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Deutsche Meisterschaften - Gedanken zur Durchführung und Präsentation - Druckversion

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RE: Deutsche Meisterschaften - Gedanken zur Durchführung und Präsentation - Reichtathletik - 01.07.2024

(01.07.2024, 14:57)Doberaner schrieb:
(01.07.2024, 14:19)Reichtathletik schrieb: Natürlich gibt es immer Gründe. Aber das zeigt doch, dass ein Argument wie: Wir können nicht 19 statt 18 Leute starten lassen, weil wir dann den zeitplan nicht einhalten können, Blödsinn ist. Sonst müsste man ja auch Re-Runs und Wetterpausen grundsätzlich ausschließen. Tut man zurecht nicht.
Aber irgendwo musst du eine Grenze ziehen. Ob 19 oder 18 ist tatsächlich relevant, da in der Technik pro Versuch eine Minute gerechnet wird (kommste im Hammer nicht hin...). Nach 19 sind wir dann bei 20. Und warum nicht 21?
(01.07.2024, 14:19)Reichtathletik schrieb: Bei den Läufen erschließen sich mir die Gründe nicht. Man kann im Rennen doch statt "Und hinter Svenja Sommer läuft Nele Weßel" sagen: "Nele Weßel hier an Position zwei hinter ihrer Trainingskollegin, die offenbar die Tempoarbeit macht: Die erste Runde in 65, das wäre Kurs Olympianorm". Das nennt man Moderation.... Genauso wie man statt "Und Sie hat es schon wieder geschafft, Deutsche Meisterin!" sagen kann: "Die Zeit - damit steht fest kein Olympia, hoffentlich ist zumindest der Titel ein Trost"
Ich weiß, wer zur Moderation eingesetzt war und das Team ist i. d. R. sehr gut vorbereitet! Dein zweiter Moderationsvorschlag hat einen für mich negativen Touch. Würde ich so im Stadion nicht hören wollen. Aber das ist sicherlich Geschmackssache.
(01.07.2024, 14:19)Reichtathletik schrieb: Nachrücker: Da stellt sich die Frage, wann der Verzicht bekannt gegeben wurde. Wenn es die Athleten auf den letzten Drücker machen, muss man hier ggf auch über Sanktionen nachdenken. Ansonsten sagt man sowas im Stadion und auf dem Einlaufplatz durch: "Durch einen Verzicht eines Teilnehmers würde XY nachrücken. Dafür bitte ein Vertreter binnen 10min am TIC melden".. So macht man es bei kleineren Sportfesten auch. Auch erschließt sich mir nicht, warum man dann nicht zumidnest Bahnen neu lost, damit keine Bahnen mittendrin frei bleiben.


Die Taktung und Abfolge der Aktionen von Verzicht über Neusetzen usw. ist bei einer DM immer etwas aufwendiger und braucht mehr Zeit. Der Verzicht kommt i.d.R. erst sehr spät und auch da gibt es zeitliche Grenzen. Dann werden die Bahnen auch nicht mehr neu verteilt. Aus der Erfahrung kann ich dir sagen, dass viele Abmeldungen erst im Call Room erfolgen. Dann ist der Drops schon gelutscht Smile ‌.
Es klingt von außen immer so einfach - ich lade dich gerne zu einer LM oder NDM ins Wettkampfbüro ein, damit du mal hospitieren kannst Wink
Bei den Technischen Disziplinen sind wir ja weit von 18 entfernt, bei 14. Heißt schon rechnerisch: Nichtmals jeder Landesverband kann vertreten sein. Aber das 18/19 zielte auch eher auf die Läufe ab. Soweit ich das gesehen habe war bei den 800 z.B. nie eine Bahn doppelt belegt. Aber müssen wir hier jetzt nicht vertiefen. Es geht mir nur darum, dass es logischerweise viele Dinge gibt, die den Zeitplan durcheinander bringen können, also sollte man nicht so tun, als würde man wenn man Athleten außen vor lässt alles durchtakten können. Das ist einfach nicht so.

