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Juniorenerfolge nicht überbewerten - Druckversion

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Juniorenerfolge nicht überbewerten - Merica - 19.06.2015

Noch ein Zusatz: Erfolge bei Jugend- und Juniorenmeisterschaften zählen im Vergleich zu Welt- und Europameisterschaften sowie Olympischen Spielen einen feuchten Dreck. Hört bitte auf, Athleten und ihre Kinderweltmeistertitel zu bejubeln. Der Fokus muss auf eine langjährige Entwicklung zielen, auch vom Gedanken her, dass das alles nur Durchgangsstationen sind bis man auf INTERnationalem Niveau wettkampffähig ist.

edit mod: abgetrennt aus
Mehrkampf-Meeting Ratingen 2015, 27./28.06.2015



RE: Mehrkampf-Meeting Ratingen 2015, 27./28.06.2015 - Robb - 19.06.2015

(19.06.2015, 16:23)Merica schrieb: Noch ein Zusatz: Erfolge bei Jugend- und Juniorenmeisterschaften zählen im Vergleich zu Welt- und Europameisterschaften sowie Olympischen Spielen einen feuchten Dreck. Hört bitte auf, Athleten und ihre Kinderweltmeistertitel zu bejubeln. Der Fokus muss auf eine langjährige Entwicklung zielen, auch vom Gedanken her, dass das alles nur Durchgangsstationen sind bis man auf INTERnationalem Niveau wettkampffähig ist. 
Einen feuchten Dreck für wen? Du solltest es nicht so zynisch betrachten, für die spätere Entwicklung sind Erfolge im Juniorenbereich vielleicht nicht wichtig, aber für die jungen Athleten schon.


RE: Mehrkampf-Meeting Ratingen 2015, 27./28.06.2015 - Merica - 19.06.2015

Natürlich ist es für den Moment toll, sich Europameister oder Weltmeister nennen zu dürfen, aber es spielt doch im Endeffekt keine Rolle, was jemand in seinen Jugendjahren gewonnen hat. Wichtig ist, dass man das den jungen Athleten und vor allem ihren Trainern beibringt und eine langfristige Sichtweise "installiert". Nein, die jungen Athleten werden hochgejubelt und fahren dann in ihren ersten Jahren in der Hauptklasse gegen die "Ich dachte ich bin schon wer"-Wand. 

"Du bist U20-Weltmeister. Toll, und nun versuch dich, bei den Großen zu behaupten, denn da zählt das alles nichts". 


RE: Mehrkampf-Meeting Ratingen 2015, 27./28.06.2015 - Astra - 19.06.2015

Nein, der Meinung bin ich nicht.
Nicht jeder kann bei den "Großen" ankommen. Aber jeder, der als Jugendlicher Erfolg hatte, wird sich gerne daran erinnern. Er wird damit Werbung machen und vermutlich seine Kinder auch zur LA bringen.
Und das halte ich für wichtig, wenn die LA nicht den Bach runter gehen will.


RE: Mehrkampf-Meeting Ratingen 2015, 27./28.06.2015 - Wechselschritt1 - 19.06.2015

dito
Thumb_up


RE: Mehrkampf-Meeting Ratingen 2015, 27./28.06.2015 - Merica - 19.06.2015

(19.06.2015, 17:00)Astra schrieb: Nein, der Meinung bin ich nicht.
Nicht jeder kann bei den "Großen" ankommen. Aber jeder, der als Jugendlicher Erfolg hatte, wird sich gerne daran erinnern. Er wird damit Werbung machen und vermutlich seine Kinder auch zur LA bringen.
Und das halte ich für wichtig, wenn die LA nicht den Bach runter gehen will.

Die großen Athleten sind doch diejenigen, die die Kinder am meisten anziehen, da sie im Fernsehen sind. Man sieht keine U20-Weltmeister im Fernsehen. Tim Lobinger, halte man von ihm was man wolle, war jahrelang das Gesicht der deutschen Leichtathletik, zigmal bei "Wetten dass..?", und hat dort die Werbetrommel für die Leichtathletik besser als jeder andere gerührt. 

Jugendathleten sind vielleicht das Bindeglied zwischen den Kindern und den Topathleten und man sollte sie auf keinen Fall vernachlässigen, da sie auch im täglichen Training zugänglicher sind. Aber wenn es um Mitgliedermagneten geht, dann geht kein Weg an den Top-Stars vorbei. 

Wie groß ist der Ansturm auf die Leichtathletik nach den Olympischen Spielen? Und warum? Weil Stars im Fernsehen zu sehen sind und keine U20-Weltmeister. 

Ich muss noch irgendwo Ratingen erwähnen, damit wir hier nicht off-topic kommen. Smile 

"Ratingen"

edit mod: zu spät, abgetrennt


RE: Juniorenerfolge nicht überbewerten - Sunrise - 19.06.2015

Ein zusätzlicher Gedanke zu dieser doch wahrscheinlich endlosen Diskussion:


In der schnelllebigen Zeit in der wir leben, in denen Kinder/Jugendliche vielen "Versuchungen" ausgesetzt sind, ist es schwer Kinder/Jugendliche bei der Stange zu halten (über die Schulzeit hinaus), die vielleicht immer nur Anschluss an die deutsche Spitze hatten, es aber aus verschiedensten Gründen nie nach ganz vorne geschafft haben. Damit meine ich auch eine einfach Teilnahme an JEM/JWM. Einmal im Nationaltriko starten zu dürfen, ist für viele bereits ein Traum, ohne an Medaillen zu denken. Und wenn du "immer nur vierte" bist, hat man irgendwann kein Bock mehr. Es gibt leider nur wenige Athleten die sich dann nach der U20 durchbeißen und es nach ganz vorne schaffen. Ein Beispiel: Christian Reif.

Man muss die Athleten (bei entsprechender Begabung) so trainieren, dass sie Erfolge haben, ohne sie zu verheizen und Reserven für später zu lassen. Das ist die Kunst. Und ganz zufällig, muss das GESAMTE Umfeld auch stimmen, damit sowas funktioniert.


RE: Juniorenerfolge nicht überbewerten - alist - 19.06.2015

Ich halte wenig von U18-Weltmeisterschaften, für so junge Menschen muss es meiner Meinung nach nicht gleich die ganz große Nummer sein. Da ist die Erwachsenenklasse noch so weit entfernt... Sieht man Ergebnislisten vergangener U18-WMs durch, fällt auf, dass eigentlich kaum jemand durchkommt. Der Weg ist dann verdammt lang. 

U20-Weltmeisterschaften dagegen haben durchaus ihre Berechtigung. Die gibt es in allen Sportarten und mit 18/19, denke ich, sind die jungen Leute körperlich und geistig zumindest so weit, dass sie mit einem WM-Titel umgehen können...


RE: Juniorenerfolge nicht überbewerten - Sunrise - 19.06.2015

Dem kann ich auch nichts hinzufügen.  Sehe ich genauso. Ich meinte  mit JEM JWM auch die U20 Klasse.


RE: Juniorenerfolge nicht überbewerten - jonas - 20.06.2015

Was mich nervt, ist der übertriebene Szene-interne mediale Rummel um den Jugend-Sport. Ich habe das Gefühl, dass auf leichtathletik.de mittlerweile fast jeder dritte Artikel über den Jugend-Sport geht, im Vergleich dazu wird über Senioren-Meisterschaften so gut wie nichts berichtet.
Nur weil jemand in der Jugend-Klasse Erfolg hat, heißt das - wie die hohe Drop Out-Quote zeigt - noch lange nicht, dass er der Topstar von morgen ist.