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"Innovationen" in der Leichtathletik - Druckversion

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RE: "Innovationen" in der Leichtathletik - longbottom - 09.02.2025

(08.02.2025, 20:42)lianau schrieb: Ich glaube Malaika Mihambo ist auch ein wenig Opfer ihres eigenen Erfolges. Weil sie sehr häufig oft noch diesen einen Siegersprung gefunden hat musste sie nie wirklich an ihren Problemen im Anlauf arbeiten.

Sie wird das, glaube ich, im Rückblick auf ihre Karriere verschmerzen können.  Wink


RE: "Innovationen" in der Leichtathletik - Sandmann - 09.02.2025

Lief soeben im Deutschlandfunk (6:47 Min Audio):

Leichtathletik - Innovation beim Weitsprung: Int. Bundestrainer Ulrich Knapp


RE: "Innovationen" in der Leichtathletik - lianau - 10.02.2025

(09.02.2025, 18:07)longbottom schrieb:
(08.02.2025, 20:42)lianau schrieb: Ich glaube Malaika Mihambo ist auch ein wenig Opfer ihres eigenen Erfolges. Weil sie sehr häufig oft noch diesen einen Siegersprung gefunden hat musste sie nie wirklich an ihren Problemen im Anlauf arbeiten.

Sie wird das, glaube ich, im Rückblick auf ihre Karriere verschmerzen können.  Wink

Das sicher aber ich denke halt auch, wenn ihr der ein oder andere Titel dewegen durch die Lappen gegangen wäre, sie vielleicht einen Grund gesehen hätte mal die Probleme im Anlauf anzugehen. Gefühlt ist jeder Sprung bei ihr doch eine Lotterie.


RE: "Innovationen" in der Leichtathletik - Josch84 - 10.02.2025

Ich habe das Event nicht live gesehen und kann daher nicht in Gänze beurteilen wie gut / schlecht sich der erste Test dargestellt hat. Dennoch sollte man im Auge behalten, es war der erste Test. Weitere werden folgen. Sicherlich war noch nicht alles perfekt. Dafür sind Tests aber auch eben da, um dann daran zu arbeiten und dann idealerweise Verbesserungen daraus abzuleiten. Oder um am Ende zu entscheiden das die Idee vielleicht nicht gut genug ist.
Ich verstehe nicht warum hier gleich alles zerreden wird. Es muss Weiterentwicklungen geben. Das gab es immer. Veränderungen sind aber oft erstmals schwer. Auch ich stehe nicht im Verdacht gerne Änderungen zu haben. Aber man muss sie auch mal zulassen oder zumindest ausprobieren.

Auch im Sport gab es immer wieder Veränderungen, teils gravierend. Im Tischtennis wurde der Ball vergrößert, da das Spiel zu schnell wurde. Das verändert einiges. Auch wurden die Sätze vekürzt. Im Speerwurf wurde die Gewichtsverteilung im Speer geändert. Im Langlauf sind die langen Einzelrennen zu Gunsten von Sprintformaten und Massenstart/Verfolgungsrennen wie auch im Biathlon verändert worden. Das bevorteilt auch plötzlich ganz andere SportlerInnen.

Veränderungen gibt es aus verschiedenen Gründen. Man wird sehen ob sich die Idee durchsetzt. Was ich auch für wichtig halte ist, das der Zuschauer Transparenz hat und eine Chance die Leistung einzuschätzen (das war zum Beispiel der Grund beim Langlauf, mehr Spannung und klarere Übersicht wer gewinnt). Wenn es dafür keine Lösung gibt wird es sich denke nicht durchsetzen. Aber ich finde es gut das Dinge probiert werden und schade das hier überwiegend das negative gesehen wird ohne zu berücksichtigen es war ein erster Test. Mit allen Schwierigkeiten die es da noch gibt.


RE: "Innovationen" in der Leichtathletik - aj_runner - 10.02.2025

(10.02.2025, 02:35)Josch84 schrieb: ... Sicherlich war noch nicht alles perfekt. Dafür sind Tests aber auch eben da, um dann daran zu arbeiten und dann idealerweise Verbesserungen daraus abzuleiten. Oder um am Ende zu entscheiden das die Idee vielleicht nicht gut genug ist.
Ich verstehe nicht warum hier gleich alles zerreden wird. Es muss Weiterentwicklungen geben. Das gab es immer. Veränderungen sind aber oft erstmals schwer. Auch ich stehe nicht im Verdacht gerne Änderungen zu haben. Aber man muss sie auch mal zulassen oder zumindest ausprobieren.
Ich kann Dir genau sagen, warum ich das zerrede:
1. Weil das eine neue Disziplin ist
2. Weil der technische Aufwand enorm ist und sich nicht auf niedrigere Ebenen übertragen lässt
3. Weil dem Gegenüber kaum ein Nutzen entsteht

Ich bin immer für Tests, wenn die Innovation einen Aussicht hat, einen größeren Nutzen zu stiften.
Es sind zwei Paar Stiefel, ob ich im Sprint die Fehlstartregelung ändere oder so einen Quatsch mache.
Dann können wir gleich die Wechselzonen bei den Staffeln abschaffen und im Fußball das Abseits.

