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DLV-Leistungssport stellt sich neu auf - Druckversion

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RE: DLV-Leistungssport stellt sich neu auf - trackwatchnds - 09.10.2024

(08.10.2024, 15:41)S_J schrieb:
(08.10.2024, 15:36)Garl schrieb: In Mannheim gibt es doch sogar schon den Bundestrainer Hürdensprint...also zwei hauptamtliche Personen für die gleiche Zielgruppe!?

Ich hatte mich bei der Ausschreibung auch zunächst gefragt, ob die Stelle im Rahmen der Umstrukturierung einfach an Sebastian Bayer vergeben werden soll und nur formhalber ausgeschrieben ist.

Vom BT zum BSP-Trainer ist tariflich ein Rückschritt, den wird er ohne Not natürlich nicht eingehen wollen und auch auf Verbandsseite besteht da keine Notwendigkeit. Selbst wenn es zum Stellenprofil besser passen sollte, da hast du sicherlich Recht... 

Bei der Aufzählung seiner Athleten wäre sonst noch Julian Wagner zu nennen, der durch das Abwirtschaften in Thüringen sozusagen fliehen "musste". Bei Sina Kammerschmitt bin ich mir unsicher, weil online immer Valerij Bauer genannt wird, sie aber wohl auch bei Bayer - mindestens mal einige Einheiten - trainiert, wie mir gesagt wurde.
Die einzige Hürdlerin dürfte Ricarda Lobe sein. Hawa Jalloh war auch für die Gruppe angedacht, aber sie scheint nach ihren Verletzungen aktuell leider nicht mehr an das vielversprechende Potenzial/Niveau anknüpfen zu können. 

Das da jetzt Hürden draufsteht und was anderes drinsteckt ist aus DLV-Sicht sicherlich absolut verschmerzbar. Der Aufschwung bei den Hürden Frauen ist ja auch eher anderswo zu verorten, also eigentlich ein Win-Win.

Ansonsten gehe ich immer noch jede Wette ein, dass er schon mal in die Region verlegt wurde, um kurz--bis mittelfristig Ulli Knapp zu beerben. 
Selbst wenn Mihambo bis dahin die Karriere beendet haben sollte, ist mit Assani die Thronfolgerin wieder in unmittelbarer Reichweite, da Udo Metzler altersbedingt auch nicht mehr ewig machen wird. Ähnliches gilt für L. R. Müller, Stavenow und - wer weiß - Ruth Hildebrand.
Die Sprinter wird er sicherlich weiter machen, warum auch nicht.


RE: DLV-Leistungssport stellt sich neu auf - runner5000 - 10.10.2024

(09.10.2024, 23:34)trackwatchnds schrieb: Vom BT zum BSP-Trainer ist tariflich ein Rückschrit
Wieso? Die meisten Disziplin BT Stellen waren nur auf Honorar Basis, während die Stützpunkttrainer Stellen hauptamtliche sind.


RE: DLV-Leistungssport stellt sich neu auf - athlet00 - 10.10.2024

(09.10.2024, 23:34)trackwatchnds schrieb:
(08.10.2024, 15:41)S_J schrieb:
(08.10.2024, 15:36)Garl schrieb: In Mannheim gibt es doch sogar schon den Bundestrainer Hürdensprint...also zwei hauptamtliche Personen für die gleiche Zielgruppe!?

Ich hatte mich bei der Ausschreibung auch zunächst gefragt, ob die Stelle im Rahmen der Umstrukturierung einfach an Sebastian Bayer vergeben werden soll und nur formhalber ausgeschrieben ist.

Vom BT zum BSP-Trainer ist tariflich ein Rückschritt, den wird er ohne Not natürlich nicht eingehen wollen und auch auf Verbandsseite besteht da keine Notwendigkeit. Selbst wenn es zum Stellenprofil besser passen sollte, da hast du sicherlich Recht... 

Bei der Aufzählung seiner Athleten wäre sonst noch Julian Wagner zu nennen, der durch das Abwirtschaften in Thüringen sozusagen fliehen "musste". Bei Sina Kammerschmitt bin ich mir unsicher, weil online immer Valerij Bauer genannt wird, sie aber wohl auch bei Bayer - mindestens mal einige Einheiten - trainiert, wie mir gesagt wurde.
Die einzige Hürdlerin dürfte Ricarda Lobe sein. Hawa Jalloh war auch für die Gruppe angedacht, aber sie scheint nach ihren Verletzungen aktuell leider nicht mehr an das vielversprechende Potenzial/Niveau anknüpfen zu können. 

