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Weitsprung Weite reproduzieren - Druckversion

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RE: Weitsprung Weite reproduzieren - EsZet - 28.05.2015

Hallo Rita...Smile

schön, dass du dich an uns wendest!!!

Ich gebe dir folgende Empfehlung:

1. zuerst Anlauf aus 3 Schritten ( konzentriere dich auf den Absprung - kurz, schnell)
2. Erweitere den Anlauf auf 5, dann 7 Schritte ( immer volles Tempo - hier hast du die höchstmögliche Konstanz in der Schrittlänge)
3. wenn du dich sicher genug fühlst, geh auf 12 - 14 Schritte Anlauf. Merke dir, welchen Fuss du beim Anlauf vorne hast.
4. IMMER volles Tempo beim Anlauf - keinen Steigerungslauf ( das ist was für Profis, nicht für Anfänger...Wink
5. Markiere dir bei den unterschiedlichen Anlaufdistanzen den Startpunkt mit einem Schuh oder Trinkflasche etc.; wenn du überwiegend den Balken gut triffst, messe den Anlauf mit einem Massband aus - bei der Prüfung rechnest du +50cm - durch den Adrenalinschub wird es gut passen...Wink

Damit solltest du erstmal genug zu tun haben. Wenn du beim Anlauf sicherer bist, dann kannst du dir Flug und Landung vornehmen.

Viel Erfolg und gutes Gelingen!


RE: Weitsprung Weite reproduzieren - hkrueger - 29.05.2015

(28.05.2015, 20:21)MZPTLK schrieb: Ich kenne nicht wenige ehemalige Sportstudenten, bei denen es in einer oder mehreren Sportart/en ganz gewaltig gehakt hat.
Basketball-Bundesligaspieler hingen am Barren wie Trauerweiden,
Olympiasprinter soffen im Schwimmbecken bald ab,
Turner mit beeindruckenden Schultern und Armen hauten beim Volleyball öfter mal Querschläger raus, usw.

Ein paar davon sind heute Oberstudiendirektor, Ministerialrat...
Noch Fragen?

Ich frage mich seit Jahren, warum Sportstudenten jede Sportart beherrschen müssen. Warum ist es notwendig, dass im Weitsprung irgendeine willkürliche Weite erreicht werden muss? Das Ziel des Studiums ist aus meiner Sicht, das Erlernen von technisch korrekten Bewegungsabläufen, die bestenfalls vorgeführt und weitervermittelt werden können. Die Weite spielt doch eine untergeordnete Rolle. 

Wenn einer nicht schwimmen oder turnen(oder was auch immer) kann, dann soll er das später einfach nicht unterrichten dürfen. Aber komplett vom Sportstudium ausschließen, halte ich für übertrieben


RE: Weitsprung Weite reproduzieren - MZPTLK - 29.05.2015

(29.05.2015, 08:10)hkrueger schrieb: Wenn einer nicht schwimmen oder turnen(oder was auch immer) kann, dann soll er das später einfach nicht unterrichten dürfen. Aber komplett vom Sportstudium ausschließen, halte ich für übertrieben
Ich brech' zusammen!
Warum sollte die Gesellschaft auf gute Trainer und Pädagogen verzichten, nur weil die krumme Füsse oder einen müden Bizeps haben und die Eigenrealisation in der einen oder anderen Sportart nicht so gut gebacken kriegen?
Umgekehrt wird auch ein Schuh draus.


RE: Weitsprung Weite reproduzieren - MZPTLK - 29.05.2015

(28.05.2015, 22:07)EsZet schrieb: 4. IMMER volles Tempo beim Anlauf - keinen Steigerungslauf ( das ist was für Profis, nicht für Anfänger...Wink
Das sehe ich anders, aber Versuch macht kluch.


RE: Weitsprung Weite reproduzieren - MZPTLK - 29.05.2015

(28.05.2015, 22:02)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Sie "schindet" sich, um die Weite "zu reproduzieren"; von "klar drauf hat", schrieb sie in ihrem Hilfegesuch nicht.
Und wer "alle Anforderungen erfüllt", müsste doch auch die relativ geringen Normen erfüllen.
Von Schinden habe ich nichts gelesen.
Sie hat es deswegen klar drauf, weil sie bei den halbwegs gelungenen Anläufen/Sprüngen die Weite schon geschafft hat.
Energetisch also kein Problem.
Wäre sie routiniert in der Reproduktion gelungener Sprünge, bräuchte sie keine Hilfe.
Dabei sollten wir die Hilfe/Tips so gestalten, dass sie es kurzfristig umsetzen kann.


RE: Weitsprung Weite reproduzieren - lor-olli - 29.05.2015

Gedankenspiele:
Kennt hier jemand "die Rita"?
Findet ihr Ratschläge solch persönlicher Art an Unbekannt ok?
Sind wir hier nicht auch zum "Leichtathleten-Fischen" hier? (Selbst wenn Rita mit der LA später nichts am Hut hat, so kann sie trotzdem den Nachwuchs zur LA lotsen)
Macht es wirklich Sinn, Interessierte (und wieso hinterfragen wir Motivation) "vor den Kopf zu stoßen"?

