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Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - Druckversion

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RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - Atanvarno - 29.08.2023

Vielleicht wäre ja auch ein gangbarer Kompromiss, die DM erstmal zu erweitern (wofür ich auch auf jeden Fall bin!) und auf eine Übertragung der dann wieder am Freitag stattfindenden Vorkämpfe und Qualifikationen ganz zu verzichten (also auch kein Livestream). Dann haben die ÖR ihren Willen und es bringt vielleicht sogar ein paar zahlende Zuschauer mehr ins Stadion. Dann sollte aber auf jeden Fall das Ziel sein, bei einer Neuverhandlung des TV-Vertrags Streams für den Freitag (und auch nicht im TV übertragene Wettbewerbe an den anderen Tagen) zu erreichen.

Zu den Kosten einer selbst organisierten Übertragung
Sprunggott schreibt 20-30k €, runner5000 schätzt >100k €, noch jemand, der damit Erfahrung und belastbare Zahlen hat?


RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - runner5000 - 29.08.2023

(29.08.2023, 17:37)Atanvarno schrieb: Zu den Kosten einer selbst organisierten Übertragung
Sprunggott schreibt 20-30k €, runner5000 schätzt >100k €, noch jemand, der damit Erfahrung und belastbare Zahlen hat?

Ich glaube, dass TV Produktion und Streaming Produktion nochmal einen Unterschied macht. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass eine zweitägige Übertragung weniger kosten soll als Zeitnahme, Datenservice etc. Deswegen meine Vermutung.

Ich habe hier eine Statistik zu Olympia 2004 (!) gefunden, bei denen jeder Tag Leichtathletik Übertragung ca. 500.000 Dollar gekostet hat. Olympia ist klar nochmal ein anderer Maßstab, aber seit 2004 werden die Kosten auch nochmal kräftig angezogen haben.

https://www.jensweinreich.de/2008/12/09/lust-und-frust-olympische-tv-milliarden/

Edit: Auch nicht ganz vergleichbar, aber besser als Produktionskosten für Filme heranzuziehen. Eine Live Sendung des aktuellen Sportstudios kostet ca. 150.000 €
Programmgenre Sportsendungen und die Kosten - ZDFmediathek


RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - frbcrane2 - 29.08.2023

Rico Freimuth: "Dass der DLV 2028 wieder unter den Top Fünf sein wolle, klinge für den 35-Jährigen "aberwitzig und unseriös" Währenddessen verbreiten Kessing und Bügner weiterhin das Märchen 2028, von Realismus keine Spur. Unter anderem wird auf die erfolgreichen Nachwuchsmeisterschaften hingewiesen, was bei der U23 eine glatte Lüge ist und bei der U20 irrelevant. Ich hatte bereits darauf hingewiesen, daß es von den Medaillengewinnern einer U20-EM höchstens 2-3 überhaupt zu einer WM oder OS schaffen. Natürlich wäre hier ein sinnvoller Ansatzpunkt, aber um mehr Talente ins Aktivenalter zu führen, fehlt wohl das Geld und auch die Weitsicht.


RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - muffman - 29.08.2023

runner5000 schrieb:
Atanvarno schrieb:Zu den Kosten einer selbst organisierten ÜbertragungSprunggott schreibt 20-30k €, runner5000 schätzt >100k €, noch jemand, der damit Erfahrung und belastbare Zahlen hat?

Ich glaube, dass TV Produktion und Streaming Produktion nochmal einen Unterschied macht. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass eine zweitägige Übertragung weniger kosten soll als Zeitnahme, Datenservice etc. Deswegen meine Vermutung.Ich habe hier eine Statistik zu Olympia 2004 (!) gefunden, bei denen jeder Tag Leichtathletik Übertragung ca. 500.000 Dollar gekostet hat. Olympia ist klar nochmal ein anderer Maßstab, aber seit 2004 werden die Kosten auch nochmal kräftig angezogen haben.https://www.jensweinreich.de/2008/12/09/lust-und-frust-olympische-tv-milliarden/
Edit: Auch nicht ganz vergleichbar, aber besser als Produktionskosten für Filme heranzuziehen. Eine Live Sendung des aktuellen Sportstudios kostet ca. 150.000 €Programmgenre Sportsendungen und die Kosten - ZDFmediathek


Man könnte mal fragen wieviel davon Fußball ausmacht : )


RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - runner5000 - 29.08.2023

(29.08.2023, 18:03)muffman schrieb:
runner5000 schrieb:
Atanvarno schrieb:Zu den Kosten einer selbst organisierten ÜbertragungSprunggott schreibt 20-30k €, runner5000 schätzt >100k €, noch jemand, der damit Erfahrung und belastbare Zahlen hat?

