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DLV-Kritik von Hendrik Pfeiffer - Druckversion

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RE: DLV-Kritik von Hendrik Pfeiffer - RunSim - 15.08.2024

Ich habe mir die 1rennt 1 hinterher Podcast Folge dazu angehört.

Hendrik Pfeiffer hat mMn vollkommen Recht, was die Kritik am DLV+BT angeht.


Bzgl. der Kritik an Amanal:

Zunächst einmal ist es richtig daneben, die Antwort von Amanal wortwörtlich inkl. Smileys zu zitieren. Das ist eine persönliche Nachricht gewesen. Ja genau persönliche Nachricht, nicht öffentliche Nachricht. 
Der Inhalt davon, Amanal: "hab keine Zeit und auch keine Lust mit dir zu reden, aber du (Hendrik) kannst ja erzählen und wir hören es uns dann an" kann nicht ohne die Situation vorher bewertet werden.
Die Kritik an " zu vielen" SportlerInnen afrikanischer Herkunft, die für dern DLV starten, war ganz klar unter anderen an Amanal und Samuel gerichtet.

Mich würde hier mal interessieren, ob Amanal ihn nach dieser besagten Kritik kontaktiert hat und wie er (Hendrik) darauf reagiert hat. Oder auch gar nicht?
Pfeiffer erzählt in der aktuellen Podcastfolge also nur einen Teil der Geschichte. Eben genau den Teil, der ihn gut dastehen lässt.


Losgelöst davon würde ich an Amanals Stelle gar nicht mehr mit Hendrik Pfeiffer reden und daher kann ich seine Antwort, die recht patzig daherkommt, völlig nachvollziehen.

Klare Retourkutsche, die sich Hendrik Pfeiffer redlich verdient hat.



Und für die Zukunft wünsche ich mir einen Marathon, bei dem beide topfit am Start stehen :-)


RE: DLV-Kritik von Hendrik Pfeiffer - marathoni - 15.08.2024

Was ich schon ein bisschen anmaßen oder überheblich fande war, dass Pfeiffer direkt ausgeht, dass Medienvertreter zuhören und dazu was schreiben wollen. Aber der "Skandal" ist für die Öffentlichkeit überhaupt nicht interessant, weil er im Grunde genommen keiner ist - und die Meldung bei sport1 ist ja eigentlich nur, dass der Athlet sich aufregt.


RE: DLV-Kritik von Hendrik Pfeiffer - Reichtathletik - 15.08.2024

(15.08.2024, 11:25)marathoni schrieb: Was ich schon ein bisschen anmaßen oder überheblich fande war, dass Pfeiffer direkt ausgeht, dass Medienvertreter zuhören und dazu was schreiben wollen. Aber der "Skandal" ist für die Öffentlichkeit überhaupt nicht interessant, weil er im Grunde genommen keiner ist - und die Meldung bei sport1 ist ja eigentlich nur, dass der Athlet sich aufregt.

Naja, aber auch nur, weil sich halt öffentlich eigentlich niemand für Leichtathletik interessiert.

Übertrage beide "Skandale" in Sachen Olympia/DLV (die bisher bekannt sind) mal auf den Fußball und überlege dir, was dann los wäre:

- Der Bundestrainer nominiert Spieler zum Nachrücken im Fall einer Verletzung/Erkrankung und falls eine solche auftritt wird dem Spieler das nicht gesagt. Auch gibt es keine Rücksprachen ob ein Nachrücken überhaupt Sinn ergibt oder der Spieler selbst ggf angeschlagen ist

- Ein Spieler soll erst zum zweiten Gruppenspiel anreisen, weil der Trainer intern bereits beschlossen hat, dass dieser ohnehin im ersten Spiel nicht zum Einsatz kommen soll und er nicht einmal auf der Bank sitzen darf.


RE: DLV-Kritik von Hendrik Pfeiffer - h3inz_h4rtm4nn - 15.08.2024

(15.08.2024, 11:25)marathoni schrieb: Was ich schon ein bisschen anmaßen oder überheblich fande war, dass Pfeiffer direkt ausgeht, dass Medienvertreter zuhören und dazu was schreiben wollen. Aber der "Skandal" ist für die Öffentlichkeit überhaupt nicht interessant, weil er im Grunde genommen keiner ist - und die Meldung bei sport1 ist ja eigentlich nur, dass der Athlet sich aufregt.

