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Leichtathletisches Potential von talentierten Fußballern - Druckversion

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RE: Leichtathletisches Potential von talentierten Fußballern - Drizzt - 12.07.2015

Dann wären in Süddeutschland 3 Jungs am Start bzw. qualifiziert gewesen. 

Edit: nanu,wo ist denn der Beitrag von "icheinfachmal" hin? Huh


RE: Leichtathletisches Potential von talentierten Fußballern - icheinfachma - 12.07.2015

Hier noch einmal entsprechende Seiten aus einem Buch. Man beachte, dass einige der Fußballer 3,8 (bereinigt 4.0) laufen können und damit ohne Probleme auch unter 11s kommen können.


RE: Leichtathletisches Potential von talentierten Fußballern - Wüstenläufer - 13.07.2015

Kann noch immer nicht glauben, dass die Fußballer bei den 400m stärker sind als auf den 100 m im Vergleich zur Weltspitze. Ich denke mal bei einem guten 400 m Läufer kann man ca. 1 Sek. oder auch etwas weniger auf seine beste 100 m Zeit aufschlagen und dann mal 4 nehmen. 
Ein schneller Fußballprofi läuft wohl um die 11,5 sek. die 100 m. Dann müsste er die 400 m in 50 sec laufen. Dass kann ich mir eigentlich schwer vorstellen und bei den 800 m noch schwerer. 
Wäre schon sehr interessant die schnellsten deutschen Fußballprofis zu einem 100 und 400 m Meeting einzuladen.

Grüße, Wüstenläufer


RE: Leichtathletisches Potential von talentierten Fußballern - dominikk85 - 13.07.2015

Also deutlich über 12 Sekunden halte ich für Blödsinn, das sind doch alles wirklich talentierte profisportler. ich glaube schon, dass die meisten unter 12 laufen.

allerdings glaube ich nicht daran, dass wirklich viele unter 11 laufen. auch an die Sache mit dem besseren antritt glaube ich nicht wirklich.

Christiano Ronaldo ist einer der allerschnellsten und läuft fast allen fußballern davon, aber in dem Video auf YouTube hat er damals gegen angel rodriguez (10.20 sprinter) über 30m 3 zehntel verloren (ihn aber im zickzacklauf geschlagen).

CR ist nicht der schnellste, aber sicher locker in den oberen 10% aller championsleague fußballer und die Performance in dem Video deutet für mich eher auf eine 11.20 oder so hin.

ich würde daher vermuten, dass der durchschnittliche spieler von topmannschaften mittlere bis hohe 11er läuft, ein paar innenverteidiger und ältere auch knapp über 12, die schnellsten dann tiefe 11er und mit ganz wenigen ausnahmen (odonkor) auch mal knapp drunter.


RE: Leichtathletisches Potential von talentierten Fußballern - krebsan - 13.07.2015

(11.07.2015, 21:37)Delta schrieb:
(11.07.2015, 17:12)matthias.prenzlau schrieb: Das ist wirklich nicht schnell und
ich glaube im Profifußball läuft man sonst im wahrsten Sinne des Wortes "hinterher".

12,5s und schneller sind zu meiner Abizeit ca. 1/5 der Jungen (untrainiert!!!) gelaufen. Ab 12,8 gabs auch erst die 1! Ein 13-Jähriges Mädchen das ich trainiere lauft elektronisch 13,0. Über solche Zeiten lachen die Fußballprofis.
Athleten von 12.5 und langsamer haben wir schon nicht mal mehr gemessen. Im Mittel lief meine Schulklasse mit 15 ca 12.1  davon die Hälfte unter 11.7.
@Delta: Mir scheint, das waren wohl 80m... Obwohl ich gerade auch bei einem Schulsporttag von so fantastischen Zeiten gehört habe, dass da offenbar einige nationale Spitzenathleten versteckt sein müssen. Beim Finale, das dann nicht irgendwelche Lehrer, sondern der Sportlehrer gestoppt hat, waren die Zeiten aber dann doch fast eine Sekunde langsamer...