Ich glaube, dass TV Produktion und Streaming Produktion nochmal einen Unterschied macht. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass eine zweitägige Übertragung weniger kosten soll als Zeitnahme, Datenservice etc. Deswegen meine Vermutung.Ich habe hier eine Statistik zu Olympia 2004 (!) gefunden, bei denen jeder Tag Leichtathletik Übertragung ca. 500.000 Dollar gekostet hat. Olympia ist klar nochmal ein anderer Maßstab, aber seit 2004 werden die Kosten auch nochmal kräftig angezogen haben.https://www.jensweinreich.de/2008/12/09/lust-und-frust-olympische-tv-milliarden/
Edit: Auch nicht ganz vergleichbar, aber besser als Produktionskosten für Filme heranzuziehen. Eine Live Sendung des aktuellen Sportstudios kostet ca. 150.000 €Programmgenre Sportsendungen und die Kosten - ZDFmediathek

Man könnte mal fragen wieviel davon Fußball ausmacht : )

Was hat der Fußball damit zu tun? Worum es in der Sendung geht, spielt doch keine Rolle. Es sollte ein Beispiel dafür sein, was Live Sendungen kosten.


RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - Sprunggott - 29.08.2023

(29.08.2023, 17:37)Atanvarno schrieb: Vielleicht wäre ja auch ein gangbarer Kompromiss, die DM erstmal zu erweitern (wofür ich auch auf jeden Fall bin!) und auf eine Übertragung der dann wieder am Freitag stattfindenden Vorkämpfe und Qualifikationen ganz zu verzichten (also auch kein Livestream). Dann haben die ÖR ihren Willen und es bringt vielleicht sogar ein paar zahlende Zuschauer mehr ins Stadion. Dann sollte aber auf jeden Fall das Ziel sein, bei einer Neuverhandlung des TV-Vertrags Streams für den Freitag (und auch nicht im TV übertragene Wettbewerbe an den anderen Tagen) zu erreichen.

Zu den Kosten einer selbst organisierten Übertragung
Sprunggott schreibt 20-30k €, runner5000 schätzt >100k €, noch jemand, der damit Erfahrung und belastbare Zahlen hat?

Wir haben bei Streamster für ein VollMeeting Indoor 3h Livestream 8200Euro und HallenMeisterschaften 2 Tage a 2,5h 14.000Euro bezahlt. Ist auch bissel Verhandlung etz. Wir hatten 4 Fixe Kammeras,  und 2 Mobile Infeeld - Jetzt rechne draußen einfach mal doppelt.
Beim Öffi Rechtl will der Vorstand ja auch noch was haben, und es ist extrem teuer -Marktposition! Man muss halt abwiegen und bestenfalls eine gute Doppellösung finden, aber ich bin kein Marketingstratege.


RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - 1968Mexiko - 29.08.2023

(29.08.2023, 14:38)muffman schrieb: Ein weiterer erster Schritt wäre es die DM mal wieder für die Basis zu öffnen. Das war früher mal ein Fest der deutschen LA. Die Quali für "Die Deutschen" zu schaffen war Motivation für sehr viele Trainer und AthletInnen, gerade aus kleineren Vereinen. Heutzutage ist das für viele nur noch mit der Staffel erreichbar. Wenn überhaupt.

Man hat es auch verpasst sich den heutigen gesellschaflichten Gegebenheiten anzupassen. Das Studium ist nicht mehr mit dem Studium von vor 30 jahren vergleichbar. Es ist komplett "verschult". Es sind viel mehr Prüfungen/Scheine zu machen. Anwesenheitspflicht fast überall. Außerdem ist schon die Belastung der Kinder in der Schule viel höher. Viel mehr Leistungsdruck (auch von zuhause). Viele Kinder haben heutzutage einen "Arbeitstag" wie Erwachsene. Mindestens. Eine Ausbildung zu machen ist in vielen Familien heute ein No-Go (das wurde von der Politik auch Jahrelang so forciert), was bei nicht wenigen Kindern und Jugendlichen den Leistungsdruck in der Schule noch erhöht. Dass Leistungssport dann unattraktiver wird, kann ich absolut verstehen. Sie müssen so schon den ganzen Tag funktionieren. Dass die heutigen jungen Menschen nicht Leistungsbereit sind deckt sich so gar nicht mit meinen Erfahrungen aus der Schule und im Verein.

Inzwischen hat in vielen Branchen eine massive Arbeitsverdichtung stattgefunden. Die Belastungen im Job sind massiv gestiegen. Der duale Weg Leistungssport/Job/Studium/Ausbildung ist leider nicht immer optimal. Es gibt immer wieder einzelne Fälle in denen es funktionieren kann. In vielen ist die Gesamtbelastung dann aber zu viel.