Ich denke die Entscheidung ob jemand für ein Sportstudium geeignet ist, treffen die Lehrer / Ausbilder der Einrichtung anhand vorgegebner Kriterien. Turnerisch hatte ich etwa jede Menge Kraft, auch die Geschicklichkeit war vorhanden (Salto und Co), über die "Eleganz" breite ich mal lieber den Mantel des Schweigens. Auch Schwimmen war recht flott, auch wenn meine Technik vermutlich eher aussah als wollte ich den Pool "umgraben" Wink

Also, wenn "die Rita" nicht völlig geschockt verschwunden ist: Trau Dich, sowohl Nachfragen als auch den Aufnahmetest anzugehen. Ich hatte einen Super Sportlehrer - der konnte außer Marathonlaufen (einer besten in D) leistungsmäßig nicht viel, aber er konnte auch mit dem größten Grobmotoriker eine halbwegs gescheite Ausführung erarbeiten - einfach toll. Er hat sich auch nicht vorm Kugelstoßen gedrückt, obwohl er so aussah als könnte er dringend handfeste Unterstützung brauchen (naja, bei 52 kg mit der 7,25er Wink)


RE: Weitsprung Weite reproduzieren - Hellmuth K l i m m e r - 29.05.2015

(28.05.2015, 20:21)MZPTLK schrieb: Du solltest Dich aufgrund Deiner langjährigen Erfahrung wirklich lieber um probate Tipps kümmern, ...
Deshalb für Rita meine probaten (lt. DUDEN: erprobt, bewährt) Tipps, die allerdings deutlich abweichen von den Empfehlungen, die Oliver, EsZet, MZ... gaben:

Markiere dir auf der Aschenbahn(!) deutlich einen "Balken".
Messe dir einen Anlauf von ca. 20 bis 22 Meter ab.
Durchlaufe diese Strecke (mit Spikes) mit zunehmenden Tempo, ohne max. V. mehrmals.
Deute den Absprung nur ganz flüchtig an.
Kontrolliere den Absprungpunkt (Nähe zum "Balken"); korrigiere die AL-Länge.

Alles muss darauf ausgerichtet sein, schnell und unverkrampft abspringen zu können. Die "Angst" vor dem Balken ist  s o  gemindert; man springt fast immer "ungezwungener" ab - und vor allem: nach  v o r n !

Und nun weiter gute (Weitsprung-)Vorbereitung bis Mitte Juni. Smile

H. Klimmer / sen.


RE: Weitsprung Weite reproduzieren - EsZet - 29.05.2015

(29.05.2015, 08:37)MZPTLK schrieb:
(28.05.2015, 22:07)EsZet schrieb: 4. IMMER volles Tempo beim Anlauf - keinen Steigerungslauf ( das ist was für Profis, nicht für Anfänger...Wink
Das sehe ich anders, aber Versuch macht kluch.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei einer Steigerung im Anlauf zu viele Variablen auftauchen - wohlgemerkt beim Anfänger.

Da wird das Tempo nicht gleichmäßig gesteigert, die Schrittlänge variiert - alles Dinge die geübt sein müssen. Bei vollem Tempo geben die physischen Gegebenheiten den Rahmen vor.


RE: Weitsprung Weite reproduzieren - MZPTLK - 29.05.2015

(29.05.2015, 09:43)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Markiere dir auf der Aschenbahn(!) deutlich einen "Balken".
Messe dir einen Anlauf von ca. 20 bis 22 Meter ab.
Durchlaufe diese Strecke (mit Spikes) mit zunehmenden Tempo, ohne max. V. mehrmals.
Deute den Absprung nur ganz flüchtig an.
Kontrolliere den Absprungpunkt (Nähe zum "Balken"); korrigiere die AL-Länge.

Alles muss darauf ausgerichtet sein, schnell und unverkrampft abspringen zu können. Die "Angst" vor dem Balken ist  s o  gemindert; man springt fast immer "ungezwungener" ab - und vor allem: nach  v o r n !
Geht doch.
Fast identisch mit meinem Vorschlag.


RE: Weitsprung Weite reproduzieren - MZPTLK - 29.05.2015

(29.05.2015, 09:44)EsZet schrieb: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei einer Steigerung im Anlauf zu viele Variablen auftauchen - wohlgemerkt beim Anfänger.
Da wird das Tempo nicht gleichmäßig gesteigert, die Schrittlänge variiert - alles Dinge die geübt sein müssen. Bei vollem Tempo geben die physischen Gegebenheiten den Rahmen vor.
Das ist oft so, aber gerade bei weniger Geübten entsteht bei der VollePulleTaktik beim Absprung ein umso grösseres Problem:
aufgrund von Anstrengung bei Maxtempo energetisch und koordinativ schlechter Absprung.
Zuviel Lotteriespiel.
Ich sehe wie Hellmuth einen aus submaximaler Anlaufgestaltung entspannten und kontrollierten Absprung als prioritär an.

Auch sollte man immer nach der Methode verfahren:
- Vom Leichten zum Schweren
- Vom Simplen zum Komplexeren
- Vom Langsamen zum Explosiven

Spätere Korrekturen fehlerhafter Bewegungskonfigurationen sind ungleich schwieriger und aufwendiger,
als die Bewegung von vornherein richtig aufzubauen.