Genau, die Moderatoren sind in der Regel sehr gut. Aber insbesondere in den Laufdisziplinen übersehen sie häufig die wichtigen Informationen. Das driftet mir zu sehr in die Art und Weise ab, in der es im TV läuft. In einer Entscheidung, ich glaube es war Hindernis Männer hat man auch die Teilnehmer einer technischen Disziplin vorgestellt und dann zum Lauf "zurückgeschaltet" zur Schlussrunde wo selbst der Moderator dann sagen musst "wo mittlerweile die Vor- nein eigentlich die Entscheidung gefallen ist"... Hier wäre etwas mehr kommentierung für die Nicht-Insider gut. Man kann Hochrechnen auf Welche Zeit was rausläuft: Ist das gerade schnell oder nicht. Wer sind die in der Führungsgruppe, wer kann davon Erfahrungsgemäß kicken, wer nicht. Beim konkreten Fall Hering: Ja, mein Beispiel klingt negativ. Aber ich glaube für die Athletin und viele die näher dran waren, war es so wie es jetzt war unangenehm, dass sie "gefeiert" wurde, obwohl für sie gerade eine Welt zusammenbrach...

Nachrücker: Für Leute die ohne akute Verletzung erst im Callroom absagen habe ich genausowenig Verständnis wie für Leute, die nicht antreten und sich nicht rechtzeitig abmelden. So wie du ein Praktikum im Wettkampfbüro (hab übrigens schon bei nationalen Meisterschaften im Wettkampfbüro gerarbeitet) empfehle ich diesen Leuten auf der Tribüne neben denen zu sitzen, die nachgerückt wären... Vielleicht muss man hier auch einfach mal mit Sperren arbeiten, ich weiß es nicht. Die Solidarität unter Sportlern, die sonst in der LA immer extrem groß ist, geht bei solchen Dingen zunehmend verloren habe ich den Eindruck.


RE: Deutsche Meisterschaften - Gedanken zur Durchführung und Präsentation - Doberaner - 01.07.2024

(01.07.2024, 16:24)Reichtathletik schrieb: Bei den Technischen Disziplinen sind wir ja weit von 18 entfernt, bei 14. Heißt schon rechnerisch: Nichtmals jeder Landesverband kann vertreten sein. Aber das 18/19 zielte auch eher auf die Läufe ab. Soweit ich das gesehen habe war bei den 800 z.B. nie eine Bahn doppelt belegt.
Die Durchtaktung anhand eines Rasterzeitplans mit Vorgabe der Zeiten je Durchgang in den technischen Disziplinen ist manchmal schon hart. Die EP möchte so viel wie möglich zeigen, es soll alles untergebracht werden und das TV spielt auch eine Rolle. Letztes Jahr in Kassel war ich Schiedsrichter Diskus/Hammer und habe beim Speer auch mitgemacht. Da war keine Zeit dazwischen - ausgereizt, kein Platz für zusätzliche Athleten, wenn man nicht viel eher anfangen möchte oder kann. Bei den Läufen sieht es mit den Zeitrahmen ähnlich aus, da gibt es beim Kampfgericht auch keine oder wenig Pausen.
(01.07.2024, 16:24)Reichtathletik schrieb: Genau, die Moderatoren sind in der Regel sehr gut. Aber insbesondere in den Laufdisziplinen übersehen sie häufig die wichtigen Informationen. Das driftet mir zu sehr in die Art und Weise ab, in der es im TV läuft. In einer Entscheidung, ich glaube es war Hindernis Männer hat man auch die Teilnehmer einer technischen Disziplin vorgestellt und dann zum Lauf "zurückgeschaltet" zur Schlussrunde wo selbst der Moderator dann sagen musst "wo mittlerweile die Vor- nein eigentlich die Entscheidung gefallen ist"... Hier wäre etwas mehr kommentierung für die Nicht-Insider gut. Man kann Hochrechnen auf Welche Zeit was rausläuft: Ist das gerade schnell oder nicht. Wer sind die in der Führungsgruppe, wer kann davon Erfahrungsgemäß kicken, wer nicht. Beim konkreten Fall Hering: Ja, mein Beispiel klingt negativ. Aber ich glaube für die Athletin und viele die näher dran waren, war es so wie es jetzt war unangenehm, dass sie "gefeiert" wurde, obwohl für sie gerade eine Welt zusammenbrach...
Hm, meinst du die im Stadion oder im Livestream?
(01.07.2024, 16:24)Reichtathletik schrieb: Nachrücker: Für Leute die ohne akute Verletzung erst im Callroom absagen habe ich genausowenig Verständnis wie für Leute, die nicht antreten und sich nicht rechtzeitig abmelden. So wie du ein Praktikum im Wettkampfbüro (hab übrigens schon bei nationalen Meisterschaften im Wettkampfbüro gerarbeitet) empfehle ich diesen Leuten auf der Tribüne neben denen zu sitzen, die nachgerückt wären... Vielleicht muss man hier auch einfach mal mit Sperren arbeiten, ich weiß es nicht. Die Solidarität unter Sportlern, die sonst in der LA immer extrem groß ist, geht bei solchen Dingen zunehmend verloren habe ich den Eindruck.

