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Soll Yulia Stepanova in Rio starten dürfen? - Druckversion

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RE: Soll Yulia Stepanova in Rio starten dürfen? - Atanvarno - 05.08.2016

(05.08.2016, 13:10)Javeling schrieb: OMG, lasst die Stepanova im Endlauf gegen Semenya rennen. Ich will endlich das ZEICHEN sehen. Fahne

@Javeling
Was soll der Quatsch, sie fordert ihr Recht, keine irreguläre Sonderbehandlung.


Für diejenigen, wie die IOC-Ethikkommission und Javeling, die Stepanovas charakterliche Eignung für einen Start in Frage stellen, hier mal die Einschätzung des WADA-Chefermittlers Jack Robertson

Zitat:The IOC questioned her motives for speaking out. David, for all of my career I ran informants and whistleblowers, and every time I had to determine what their motivation was for cooperating. Some for revenge, some for money, some for lighter punishments, some to atone for sins. In my 30-plus years in investigations, I have never ever met two people that had more pure motives than Yulia and Vitaly. Yulia was not even seeking a reduction of her sentence. She was entitled to that, but she took the full ban, and never once requested from me that it should be lessened. They had to leave everything, not just careers but their home, to hide in the U.S. Their sole motive is to allow future Russian athletes be able to compete without doping if they don’t want to. In Russia, they’ve been labeled ‘traitors.’ The one thing she ever asked for in return was to be able to compete as a clean athlete in the Olympics. If she said nothing, she’d have a home and a salary and be in Rio right now.
Quelle


RE: Soll Yulia Stepanova in Rio starten dürfen? - Javeling - 05.08.2016

(05.08.2016, 13:24)Atanvarno schrieb:
(05.08.2016, 13:10)Javeling schrieb: OMG, lasst die Stepanova im Endlauf gegen Semenya rennen. Ich will endlich das ZEICHEN sehen. Fahne

@Javeling
Was soll der Quatsch, sie fordert ihr Recht, keine irreguläre Sonderbehandlung.

Hmm, QUATSCH ? Es wird doch immer wieder gesagt, dass sie laufen soll.....um ein ZEICHEN zu setzen ! Ob hier oder auf Fb hatte ich schon oft gefragt, um welches Zeichen es hier geht. Niemand hat darauf geantwortet !
@Atanvarno, wenn es ihr Recht ist, zu starten, dann braucht sie oder auch der Zuschauer weder ein ZEICHEN oder sonst was Außergewöhnliches. Man erwartet ganz einfach von einer Leichtathletin nur eine Wettkampf-Leistung, wie übrigens von allen anderen TeilnehmernInnen auch, nicht mehr und nicht weniger.
Richtig, sie fordert keine irreguläre Sonderbehandlung. Und eine reguläre Sonderbehandlung als Whistleblower ist für einen sportlichen Wettkampf bei OS nicht vorgesehen. Deshalb lehne ich diese ab.

Heinz Engels, Mainz


RE: Soll Yulia Stepanova in Rio starten dürfen? - Atanvarno - 05.08.2016

(05.08.2016, 14:48)Javeling schrieb: Es wird doch immer wieder gesagt, dass sie laufen soll.....um ein ZEICHEN zu setzen ! Ob hier oder auf Fb hatte ich schon oft gefragt, um welches Zeichen es hier geht. Niemand hat darauf geantwortet !

Wenn man denn wollte, hätte man einige Antworten auf diese Frage im Threadverlauf schon zur Kenntnis nehmen können.

Indem man Julia Stepanova zu ihrem Recht auf einen Olympiastart verholfen hätte, hätte man auf größtmöglicher öffentlicher Bühne ein Zeichen gesetzt, dass man ihren Verdienst bei der Aufdeckung eines Dopingskandals von historischer Dimension anerkennt. Man hätte durch dieses und viele andere Zeichen zukünftigen potentiellen Whistleblowern signalisieren können, dass sie, wenn sie sich gegen ein korruptes System stellen, wieder als normale Mitglieder in die Gemeinschaft aufgenommen, anstatt als lästige Störenfriede abgestraft werden.