Ich finde daran nichts überheblich. Er hat Anfragen von der Presse bekommen, bevor er den Podcast aufgenommen hat, und einfach aus nachvollziehbaren Gründen mehrfach betont, dass man ihn bitte korrekt zitieren sollte, wenn man das Thema überhaupt öffentlich aufgreifen möchte.


RE: DLV-Kritik von Hendrik Pfeiffer - h3inz_h4rtm4nn - 15.08.2024

(15.08.2024, 09:46)Kyascaily95 schrieb: Erst einmal: Danke an Hendrik für seine Offenheit! Man wird ja das Gefühl nicht los, dass die Athletinnen und Athleten (zumindest metaphorisch) einen Maulkorb vom DLV aufgesetzt bekommen, wenn es um Kritik am Verband geht. Mit der Olympianorm im Gepäck hat er das notwendige Selbstvertrauen, um sich zu äußern, was beispielsweise einer Luna Bulmahn fehlt, weil sie aufgrund der fehlenden Kadernorm um ihre Weiterförderung bangt.

Dann: Der DLV sollte sich umbenennen lassen in "Deutscher Stellungnahme-Verband". Ich kenne keinen Verband, der zu den verschiedensten Themen so viele Stellungnahmen in kurzer Zeit gegeben hat wie der DLV. Die Ursache für die Notwendigkeit von Stellungnahmen liegt häufig in einer zu undeutlichen Kommunikation nach Außen und/oder nach Innen. Hendrik Pfeiffer und Luna Bulmahn zeigen da die Schwächen hinter den Kulissen auf. Ich bin gespannt, ob der Verband die Kritik tatsächlich ernst nimmt und Besserung gelobt. Missverständnisse entstehen nicht (oder zumindest eher selten) bei glasklaren Aussagen und transparenter Kommunikation.

Weiter: Ich verstehe den Unmut von Hendrik Pfeiffer, dass Amanal Petros nicht zu einem Gespräch bereit war. Andererseits hat dieser vielleicht im Moment mit seiner persönlichen Frustration zu kämpfen, muss seinen Sponsoren und dem Verein das DNF erklären. Vielleicht ist auch das Verhältnis zwischen den beiden Athleten wegen einiger Aussagen in dem Podcast angespannt. In der Verantwortung sehe ich hier aber ganz klar den DLV. Man kann sich nicht für Erfolge von Athletinnen und Athleten feiern, aber dann nichts für diese tun wollen. Ein Verband steht und fällt mit seinen Leistungsträgern. Dementsprechend fair sollte man auch mit diesen umgehen und dazu zählt auch Ehrlichkeit. Pfeiffer zeigt auf, dass diese ihm nicht gegenüber gebracht wurde. Ich mag keine Verschwörungstheorie aufstellen und behaupten, dass alles bewusst gegen den NLV gerichtet ist. Ich behaupte, dass es dem Sportdirektor und seinen "Bediensteten" an Feingefühl im Umgang mit Sportlerinnen und Sportlern, die eben auch nur Menschen sind und so behandelt werden wollen, mangelt.

Ersatzathlet(innen) sind nicht gleich Ersatzathlet(innen): Wir hatten das Thema schon einmal in einem anderen Beitrag ausdiskutiert. Deborah Schöneborn und Hendrik Pfeiffer haben mit der viertschnellsten Zeit innerhalb der Qualifikationsperiode für Paris die WA-Norm geschafft und wurden in der Folge als Ersatz nominiert. Warum dürfen diese nicht vor Ort sein (z.B. auch als Trainingspartner oder Refreshment-Unterstützung, wenn kein aktiver Einsatz erforderlich wird)? Warum werden diese wenige Tage vor Beginn der Spiele aus einer dafür vorgesehenen WhatsApp-Gruppe entfernt? Sie sind doch genauso Teil des Ganzen wie jeder andere auch, haben es z.T. sogar mehr verdient als diejenigen, die ohne jegliche Norm vor Ort waren. Ich könnte jetzt mit den 4x400-Querelen kommen, dann heißt es wieder: Sprint ist eine schnellkräftige Disziplin, die Athlet(innen) sind verletzungsanfälliger als im Ausdauersport und so weiter... Ich könnte aber auch einfach hinterfragen, warum die Ersatzleute für die Mixed-Geher-Staffel vor Ort waren. Weil es eine Staffel ist, müssen die Leute vor Ort sein... und in Einzeldisziplinen kann man ihnen auch kurz vor Wettkampfbeginn sagen, sie sollen in den TGV steigen und sich zack-zack nach Paris machen (und am besten gleich nach dem Wettkampf wieder nach Hause fahren)? Entschuldigung, aber ist so ein Einzelstart weniger wert - etwas, worauf man notfalls verzichten kann? Man redet hier von Athlet(innen) MIT NORM, die ihre #DaSeins-Berechtigung gehabt hätten, die sich genauso wie jeder andere mehrere Jahre auf das Event vorbereitet haben. Schöneborn und Pfeiffer saßen bis zuletzt auf heißen Kohlen und wussten nicht, woran sie sind; andere waren in Paris zum Kaffeetrinken und Applaus spenden.

