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Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - Druckversion

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+--- Thema: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband (/showthread.php?tid=585)

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RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - MZPTLK - 21.09.2014

(21.09.2014, 08:29)Gertrud schrieb: Ich habe gestern einen tollen Spruch vom Dalai Lama gehört: "Wenn wir die Welt besser machen wollen, muss jeder Einzelne besser werden." Umgemünzt auf die Leichtathletik würde ich den Spruch abwandeln: "Wenn wir die LA besser machen wollen, muss jeder Einzelne besser werden!" Wenn ich Fortbildungsmaßnahmen in Anspruch nehme oder mich anderweitig fortbilde in Form von Büchern oder Spezialseminaren, geht das meistens über meine pekuniäre Schiene. Wenn ich mein Wissen komprimiert z. B. in Vorträgen irgendwo zur Verfügung stellen, dann möchte ich das ordentlich honoriert wissen, zumal wenn ich sehe, wie andere manchmal in den Genuss von Vorteilen aus meiner Sicht ohne Leistungsnachweis kommen!!! .... Nur leben die Verbände sehr gut von Querdenkern wie Neuner und Trainer!!! Wink

Ich würde auch die Gehaltsansprüche in Verbänden  ganz anders verteilen. Das Geld fließt hauptsächlich in die Administration. Es sollte auch vorrangig in die Leistungsträger bei Athleten und Trainern kanalisiert werden. Es ist doch klar, dass einige Pfiffige sich frühzeitig in die Führungsschienen absetzen, wo man nicht unmittelbar an Leistung auf dem Platz gemessen wird.
Der lame Dalai hat natürlich recht, aber das haben schon viele Schlaue seit Jahrtausenden gesagt.
Es ist der Bottom-Up-Ansatz, der z.B. auch von Psychologen gepflegt wird nach dem Motto: Wenn Individuum o.k., Menschheit o.k.
So einfach ist es natürlich nicht, ich will das hier nicht weiter ausführen.

Aber Gertruds Punkt der Ausbeutung tüchtiger subsidiärer Kräfte durch die am Ruder sitzenden ist ein riesengrosses Problem.

Ich habe mich am letzten Wochenende anlässlich eines Klassen-Jubiläums mit einem StudDir. unterhalten. Er hatte geschlagene 6 Jahre bei einem Prof. 'gedient', ohne dass dieser seine Promotion ernsthaft betreut oder gefördert hatte. Im Gegenteil, dieser hatte sich mit seinen Federn geschmückt und wollte möglichst lange Honig saugen. Angry

In der Wirtschaft wird die Motivation und Innovationskraft auch externer Erfinder teilweise systematisch abgeschöpft: 'Toll, was Sie da erfunden haben, das wird einschlagen. Lassen Sie Ihre Unterlagen mal hier, unser Haus wird das eingehend prüfen. Das kann sehr lukrativ für Sie werden, Sie hören in Kürze von uns.'
Das war's. Angry


RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - gepard - 23.09.2014

Kurt Ring ließ sich in einem Interview über den DLV wie folgt aus:

..."Ich glaube, der DLV weiß sehr wohl, dass sein schönes, warmes Nest, seine Schaffenshöhle bisweilen ganz schön muffelt. Ich sage einmal, dort oben auf der schönen Leichtathletikburg sollte man erkennen, dass man in den letzten Jahrzehnten immer nur die Früchte abgegriffen hat, die die Basis gesät, gegossen und hochgepäppelt hat. Natürlich hat man erkannt, dass die Rahmenbedingungen (Schulen in Bezug auf Leistungssport, Übungsleiter, Finanzen, gesellschaftliche Wandlungen) dort unten an der Basis immer schlechter geworden sind. So recht beschäftigen will man sich aber damit immer noch nicht. Der Satz „Das ist nicht unsere Aufgabe“ oder „Da kann man nichts machen“, kommt immer noch sehr leicht aus dem Mund von Funktionären der DLV-Führungsschicht. In meinem kleinen Regensburg habe ich solche Sätze auch immer gehört, sie aber eigentlich nicht hören wollen. „Geht nicht, gibt’s nicht“, war mein Motto stets und so manches ist gegangen, zuerst zäh, dann immer besser. Die dringend anstehenden Dinge immer nur auf die operative Ebene abzuschieben, heißt, sich aus der Verantwortung rauszunehmen. Führung heißt, sich aktiv bis an die Keimzelle des Entstehenden einzubringen und nicht als Trittbrettfahrer des Erfolges zu verkümmern. In vielen Fällen vermisse ich die Verpflichtung des DLV, seines Personals und seiner Führungsstruktur gegenüber seinem eigentlichen Souverän, den Vereinen und ihren Athleten. Ihre eigene Reputation ist ihnen oft wichtiger."...

