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Doping- und Anti-Doping News - Druckversion

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RE: Doping- und Anti-Doping News - Küstenkrebs - 24.03.2019

(24.03.2019, 11:44)tobitobs schrieb: Merkwürdige Frage nach Dopingkontrollen von Krause-Trainer

Nur ein Sturm im Wasserglas ? Zumindest sieht man laut Artikel beim DLV Gespraechsbedarf.

Das ganze hat zumindest Potential für eine Groteske und mir stellt sich die Frage, was grotesker ist, wie unbedarft hier der Trainer Wolfgang Heinig agiert oder wie seitens des DLV darauf reagiert wird.

Was wirklich hinter Heinigs Frage nach Trainigskontrollen an Wettkampftagen stand, wird man vermutlich nie erfahren. Feststellen lässt sich aber, dass sein Agieren in der Öffentlichkeit - ich möchte sagen, einmal mehr - unglücklich wirkt. Es scheint eigenartig, dass er die Regelungen nicht kennt. Und sollte einem nicht der gesunde Menschenverstand sagen, dass es selbstverständlich auch an Wettkampftagen Trainigskontrollen geben darf? Darüber hinaus sollte ihm doch klar sein, dass es dümmlich ist, solch eine Frage in einem Chatraum mit zahlreichen Mitgliedern zu stellen. Aber vielleicht ist Chat, Internet und dieser ganze neumodische Kram für ihn noch Neuland.

Grotesk finde ich ebenso die Reaktion des DLV: Da tut man, als müsse die Aufklärung im Antidoping-Kampf noch einmal - zumindest in diesem Fall - nachbereitet werden. Hoffentlich müssen nicht andere Leichtathleten darunter leiden, indem noch weitere Zwangsmaßnahmen im Antidopingkampf eingeführt werden wie z.B. Zwangsschulungen und dass nur, um Aktionismus zu zeigen. Denn letzteres scheint ganz wichtig zu sein. So wird natürlich auch sofort wieder erwähnt, wie viele Tests stattfanden. Hauptsache, es wird viel gemacht, was auch immer das alles bringt.

Wie ist nun Heinig zu bewerten? Ich war immer der aus oberflächlicher Betrachtung resultierenden Meinung, dass er unproblematisch ist, weil ihm für modernes Doping die Kompetenz fehle und das hat er nun einmal mehr gezeigt. Andererseits zeigt der Erfurter Blutdoping-Fall, dass Doping-Betrüger teils extrem dämlich sind.


RE: Doping- und Anti-Doping News - Jo498 - 25.03.2019

Es ist ziemlich ungeschickt gewesen. Aber da am WK-Tag sowieso mit einer Nach-WK-Probe gerechnet werden muss, kann es kaum mit Vermeiden von Tests zu tun haben. Ich habe mal ein Interview o.ä. mit Krause gelesen, bei dem sie den Doppelstart bei der DM 2017 beschreibt. Und da verlängerte eine WK-Dopingprobe den ohnehin schon langen ersten Tag noch erheblich.

Es kommen da so banale Dinge zum Tragen wie, dass man natürlich das Essen/Trinken erstmal auf den WK-Zeitpunkt abstimmen muss und es danach länger dauern kann, bis man überhaupt in der Lage ist, eine Urinprobe abzugeben. Daher ist es schon nachvollziehbar, wissen zu wollen, ob man damit rechnen muss, am WK-Tag um 7 zum Pipi-Termin auf dem Bett geklingelt zu werden.


RE: Doping- und Anti-Doping News - alex72 - 25.03.2019

Ein Dopingtest kurz vor dem Wettkampf kann schon ein erheblicher Nachteil sein. Man wird meist früh aus dem Bett geholt, muss oft stundenlang nüchtern bleiben und Wasser trinken. Eine Blutprobe ist für viele sehr belastend. Das kann eine sensible Athletin aus der Bahn werfen.
Darauf zielte sehr wahrscheinlich seine Frage.
Kurz vorher etwas zu nehmen wäre wegen der Wettkampfkontrolle ja extrem blöd.


RE: Doping- und Anti-Doping News - Road to Tokio - 25.03.2019

(25.03.2019, 12:02)alex72 schrieb: Ein Dopingtest kurz vor dem Wettkampf kann schon ein erheblicher Nachteil sein. Man wird meist früh aus dem Bett geholt, muss oft stundenlang nüchtern bleiben und Wasser trinken. Eine Blutprobe ist für viele sehr belastend. Das kann eine sensible Athletin aus der Bahn werfen.
Darauf zielte sehr wahrscheinlich seine Frage.
Kurz vorher etwas zu nehmen wäre wegen der Wettkampfkontrolle ja extrem blöd.