Alles richtig. +1 Thumb_up


RE: DLV-Kritik von Hendrik Pfeiffer - marathoni - 15.08.2024

(15.08.2024, 08:31)Besiger schrieb: Hier dss Statement des DLV zur Causa Hendrik Pfeiffer:

Hendrick Pfeiffer hat als Ersatz-Starter Marathon ausdrücklich betont, dass er nicht die Nominierung und den Start von Amanal Petros bei den Olympischen Spielen in Paris kritisiert hat, sondern die persönliche Kommunikation seitens der beteiligten Trainer. Wir nehmen diese Kritik ernst und werden diesen Fall im Trainerteam der Disziplin Marathon kurzfristig aufarbeiten. Schriftliche Informationen wurden bis kurz vor dem Marathon in Paris jeweils an Hendrick Pfeiffer weitergegeben. Eine engere und persönliche Abstimmung wäre sicherlich angebracht gewesen. Allerdings sehen wir nicht, dass der Teamgeist mit Füßen getreten wurde.
Der 12. und 15 Platz von Richard Ringer und Samuel Fitwi Sibhatu sind sehr hoch anzuerkennende Leistungen auf einer sehr anspruchsvollen Strecke in einem Weltklassefeld.
Viele Weltklasseathleten beendeten den Marathon hinter ihnen oder konnten wie Eliud Kipchoge das Rennen nicht beenden.
Zum Hintergrund
Amanal Petros hat sich entsprechend der DOSB-Nominierungsrichtlinien für die Olympischen Spiele 2024 in Paris qualifiziert und wurde durch den DOSB für die Olympischen Spiele nominiert.
Es erfolgte im Vorbereitungsprozess eine enge Abstimmung mit dem medizinischen Team des DLV durch zahlreiche medizinische Tests.
Eine gesundheitliche Gefährdung des Athleten bzw. auch die Gefährdung des Starts lag nach Einschätzung des medizinischen Teams und der verantwortlichen Trainer nicht vor.
Ein Ersatzstarter kann nur auf der Basis einer Absage eines qualifizierten Athleten zum Einsatz kommen

Wo ist das Statement eigentlich erschienen? Und wieso können sie nicht mal seinen Namen richtig schreiben?


RE: DLV-Kritik von Hendrik Pfeiffer - posix - 15.08.2024

(15.08.2024, 15:39)marathoni schrieb:
(15.08.2024, 08:31)Besiger schrieb: Hier dss Statement des DLV zur Causa Hendrik Pfeiffer:

