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Altersgerechte Trainings- und Wettkampfbelastung im Laufbereich - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: Altersgerechte Trainings- und Wettkampfbelastung im Laufbereich (/showthread.php?tid=6165) |
RE: Altersgerechte Trainings- und Wettkampfbelastung im Laufbereich - Straßenläufer - 09.09.2025 (09.09.2025, 08:40)dominikk85 schrieb: Gibt es eigentlich Beispiele wo eine sehr frühe Spezialisierung auf Langstrecken funktioniert hat? Julia Ehrle hat im Schwarzwald als 12-jährige bereits Damenrennen über 10km gewonnen. Ob man bei ihr im aktuellen Alter (Jahrgang 2007) bereits von 'langfristigem Erfolg' sprechen kann, darüber kann man natürlich unterscheidlicher Meinung sein. RE: Altersgerechte Trainings- und Wettkampfbelastung im Laufbereich - S_J - 09.09.2025 Zitat:[...] unlike men, prepubertal and teenage boys are able to exercise at intensities close to those which elicit peak VO2 without accumulating high levels of blood lactate. Conversely, the exercise intensity corresponding to the 2.5 mmol/l lactate concentration results in a similar % peak VO2 in prepubertal boys, teenage boys and men. [...] These Dann eben auch noch eine Studie spezifisch zur Laktatbildungsfähigkeit bei Teenagern. ![]() Ansonsten überlasse ich es jedem einzelnen, wovon sie sich angesprochen fühlen ![]() RE: Altersgerechte Trainings- und Wettkampfbelastung im Laufbereich - Sandmann - 09.09.2025 Klingt so, als gäbe es hier ein tückisches Paradox? Wer in jungen Jahren zur Spitze im Langstreckenbereich gehört, macht...etwas falsch? Wegen vorzeitiger Spezialisierung? Wenn man es aber "richtig" macht und die Spezialisierung (und die entsprechenden Topleistungen) aufschiebt, könnte das Fehlen von greifbaren Erfolgserlebnissen doch die eigene Motivation untergraben und übrigens auch die weitere Förderung durch Familie, Verein und andere Institutionen gefährden? Wie lässt sich das denn auflösen? RE: Altersgerechte Trainings- und Wettkampfbelastung im Laufbereich - S_J - 09.09.2025 (09.09.2025, 10:35)Sandmann schrieb: Klingt so, als gäbe es hier ein tückisches Paradox? Wer in jungen Jahren zur Spitze im Langstreckenbereich gehört, macht...etwas falsch? Wegen vorzeitiger Spezialisierung? Wenn man es aber "richtig" macht und die Spezialisierung (und die entsprechenden Topleistungen) aufschiebt, könnte das Fehlen von greifbaren Erfolgserlebnissen doch die eigene Motivation untergraben und übrigens auch die weitere Förderung durch Familie, Verein und andere Institutionen gefährden? Wie lässt sich das denn auflösen? Förderung flächendeckend und in der Breite ermöglichen, um weniger Anreize für eine frühe Spezialisierung zu schaffen ![]() RE: Altersgerechte Trainings- und Wettkampfbelastung im Laufbereich - RunSim - 09.09.2025 (09.09.2025, 09:41)Straßenläufer schrieb:(09.09.2025, 08:40)dominikk85 schrieb: Gibt es eigentlich Beispiele wo eine sehr frühe Spezialisierung auf Langstrecken funktioniert hat? So ein Beispiel ist (noch) kein Beispiel für eine frühe Spezialisierung, die erfolgreich war. Genau darum geht es ja. Mit 18 Jahren sind solche SportlerInnen mindestens national sehr erfolgreich. Aber es ist halt die Frage, wie die Entwicklung bis zum Alter von 23/25 Jahre weitergeht. Folgen vermehrt Verletzungsphasen, wie viel verbessert sich die/der SportlerIn jedes Jahr noch, kann die/derjenige auch Rennen gewinnen ("Endspurt-Qualitäten" bei nationalen/Internationalen Meisterschaften) etc. Wenn man diese Frage positiv beantworten kann, dann handelt es sic mMn umeine erfolgreiche frühe Spezialisierung. Hier ein junger Sportler, dessen Ergebnisse ich ab und an verfolge, Per August Halle https://www.hdsports.de/fun/ist-dieser-13-jaehrige-der-naechste-wunderlaeufer mit 12 Jahren 33:18/10 Kilometer 16:13/5km mit 13 Jahren 32:43/10 Kilometer 15:52/5km mit 15 Jahren 31:54/10km 15:30/5km Natürlich... die Leistungen sind saustark für das Alter. Es