Das da jetzt Hürden draufsteht und was anderes drinsteckt ist aus DLV-Sicht sicherlich absolut verschmerzbar. Der Aufschwung bei den Hürden Frauen ist ja auch eher anderswo zu verorten, also eigentlich ein Win-Win.

Ansonsten gehe ich immer noch jede Wette ein, dass er schon mal in die Region verlegt wurde, um kurz--bis mittelfristig Ulli Knapp zu beerben. 
Selbst wenn Mihambo bis dahin die Karriere beendet haben sollte, ist mit Assani die Thronfolgerin wieder in unmittelbarer Reichweite, da Udo Metzler altersbedingt auch nicht mehr ewig machen wird. Ähnliches gilt für L. R. Müller, Stavenow und - wer weiß - Ruth Hildebrand.
Die Sprinter wird er sicherlich weiter machen, warum auch nicht.

der durch das Abwirtschaften in Thüringen sozusagen fliehen "musste"...?


RE: DLV-Leistungssport stellt sich neu auf - trackwatchnds - 10.10.2024

(10.10.2024, 00:57)runner5000 schrieb:
(09.10.2024, 23:34)trackwatchnds schrieb: Vom BT zum BSP-Trainer ist tariflich ein Rückschrit
Wieso? Die meisten Disziplin BT Stellen waren nur auf Honorar Basis, während die Stützpunkttrainer Stellen hauptamtliche sind.

Da habe ich mich dann missverständlich ausgedrückt und versuche es präziser. 
Die ehemaligen Nachwuchs BT, die nun (fast?) alle ihren Posten los sind, hatten einen Zusatzvertrag mit dem DLV auf einem Sockelvertrag mit ihren bisherigen Arbeitgebern, meist Landessportbünde oder Kultusministerien. Das waren in der Regel unbefristete Stellen, TV-L E11 mit Erfahrungsstufe 4+ oder Lehrer-Trainer in A13. In Summe war das jeweils besser als das BSP-Trainer Gehalt, das meist in der Region TV-L E13 liegt, oder mindestens ebenbürtig und das dann - ganz wichtig - in einem befristeten Arbeitsverhältnis.

Die einzige (Vermutung!) Ausnahme dürfte Elke Bartschat gewesen sein, denn die Position des ltd. BT-Nachwuchs ist wahrscheinlich finanziell darüber.

Für den DLV hingegen sind die BSP-Trainer entsprechend deutlich teurer als Nachwuchs BT, dafür haben sie natürlich den kompletten Zugriff.


RE: DLV-Leistungssport stellt sich neu auf - mariusfast - 10.10.2024

Kurze Ergänzung zu meinem Ausgangskommentar: Es gibt ein Merkmal, das so gut wie alle erfolgreichen Ausdauersportler in NOrwegen, ob Langlauf, Triathlon etc. angewandt haben. Und das ist, dass man die besten Sportler in einem Stützpunkt zusammenfasst und somit das Training in einer Gruppe.  Schaut man bspw. in die bekannte Trainingsgruppe um Olav Aleksander Bu, in der die weltbesten Triathleten  Blummenfelt und Iden trainieren. Das TEam ist permanent zusammen und auch erleichtert es die Steuerung. Es ist deutlcih leichter das Große und Ganze im Blick zu haben.  Wenn das Laufen hart war, kann man bspw. das Schwimmen leicht machen etc..Zudem ist auch das wissenschafltiche Trainerteam immer vor  Ort und es findet bspw. auch während eines stinknormalen Dauerlaufs noch individuelle Anpassungen der Laufgeschwindigkeit aufgrund im Dauerlauf durchgeführten Laktatmessungen von bspw. Olaf Alesksander Bu statt (kurze Laktatmesspause in jedme Dauerlauf.
Gustav Iden und Blummenfelt sind bereits mit 14 Jahren an einem gemeinsamen Trainingsort. Man hat dort die Auffassung, dass die Jahre 14,15,16 die wichtigsten Jahre in der Entwicklung des Körpers eines Leistungssportlers sind.

Zudem zeigt diese Gruppe, dass es dennoch möglich ist beides perfekt zu kombinieren, Training in der Gruppe + Steuerung nach individuellen Intensitäten. Was es da halt erleichter ist, dass die besten früh ausgesucht wurden und zusammen trainieren...


RE: DLV-Leistungssport stellt sich neu auf - Gertrud - 10.10.2024

(10.10.2024, 06:20)athlet00 schrieb: Hawa Jalloh war auch für die Gruppe angedacht, aber sie scheint nach ihren Verletzungen aktuell leider nicht mehr an das vielversprechende Potenzial/Niveau anknüpfen zu können. 

