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DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - Druckversion

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RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - Befürworter - 20.08.2023

Abendveranstaltung vom 20.08.2023:

Maryse Luzolo (Weitsprung) - Meldeliste Platz 18 - Endergebnis Platz 9

Neuntbeste Weitspringerin der Welt, das ist zweifellos ein riesiger Erfolg für sie. Aber auch ein Beispiel, wie nah im Sport alles beieinander liegt: Fünf Zentimeter mehr hätten den Durchbruch in die Top 8 bedeutet, und selbst noch bessere Platztierungen wären mit drei weiteren Sprüngen nicht unmöglich gewesen. Aber ihre ersten Zitate lassen erkennen, dass sie das als Motivation in die Olympiasaison mitnehmen wird.

Sophie Weißenberg (Siebenkampf) - Meldeliste Platz 4 - Endergebnis Platz 7

Deutliche persönliche Bestleistung und unter den besten acht Siebenkämpferinnen der Welt. Damit hat sie die Erwartungen an die Leistung übertroffen und die an die Platzierung erfüllt (weil Vetter, Kriszán und Vidts noch keinen Siebenkampf absolviert hatten). Ansonsten sehr ähnlich wie bei Luzolo, wobei mit einer minimal besseren Weite hier oder einer minimal schnelleren Zeit sogar eine Medaille nicht unmöglich gewesen wäre. Ich denke, ihr eröffnet das vielleicht einen neuen Blick auf ihren Platz in der Siebenkampf-Welt.

Vanesse Grimm (Siebenkampf) - Meldeliste Platz 17 - Endergebnis Platz 14

Saisonbestleistung und eine gute Platzierung nach einer langen Verletzung, damit war sie zurecht zufrieden.

Nicht bewertet:

Wenn Verletzungen bekannt sind, erübrigt sich eine Bewertung. Nils Voigt hat sich trotzdem durchgebissen und damit immerhin einen Platz 21 bei einer WM erreicht, wofür er meinen Respekt hat.


RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - aj_runner - 20.08.2023

(20.08.2023, 19:26)frbcrane2 schrieb:
(20.08.2023, 07:34)aj_runner schrieb: Die jungen Hammerwerfer will ich da explizit ausnehmen. Sie waren die jüngsten Teilnehmer in einer Disziplin, die technisch sehr anspruchsvoll ist.

Der kanadische Weltmeister ist wie die beiden Deutschen Jahrgang 2002. Er hat sich dieses Jahr um fünf Meter verbessert, Hummel um 60cm. Es ist zwar richtig, daß der Saisonhöhepunkt für Hummel und Klose die U23-EM war, aber warum sich Hummel dieses Jahr kaum verbessert hat, darf man durchaus fragen.
Du hast mich nicht richtig verstanden. Mir geht es darum, dass wir nicht so schnell zufrieden sein dürfen mit Leistungen, die unter der SB liegen bzw. im Fall von Bebendorf von einer PB auszugehen war (war ja auch seine eigene Erwartung). Den Deutschen gelingt es kaum, Leistung zu bestätigen bzw. Leistung abrufen. Das genügt in den meisten Fällen schon, um eine Runde weiter zu kommen, die Bilanz würde sich Ruckzuck gravierend verbessern.
Etwas anderes sind die generellen Leistungsentwicklungen über die Jahresscheiben hinweg, auf die Du Dich bezieht. Der Kanadier ist eine absolute Ausnahme (und bekanntlich bestätigen Ausnahmen die Regel), wahrscheinlich war noch nie so jung ein Hammerwerfer mit so einer Weite Weltmeister oder Olympiasieger (finde Katzberg übrigens richtig cool, weil er so in gar kein Schema passt).


RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - Reichtathletik - 20.08.2023

DLV-Fazit: Es läuft alles gut.
Sportliche Leitung im DLV: "Auftakt in die WM gelungen"

stimmt zwar mit Blick auf die Athleten, aber traurig dass man sich damit abfindet, in einigen Disziplinen z.B. gar nichtvertreten zu sein...


RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - frbcrane2 - 20.08.2023

Natürlich läuft alles gut, wenn man ausschließlich Athleten erwähnt, die sich für die nächste Runde qualifiziert haben und deren Leistungen nicht hinterfragt. Lückenkemper war von 24 qualifizierten die 21ste und lief ihre langsamste Zeit des Jahres. Wenn ich an die Interviews mit dem Mehrkampf-Trainer während des Siebenkampfs denke, heißt die Devise beim DLV Schönreden um jeden Preis, denn bei Schäfer lief es ja auch SUPER. Zu einer ehrlich Zwischenbilanz gehören gute und schlechte Leistungen.


RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - Gertrud - 21.08.2023

War das bekannt?

https://www.zdf.de/nachrichten/sport/siebenkampf-frauen-weissenberg-schaefer-leichtathletik-wm-budapest-2023-100.html
Schäfer nach Trainerwechsel in Topform
Schäfer, WM-Zweite von 2017 und EM-Dritte von 2018, ist so gut in die Saison gestartet wie lange nicht mehr. Die 31-Jährige aus Frankfurt trainiert nicht mehr bei Michael und Stefanie Kaul, den Eltern von Europameister Niklas Kaul, sondern wird seit dem vergangenen Herbst von ihrem Lebensgefährten Jan Uder betreut.
Und nach ihren 6.369 Punkten von Ratingen sagte sie: Man sollte mich nicht abschreiben, ich bin nicht alt und verbraucht.
Carolin Schäfer

Gertrud



RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - Gertrud - 21.08.2023

(20.08.2023, 22:19)frbcrane2 schrieb: Natürlich läuft alles gut, wenn man ausschließlich Athleten erwähnt, die sich für die nächste Runde qualifiziert haben und deren Leistungen nicht hinterfragt. Lückenkemper war von 24 qualifizierten die 21ste und lief ihre langsamste Zeit des Jahres. Wenn ich an die Interviews mit dem Mehrkampf-Trainer während des Siebenkampfs denke, heißt die Devise beim DLV Schönreden um jeden Preis, denn bei Schäfer lief es ja auch SUPER. Zu einer ehrlich Zwischenbilanz gehören gute und schlechte Leistungen.

Man kann auch ganz ruhig die Fakten nennen und niemanden bewusst beleidigen. Zu einer guten Analyse gehört Ehrlichkeit. Carolin Schäfer hatte ihre beste Zeit unter Jürgen Sammert mit Eva Rapp als Kugelstoßtrainerin und Günter Eisinger als Hochsprungtrainer - Punkt! Seitdem hat sie an diese Leistungen nicht mehr anknüpfen können, vor allem nicht im Schnelligkeitsbereich!!! Ich habe über ihre Verletzungen zur damaligen Zeit kein Buch geführt. Ob sie noch einmal Anschluss findet, weiß man nicht. "Never change a winning team!!! Wink ‌Mein Rat: "Klein beigeben und zurück zu Jürgen Sammert!"

Es ist meistens schwierig, Athletinnen nach einem Trainerwechsel zu übernehmen, weil es oft schwierig ist, in andere Trainingsinhalte zu wechseln. Manchmal liegt das nur an der Psyche, die sich oft nicht umstellen lässt. Das Gegenteil beweist gerade KTJ. Das nenne ich sportliche Intelligenz. Dazu muss man als Athletin bereit sein. Ich kann mir vorstellen, dass KTJ den Dreh zu 50m im Speerwurf noch bekommt. Thumb_up ‌Aber was für die eine Athletin gut ist, muss bei der anderen noch lange nicht funktionieren. Das nenne ich, auf Individualitäten eingehen.

Gertrud


RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - muffman - 21.08.2023

Das Technische Niveau ist bei den DLV-Siebenkämpferinnen in zu vielen Disziplinen halt viel zu schwach. Bei den Hürden z.B. war es teilweise einfach grausam. Da muss man nichtmal von Details sprechen, da geht es um die absoluten Basics. Oder Start, bzw. Startpositionen... Dass dann im Wettkampf mal der Anlauf im Weit zusammenbricht, meinetwegen. Kann mal passieren. Aber es kann doch nicht sein, dass auf Weltklasseniveau der Erfolg an der Disziplintechnik scheitert. Es gibt immer etwas zu verbessern, klar. Die Mehrkämpfer und Mehrkämpferinnen können gar keine technische Perfektion in jeder Disziplin erreichen, aber wenn da schon die Basics einer Disziplin nicht vorhanden sind wird es eben schwierig. Die Athletinnen geben ihr Bestes, aber scheitern daran, dass im Training von Trainerseite aus scheinbar die Schwerpunkte falsch gesetzt werden bzw. wurden.

Ganz generell: Professionelles Training ist kein Wunschkonzert! Immer mehr Athleten und Athletinnen scheinen so aber zu denken bzw. degradieren die Trainer zu Statisten die dann Händchen halten sollen wenns mal nicht so gut läuft.


RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - Reichtathletik - 21.08.2023

Ich denke den Mehrkämpfer*innen kann man im DLV so ziemlich am wenigsten Vorwürfe machen...


RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - muffman - 21.08.2023

Ich mache den Siebenkämpferinnen hier absolut keine Vorwürfe.

Habs oben mal bearbeitet. War wohl etwas missverständlich ausgedrückt.


RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - Diak - 21.08.2023

(20.08.2023, 22:19)frbcrane2 schrieb: Wenn ich an die Interviews mit dem Mehrkampf-Trainer während des Siebenkampfs denke, heißt die Devise beim DLV Schönreden um jeden Preis, denn bei Schäfer lief es ja auch SUPER. Zu einer ehrlich Zwischenbilanz gehören gute und schlechte Leistungen.

caro ist gemessen am gerade erwartbaren gut Hürde gelaufen, sehr gut hochgesprungen und hat ok kugelgestoßen. Da soll sich dann der Bundestrainer ins Fernsehen stellen und sagen, dass das kacke war? Du darfst davon ausgehen, dass ehrliche und kritische Analysen vorgenommen werden. Im Fernsehen, nach 3 Disziplinen, bei einer Athletin, die schwierige Jahre hinter sich hat ist nicht der Ort dafür. Bei eigenen Athleten fällt das auch mal kritischer aus, hat Jörg auch immer so gemacht.