stellt sich aber die wichtige die Frage, welche Verbesserungen in den nächsten Jahren möglich sind. Ich habe die Ergebnisse nicht im Kopf, aber auf 1500m waren die Zeiten und Verbesserungen nicht so gut und ich hatte das Gefühl, dass die Unterdistanz-Fähigkeiten ihn demnächst limitieren können. Nicht in 2 Jahren, eher in 5 plus x Jahren, wo es wirklich interessant wird. Etwas off-topic: Ich persönlich, aber das ist nur meine persönliche ethische Überzeugung, finde es einfach nicht altersgerecht, wenn Kinder mit 12 Jahren schon viel "stumpf trainieren. Per August läuft schon viel auf dem Laufband, nimmt regelmäßig Laktatmessungen vor. Als Vater von zwei kleinen Kindern sehe ich das natürlich durch eine gefärbte Brille. Ich bin zwar Befürworter von Leistungssport, aber raus in die Natur, vielseitige Bewegung, viele Sportarten. Das finde Ich persönlich super in jungen Jahren. Aerobes Training würde ich nicht spezifisch und auch nicht zielgerichtet durchführen. Wenn das Kind Bock auf 30 Minuten Inline Skaten hat, kein Problem. 1h Fahrradtour, klaro. Klettern/Bouldern, was recht kraftbetont ist, na klar. Aber eben alles nebeneinander und ohne konkreten Trainingsplan, je nachdem, an was das Kind Spaß hat. Kurz gesagt: bewegen, bewegen, bewegen. Auch motorische Grundfähigkeiten "trainieren". Und alles, was schnell ist, finden Kinder meistens eh viel geiler als langsam und lange. RE: Altersgerechte Trainings- und Wettkampfbelastung im Laufbereich - S_J - 09.09.2025 Ich denke die Beispiele von Julia Ehrle und Per August Halle zeigen das Problem ziemlich gut auf: Die (mediale) Aufmerksamkeit und der Hype um das nächste Wunderkind oder die nächste Olympiasiegerin etc. sind zwar einerseits nachvollziehbar, setzen aber andererseits die falschen Anreize, in dem sie dazu verleiten, solche frühen Entwicklungen ggf. zu forcieren. Ich wünsche ihnen natürlich, dass sie ihre Entwicklung gesund ins Hochleistungsalter weiterführen können. Aber es gibt eben leider viele Beispiele für das Gegenteilige. In diesem Sinne: Mehr Cross und weniger Straße, für mehr Spaß, Schlamm und Natur und weniger Zahlenhatz ![]() RE: Altersgerechte Trainings- und Wettkampfbelastung im Laufbereich - mariusfast - 09.09.2025 (09.09.2025, 10:44)RunSim schrieb:(09.09.2025, 09:41)Straßenläufer schrieb:(09.09.2025, 08:40)dominikk85 schrieb: Gibt es eigentlich Beispiele wo eine sehr frühe Spezialisierung auf Langstrecken funktioniert hat? Zu Verletzungen und zu Alina Reh: Es gab halt in der Geschichte der Deutschen Leichtathletik noch nicht viele, die jemals besser auf 10 KM liefen als sie. Auch internationale Medaillien hat sie schon gewonnen. Also ein bisschen schwer sie als Negativbeispiel zu nehmen? (natürlich hätte man bei ihr noch parallel zum reinen aeroben Training mehr an ihren Grundfähigkeiten arbeiten müssen). Reh machte ihre Dauerläufe schon sehr früh zügig. Ich sehe übrigens nur eine große Verletzungshistorie bei den meisten Läuferinnen, die wir derzeit haben. aber keine Korrelation mit ob jemand vom Straßenlauf kam oder nicht. Wenn Koko vom Straßenlauf gekommen wäre, hätte man sie jetzt auch aufgelistet. Nicht nur vom reinen Straßenlauf, sondern auch Von der "klassischen allgemeinen Leichtahtletik" kommen ja im Laufbereich in DE die Wenigsten (mir fällt für die Langstrecken nur H. Klein ein, die auch schon bei den Blockmeisterschaften U-16 erfolgreich war, aber schon immer mit Stärken auf die Laufdisziplinen) . In anderen Ländern kann das ja anders sien. Die meisten in De sind Quereinsteiger (meistens aus anderen Sportarten) so ab der U-16 bis U-18 (H. Pfeiffer, Fehr (ab 13 J.), Burkard etc.). Bei denen dann natürlich noch neben der Spezialisierung die Grundfähigkeiten ausgebildet wurden ( oder es wohl zumindest versucht wurde wie bei Pfeiffer). Aber sie waren sofort (meistens mit schnellem Erfolg, da es ja in De wenige gibt, die bereits vor der U-14 laufen trainieren) reine Läufer und haben