Ich habe bei dem DLV-Hürdenlehrgang in Kaiserau vehement auf die Notwendigkeit hinsichtlich sehr individueller Maßnahmen für ihre Statik hingewiesen. Warum geht ein Talent nach dem anderen über die Wupper??? Das ist verantwortungslos und unerträglich!!!

Ich möchte dringend um eine Umkehr von Leistung first, funktionelle Einflussnahmen second in funktionelle Einflussnahmen first, Leistung second bitten!!!

Wie dumm muss man sein, the same procedure as every year immer wieder im DLV-Topbereich Nachwuchs und höher zu erleben?!!! Die Vorkommnisse sind bei guter Trainingseinflussnahme von oben in einem Jahr absolut stark zu reduzieren. Ich bin felsenfest davon überzeugt. Wenn man dann die Teilnehmerfelder wieder drastisch wie im NR erhöht und TuT zur Mitarbeit gewinnt, würden wir bombig präsentieren.

Ich gebe hier mal ein Beispiel aus meiner jetzigen Schulpraxis aus meiner LA-AG. Es gab bisher drei Zusammenkünfte. Ich habe solche SuS in meinem Unterricht bezüglich Konzentration und Lautstärke noch nicht erlebt. In den ersten beiden Stunden habe ich sie verhaltensmäßig auf Kurs gebracht. In der dritten Stunde habe ich alle Deckenseile, alle Ringe und Sprossenleitern benutzen lassen. Ich habe den Aufbau ganz genau erklärt. Zufällig kam eine Mutter vorbei. Sie sagte: "Sie sind aber gut strukturiert." Sie wird wiederkommen und möchte auch helfen. Ich lenke die SuS immer mehr zum präzisen Lernen, wobei ich unglaublich viele Übungsvarianten anbiete und in jeder Stunde vorbereitet bin, aber auch situativ abändere. 

Auch AuA brauchen gerade in den jungen Jahren Hinführung zu präziser Technik und strukturelle und individuelle Übungen. Die Trainerausbildungen müssen solche Inhalte stärker integrieren.

Gertrud


RE: DLV-Leistungssport stellt sich neu auf - Reichtathletik - 10.10.2024

(10.10.2024, 08:18)Gertrud schrieb:
(10.10.2024, 06:20)athlet00 schrieb: Hawa Jalloh war auch für die Gruppe angedacht, aber sie scheint nach ihren Verletzungen aktuell leider nicht mehr an das vielversprechende Potenzial/Niveau anknüpfen zu können. 

Ich habe bei dem DLV-Hürdenlehrgang in Kaiserau vehement auf die Notwendigkeit hinsichtlich sehr individueller Maßnahmen für ihre Statik hingewiesen. Warum geht ein Talent nach dem anderen über die Wupper??? Das ist verantwortungslos und unerträglich!!!

Ich möchte dringend um eine Umkehr von Leistung first, funktionelle Einflussnahmen second in funktionelle Einflussnahmen first, Leistung second bitten!!!

Wie dumm muss man sein, the same procedure as every year immer wieder im DLV-Topbereich Nachwuchs und höher zu erleben?!!! Die Vorkommnisse sind bei guter Trainingseinflussnahme von oben in einem Jahr absolut stark zu reduzieren. Ich bin felsenfest davon überzeugt. Wenn man dann die Teilnehmerfelder wieder drastisch wie im NR erhöht und TuT zur Mitarbeit gewinnt, würden wir bombig präsentieren.

Ich gebe hier mal ein Beispiel aus meiner jetzigen Schulpraxis aus meiner LA-AG. Es gab bisher drei Zusammenkünfte. Ich habe solche SuS in meinem Unterricht bezüglich Konzentration und Lautstärke noch nicht erlebt. In den ersten beiden Stunden habe ich sie verhaltensmäßig auf Kurs gebracht. In der dritten Stunde habe ich alle Deckenseile, alle Ringe und Sprossenleitern benutzen lassen. Ich habe den Aufbau ganz genau erklärt. Zufällig kam eine Mutter vorbei. Sie sagte: "Sie sind aber gut strukturiert." Sie wird wiederkommen und möchte auch helfen. Ich lenke die SuS immer mehr zum präzisen Lernen, wobei ich unglaublich viele Übungsvarianten anbiete und in jeder Stunde vorbereitet bin, aber auch situativ abändere. 

