist daran entbrannt, dass Burghardt nicht wie von vielen erwartet in Mannheim angetreten ist. Es war also kein Weltstar mit Millionen Anhängern, welcher plötzlich wie vom Boden verschluckt ist und nie wieder laufen will, sondern lediglich eine aufstrebende Athletin der deutschen Spitze, welche eine Woche nach der Team-EM mal nicht angetreten ist. 

Hier wäre doch zumindest ein wenig Geduld und Zurücknahme des Informationsbedarfs angebracht. 
Sie ist übrigens für die Süddeutschen nächste Woche gemeldet. Wink


RE: Gute Öffentlichkeitsarbeit = Informationspflicht? - Robb - 28.06.2015

(28.06.2015, 15:44)Sinafan schrieb: Ich rede nicht von Pressemitteilungen, es reicht ja wohl dem Lokaljournalisten oder la.de kurz eine Mail zu schreiben.
Anspruch ist ein großes Wort. Wäre ich ein juristischer Pedant, könnte ich sagen, dass die Athleten mit öffentlichen Geldern gefördert werden und so Rechenschaft schuldig sind, was mit dem Geld passiert.
Darum geht es natürlich nicht. Ich sehe einfach nur nicht, warum man nicht kurz die LA-interessierte Umwelt wissen lassen kann, wie diie Lage ist. Man hat 
1) heutzutage keine Schwierigkeiten das zu verbreiten
2) davon in den meisten Fällen keinerlei ersichtliche Nachteile

la.de = DLV. Die zuständigen Trainer beim DLV wissen definitiv, welche ihrer Athleten wie schwer verletzt sind. Es wäre für la.de also nicht schwer, die Infos zu bekommen, z.B. für die "Who's Hot/Who's Not" Artikel.
Ich hab volles Verständnis dafür, wenn Athleten nicht über Verletzungen sprechen wollen. Matthias de Zordo hat auf FB im April noch über ein Trainingslager berichtet, danach nichts mehr. Dürfte also eine Verletzung sein, ähnlich bei Katharina Grompe, im März schrieb sie über den Beginn des Aufbautrainings, seitdem nichts mehr. Ich glaube, es ist gerade für Athleten, die oft verletzt sind, sehr schwer, darüber zu schreiben, wenn wieder eine Saison ausfällt. Man will es nicht wahrhaben und wenn man es aufschreibt, ist es quasi offiziell. Es gibt auch Krankheiten, von denen man nicht will, dass sie bekannt werden, bei Antje Möldner-Schmidt war lange nicht die Rede von Krebs.
Wir haben kein Anrecht auf Infos, wir haben nur den Wunsch danach. Es gibt auch Athleten ohne Facebook-Page oder Twitter-Account, soll man die verurteilen, weil sie sich dem PR-Spiel verweigern?