keine anderen Disziplinen im Wettkampf gemacht (und die Meisten jetzt auch nicht im Training angefangen haben noch Weitsprung etc. zu lernen..). Beispiel für erfolgreiche Jahre in der Jugend: Maja Rehberg: 18:06 in der W14 und 6:48 über 2000 M. Aber auch ihre Erfolge im U-18 und U-20 Bereich würde ich wie schon beim Hanau Beispiel eher der Kategorie zuornden, dass sie halt einfach mehr Trainingsjahre hatten als die anderen und jetzt nicht unbedingt auf ihr Talent. Dennoch hat qualifizierte sie sich später für Olympia in Rio und für die EM in Amsterdam (Finale bei der EM) 2016 bei den Aktiven Noch ein Beispiel bezogen auf den Straßenlauf ist Simon Boch. Lief auch schon immerhin unter 18 Minuten in der M12 auf 5000M (über 2000 6:50 mit 12, 6:37 mit 13, Boch 5 KM M14 16:16). Er war schon immer reiner Läufer und gab in der Grundschule an als Traumberuf Olympionike und Läufer zu werden. Er war beim Unterkirnacher Lauftreff und nahm an regelm. Long Runs teil (ich meine mich zu erinnern in Überlänge und wenn ich mich richtig erinnere mal einen Marathon). Dennoch trainierte ihn sein Vater auch für die Bahndistanzen. Seine Schwäche war aufgrund seinem dünnen und kleinen Körper natürlich die Unterdistanzen. Er war bereits Teilnehmer bei der U-20 Cross EM im ersten Jahr der U-18 (also als JG. 94 Athlet gegen JG. 91 und 92 wie Fehr, Benitz als Konkurrenten). Er lief schon im ersten U-18 Jahr 31:58 auf 10 KM (übrigens Rang zwei nahm Motschmann ein, der sich mit Boch ab der M-14 bereits in der deutschen Bestenliste konkurrierte und aus dem Sportinternat kam und auch über die die Qualität in der Dauerläufen kam, da er nach eigenen Aussagen weniger Talent au fden Unterdistanzen hatte wie Lawnik oder seinem Bruder Lukas. Er ist der Einzige, der übrig geblieben ist). Boch & Motschmann M14 Rang 1 und 2 DLV Bestenliste 2010: 9:42, 9:44 3000 M; Grundsätzlich fallen mir mehr Athleten aus der M14/ M15 Bestenliste (bspw. Ringer) auf, die über die Langstrecken schon relativ vorne waren und in der Aktivenklasse übrig bleiben als über die 800/1000 Meter (über die Mittelstrecken sind auch Namen, die man nie wieder hörte und dann später in der U-18 keine Chance gegen welche hatten, die im Schüleralter noch Sprint gemacht haben). Aber das kann auch mein subjektiver Blick gewesen sein und natürlich keine repräsentative Erhebung. RE: Altersgerechte Trainings- und Wettkampfbelastung im Laufbereich - S_J - 09.09.2025 Gesa Krause war in der W15 auf Platz 4 der Deutschen Bestenliste im Blockmehrkampf. Und das obwohl ihre 2000m Zeit gerade mal für die Top 20 gereicht hat. Das Hürdentraining hat sich da durchaus langfristig ausgezahlt ![]() RE: Altersgerechte Trainings- und Wettkampfbelastung im Laufbereich - mariusfast - 09.09.2025 (09.09.2025, 12:20)S_J schrieb: Gesa Krause war in der W15 auf Platz 4 der Deutschen Bestenliste im Blockmehrkampf. Und das obwohl ihre 2000m Zeit gerade mal für die Top 20 gereicht hat. ja bei Krause hat definitiv von der Technik und Schnelligkeit profitiert. Man findet sie bereits 2005 (W13) in der W14 Bestenliste, allerdings über 5 KM Straßenlauf in 19:xx.. In der W 14 führt sie dann die DLV Bestenliste W 14 in 18:43 an. Erstaunlich auch ihre 800 M mit 2:14xx und 2. Platz sowie 2:12 und 3. Platz W15. Vielleicht hat sie schon genau das gemacht, wovon hier abgeraten wurde (nicht nur laktazid zu trainieren, sondern v.a. auch 800 M Trainingsessions zu machen, um somit die Unterdistanzleistung runterzudrücken). Die 2000 M Zeit aus 2007 würde ich nicht zu hoch hängen. Sie lief das im Alleingang in einer letzten Disziplin im Blocklauf im Hochsommer. IN den allg. Einzeldisziplinen ist sie nicht gelistet. Ihr Hauptfookus war also schon immer das Laufen RE: Altersgerechte Trainings- und Wettkampfbelastung im Laufbereich - Delta - 09.09.2025 Wenn Du in Afrika täglich 2* 5km Weg zur Schule rennst ist das eine altersgerechte Belastung? Ich ging täglich 4*ca 1.5 km zur Schule. |