RE: Leichtathletisches Potential von talentierten Fußballern - lor-olli - 13.07.2015

Eine Diskussion um Schall und Rauch…

Ein weitläufiger Bekannter (ehem. Leichtathlet) "macht" den Fitnesstrainer bei einem Bundessligaverein - die Männer müssen regelmäßige Leistungstests absolvieren (30m, 60m, 100m, variierende Langstrecke), die Zeiten werden mittels Lichtschranken ermittelt (also keine Handzeitnahme). So weit, so normal, der Clou in der Diskussion ist, dass er laut Arbeitsvertrag keine Angaben zum Leistungsvermögen weitergeben darf (er musste tatächlich eine Geheimhaltungsverpflichtung unterschreiben - noch Fragen?).

Einige seiner (allgemeinen) Kernaussagen > keine Sensationen, weder auf kurzer noch auf langer Strecke, allenfalls auf 30m sind einge auf Sprinterniveau, verwundert angesichts des Trainings aber auch nicht!

Generell = die Muskelpartien die ein Fußballler gezielt trainiert (z.B. Adduktoren und Abduktoren, allein schon durch die Ballbehandlung) sind nicht die, die unbedingt schnell machen, außer eben für einen schnellen aber nur kurzen kräftigen Antritt. Auf allen längeren Distanzen kommt das "Ballspieler-typische" zum Tragen, die Schrittlänge ist zu kurz! Damit ist nicht gesagt, dass ein Fußballer nicht das Potenzial zu einem guten Leichtathleten hat, aber das jahrelange Fußballtraining konterkariert die sprintspezifischen Fähigkeiten - von den physischen Möglichkeiten wären sicher einige zu guten Sprintzeiten (< 11 Sec) fähig.

Wer einmal miterlebt hat wie ein Fußballer die Meter 60-100 sprintet, weiß wo es hakt, diese Meter "braucht" er in der Regel aber auch gar nicht. Dennoch ist das Herzkreislaufsystem durch das ständige Intervalltraining (Kurzsprint, kurze Gehpause, traben, Sprint…) oft top in Form - nur eben nicht leichtathletisch spezifisch ausgeprägt. Es hat schon seinen Grund weswegen Fußballer gern Leichtathleten aufziehen, den direkten Vergleich auf der Bahn aber meist scheuen.

Besagte Studie der BBC mit C.Ronaldo ging da geschickter vor, sie forderte verschiedene Sprintaufgaben in denen jeweils der Fußballer oder der Sprinter glänzen konnte. Gareth Bale (Fußballer) etwa lief die 100m in 11,03sec, in einem realen leichtathletischen Wettkampf, und er gilt als schneller als Ronaldo. Ronaldo war zu Beginn seiner Fußballerkarriere ein deutlich schneller Sprinter, aber viel zu "zart" für die schweren Verteidiger, also ließ man ihn in Manchester muskulär zulegen - machte aber natürlich nicht schneller. Sprinttechnisch trainiert hätte er sicher das Potenzial für eine 10,6 oder ähnlich gehabt… hätte, hätte, Fahrrad…


RE: Leichtathletisches Potential von talentierten Fußballern - hkrueger - 13.07.2015

(13.07.2015, 08:26)lor-olli schrieb: Wer einmal miterlebt hat wie ein Fußballer die Meter 60-100 sprintet, weiß wo es hakt, diese Meter "braucht" er in der Regel aber auch gar nicht. 

Das ist der entscheidende Anmerkung und ich bleibe dabei: 
Der Durchschnitt läuft 12,0 (in einem früheren Post habe ich 12,5 geschrieben, aber das scheint mir dann doch zu langsam)

Ich streite nicht ab, dass BuLi Profi ein gutes Potential haben und nach einem mehrmonatigen Training sehr gute 100m Zeiten laufen können. 
Aber ausm normalen Training ohne spezielles Sprint-Training kommt im Durchschnitt eine 12,0 raus....


RE: Leichtathletisches Potential von talentierten Fußballern - Adonis1 - 13.07.2015

(12.07.2015, 22:50)icheinfachma schrieb: Die Sprinter haben ein Verhältnis 100m-Zeit : 30m-Zeit = 2,64 bis 2,71.

Ich habe auf die 3,98 aus dem Fußball noch 0,2s draufgeschlagen für die Reaktionszeit, auch wenn ich weiß, dass sie als Fußballer weniger brauchen werden. Den Vorteil von Spikes und Block, der Sprinter, habe ich nicht berücksichtigt.