Hier das ganze Interview: http://conditionmagazin.com/wordpress/?p=699


RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - Hellmuth K l i m m e r - 24.09.2014

Bravo, Jörg Valentin!
Das war ein gelungener "Einstieg" der neuen, vereinten Zeitschrift von "Laufzeit" und "CONDITION".
Und auch den couragierten Regensburgern um ÜL Kurt Ring gilt das Lob weil sie unverblümt die Meinung zur Leitung des DLV sagen.

H. Klimmer / sen.


RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - Gertrud - 24.09.2014

(23.09.2014, 22:52)gepard schrieb: Kurt Ring ließ sich in einem Interview über den DLV wie folgt aus:

..."Ich glaube, der DLV weiß sehr wohl, dass sein schönes, warmes Nest, seine Schaffenshöhle bisweilen ganz schön muffelt. Ich sage einmal, dort oben auf der schönen Leichtathletikburg sollte man erkennen, dass man in den letzten Jahrzehnten immer nur die Früchte abgegriffen hat, die die Basis gesät, gegossen und hochgepäppelt hat. Natürlich hat man erkannt, dass die Rahmenbedingungen (Schulen in Bezug auf Leistungssport, Übungsleiter, Finanzen, gesellschaftliche Wandlungen) dort unten an der Basis immer schlechter geworden sind. So recht beschäftigen will man sich aber damit immer noch nicht. Der Satz „Das ist nicht unsere Aufgabe“ oder „Da kann man nichts machen“, kommt immer noch sehr leicht aus dem Mund von Funktionären der DLV-Führungsschicht. In meinem kleinen Regensburg habe ich solche Sätze auch immer gehört, sie aber eigentlich nicht hören wollen. „Geht nicht, gibt’s nicht“, war mein Motto stets und so manches ist gegangen, zuerst zäh, dann immer besser. Die dringend anstehenden Dinge immer nur auf die operative Ebene abzuschieben, heißt, sich aus der Verantwortung rauszunehmen. Führung heißt, sich aktiv bis an die Keimzelle des Entstehenden einzubringen und nicht als Trittbrettfahrer des Erfolges zu verkümmern. In vielen Fällen vermisse ich die Verpflichtung des DLV, seines Personals und seiner Führungsstruktur gegenüber seinem eigentlichen Souverän, den Vereinen und ihren Athleten. Ihre eigene Reputation ist ihnen oft wichtiger."...

Hier das ganze Interview: http://conditionmagazin.com/wordpress/?p=699

Wir gelten ja beide als Querdenker/in. Ich möchte mich genau wie Sie ausdrücklich nicht als Querulanten bezeichnen. Ich sehe also nicht nur Negatives im Verband und stelle mich nicht aus Prinzip gegen den Verband; nur haben oder wollen das einige immer noch nicht verstehen. Ich sehe das genau wie Sie, dass die Basis vor Ort der wichtigste Teil im Leistungssport ist und der Verband die Rahmenbedingungen erleichtern helfen kann. Ich halte für die wichtigste Eigenschaft im Leistungssport die Fähigkeit der Antizipation und die Bündelung der individuellen Kräfte. Mich stört der Mainstream absolut nicht, wenn er aus meiner Sicht kontraproduktiv ist. An der Stelle entstehen die Reibungen, weil andere ernten wollen, was wir in der Peripherie fachlich gesät haben. Wenn ich eine Mehrkämpferin vor Ort trainiere, brauche ich keinen Bundestrainer für die fachliche Seite. Es geht dann eben nur um TL-Zuschüsse und ähnliches. 

