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Afrikaner in Zürich - Druckversion

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RE: Afrikaner in Zürich - mic.now - 14.08.2014

(14.08.2014, 09:23)DerC schrieb:
(14.08.2014, 08:50)mic.now schrieb: Dennoch bin auch ich der Meinung, dass bei einer überproportional hohen "Einbürgerungsquote" (ist irgendwie ein komisches Wort) es schnell passieren kann, dass die Europameisterschaften (auch die Asienmeisterschaften) in eine Identitätskrise geraten können.
Ist diese Gefahr denn so groß?

In Asien hat diese Praxis des Einkaufs von Athleten den Mittel- und Langstreckenlauf (außer Marathon) in (Ost)Asien leider zerstört. Also ein klares ja.


RE: Afrikaner in Zürich - Natus_Vincere - 14.08.2014

(14.08.2014, 07:01)lor-olli schrieb: An alle "Ausgrenzer", fragt Euch einfach mal, warum Globalisierung gut ist (dann wenn sie uns bei Exporten nutzt) und schlecht (wenn uns die Preise einbrechen bei Billigimporten).

Die Hautfarbe ist keine Farce, die Farce ist die Fixierung einer "nationalen Identität" an Hautfarbe. Dautschland hat schon einmal versucht sich Östereich "einzuverleiben" - für die LA nicht unbedingt ein Vorteil (wobei Götzis Wink ...), aber vielleicht beim Skifahren?

Sicherlich kein Argument im eigentlichen Sinne von mir, aber ich würde einfach mal noch die Perspektive einwerfen wollen, dass der Mensch als solches ja ein Gewohnheitstier ist. Wenn dann die Menschen um ihn herum zunehmend einen anderen Phänotyp haben oder die Namen etwas "fremd" wirken, dann kann das womöglich beim einen oder anderen etwas Unbehagen auslösen, ohne dass der- oder diejenige gleich Rassist ist. Und das ist dann ja nun wahrlich nicht nur ein "deutsches" Phänomen Wink Ehemalige Kolonialmächte sind da seit jeher besser sensibilisiert. In 100 Jahren redet wahrscheinlich wirklich niemand mehr in Europa über das Thema Smile

(14.08.2014, 08:54)Angerländer schrieb: Bei Kontinentalmeisterschaften sollten auch nur Bürger des jeweiligen Kontinents starten dürfen. Das Argument Globalisierung hinkt ein wenig. Denn wenn es darum geht die ganze Welt zu vereinen, dann muss man konsequenterweise die Kontinentalmeisterschaften abschaffen, und jedes Jahr eine Weltmeisterschaft durchführen.

Konsequenter wäre es dann, wenn man das Startkontingent der Nationen abschafft und allgemeingültige Normen für ALLE Athleten dieser Welt einführt. Es sollen ja schließlich die Besten der Besten gegeneinander antreten und die Medaillen gewinnen letztendlich in allererster Linie die Athleten, nicht die Nationen. Wer dann anmerken würde, dass womöglich tatsächlich nur noch Afrikaner auf den Laufstrecken vertreten sind, wird doch wohl kein Rassist sein... AngelTongue


RE: Afrikaner in Zürich - DerC - 14.08.2014

(14.08.2014, 09:39)mic.now schrieb:
(14.08.2014, 09:23)DerC schrieb:
(14.08.2014, 08:50)mic.now schrieb: Dennoch bin auch ich der Meinung, dass bei einer überproportional hohen "Einbürgerungsquote" (ist irgendwie ein komisches Wort) es schnell passieren kann, dass die Europameisterschaften (auch die Asienmeisterschaften) in eine Identitätskrise geraten können.
Ist diese Gefahr denn so groß?

In Asien hat diese Praxis des Einkaufs von Athleten den Mittel- und Langstreckenlauf (außer Marathon) in (Ost)Asien leider zerstört. Also ein klares ja.
Sehe ich bezüglich Japan klar nicht so, auch wenn da einige Kenianer in den Uni-Teams mitlaufen. Da gibt es immer noch eine extrem hohe Dichte auf der Langstrecke, auch unterhalb des Marathons. Mit Asiatischen Kontinentalmeisterschaften habe ich mich weniger beschäftigt, klar wird Quatar da einiges holen. Dass der (ost-)asiatische Mittel- und Langstreckenlauf zerstört worden wäre, kann ich nicht erkennen, aber vielleicht hast du ja Belege dafür?

China versucht afaik mit Hilfe von Canova ein neues Langstreckenteam mit eigenen AthletInnen aufzubauen und nicht durch Anwerben von LäuferInnen aus dem Ausland.

Also so pauschal halte ich das klare ja nicht für haltbar.

Gruß

C


RE: Afrikaner in Zürich - mic.now - 14.08.2014

(14.08.2014, 09:54)DerC schrieb: Sehe ich bezüglich Japan klar nicht so, auch wenn da einige Kenianer in den Uni-Teams mitlaufen. Da gibt es immer noch eine extrem hohe Dichte auf der Langstrecke, auch unterhalb des Marathons. Mit Asiatischen Kontinentalmeisterschaften habe ich mich weniger beschäftigt, klar wird Quatar da einiges holen. Dass der (ost-)asiatische Mittel- und Langstreckenlauf zerstört worden wäre, kann ich nicht erkennen, aber vielleicht hast du ja Belege dafür?
Ergebnisse Asienspiele 2006:
1500 m: 1. Daham Najim Bashir (QAT), 2. Belal Mansour Ali (BRN), 3. Rashid Ramzi (BRN)
5000 m: 1. James Kwalia (QAT), 2. Mushir Salim Jawher (BRN), 3. Zultan Khamis Zaman (QAT)
10000 m: Haasan Mahboob (BRN), 2. ESSA Ismail Rashed (QAT), 3. Aadam Ismail Khamis (BRN)
3000 m Hindernis: Tareq Taher Mubarak (BRN), 2. Gamal Belal Salem (QAT)