Auch AuA brauchen gerade in den jungen Jahren Hinführung zu präziser Technik und strukturelle und individuelle Übungen. Die Trainerausbildungen müssen solche Inhalte stärker integrieren.

Gertrud

Gertrud, (vielleicht manchmal leider) ist der Nachwuchs/Spitzen-Sport keine Leichtathletik-AG. Es sind nicht allein die Athleten/Trainer, die nach schneller/kurzfristiger Leistung streben, aber manchmal eben auch die Athleten selbst. Nicht selten ist es auch eine Frage von: Entweder es klappt jetzt, auch bei geringer Chance, oder ich lasse es ganz. Das Aufhören mit der LA mag für Außenstehende schmerzhaft sein, ist aber sowohl für manche Athleten Plan B (nach Plan A, es klappt sofort und weit gesellschaftlich sinnvoller vor einem Plan C: langfristig ggf. Erfolg haben) als auch für die Trainer, die sich sagen: Ich hab 2-3 Athleten auf DM- oder mehr Niveau. Entweder du hast das Niveau auch oder ich habe keine Zeit (weil sie diese wirklich nicht haben).
Damit will ich nicht sagen, dass es anders nicht besser wäre, aber dafür muss man nicht einzelne Akteure "verändern" sondern große Gesellschaftliche Zusammenhänge, die auch über den DLV hinaus reichen...

Aber auch noch ein Wort zu Trainerausbildungen. Wann warst du zuletzt auf eine C-Trainer-Ausbildung? Das ist ja the very basic... B-Trainer werden schon kaum noch angeboten und wenn dann kaum genutzt (Gründe oft: Keine Zeit neben Hauptjob). Nun bin ich erst einmal voll bei dir, dass die Inhalte auch im C-Trainer schon besser und nachhaltiger sein sollten. Allein: Die Leute haben jetzt schon kaum mehr Lust/Zeit, sich mehrere Wochenenden mit Inhalten zu beschäftigen. Und sie sitzen da z.T. auch sehr selektiv nach dem Motto "Disziplin XY brauch ich nicht, daddel ich auf meinem Handy rum". Und das sind schon die, die immerhin kommen. Ich wette 3/4 gehen erst gar nicht zu einer C-Trainer-Ausbildung, weil sie keine 4-5 Wochenenden "opfern".
Jetzt könnte man sagen: Alle, die das nicht wollen, bitte aussortieren. Bin ich bisweilen selbst sehr geneigt zu. Aber: Zum einen kann man zumindest andere Vereine nicht dazu zwingen. Und zum anderen findet dann kaum noch überhaupt Leichtathletik statt ohne diese Leute.

Bedeutet umso mehr: Die Positivbeispiele müssen hervorgehoben und auch entsprechend belohnt werden. Das ist die einzige Stellschraube, die ich sehe (neben langfristigen Verbesserungen der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, für deren Erwirken ich die Sportverbände auch in der Pflicht sehe). Leider findet eine solche Belohnung eben nicht statt, sondern das Verfahren "wer hat, dem wird gegeben".


RE: DLV-Leistungssport stellt sich neu auf - mariusfast - 10.10.2024

Thorwirth hat sich wieder zu dem Thema mit DLV/Dan Lorang geäußert. Er hat seine Aussage von letzter Woche noch revidiert und gesagt, dass DL, entgegen dem was er letzte Woche meinte, keine federführende Rolle einnehmen wird.  Er glaubt , es müsse sich noch alles finden, weshalb spekulieren eigentlich nicht ganz richtig sei. Es sei jedoch auf alle Fälle schon so, dass er eine Beraterfunktion einnimmt. Zudem sei Dan Lorang ja auch nicht Vollzeit angestellt (wie DL überhaupt auf die Idee kommt noch diesen Job anzunehmen ist mir sowieso ein Rätsel, man muss nur mal schauen, wen er akutell alles trainiert (Koko, Haug, Fred Funk etc. etc.etc.) und m.W. hat er ja bereits eine Vollzeitstelle bei Redbull Bora Hans Grohe als Performance Manager. Ja, insbesondere  seine Trainertätigkeit läuft über  Fernbetreuung (was ja insbesondere bei erfahrenen Athleten, wie bspw. bei Frodo erfolgreich war. Ob Koko erfahren genug ist dafür, steht noch in den Sternen). Jedoch stelle ich mir die Frage, ob sich das nicht irgendwann auf die Qualität negativ auswirkt?? Zumindestens kann Dan Lorang nicht wie ein Olav Aleksander Bu während des Dauerlaufs einschreiten Big Grin
 
Wie auch immer, Thorwirth fing an zu spekulieren: Er weiß es nicht, aber könne es sich vorstellen kann, dass er insbesondere für die Koordination der aktuellen absoluten Topathleten zuständig sein wird (Farken, Kohlberg, Koko (die er ja sowieso trainiert) etc..)