Ich habe z. B. gestern wirklich den gesamten Tag in einer sehr speziellen Körperregion geforscht und bin am Ende fündig geworden, worauf ich Antworten haben wollte. Es hat mir keine Ruhe gelassen. Ich habe mich dann mit einem anderen Trainer kurzgeschlossen und diskutiert. Ich bevorzuge den kleinen Dienstweg. Ich kann Ihnen auch sagen warum! Weil einige Offizielle sich sicherlich nicht mit diesen Detailsachen beschäftigen. Ich sehe den Verband eher in der Serviceposition bei mir z. B.. Bei anderen jungen Trainern bringt vielleicht eine Zuhör-Fortbildung viel. Das kann aber nicht das Ziel sein. Wir müssen die mündigen Trainer von Anfang "produzieren"!!! Ich will eigentlich die total exakte und akribische Auseinandersetzung mit der Materie Leichtathletik. Einige werten das als Affront; aber nur fortwährender Fortschritt bringt uns weiter. 

Ich muss oft schmunzeln, wenn man Usain Bolt wegen seiner Größe nicht als Leitmodell nimmt. Er hat so viele Details in seiner Bewegung, die anders geschult sein müssen und die es sich lohnt zu übernehmen, so dass eine begrenzte Sicht der Dinge nur Rückschritt bedeutet. Es ist sicherlich nicht leicht, die Keypoints für den unheimlichen Drive zu isolieren und herauszufiltern. Das ist Arbeit und Detailsuche pur; aber es lohnt sich und macht Spaß. Und diese "Verrücktheit" sollte der DLV auf junge Trainer in der Provinz übertragen helfen. 

Gertrud


RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - Javeling - 24.09.2014

Zitat:@Gertrud
......Ich habe z. B. gestern wirklich den gesamten Tag in einer sehr speziellen Körperregion geforscht und bin am Ende fündig geworden, worauf ich Antworten haben wollte. Es hat mir keine Ruhe gelassen. Ich habe mich dann mit einem anderen Trainer kurzgeschlossen und diskutiert. Ich bevorzuge den kleinen Dienstweg. Ich kann Ihnen auch sagen warum! Weil einige Offizielle sich sicherlich nicht mit diesen Detailsachen beschäftigen........
Frau Schäfer, jetzt machen Sie mich neugierig......was ich ja sonst nicht bin.......
Das muss ja eine Arbeit gewesen sein, den ganzen Tag in einer spez. Körperregion zu forschen. Könnten Sie mir mal sagen, um was es geht, oder ist das zu neugierig ? Wenn es eine private Angelegenheit ist, dann natürlich 'Datenschutz'. 
Wenn es jedoch um ein wichtiges Detail aus dem sportlichen Bereich geht, dann könnten sicherlich viele Interessenten davon profitieren, denke ich mal......neugierig.  Confused

Heinz Engels, Mainz


RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - Gertrud - 25.09.2014

(24.09.2014, 13:09)Javeling schrieb:
Zitat:@Gertrud
......Ich habe z. B. gestern wirklich den gesamten Tag in einer sehr speziellen Körperregion geforscht und bin am Ende fündig geworden, worauf ich Antworten haben wollte. Es hat mir keine Ruhe gelassen. Ich habe mich dann mit einem anderen Trainer kurzgeschlossen und diskutiert. Ich bevorzuge den kleinen Dienstweg. Ich kann Ihnen auch sagen warum! Weil einige Offizielle sich sicherlich nicht mit diesen Detailsachen beschäftigen........
Frau Schäfer, jetzt machen Sie mich neugierig......was ich ja sonst nicht bin.......
Das muss ja eine Arbeit gewesen sein, den ganzen Tag in einer spez. Körperregion zu forschen. Könnten Sie mir mal sagen, um was es geht, oder ist das zu neugierig ? Wenn es eine private Angelegenheit ist, dann natürlich 'Datenschutz'. 
Wenn es jedoch um ein wichtiges Detail aus dem sportlichen Bereich geht, dann könnten sicherlich viele Interessenten davon profitieren, denke ich mal......neugierig.  Confused