Das Brett zu treffen - oder eben auch nicht - verspricht Drama. Das ist das, was in Drehbüchern geschrieben steht.
Wenn es geschafft werden würde, die Weite schneller zu messen und auch besser zu visualisieren, wie weit der Sprung ist, dann wären wir bei Innovationen, die dem Sport weiterhelfen.


RE: "Innovationen" in der Leichtathletik - Oliver - 10.02.2025

(10.02.2025, 08:18)aj_runner schrieb: Das Brett zu treffen - oder eben auch nicht - verspricht Drama. Das ist das, was in Drehbüchern geschrieben steht.
Sehe ich genauso. Die Zuschauer sehen, dass der Sprung weit war und warten bis der Kampfrichter oder neuerdings die Elektronik signalisert ob der Sprung gültig oder nicht war. Auf diesen Spannungsbogen möchte ich nicht verzichten.

Die Zuschauer können beim Springen ohne Brett nicht richtig einschätzen, ob der Versuch weit war oder nicht. Dies macht sicherlich die Sportart nicht attraktiver.


RE: "Innovationen" in der Leichtathletik - longbottom - 10.02.2025

(10.02.2025, 00:11)lianau schrieb:
(09.02.2025, 18:07)longbottom schrieb:
(08.02.2025, 20:42)lianau schrieb: Ich glaube Malaika Mihambo ist auch ein wenig Opfer ihres eigenen Erfolges. Weil sie sehr häufig oft noch diesen einen Siegersprung gefunden hat musste sie nie wirklich an ihren Problemen im Anlauf arbeiten.

Sie wird das, glaube ich, im Rückblick auf ihre Karriere verschmerzen können.  Wink

Das sicher aber ich denke halt auch, wenn ihr der ein oder andere Titel dewegen durch die Lappen gegangen wäre, sie vielleicht einen Grund gesehen hätte mal die Probleme im Anlauf anzugehen. Gefühlt ist jeder Sprung bei ihr doch eine Lotterie.

Letztlich ist entscheidend, was rauskommt. Ja, sie hat Anlaufprobleme. Ja, ich wünschte das wäre anders, und manche ihrer Wettkämpfe wären nicht so ein Zitterspiel. Und ich vermute Mal, sie würde sich das auch wünschen. 

Aber sie hat zwei Olympiamedaillen gewonnen, darunter Gold, ist Doppel-Weltmeisterin und Doppel-Europameisterin. Mit Ausnahme von Budapest 2023, als sie verletzt gefehlt hat, hat sie bei jedem einzelnen Freiluftgroßereignis seit 2018 mindestens die Silbermedaille gewonnen. Malaika Mihambo ist eine der erfolgreichsten Weitspringerinnen aller Zeiten, und das nicht auf Deutschland reduziert, sondern weltweit.

Deshalb passt es für mich nicht, von "Opfer ihres eigenen Erfolgs" zu reden, weil ich nicht sehe, wo sie ein Opfer ist. Es lief doch alles wie am Schnürchen. Vielleicht kommt er noch, der große Wettkampf, wo ihr ihre Anlaufprobleme zum Verhängnis werden. Und vielleicht wird sie sich dann kräftig ärgern. Aber derzeit ist es nicht der Fall, und selbst wenn es passiert, verliert sie dadurch nicht die Erfolge, die sie schon errungen hat.

Davon abgesehen wissen wir ja auch nicht, ob sie nicht an ihren Anlaufproblemen gearbeitet hat. Vielleicht hat sie das ja, aber es hat einfach nicht funktioniert.


RE: "Innovationen" in der Leichtathletik - frbcrane2 - 10.02.2025

(10.02.2025, 02:35)Josch84 schrieb: Ich habe das Event nicht live gesehen und kann daher nicht in Gänze beurteilen wie gut / schlecht sich der erste Test dargestellt hat. Dennoch sollte man im Auge behalten, es war der erste Test. Weitere werden folgen. Sicherlich war noch nicht alles perfekt. Dafür sind Tests aber auch eben da, um dann daran zu arbeiten und dann idealerweise Verbesserungen daraus abzuleiten. Oder um am Ende zu entscheiden das die Idee vielleicht nicht gut genug ist.
Ich verstehe nicht warum hier gleich alles zerreden wird. Es muss Weiterentwicklungen geben. 