Hendrick Pfeiffer hat als Ersatz-Starter Marathon ausdrücklich betont, dass er nicht die Nominierung und den Start von Amanal Petros bei den Olympischen Spielen in Paris kritisiert hat, sondern die persönliche Kommunikation seitens der beteiligten Trainer. Wir nehmen diese Kritik ernst und werden diesen Fall im Trainerteam der Disziplin Marathon kurzfristig aufarbeiten. Schriftliche Informationen wurden bis kurz vor dem Marathon in Paris jeweils an Hendrick Pfeiffer weitergegeben. Eine engere und persönliche Abstimmung wäre sicherlich angebracht gewesen. Allerdings sehen wir nicht, dass der Teamgeist mit Füßen getreten wurde.
Der 12. und 15 Platz von Richard Ringer und Samuel Fitwi Sibhatu sind sehr hoch anzuerkennende Leistungen auf einer sehr anspruchsvollen Strecke in einem Weltklassefeld.
Viele Weltklasseathleten beendeten den Marathon hinter ihnen oder konnten wie Eliud Kipchoge das Rennen nicht beenden.
Zum Hintergrund
Amanal Petros hat sich entsprechend der DOSB-Nominierungsrichtlinien für die Olympischen Spiele 2024 in Paris qualifiziert und wurde durch den DOSB für die Olympischen Spiele nominiert.
Es erfolgte im Vorbereitungsprozess eine enge Abstimmung mit dem medizinischen Team des DLV durch zahlreiche medizinische Tests.
Eine gesundheitliche Gefährdung des Athleten bzw. auch die Gefährdung des Starts lag nach Einschätzung des medizinischen Teams und der verantwortlichen Trainer nicht vor.
Ein Ersatzstarter kann nur auf der Basis einer Absage eines qualifizierten Athleten zum Einsatz kommen

Wo ist das Statement eigentlich erschienen? Und wieso können sie nicht mal seinen Namen richtig schreiben?
Das Statement liegt wohl Sport1 exklusiv vor
https://www.sport1.de/news/olympia/2024/08/olympia-wut-dlv-reagiert-auf-vorwurfe-bei-deutschem-laufer-zoff


RE: DLV-Kritik von Hendrik Pfeiffer - Delta - 15.08.2024

Wenn Pfeiffer Ersatz ist und nichts gehört hat vom Marathon Coach drei Tage vor Olympia, dann soll er in die Ferien gehen, weil ein Einsatz zu 98% ausgeschlossen ist. Ansonsten soll er einfach weitertrainieren wie normal.

Petros war bei 30 km bei Kyburz und Abraham zwischen 20-35 Position. Wer da von Medaillen träumt hat sie nicht alle. Pfeiffer wöre irgendwo bei 2.13 eingelaufen.

Da braucht es Null Kommunikation. Nur wenn Petros sagen wir mal 3 Tage vor Wettkampf abmeldet nimmt der Coach das Telefon in die Hand aber sonst nicht.


RE: DLV-Kritik von Hendrik Pfeiffer - h3inz_h4rtm4nn - 15.08.2024

(15.08.2024, 18:12)Delta schrieb: Wenn Pfeiffer Ersatz ist und nichts gehört hat vom Marathon Coach drei Tage vor Olympia dann soll er in die Ferien gehen, weil ein Einsatz zu 98% ausgeschlossen ist. Ansonsten soll er einfach weitertrainieren wie normal.

Ein Kommentar, den keiner braucht, weil das Problem (=Kommunikation) nicht erkannt wurde.


RE: DLV-Kritik von Hendrik Pfeiffer - Kyascaily95 - 15.08.2024

(15.08.2024, 18:12)Delta schrieb: Wenn Pfeiffer Ersatz ist und nichts gehört hat vom Marathon Coach drei Tage vor Olympia, dann soll er in die Ferien gehen, weil ein Einsatz zu 98% ausgeschlossen ist. Ansonsten soll er einfach weitertrainieren wie normal.
Genau so ist es eben nicht gemeint gewesen!
Der DLV hat in einem Meeting im Frühjahr, laut Aussage von Pfeiffer, die Ersatzstarter(innen) dazu aufgefordert, sich bis zum letzten Tag fit zu halten, weil sie theoretisch auch eins, zwei Tage vorher davon erfahren können, dass sie nachreisen müssen. Die Läufer(innen) könnten sich ja auch beim letzten Training verletzen.

Praktisch gesehen, ist das Schwachsinn, weil das für die Nachreisenden einfach enormer Stress wäre, der keine gute Leistung zulassen würde - zumindest in den meisten Fällen, wobei es da auch immer stressresistente Ausnahme-Athleten gibt. Genau aber wegen jener Ansage vom Sportdirektor im Online-Meeting („Wir sind ein Team aus 8 statt 6 Sportler(innen)!“ finde ich es grotesk, die Ersatzleute nicht mit vor Ort zu haben.

(Das Prozedere zur Rolle des Ersatzmanns hat Pfeiffer bereits in einer frühen Podcastfolge erklärt, eben unmittelbar nach dem Meeting, das vom DLV einberufen wurde.)