Heinz Engels, Mainz
Das sind einfach Sachen, die meine eigenen Athleten betreffen und somit nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind.

Gertrud


RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - Javeling - 25.09.2014

Zitat:Das sind einfach Sachen, die meine eigenen Athleten betreffen und somit nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind.

Gertrud
Hmmmmh, warum deuten Sie denn darauf öffentlich hin ?
Zitat:@Gertrud

......Ich habe z. B. gestern wirklich den gesamten Tag in einer sehr speziellen Körperregion geforscht und bin am Ende fündig geworden, worauf ich Antworten haben wollte. Es hat mir keine Ruhe gelassen. Ich habe mich dann mit einem anderen Trainer kurzgeschlossen und diskutiert. Ich bevorzuge den kleinen Dienstweg. Ich kann Ihnen auch sagen warum! Weil einige Offizielle sich sicherlich nicht mit diesen Detailsachen beschäftigen........
Ich nehme an, dass wir alle diese Körperregionen haben. Man braucht dann doch keinen AthletenInnen-Namen zu nennen. Wenn es so wichtig für die LA ist, vielleicht Verletzungen verhindert, dann sollte man darauf hinweisen, meine ich Neugieriger. Huh

Heinz Engels, Mainz


RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - decathlonitis - 25.09.2014

(25.09.2014, 14:18)Javeling schrieb:
Zitat:@Gertrud

......Ich habe z. B. gestern wirklich den gesamten Tag in einer sehr speziellen Körperregion geforscht und bin am Ende fündig geworden, worauf ich Antworten haben wollte. Es hat mir keine Ruhe gelassen. Ich habe mich dann mit einem anderen Trainer kurzgeschlossen und diskutiert. Ich bevorzuge den kleinen Dienstweg. Ich kann Ihnen auch sagen warum! Weil einige Offizielle sich sicherlich nicht mit diesen Detailsachen beschäftigen........
Ich nehme an, dass wir alle diese Körperregionen haben. Man braucht dann doch keinen AthletenInnen-Namen zu nennen. Wenn es so wichtig für die LA ist, vielleicht Verletzungen verhindert, dann sollte man darauf hinweisen, meine ich Neugieriger. Huh

Heinz Engels, Mainz
Dazu passt doch wunderbar das von von Hellmuth Klimmer angeführte Zitat:

SENECA d. J.: "Wenn etwas kleiner ist als das Größte, so ist es noch lange nicht unbedeutend."  [Bild: wink.gif]


RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - Gertrud - 25.09.2014

(25.09.2014, 19:16)decathlonitis schrieb: Dazu passt doch wunderbar das von von Hellmuth Klimmer angeführte Zitat:

SENECA d. J.: "Wenn etwas kleiner ist als das Größte, so ist es noch lange nicht unbedeutend."  [Bild: wink.gif]

oder  „It is the little details that are vital. Little things make big things happen“

 John Wodden  (ehemaliger US-Basketballspieler)

Gertrud


RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - Hellmuth K l i m m e r - 25.09.2014

(25.09.2014, 19:16)decathlonitis schrieb: Dazu passt doch wunderbar das von von Hellmuth Klimmer angeführte Zitat:

SENECA d. J.: "Wenn etwas kleiner ist als das Größte, so ist es noch lange nicht unbedeutend."  [Bild: wink.gif]
deca, bitte! Mach mich nicht zum Adligen (obwohl meine Urgroßeltern in Norddeutschland mal "van Dalldorf" geheißen haben sollen).Wink

hek