Welches Leistungsspektrum ist mit "BASIS" gemeint? Die DM-Normen sind schwach im Vergleich zu anderen großen Ländern. Da stellt sich doch die Frage, ob überhaupt noch Zuschauer ins Stadion kommen bzw. sich Leute das Ereignis im Fernsehen anschauen, wenn das Niveau noch weiter absinkt. Ich finde, dass eine DM ein Wettkampf für Leistungssportler sein sollte. Die DM ist der höchste nationale Wettkampf. An den süddeutschen oder westdeutschen Meisterschaften ist doch Platz für die B-Reihe der Athleten. Es ist wichtig, Leistungen zu kategoriesieren. Das ist meine Meinung!


RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - Atanvarno - 29.08.2023

(29.08.2023, 19:10)1968Mexiko schrieb: Die DM-Normen sind schwach im Vergleich zu anderen großen Ländern.

Ist das so? Hat da mal jemand Quellen mit den Normen für nationale Seniorenmeisterschaften in GB, FR, ES, NL, IT

Und selbst wenn es so wäre. Wir sind ja das Land, in dem die LA am Boden liegt, d.h. wir müssen was verändern und erstmal wieder die Basis verbreitern. Und da stimme ich den Postern hier im Thread zu, die der Meinung sind, dass das vor allem über eine Ausweitung der DM-Teilnahmemöglichkeit gelingen kann. Mit Elitismus kommen wir da eher nicht voran.


RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - muffman - 29.08.2023

(29.08.2023, 19:10)1968Mexiko schrieb:
(29.08.2023, 14:38)muffman schrieb: Ein weiterer erster Schritt wäre es die DM mal wieder für die Basis zu öffnen. Das war früher mal ein Fest der deutschen LA. Die Quali für "Die Deutschen" zu schaffen war Motivation für sehr viele Trainer und AthletInnen, gerade aus kleineren Vereinen. Heutzutage ist das für viele nur noch mit der Staffel erreichbar. Wenn überhaupt.

Man hat es auch verpasst sich den heutigen gesellschaflichten Gegebenheiten anzupassen. Das Studium ist nicht mehr mit dem Studium von vor 30 jahren vergleichbar. Es ist komplett "verschult". Es sind viel mehr Prüfungen/Scheine zu machen. Anwesenheitspflicht fast überall. Außerdem ist schon die Belastung der Kinder in der Schule viel höher. Viel mehr Leistungsdruck (auch von zuhause). Viele Kinder haben heutzutage einen "Arbeitstag" wie Erwachsene. Mindestens. Eine Ausbildung zu machen ist in vielen Familien heute ein No-Go (das wurde von der Politik auch Jahrelang so forciert), was bei nicht wenigen Kindern und Jugendlichen den Leistungsdruck in der Schule noch erhöht. Dass Leistungssport dann unattraktiver wird, kann ich absolut verstehen. Sie müssen so schon den ganzen Tag funktionieren. Dass die heutigen jungen Menschen nicht Leistungsbereit sind deckt sich so gar nicht mit meinen Erfahrungen aus der Schule und im Verein.

Inzwischen hat in vielen Branchen eine massive Arbeitsverdichtung stattgefunden. Die Belastungen im Job sind massiv gestiegen. Der duale Weg Leistungssport/Job/Studium/Ausbildung ist leider nicht immer optimal. Es gibt immer wieder einzelne Fälle in denen es funktionieren kann. In vielen ist die Gesamtbelastung dann aber zu viel.

Welches Leistungsspektrum ist mit "BASIS" gemeint? Die DM-Normen sind schwach im Vergleich zu anderen großen Ländern. Da stellt sich doch die Frage, ob überhaupt noch Zuschauer ins Stadion kommen bzw. sich Leute das Ereignis im Fernsehen anschauen, wenn das Niveau noch weiter absinkt. Ich finde, dass eine DM ein Wettkampf für Leistungssportler sein sollte. Die DM ist der höchste nationale Wettkampf. An den süddeutschen oder westdeutschen Meisterschaften ist doch Platz für die B-Reihe der Athleten. Es ist wichtig, Leistungen zu kategoriesieren. Das ist meine Meinung!

Es gibt ja AthletInnen die die Norm haben, aber aufgrund der Beschränkung der maximalen Teilnehmer nicht starten dürfen. Das Stadion war früher auch nicht leerer bei den DM. Leistungssport machen alle,  die Leistungsorientiert trainieren. Das tun vermutlich alle, die in die Nähe der DM-Norm kommen. Die Grenze zum Hochleistungssport ist natürlich fließend.
 Der Verlgeich zu anderen Ländern bringt uns nichts, weil wir unsere Probleme hier in DE lösen müssen.


RE: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik? - h.connor - 29.08.2023

UK Championships sind recht ähnlich, 1500m - 5000m etwas härter.

3:44' zu 3:47' und 13:48' zu 14:10'

Aber wir haben ja zusätzlich noch die B-Norm, eine Teilnahme an dt. Meisterschaften müsste so 
für viele eigentlich erreichbar sein.