4,2*2,64 = 11,088 (bei langsamen Startern wie Bolt, Lewis)
4,2*2,71 = 11,382 (bei schnellen Startern wie Stewart, entspricht also den Fußballern)
Zur Relativierung/Korrektur deiner Rechnung ein Beispiel:
BW-Sprintkader der 14/15jährigen Mädchen von 2014:
30 Meter aus dem Hochstart, ohne Reaktionszeit: Durchschnittswert 4,39sec. Addiere ich die von dir veranschlagten 0,2s für die Reaktionszeit und multipliziere mit dem von dir verwendeten höheren Faktor 2,71 erhalte ich 12,43s. Im Durchschnitt liefen die Mädels aber nur 12,75s auf 100 Meter. Der Faktor gilt nämlich in der Form nur für Top-Sprinter (ist wohl abhängig von der maximalen Geschwindigkeit), nicht aber für die hinten raus schwächeren Fußballer (und die jungen Mädels)! Ist ja auch logisch, dass es so ist!
Zudem beziehst du deine Werte auf die Elite der Fußballer (DFB-Team = Nationalmannschaft). Schon die Werte für 1. und 2. Liga sind um mehr als ein Zehntel niedriger. Da kämen nach deiner Rechnung schon alleine dadurch über 3 Zehntelsekunden dazu (= ca. 11,70s).

@hkrueger: Ein Durchschnittswert von 11,70sec scheint mir sehr realistisch (nicht wie von dir angenommen 12,0s!!) Das heißt aber auch, dass es wohl etwa 20% Profifußballer geben wird, die die 12,0s nicht unterbieten!
@ Delta: Deine Ausführungen zu deiner Klasse sind völlig unglaubwürdig und albern!


RE: Leichtathletisches Potential von talentierten Fußballern - Jo498 - 25.04.2018

Ich habe den Thread nicht komplett durchgelesen, wollte aber keinen neuen eröffnen. Nun habe ich gerade beim Friseur in SportB*** ein Interview mit Ion Tiriac gelesen, in dem der behauptete, Steffi Graf sei die beste Athletin im Tennis gewesen und hätte stattdessen auch Olympiasiegerin über 400, 800 oder 1500m werden können. Das glaube ich zwar nicht, aber ich erinnere mich, dass ich in den späten 1980ern oder frühen 1990ern, als Graf das Damentennis dominierte, auch einen Trainer aus ihrem Umfeld im Interview hörte, der meinte, sie könne 800m um 2min laufen. Habe da nicht so viel darauf gegeben, weil 2:05 auch "ungefähr 2 Minuten" und sehr gut, aber natürlich keine Weltklasse ist. Es war auch nicht ganz klar, ob die Behauptung dahin ging, dass Graf so etwas "aus dem Stand" laufen könnte oder bei entsprechender Spezialisierung.
Anders als beim Fußball leuchtet mir beim Tennis nicht unmittelbar ein, dass hervorragende Spieler sehr gute Mittelstreckenläufer sein sollten (es werden doch immer nur ein paar Schritte gelaufen). Gibt es da konkrete Fälle statt wohlfeiler Behauptungen begeisterter Trainer?


RE: Leichtathletisches Potential von talentierten Fußballern - Atanvarno - 25.04.2018

(25.04.2018, 16:38)Jo498 schrieb: Das glaube ich zwar nicht, aber ich erinnere mich, dass ich in den späten 1980ern oder frühen 1990ern, als Graf das Damentennis dominierte, auch einen Trainer aus ihrem Umfeld im Interview hörte, der meinte, sie könne 800m um 2min laufen. Habe da nicht so viel darauf gegeben, weil 2:05 auch "ungefähr 2 Minuten" und sehr gut, aber natürlich keine Weltklasse ist. Es war auch nicht ganz klar, ob die Behauptung dahin ging, dass Graf so etwas "aus dem Stand" laufen könnte oder bei entsprechender Spezialisierung.

Meiner Erinnerung nach stammte das Zitat von Harald Schmid und er sagte sinngemäß, wenn sie statt Tennisspielerin Leichtathletin geworden wäre, hätte sie 2min laufen können - also nichts mit "aus dem Stand"

Meine Meinung: Hätte, hätte, Fahrradkette. Tennis hat auch eine Ausdauerkomponente und eine Weltklasse- Tennisspielerin könnte mit entsprechendem Training sicher auch gute Mittelstreckenzeiten anbieten, aber Weltmeisterin über 400 oder 800? Da wird die Luft schon ziemlich dünn.