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Wurzeln des Sprinterfolgs auf Jamaika - Druckversion

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RE: Wurzeln des Sprinterfolgs auf Jamaika - icheinfachma - 24.11.2015

(24.11.2015, 11:20)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Das was Halloo bezweifelt, bezweifle ich auch.
Der Disput zwischen icheinfachma und v.b. ist in meinen Augen für die Praktiker irrelevant; hier streiten sich offensichtlich
Theoretiker, Physiker, Nicht-Praktiker in unendlich langen, für viele unverständlichen Beiträgen, um sich selbst darzustellen ...

H. Klimmer / sen.


Jeder vernünftige Trainer sucht die Verbindung aus Anwendung und Forschung. Sportwissenschaft hat unser Training erst zu dem gemacht, was es heute ist, vorher gab es nur Meisterlehren. Weder die, die sich stolz als "Praktiker" bezeichnen, die mit Forschung nichts zu tun haben wollen, als auch manche (nicht alle) reinen Wissenschaftler an den Unis, insofern sie nicht praktisch tätig sind, haben das wirklich erfasst. Du gehörst zu ersterer Sorte.


RE: Wurzeln des Sprinterfolgs auf Jamaika - icheinfachma - 24.11.2015

(24.11.2015, 11:36)v.b. schrieb: Ich bezeichne mich ausschließlich als Praktiker, der wissen will, wie das Gäret das ich bedinge funktioniert.

Genau das ist auch mein Wille und Ziel.


RE: Wurzeln des Sprinterfolgs auf Jamaika - v.b. - 24.11.2015

Kannst du dir vorstellen: Sprinttechnik als nicht „abstoßen“ sondern eine Art von „paddeln“,

KSP – ist das Boot?


RE: Wurzeln des Sprinterfolgs auf Jamaika - icheinfachma - 24.11.2015

(24.11.2015, 11:39)Halloo schrieb: Stimmt schon. Trotzdem muss ich als Trainer nicht in der Lage sein, wissenschaftliche Abhandlungen - geschrieben für wisenschaftlich ausgebildete Personen - bis auf das ff nachvollziehen zu können. Natürlich ist die Theorie ein wichtiger Bestandteil für Trainer (und Sportler). Aber wenn es ohne Einbindung der Praxis  zum Nur-Wissenschaftlichen abgleitet, kann der Nutzen immer nur bedingt sein. Icheinfachma z.B. ist wissenshungrig, gräbt sich in die Theorie des Sprintes ein, ohne dieses Wissen in der Praxis anzuwenden und zu testen. Wenn ein Trainer die Gesetzmäßigkeiten kennt, wozu natürlich theoretische Kenntnisse gehören, reicht das in Zusammenhang mit pädagogischem Geschick, einem guten Auge und Erfahrung wohl aus, oder?? Wenn dem nicht so wäre, gäbe es nur wissenschaftlich ausgebildete gute Trainer.
Manche diskutieren auf hohem Niveau, kennen die Sportstätten aber oft nur als Zuschauer.

Die fette Aussage zeigt, dass du überhaupt nicht verstehst, worüber ich die ganze Zeit geschrieben habe. Mein Biomechanikwissen ist in der Praxis erprobt und zwar so sehr, dass die komplette Weltklasse seit FloJo und Lewis die Technik verwendet und Leute wie Seagrave, die sowohl Biomechaniker als auch Toptrainer sind, über sie schreiben. Sogar der DLV, der Jahre hinterherhing, hat mitlerweile dieses Wissen integriert. Und ein Biomechaniker oder gar Physiker (!!!) bin ich nicht, das habe ich zwar schon unzählige Male geschrieben, aber so etwas scheint ja an manchen Leuten abzuprallen.


RE: Wurzeln des Sprinterfolgs auf Jamaika - W. Kronhard - 24.11.2015

(24.11.2015, 11:48)icheinfachma schrieb:
(24.11.2015, 10:53)v.b. schrieb: Darstellung von Kräften Kräfte an einem Kragträger Für die Beschreibung einer Kraft ist – neben ihrem Angriffspunkt – nicht nur ihr Betrag (also ihre „Stärke“), sondern auch die Angabe der Richtung notwendig, in der die Kraft wirkt. Solche Größen, festgelegt durch die Angabe von Zahlenwert, Einheit und Richtung, nennt man vektorielle Größen; sie werden gekennzeichnet durch über dem Symbol angebrachte Pfeile. In einem dreidimensionalen kartesischen Koordinatensystem hat ein Kraftvektor drei Komponenten.

 

Das Prinzip von Actio und Reactio, Wechselwirkungsprinzip (auch „Gegenwirkungsprinzip“) oder dritte newtonsche Axiom besagt, dass bei der Wechselwirkung zwischen zwei Körpern jede Aktion (Kraft von Körper A auf B) gleichzeitig eine gleich große Reaktion (Gegenkraft von Körper B auf A) erzeugt, die auf den Verursacher der Aktion zurückwirkt.

entsprechende Formel muss man wissen.



Ach was.


Wer v.b. nicht versteht, der versteht gar nichts. Wenn die Restenergien dazu noch berücksichtigt werden, haste das perfekte System drauf.