Absolute Zustimmung! Wenn Krause nach den suboptimalen Ergebnissen im Vorfeld der EM insgesamt angekratzt ist, dann wird sie sicherlich versucht haben Ruhe in das Ganze einkehren zu lassen. Dazu gehört wie o.g. wann gehe ich essen, wie lange kann ich schlafen etc.
Was ich aber auch mal spannende finde, wenn Heinig in eine interne Gruppe (Bundestrainer und Heimtrainer bei EM, alle nur Lauf) eine Frage stellt, wer ist denn da derjenige, der solche Internas an die Presse gibt und warum? Um Krause oder Heinig eine mitzugeben? Neidisch auf Erfolge von Krause? Sorry, was ist das denn für ein A...?  Thumb_down


RE: Doping- und Anti-Doping News - lor-olli - 25.03.2019

Plaudertaschen gibt es bis in Regierungen hinein, da werden viele Süppchen gekocht…

Zur Info wäre es aber auch noch interessant, was man bei diesen Vorwettkampftest zu finden gedenkt? Oder will man verunsichern? Ich habe in Andeutungen mitbekommen, dass es da wohl zwei leistungssteigernde Substanzen gibt, die kurz vorher eingenommen nach einem Wettkampf nur noch extrem kurze Zeit nachweisbar sind - wenn ein Athlet also nur mit zweistündiger Wartezeit seine Probe abgeben kann… Unter diesem Aspekt würden solche Test schon Sinn machen, allerdings wäre diese Vorgehensweise für die Dopingfahnder ungewöhnlich, weil gewöhnlich nur nach Altbekanntem gesucht wird. Mit Sicherhet gibt es da noch die ein oder andere Substanz die auch heute noch durchs Raster fällt.

Aber ich bin da auch bei durchaus auch bei denen, die sagen dies ist nur eine weitere Zumutung für die Athleten - zwei Proben an einem Tag mit dem ganzen Prozedere drum herum sind aufwändig (zeitlich und personell) und stören lang antrainierte Gewohnheiten nicht unerheblich. Besonders genervt sind die Athleten, die sich vor einem Wettkampf gern komplett abschotten um die Nervosität in den Griff zu bekommen. (autogenes Training etwa, klappt während einer Probennahme nicht Wink)


RE: Doping- und Anti-Doping News - vedo - 25.03.2019

(25.03.2019, 10:54)Jo498 schrieb: Aber da am WK-Tag sowieso mit einer Nach-WK-Probe gerechnet werden muss, kann es kaum mit Vermeiden von Tests zu tun haben.
(25.03.2019, 12:02)alex72 schrieb: Kurz vorher etwas zu nehmen wäre wegen der Wettkampfkontrolle ja extrem blöd.
Man kann es sich auch sehr einfach machen. Max Hauke wurde bspw. am Wettkampftag beim blutdopen erwischt und hätte das danach evtl. verschleiern können, vgl. mit diesem Artikel: "Und für den Fall, dass er nach dem Rennen für einen Test ausgelost wird, soll es ein Mittel geben, das seine Manipulation verschleiert, Fachleute sprechen von maskieren. Spannend wird sein, ob dieses Mittel den Beamten in der Praxis des Erfurter Arztes in die Hände gefallen ist." (der Darstellung von Baldauf, dass bereits ein Glas Salzwasser ausreichen würde, wurde von einem Nada-Menschen widersprochen).

Halte aber ähnlich wie Küstenkrebs Heinig einfach nur für ziemlich dämlich, die Frage so formuliert in einer großen Chatgruppe zu stellen. Ein Dopingeingeständnis wäre es eigentlich nur dann, wenn man davon ausgeht, dass Doping im deutschen Laufsport weithin verbreitet ist und Heinig sich deshalb eigentlich keine Gedanken machen musste, es aber zufällig doch ein weißes Schaf in die Gruppe geschafft hat, das die Nachricht nun an die Presse weitergegeben hat.


RE: Doping- und Anti-Doping News - Jo498 - 25.03.2019

Für den Nachweis von Blutdoping (sofern man nicht mit Nadel im Arm erwischt wird) braucht man meines Wissens relativ viele Blutwerte über Wochen oder Monate. Da kann es auf einen Tag oder einen halben eigentlich nicht ankommen, weil die auffälligen Schwankungen ja nur über einen bestimmten Zeitraum sichtbar wären.


RE: Doping- und Anti-Doping News - Atanvarno - 25.03.2019

Keine News, aber weil ich den anderen Thread nicht vom Thema abbringen will, eine Bemerkung, die ich mir nicht verkneifen kann, hier

(25.03.2019, 21:58)diskobolos schrieb: Heike Drechsler [...] Ein Jahrhunderttalent!

...das bereits 1981/1982 als 17-Jährige mit einer Jahresdosis von 935 mg Oral Turinabol ins unterstützte Training einstieg.


RE: Doping- und Anti-Doping News - Robb - 25.03.2019

Falls die Jahresangabe stimmt, heißt das aber auch, dass sie 1980 als 16jährige noch sauber 6,70m sprang.


RE: Doping- und Anti-Doping News - Atanvarno - 03.04.2019

Abbot World Marathon Majors and Athletics Integrity Unit Announce Expanded Out of Competition Testing and Investigation Program

Lobenswerte Initiative. Wäre schön, wenn das Vorbildcharakter für die vielen anderen, die mit dem Sport Geld verdienen, hätte.