Wenn sie ihren "Test" ausgerechnet bei einem großen Meeting mit TV-Übertragung durchführen, ist Kritik berechtigt. Das war bei WA aber schon immer so, jeder Mist wird vor großem Publikum getestet und auch gegen sämtlich Kritik und mit Lügen "Wir haben die Athleten gefragt und sie waren dafür" durchgedrückt. Nichts, was von der Verbänden in den letzten 15 Jahren als Innovation verkauft wurde, war eine Weiterentwicklung des Sports.


RE: "Innovationen" in der Leichtathletik - TranceNation 2k14 - 10.02.2025

(10.02.2025, 09:55)longbottom schrieb: Vielleicht kommt er noch, der große Wettkampf, wo ihr ihre Anlaufprobleme zum Verhängnis werden. Und vielleicht wird sie sich dann kräftig ärgern. Aber derzeit ist es nicht der Fall, und selbst wenn es passiert, verliert sie dadurch nicht die Erfolge, die sie schon errungen hat.

Wenn man unbedingt möchte, kann man ihren letzten Olympiasprung so auslegen. Mit der Konsequenz Olympia-Silber, da gibt es Schlimmeres.


RE: "Innovationen" in der Leichtathletik - Josch84 - 10.02.2025

(10.02.2025, 08:18)aj_runner schrieb:
(10.02.2025, 02:35)Josch84 schrieb: ... Sicherlich war noch nicht alles perfekt. Dafür sind Tests aber auch eben da, um dann daran zu arbeiten und dann idealerweise Verbesserungen daraus abzuleiten. Oder um am Ende zu entscheiden das die Idee vielleicht nicht gut genug ist.
Ich verstehe nicht warum hier gleich alles zerreden wird. Es muss Weiterentwicklungen geben. Das gab es immer. Veränderungen sind aber oft erstmals schwer. Auch ich stehe nicht im Verdacht gerne Änderungen zu haben. Aber man muss sie auch mal zulassen oder zumindest ausprobieren.
Ich kann Dir genau sagen, warum ich das zerrede:
1. Weil das eine neue Disziplin ist
2. Weil der technische Aufwand enorm ist und sich nicht auf niedrigere Ebenen übertragen lässt
3. Weil dem Gegenüber kaum ein Nutzen entsteht

Ich bin immer für Tests, wenn die Innovation einen Aussicht hat, einen größeren Nutzen zu stiften.
Es sind zwei Paar Stiefel, ob ich im Sprint die Fehlstartregelung ändere oder so einen Quatsch mache.
Dann können wir gleich die Wechselzonen bei den Staffeln abschaffen und im Fußball das Abseits.

Das Brett zu treffen - oder eben auch nicht - verspricht Drama. Das ist das, was in Drehbüchern geschrieben steht.
Wenn es geschafft werden würde, die Weite schneller zu messen und auch besser zu visualisieren, wie weit der Sprung ist, dann wären wir bei Innovationen, die dem Sport weiterhelfen.

Ich verstehe ja auch einen Großteil der Kritik. Für mich ist es stets wichtig, das gerade für die Zuschauer eine Verbesserung erfolgt wenn Änderungen vorgenommen werden. Hier wird aber schon vor den Tests alles zerredet und auch jetzt wird von vielen Stellen nicht abgewogen und einfach alles kritisiert, sodass oft durchschimmert das generell jede Änderung abgelehnt wird, egal ob sie gut wäre. Erstmal dagegen. Ich kann mir gut vorstellen das sich diese Idee nicht durchsetzt. Auch ich sehe aktuell nicht wie das abseits von großen Meetings umgesetzt werden soll. Entsprechend sehe ich die Einführung als problematisch. Aber viele der gestrigen "Kinderkrankheiten" lassen sich verbessern.
Und im Leben und in Sportarten gab und gibt es oft gravierende Änderungen. Ein paar habe ich aufgezählt. Nicht immer finden das alle Sportler gut (was klar ist, einige werden dadurch benachteiligt, andere eher bevorteilt, andere wollen einfach nichts ändern). Dennoch weiß man bei vielen Ideen erst wenn man sie testet auf großer Bühne ob sie am Ende was bringen.
Für das konkrete Beispiel sehe ich aktuell auch mehr Nachteile, eben weil es intransparenter wird für den Zuschauer zum aktuellen Stand des Tests. Das darf und soll kritisiert werden. Aber mit dem Wissen, es ist ein Test.