PS. Auf mein Ausstiegsposting aus diesem Forum könnt ihr gespannt sein.


RE: Wurzeln des Sprinterfolgs auf Jamaika - MZPTLK - 24.11.2015

(24.11.2015, 10:44)Gertrud schrieb: Wir müssen stark unterscheiden, was in der Luft und am Boden beim Sprint passiert. Es handelt sich beim Bodenkontakt von etwa -3°/-6° bis 30° zur Vertikalen gesehen bei Bolt um ein scheinbares Übergewicht der backside mechanics. Dieser Weg beinhaltet auch die frontale Geschwindigkeitsunterstützung. Schauen wir uns aber die front mechanics im EMG an, dann sehen wir eindeutig den Powereinsatz im frontalen Bereich vor dem Fußaufsatz, wo also die "Musik" spielt. Ursache und Wirkung sind folglich zwei Paar verschiedene Schuhe, wobei die Minimierung des Bremsstoßes eine nicht unwesentliche Rolle spielt.

Wenn wir die Kontaktzeit minimieren wollen, bietet sich die Vertikale in den Zubringerübungen an.
Einverstanden. Die Musik und die Richtung der Musik während des Bodenkontakts ist das Entscheidende.
Der Hammer braucht eine Beschleinigung vor dem Kontakt, um wirken zu können.
Beim Sprint muss aber die Kraftübertragung zum KSP während des Kontakts dazukommen, sonst läuft das System mehr oder weniger leer.


RE: Wurzeln des Sprinterfolgs auf Jamaika - icheinfachma - 24.11.2015

(24.11.2015, 12:00)v.b. schrieb: Kannst du dir vorstellen: Sprinttechnik als nicht „abstoßen“ sondern eine Art von „paddeln“,

KSP – ist das Boot?

Es überlagern sich zwei Komponenten: Die Knie-Stiffness, also das federnde, reaktive Arbeiten des Kniegelenks (Fußgelenk wirkt nicht leistungsbestimmend) und die Hüftstreckung, also das "Paddeln" des gestreckten Beines. Aber es ist eben die Überlagerung aus beiden Bewegungen, dem Federmodell und dem "Paddeln", um im Vorderstütz Bremskräfte zu reduzieren und im Hinterstütz alle bremsenden Einflüsse aufzuwiegeln. Sprinten an der Laufkatze entlastet die Kniekomponente (und Achillessehne) und ermöglicht Konzenration auf die HÜftstreckkomponente. Bergabsprinten erhöht die Belastung auf die Kniestreckkomponente. Normales Sprinten belastet beides gleichmäßig.


RE: Wurzeln des Sprinterfolgs auf Jamaika - Gertrud - 24.11.2015

Zitat:Beim Sprint muss aber die Kraftübertragung zum KSP während des Kontakts dazukommen, sonst läuft das System mehr oder weniger leer.


Also sollte man doch die Newtonschen Axiome kennen!  Wink

Gertrud


RE: Wurzeln des Sprinterfolgs auf Jamaika - Hellmuth K l i m m e r - 24.11.2015

(24.11.2015, 11:34)Gertrud schrieb:
(24.11.2015, 11:20)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Das was Halloo bezweifelt, bezweifle ich auch.
Der Disput zwischen icheinfachma und v.b. ist in meinen Augen für die Praktiker irrelevant; hier streiten sich offensichtlich
Theoretiker, Physiker, Nicht-Praktiker in unendlich langen, für viele unverständlichen Beiträgen, um sich selbst darzustellen ...

Ich müsste dafür in Köln wohnen, was leider nicht geht; sonst hätte ich das längst abgehakt.
Gertrud
@ Kolln. Schäfer
- Zum Problem TKB hatte ich schon längst meine Meinung (im "alten" Forum) geäußert:
  Ich erlernte sie als Jugendlicher bei Gewichthebern, also technisch ordentlich! Sie dienen der allgemeinen 
  Kraftentwicklung.
    
  Außerdem hatte ich auch schon damals angemerkt, dass  i c h  (als LJ) fast immer nur halbe KB (als "herausgesprungene") machte. - Und bis heute sind meine KG (nach oder trotz zweier Arthroskopien) und weil ich kein/sehr selten Fußball spielte Exclamation  gut i.O.


-  An der MLU Halle bestände die Möglichkeit auch für Ältere sich weiterzubilden. Ein sog. "Senioren-College" ermöglicht den "Alten" Vorlesungen u. Seminare zu besuchen. Thumb_up

H. Klimmer / sen.


RE: Wurzeln des Sprinterfolgs auf Jamaika - MZPTLK - 24.11.2015

(24.11.2015, 11:20)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Der Disput zwischen icheinfachma und v.b. ist in meinen Augen für die Praktiker irrelevant; hier streiten sich offensichtlich
Theoretiker, Physiker, Nicht-Praktiker in unendlich langen, für viele unverständlichen Beiträgen, um sich selbst darzustellen ...

Der Disput, wenn es denn einer ist, ist hochinteressant, weil hier beträchtliche Kompetenz im Spiel ist.
Ausserdem ist v.b. ein langjährig erfahrener, erstklassiger Praktiker, dem von uns niemand das Wasser reichen kann, was den Sprint angeht.