Besonder schlimm ist das gegenteilige Zeichen, das jetzt gesetzt wurde - Whistleblower werden allein gelassen, man bringt noch nicht einmal die Minimalleistung, ihnen zu ihrem Recht zu verhelfen, sondern knickt vor denen ein, denen sie durch ihre Taten geschadet haben.
D a s Zeichen ist klar und deutlich: werde nicht zum Whistleblower, das schadet dir nur.

Zitat:Richtig, sie fordert keine irreguläre Sonderbehandlung. Und eine reguläre Sonderbehandlung als Whistleblower ist für einen sportlichen Wettkampf bei OS nicht vorgesehen. Deshalb lehne ich diese ab.

Der Start eines Whistleblowers unter olympischer Flagge ist nicht explizit ausgeschlossen und somit eine reguläre Sonderbehandlung, die nötig ist, weil das ROC ihr ihr Recht verweigert. Das IOC hat sich dieser Möglichkeit durch die zweifelhafte Entscheidung seiner Ethikkommission in Verbindung mit dem inzwischen gekippten Starverbot für ehemalige russische Dopingsünder beraubt.


RE: Soll Yulia Stepanova in Rio starten dürfen? - Javeling - 06.08.2016

(05.08.2016, 18:42)Atanvarno schrieb:
(05.08.2016, 14:48)Javeling schrieb: Es wird doch immer wieder gesagt, dass sie laufen soll.....um ein ZEICHEN zu setzen ! Ob hier oder auf Fb hatte ich schon oft gefragt, um welches Zeichen es hier geht. Niemand hat darauf geantwortet !
Besonder schlimm ist das gegenteilige Zeichen, das jetzt gesetzt wurde - Whistleblower werden allein gelassen, man bringt noch nicht einmal die Minimalleistung, ihnen zu ihrem Recht zu verhelfen, sondern knickt vor denen ein, denen sie durch ihre Taten geschadet haben.

*D a s Zeichen ist klar und deutlich: werde nicht zum Whistleblower, das schadet dir nur.*
*Stimmt das wirklich ? Ich glaube nicht. Wenn die Leichtathletin Stepanova während ihrer Dopingzeit (etwa fünf Jahre+) zur Whistleblowerin geworden wäre und hätte sich geoutet, dann wäre die Situation eine andere. So hat sie erst nach ihrer aktiven 'Mitwirkzeit' im System und nach dem Schutz im System, als sie als Dopingbetrügerin erwischt wurde, ihre 'Tätigkeit' als Whistleblowerin aufgenommen. Und genau das wird von der Ethikkommission beanstandet. Leider weisen die Medien nicht immer auf diese Situation hin.

Auch in der heutigen AZ-Mainz wird geschrieben - Zitat - : '.....Der 31 Jahre alten russischen 800-Meter-Läuferin, für die im Internet eine Petition gestartet wurde, war vom Internationalen Olympischen Komitee auch wegen einer zweijährigen Dopingsperre die Teilnahme an den Rio-Spielen verweigert worden.' - Zitatende -
Diese Begründung ist ein Unsinn. So wird die Öffentlichkeit (vielfach Fachlaien !) falsch informiert......und es wird hunderttausendfach unterschrieben. 

Heinz Engels, Mainz


RE: Soll Yulia Stepanova in Rio starten dürfen? - Atanvarno - 06.08.2016

(06.08.2016, 14:01)Javeling schrieb: Wenn die Leichtathletin Stepanova während ihrer Dopingzeit (etwa fünf Jahre+) zur Whistleblowerin geworden wäre und hätte sich geoutet, dann wäre die Situation eine andere. So hat sie erst nach ihrer aktiven 'Mitwirkzeit' im System und nach dem Schutz im System, als sie als Dopingbetrügerin erwischt wurde, ihre 'Tätigkeit' als Whistleblowerin aufgenommen. Und genau das wird von der Ethikkommission beanstandet.

Was die Ethikkommission aus meiner Sicht aber nicht ausreichen gewürdigt hat, ist, dass Stepanowa den Schutz und die Vorteile dieses Systems auch während und nach ihrer Dopingsperre weiter hätte genießen können, sich aber bewusst dagegen entschieden hat und zwar aus einer äußerst seltenen und hoch moralischen Motivation heraus (s. oben).