Wer die Person sein wird, die das Große und Ganze zusammenhält, sei laut Thorwirth noch ungewiss, ob das bereits feststeht.

(Auslaufen Podcast ab Minute 53)


RE: DLV-Leistungssport stellt sich neu auf - S_J - 10.10.2024

(10.10.2024, 09:04)Reichtathletik schrieb: Aber auch noch ein Wort zu Trainerausbildungen. Wann warst du zuletzt auf eine C-Trainer-Ausbildung? Das ist ja the very basic... B-Trainer werden schon kaum noch angeboten und wenn dann kaum genutzt (Gründe oft: Keine Zeit neben Hauptjob). Nun bin ich erst einmal voll bei dir, dass die Inhalte auch im C-Trainer schon besser und nachhaltiger sein sollten. Allein: Die Leute haben jetzt schon kaum mehr Lust/Zeit, sich mehrere Wochenenden mit Inhalten zu beschäftigen. Und sie sitzen da z.T. auch sehr selektiv nach dem Motto "Disziplin XY brauch ich nicht, daddel ich auf meinem Handy rum". Und das sind schon die, die immerhin kommen. Ich wette 3/4 gehen erst gar nicht zu einer C-Trainer-Ausbildung, weil sie keine 4-5 Wochenenden "opfern".
Jetzt könnte man sagen: Alle, die das nicht wollen, bitte aussortieren. Bin ich bisweilen selbst sehr geneigt zu. Aber: Zum einen kann man zumindest andere Vereine nicht dazu zwingen. Und zum anderen findet dann kaum noch überhaupt Leichtathletik statt ohne diese Leute.

Zumindest bei uns im Landesverband habe ich den Eindruck, dass das, was derzeit im C-Trainer unterrichtet wird (soweit ich das indirekt durch die Berichte unserer Nachwuchstrainer beurteilen kann), schon oft deutlich sinnvoller und praxisnäher ist, als das, was mir damals aufgetischt wurde. Bei uns ist das allerdings nicht an Wochenenden, sondern dreimal 5 Tage unter der Woche, was viele Arbeitstätige natürlich noch mehr abschreckt.
Zum Thema Selektion: Einem angehenden Trainer, der nicht aus einem Verein kommt, in dem beispielsweise Stabhochsprung oder auch Hürdenlauf trainiert wird, und davon gibt es ja einige, wird selten im Rahmen eines solchen Lehrgangs genügend Kenntnisse erwerben können, es nachher sinnvoll anbieten zu können.

Zur B-Trainer Ausbildung: Dass es da wenig Nachfrage gibt, liegt aber auch teils an der unnötigen Selektion. Manche Verbände fordern ja Betreuung von Kaderathleten als Zulassungskriterium für den Lehrgang; das ist dann ja wieder mehr Belohnungssystem als wirkliche Förderung des Trainernachwuchs.


RE: DLV-Leistungssport stellt sich neu auf - trackwatchnds - 10.10.2024

(10.10.2024, 06:20)athlet00 schrieb: der durch das Abwirtschaften in Thüringen sozusagen fliehen "musste"...?

"Musste" in Anführungszeichen, weil er sicher nicht musste im Sinne von Pistole auf die Brust. 
Erfurt wird per Omnibusverfahren einen anderen BSP erhalten, der Bereich Sprint/Hürde spielt keine Rolle mehr.  Da hilft es auch nicht als ltd. Landestrainer einen ehemaligen Gonschinska-Schützling zu haben. 

Wagner hat sich leider nicht wie erwartet weiterentwickeln können, ist aber jung genug, mit einem Standortwechsel nochmal anzugreifen. Jetzt ist er in einer top Trainingsgruppe und kann dazu vielleicht wieder für Staffeleinsätze relevant werden. Da wurde er ja in den letzten Jahren trotz guter Leistungen gekonnt ignoriert. Also quasi eine Flucht nach vorne, in Thüringen hingegen ist nichts mehr los, sowas wird auch verbandspolitisch untermauert/gesteuert.

Spannend wird zu sehen sein, ob er künftig für die MTG starten wird. Die Ansahs durften ja auch dem HSV treu bleiben, aber nicht jeder abgebende Landesfachverband ist da so kulant.