Ergebnisse Asienspiele 2010:
5000m: 1.  Hasaan Mahboob (BRN), 2. James Kwalia (QAT), 3. Felix Kibore (QAT)
10000 m: 1. Bilisuma Shugi (BRN), 2. Essa Ismail Rashed (QAT), 3. Hasan Mahboob (BRN)
3000 m Hindernis: 1. Tarq Taher Bubarak (BRN),  2. Thamer Kamal Ali

Asien Meisterschaften 2011:
5000 m: 1. Dejene Regessa (BRN), 3. Alemu Bekele (BRN)
10000 m: 1. Ali Hasaan Mahboob (BRN), 2. Bilisuma Shugi (BRN)
3000 m Hindernis: 1. Abubaker Ali Khamel (QAT), 3. Tareq Taher Mubarak (BRN)
Frauen:
1500 m: 1. Genzeb Shumi (BRN)
5000 m: 1. Tejitu Daba (BRN)
10000 m: 1. Shitaye Eshete (BRN), 2. Kareema Saleem (BRN)

Asien-Meisterschaften 2013:
5000 m: 1. Dejene Regessa (BRN), 2. Alemitu Bekele Gebre (BRN)
10000 m: 1. Alemitu Bekele Gebre (BRN), 2. Bilisuma Shugi (BRN)
3000 m Hindernis: 1. Tareq Taher Mubarak (BRN), 2. Dejene Regessa (BRN),
Frauen
1500 m:
Bethlem desalegn (VAE), 2. Mimi Belete (BRN)
5000 m: Bethlem Desalegn (VAE), 2. Shitaye Eshete (BRN), 3. Tejitu Daba (BRN)
10000 m: Shitaye Eshete (BRN), 2. Ali Saaed (VAE),
3000 m Hindernis: 1.  Ruth Jebet (BRN)


RE: Afrikaner in Zürich - DerC - 14.08.2014

Ok, Brundi VAe und Quatar holen die Medaillen, aber bedeutet das, dass der Mittel- und Langstreckenlauf zerstört worden wäre?

Wohl zumindest nicht aus Sicht der Verbände dieser Länder ... Wink

Und gibt es nicht noch Massen an Teilnehmern und Zuschauern bei den Ekiden in Japan z. B.?

Hab jetzt mal asiatischen Top Ten Listen 2013 Männer nach gesehen:

über 800 3mal Jp, 1x China

1500 2x China, einmal Japan

Mit einer Zeit von 3'42 kam man in die Top 10. Da tut die Konkurrenz vielleicht mal ganz gut, das ist doch auch ein schwaches Niveau.

Über 5000 sind 6 Japaner in der Top 10.

Weiter mache ich jetzt nicht mehr. "Zerstört" ist trotz der Medaillenflut offensichtlich übertrieben. 

Attanvarno hat hier schonmal ausgeführt, dass die Einbürgerung Lagats mitverantwortlich für den Aufschwung der USA in dem Bereich gewesen sein könnte.

Vielleicht sollten die anderen Asiaten die Herausforderung annehmen?

Ein Timo Benitz hat die Herausforderung eines Homiyu Tesfaye auch angenommen.

Gruß

C


RE: Afrikaner in Zürich - lor-olli - 14.08.2014

Genau genommen sind doch alle Meisterschaften "Willkür"!
Bei Deutschen Meisterschaften kann man nur über einen Verein antreten, international begrenzt man die Teilnehmer je Nation, bei einigen Meisterschaften "weicht man die Regel auf" und lässt z.B. den amtierenden Meister selbst ohne Qualifikation antreten und noch mehr.

Die "Willkür" kann man aber auch gern "Regelwerk entstanden aus einem Konsens" nennen... Machbar ist also was gewollt wird! (Und "wollen" wollen alle, Athleten, Verbände, Sponsoren, Fernsehen, Zuschauer…)


RE: Afrikaner in Zürich - Front604 - 14.08.2014

Ich denke man muss unterscheiden zwischen normalen Einbürgerungen und den normalen Migrationshintergrund (wie bei den drei Londoner Sprintern z.B.) und gezielten "Käufen" wie es vor allem die Scheichs tun.

Ist ja nicht so, dass wir keine Athleten wie Marius Broening, Rasgawa Pinnock, Raphael Holzdeppe; Homiyu Tesfaye; Kamghe Gaba, Yasmin Kwadwo, Sosthene Moguenara oder Malaika Mihambo hatten/haben.

Dürfen die dann auch nicht für Deutschland starten, weil sie "anders" aussehen oder wie?


RE: Afrikaner in Zürich - Mica - 14.08.2014

Die Mutter von  Malaika Mihambo ist Deutsche. Die Regelung, nach der nur die Nationalität des Vaters für die Staatsbürgerschaft  zählt, wurde in Deutschland in den 70er Jahren geändert.


RE: Afrikaner in Zürich - Front604 - 14.08.2014

Und das widerspricht nun meiner Aussage, dass normale Einbürgerungen und ein normaler Migrationshintergrund (wie Mihambo ihn ja hat), nicht mit den gekauften Athleten in einen Topf geworfen werden sollte?


RE: Afrikaner in Zürich - gepard - 14.08.2014

beim inneräthiopischen duell zwischen abeba aregawi und sifan hassan wird sich am fr abend entscheiden, ob die 1500m-europameisterin aus holland oder schweden kommt.