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RE: Doping- und Anti-Doping News - Atanvarno - 04.08.2017
ADAK (Anti Doping Agency of Kenya) hat ein ausführliches Statement zum ZDF-Bericht (s. oben) abgegeben
http://adak.or.ke/2017/08/01/press-statement-doping-video/
Kurzfassung: Eine Manipulation wie sie der angebliche ADAK-Mitarbeiter im ZDF-Bericht beschreibt ist nicht möglich, da die Proben nicht in Kenia analysiert werden und ADAK im Falle eines positiven Tests die Information nicht manipulieren kann, da sie keinen exklusiven Zugriff darauf haben.
RE: Doping- und Anti-Doping News - Andreas - 04.08.2017
Ist doch irgendwie komisch, jedesmal pünktlich zu Beginn einer WM oder Olympia werden Dopinggeschichten wieder ausgegraben. Damit wird einem regelrecht die Vorfreude auf spannende Wettkämpfe vermiest.
RE: Doping- und Anti-Doping News - RalfM - 04.08.2017
(04.08.2017, 08:09)Atanvarno schrieb: Kurzfassung: Eine Manipulation wie sie der angebliche ADAK-Mitarbeiter im ZDF-Bericht beschreibt ist nicht möglich, da die Proben nicht in Kenia analysiert werden und ADAK im Falle eines positiven Tests die Information nicht manipulieren kann, da sie keinen exklusiven Zugriff darauf haben.
Die im Bericht sehr klar transportierte Nachricht war, dass die angeblichen Proben überhaupt nicht genommen wurden. Dann braucht man sie auch nicht mehr zu manipulieren.
RE: Doping- und Anti-Doping News - Atanvarno - 04.08.2017
Du redest vom ARD-Bericht, in dem von nicht genommenen Proben in Äthiopien die Rede ist, ich rede vom ZDF-Bericht, in dem es um angeblich vertuschte positive Proben geht.
RE: Doping- und Anti-Doping News - lor-olli - 29.08.2017
Wer heute einen Nachrichtenticker liest, könnte auf die Idee kommen, es handelt sich um eine aktuelle Meldung…
> http://www.n-tv.de/sport/der_sport_tag/Der-Sport-Tag-am-Dienstag-den-29-August-2017-article20006259.html
Ticker läuft durch, eventuell runterscrollen bis 12:52Uhr, Titel: Leichtathleten gestehen Doping
Hintergrund war, dass d. IAAF die Veröffentlichung der Studie zu einer anonymen Umfrage unter Leichtathleten bei der WM 2011 in Daegu blockiert hat. "Jetzt" wurde sie veröffentlicht. Der "Witz" dabei ist, dass bereits 2015, genau vor 2 Jahren im September, das englische Parlament diese Studie gegen den Willen des IAAF veröffentlicht hat
> http://www.sportsintegrityinitiative.com/uk-parliament-publishes-blocked-tubingen-study/
(schwarz umrundetes Textfeld)
Ca. 40%+ der Athleten (Mittel über alle Diziplinen) gaben also an bewusst und vorsätzlich gedopt zu haben, erwischt wurden 0,5%. Geht man weiter davon aus, dass obschon die Umfrage anonym war, nicht alle Befragten ehrlich waren dürfte die Dunkelziffer noch erschreckender sein. Bei den Teilnehmern der Pan-Arabischen Spiele gaben sogar 57% an im Jahr vor den Spielen gedopt zu haben. Rechnet man spekulativ mit einer höheren Dunkelziffer und der Quote der Erwischten bei den Pan-Arabischen Spielen (das waren nach meinen Recherchen 0,44%), stellt sich eine Sinnfrage…
Und eine weitere Frage, ob die Zahlen heute besser sind, würde ich lieber nicht positiv beantworten…
RE: Doping- und Anti-Doping News - Atanvarno - 29.08.2017
Hatten wir hier schon Mal
http://leichtathletikforum.com/showthread.php?tid=1228&pid=33367#pid33367
Die Meldung ist aber (n-tv eben) ziemlich sensationalistisch aufgemacht.
Es wäre eigentlich zwingend, darauf hinzuweisen, dass das eine Umfrage nach Randomized-Response-Technik war - es liegen eben keine expliziten Geständnisse vor.
Da die bis zu 40% aber reproduzierbar in solchen Studien ermittelt werden (bspw. auch in einer Umfrage unter deutschen Olympiateilnehmern 2007), kann man schon davon ausgehen, dass das in der Größenordnung hinkommt.
RE: Doping- und Anti-Doping News - aj_runner - 29.08.2017
Im Umkehrschluss bedeutet das, dass 60 % der Athleten sauber sind. Es sind also nicht alle gedopt. Die Art der Erhebung (Randomisierte Antworttechnik) scheint wissenschaftlich etabliert, insofern darf man den Zahlen glauben.
RE: Doping- und Anti-Doping News - lor-olli - 29.08.2017
@aj_runner: letztlich ist die genaue Größenordnung auch gar nicht ganz so wichtig, eher der Umstand, dass die Anti-Doping-Kultur wohl noch einer Menge Anstrengungen bedarf…
@atanvarno: ja, ich erinnere mich das wir das schon mal hatten, neu und damit auch erhellend ist, dass das IAAF es selbst nach der Veröffentlichung durch das brit. Parlament noch immer für nötig hielt zwei weitere Jahre keine Einwilligung zur Veröffentlichung zu geben > DAS ist die eigentlich Nachricht und sie zeigt auch "wie ernst" man den Anti-Doping-Kampf wirklich nimmt… Immer nach dem Motto: Wir sind gegen das Doping, solange Veröffentlichungen nicht die Geschäfte stören!
Juristische Bedenken hätte man nachvollziehen können, wenn hier Namen oder Naionen gezielt und ohne direkten Beweis genannt worden wären, aber diese Untersuchung tat nichts dergleichen, sie zeigte einzig und allein, dass das IAAF seine Hausaufgaben nur sehr mangelhaft macht, allen vollmundigen Verlautbarungen zum Trotz. Ich kann, auch ohne Doping gut zu heißen, einige deutsche Athleten die sich über eine Chancenungleichheit beschweren gut verstehen.
RE: Doping- und Anti-Doping News - alex72 - 29.08.2017
Die Aussage dass 40% aller Athleten in Daegu Doping zugegeben hätten ist falsch und irreführend.
Ein Institut hat eine begrenzte Zahl von Athleten befragt aus deren Antworten auf indirekte Fragen hat es auf vorsätzliches Doping geschlossen hat und das haben sie dann auf alle Athleten hochgerechnet.
Das ist etwas völlig anderes als dass vierzig Prozent vorsätzliches Doping zuegegebn hätten ! Die Stichprobe ist nicht hoch gewesen . das Hochrechnen auf alle Athleten ist daher sehr fragwürdig.
Man kann höchstens sagen dass vierzig Prozent der befragten ! Athleten indirekt Doping eingreräumt haben. Aber auch der Schluss von den Antworten auf Doping ist nicht zwingend.
RE: Doping- und Anti-Doping News - Atanvarno - 29.08.2017
(29.08.2017, 14:43)lor-olli schrieb: Ich kann, auch ohne Doping gut zu heißen, einige deutsche Athleten die sich über eine Chancenungleichheit beschweren gut verstehen.
Die erwähnte Studie von de Hon über deutsche Athleten hast du zur Kenntnis genommen?
Wenn du die Ergebnisse der Daegu-Studie akzeptierst, musst du auch akzeptieren, dass deutsche Athleten mit dem gleichen Prozentsatz Chancengleichheit herstellen.