Ich kann gut nachvollziehen, dass Athleten lange warten, "ob es nicht doch noch geht". Das ist nicht schön, aber aus meiner Sicht verständlich. Wir probieren im LV den Jugendlichen frühzeitig beizubringen, den Verzicht rechtzeitig zu erklären und sind damit ganz erfolgreich. Dass nicht jeder sozial denkt und handelt, ist aber auch klar.
Aber den Praktikumsplatz kann ich dann anderweitig vergeben. Big Grin ‌ Anyone?


RE: Deutsche Meisterschaften - Gedanken zur Durchführung und Präsentation - krebsan - 02.07.2024

Das Thema der Nachrücker ist teilweise aber schon selber verursacht. Beim Kunstturnen wärmen sich die Ersatzturner/innen bei einem Gerätefinal nach meinem Wissen immer mit auf. Bei einer Verletzung könnten sie jederzeit nachrücken. Das gleiche sollte doch auch in der Leichtathletik möglich sein. Auch noch im Call Room.
Und wenn ich an die Bereinigung der Startlisten bei EM oder jetzt dann OS denke. Sicher gäbe es Athletinnen und Athleten, die auch kurzfristig - zwei Tage davor? - einen freien Startplatz gerne übernehmen würden.


RE: Deutsche Meisterschaften - Gedanken zur Durchführung und Präsentation - Doberaner - 02.07.2024

(02.07.2024, 12:12)krebsan schrieb: Das Thema der Nachrücker ist teilweise aber schon selber verursacht. Beim Kunstturnen wärmen sich die Ersatzturner/innen bei einem Gerätefinal nach meinem Wissen immer mit auf. Bei einer Verletzung könnten sie jederzeit nachrücken. Das gleiche sollte doch auch in der Leichtathletik möglich sein. Auch noch im Call Room.
Und wenn ich an die Bereinigung der Startlisten bei EM oder jetzt dann OS denke. Sicher gäbe es Athletinnen und Athleten, die auch kurzfristig - zwei Tage davor? - einen freien Startplatz gerne übernehmen würden.
Sicher. Das erfordert aber ein Umdenken bei allen Beteiligten und das ist immer schwierig und braucht Zeit.

Zum Umdenken ein Beispiel aus dem Schwimmen: wenn du nicht die zur Athletenzahl passende Anzahl Kampfrichter mitbringst - kein Startrecht. Probier das mal in der Leichtathletik. Da wirst du 2 bis 3 schwere Jahre haben, aber dann läuft es. Das Prinzip gibt es dort seit Mitte/Ender der 90er und wird heute nicht mehr infrage gestellt.

Andererseits Schwimmen: die Laufeinteilung steht Tage vorher fest ("Meldeergebnis") und wird nicht mehr verändert. Ich habe es bei EM-Masterswettkämpfen erlebt, dass in der gleichen Altersklasse 2 Läufe angesetzt waren und in jedem  Lauf nur 3 von 8 Bahnen besetzt waren. Abmeldungen gibt es übrigens nicht, wenn du dich abmeldest, dann für den gesamten Wettbewerb. Da könnten die auch von der Leichtathletik lernen. Big Grin