Da muss man die 250 000 Unterzeichner der Petition nicht als uninformierte Laien hinstellen, wenn sie das stärker gewichten als die vorherige Beteiligung am System, der sich zu entziehen angesichts der Dopingkultur in Russland mehr als schwer gewesen sein dürfte.


RE: Soll Yulia Stepanova in Rio starten dürfen? - Javeling - 06.08.2016

(06.08.2016, 14:22)Atanvarno schrieb:
(06.08.2016, 14:01)Javeling schrieb: Wenn die Leichtathletin Stepanova während ihrer Dopingzeit (etwa fünf Jahre+) zur Whistleblowerin geworden wäre und hätte sich geoutet, dann wäre die Situation eine andere. So hat sie erst nach ihrer aktiven 'Mitwirkzeit' im System und nach dem Schutz im System, als sie als Dopingbetrügerin erwischt wurde, ihre 'Tätigkeit' als Whistleblowerin aufgenommen. Und genau das wird von der Ethikkommission beanstandet.

Was die Ethikkommission aus meiner Sicht aber nicht ausreichen gewürdigt hat, ist, dass Stepanowa den Schutz und die Vorteile dieses Systems auch während und nach ihrer Dopingsperre weiter hätte genießen können, sich aber bewusst dagegen entschieden hat und zwar aus einer äußerst seltenen und hoch moralischen Motivation heraus (s. oben).
*Da muss man die 250 000 Unterzeichner der Petition nicht als uninformierte Laien hinstellen, wenn sie das stärker gewichten als die vorherige Beteiligung am System, der sich zu entziehen angesichts der Dopingkultur in Russland mehr als schwer gewesen sein dürfte.

* Ich bitte darum, mich nicht falsch zu zitieren. Richtig ist : Diese Begründung ist ein Unsinn. So wird die Öffentlichkeit (vielfach Fachlaien !) falsch informiert......und es wird hunderttausendfach unterschrieben. Vielfach Fachlaien ! 
Ich hatte mit Unterzeichnern (u. Nichtunterz.) gesprochen (darunter auch AZ-Leser), die diese Begründung nicht kannten. Und was die hoch moralische Motivation betrifft......das ist ein anderes Thema. Cool  

Heinz Engels, Mainz


RE: Soll Yulia Stepanova in Rio starten dürfen? - Drizzt - 06.08.2016

@Robb,Atanvarno: Ihr habt ja echt ne Engelsgeduld!! :O Thumb_up


RE: Soll Yulia Stepanova in Rio starten dürfen? - krebsan - 08.08.2016

Ich komme da bei Javeling nicht mit. Mit erfüllter Limite ist es doch keine Sonderbehandlung, wenn man dann starten darf? Dass sie nicht (mehr) von einem russischen staatlichen Dopng profitiert, nachdem sie dieses öffentlich gemacht macht, davon kann man ausgehen. Und dass der russische Verband sie nicht nominiert, auch wenn er könnte, liegt ja auf der Hand.


RE: Soll Yulia Stepanova in Rio starten dürfen? - Adonis1 - 08.08.2016

(08.08.2016, 09:18)krebsan schrieb: Ich komme da bei Javeling nicht mit. Mit erfüllter Limite ist es doch keine Sonderbehandlung, wenn man dann starten darf? Dass sie nicht (mehr) von einem russischen staatlichen Dopng profitiert, nachdem sie dieses öffentlich gemacht macht, davon kann man ausgehen. Und dass der russische Verband sie nicht nominiert, auch wenn er könnte, liegt ja auf der Hand.
Ein Whistleblower, der jahrelang betrogen und profitiert hat, taugt nicht zum moralischen Vorbild!! Genau diese Heroisierung hätte man aber durch eine Startgenehmigung unter olympischer Flagge befördert. So einfach ist es!


RE: Soll Yulia Stepanova in Rio starten dürfen? - Atanvarno - 08.08.2016

@Krebsan
Die Sonderbehandlung ist der Start unter Olympischer Flagge. Ich habe versucht darzustellen, warum diese Sonderbehandlung regulär und richtig wäre, Javeling hat sich der Beurteilung der Ethikkommission des IOC angeschlossen.