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RE: Anschluss an Weltspitze endgültig verloren - runner5000 - 23.03.2022 Die Niederländer machen es auch in anderen Sportarten richtig, während deutsche Verbände weiter schlafen. https://www.sportschau.de/wintersport/eiskunstlauf/eiskunstlaufen-savchenko-erklaert-wechsel-in-die-niederlande-100~_variant-android.html Für alle, die den Sachverhalt noch nicht kennen: https://www.sportschau.de/wintersport/eiskunstlauf/eiskunstlauf-aljona-savchenko-wird-trainerin-der-niederlande-100~_variant-android.html https://www.sportschau.de/wintersport/eiskunstlauf/vorschau-eiskunstlauf-wm100~_variant-android.html RE: Anschluss an Weltspitze endgültig verloren - Gertrud - 23.03.2022 (22.03.2022, 18:53)Delta schrieb: Das heutige DLV Konzept ist ein Versagerkonzept und bedarf der Remedur. Alle neuen Massnahmen kommen ab 1.1.2023 zum Tragen Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Entscheidungen alleine durch den DLV getroffen worden sind. Dann würde man sich ja ins eigene Knie schießen. Die finanziellen Zuschüsse fließen wohl doch mehr durch höhere Gremien. Dazu kommen natürlich durch den DLV erzielte Sponsorengelder. Maßname 1: Dass man die TL-Zuschüsse auf die absolute Spitze begrenzt, halte ich für richtig. Maßnahme 2: Die Evaluierung der Topkader sollte nur nach internationalem Potential und der Leistung gestaltet werden. Da wünsche ich dem DLV ein neutrales Händchen. Das meine ich nicht ironisch, sondern das wünsche ich wirklich. Maßnahme 3: Erst einmal finde ich richtig, dass der Anspruch die WM und die OS und nicht die EM sind, also der absolute internationale Standard. Meint man, dass die BT ohne diese Erfolge gestrichen werden??? Massnahme 4: Dass Leverkusen den Anspruch eines Olympiastützpunktes verliert, ist für den Traditionsverein heftig. Das kann Leverkusen auf Dauer Kopf und Kragen kosten. Hoffentlich zieht sich Bayer nicht komplett zurück. Man wollte doch eine neue Ära initiieren. Die "Stiefel" von Bertl Sumser, Gerd Osenberg und Bernd Knut waren anscheinend zu groß. Hoffentlich wird die Anlage nicht zur Ruine?! Was hatten wir früher eine tolle Gruppe mit viel Training und viel Spaß zusammen. Ich denke sehr gerne an die vergangenen Zeiten mit Kuddel Bendlin, Gunter Spielvogel, Bernd Knut, Claus Schiprowski, Hanne Keydel, Rolf Herings, Hansi Fahsl und den Trainern Sumser, Küper, Bäslack ... zurück. Ich hoffe inständig, dass das nicht ein Ausverkauf an AuA wird!!! Maßnahme 5: Der DLV richtet sich international aus. Das wird auch Zeit. Ich hoffe, dass es nicht nur eine Worthülse bleibt und mit entsprechendem Inhalt gefüllt wird. Der DLV muss dringend die richtigen Leute ins Boot holen. Lasst die "Insel-Teams" nicht links liegen, sondern unterstützt sie bei entsprechenden Leistungen nach den Vorbildern Duplantis, Warholm, Ingebrigtsen!!! ![]() Eine Reform sollte immer an Haupt und Gliedern geschehen. Die Entscheidungsträger sind in die Pflicht zu nehmen. Wo liegen die Ursachen dafür, dass z.B. die Schweiz und die Niederlande sehr gute Erfolge haben? Punktgenaue Recherchen sind vonnöten. Gertrud RE: Anschluss an Weltspitze endgültig verloren - Atanvarno - 23.03.2022 (23.03.2022, 16:17)Gertrud schrieb: Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Entscheidungen alleine durch den DLV getroffen worden sind. Das sind überhaupt keine realen Entscheidungen, das sind Deltas Wunschvorstellungen. RE: Anschluss an Weltspitze endgültig verloren - Gertrud - 23.03.2022 (23.03.2022, 16:26)Atanvarno schrieb:(23.03.2022, 16:17)Gertrud schrieb: Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Entscheidungen alleine durch den DLV getroffen worden sind. Das habe ich für "bare Münze" gehalten. Dann rudere ich natürlich zurück!!! Es lohnt sich aber, über solche Punkte nachzudenken. ![]() Gertrud RE: Anschluss an Weltspitze endgültig verloren - Delta - 23.03.2022 Die Schweizer LA la 2008 am Boden. Ein einziges Top 10 Ergebnis in Peking. Röthlin im Marathon auf Rang 5. Die übrigen irgenwo zwischen Rang 20-36 verstreut. Dann gab es mal grosse Diskussionen und ein paar wenige Entscheide für Perspektiven. Trainer professionell und bezahlt auch wenn oft nur 50%. Infrastruktur war zu wenig dezentral. Magglingen und Tenero wurden ergänzt Romandie, St. Gallen, Zürich, Basel Die wichtigste Grafik für Athleten https://www.swiss-athletics.ch/wp-content/uploads/Onlineposter_FTEM_LEICHTATHLETIK_DE-e1584709741520.jpg Förderung der Sportler Young potential müssen sich auszeichnen ab so 16 Jahren. Youth Kat. https://www.swiss-athletics.ch/de/athleten/leistungssport/kader/world-class-potentials/ Föderung gilt für 4 Jahre bis zum maximalen 26 Lebensjahr UBS Kidzcup ist die Nachwuchssichtung auf lockere Art und da nehmen so rund 150000 Jugendliche teil. Komplett UBS finanziert. Dort arbeiten 5 Personen nur für dieses Projekt und organsieren Material, Startlisten, Zeitorganisation. etc und dass gefühlt seit knapp 20 Jahren RE: Anschluss an Weltspitze endgültig verloren - Gertrud - 23.03.2022 (23.03.2022, 16:49)Delta schrieb: Die Schweizer LA la 2008 am Boden. Ein einziges Top 10 Ergebnis in Peking. Röthlin im Marathon auf Rang 5. Die übrigen irgenwo zwischen Rang 20-36 verstreut. Die Erfolge in der Schweiz sind nicht in den Schoß gefallen. Man hat sie sich erarbeitet. World Class Potentials
Während der DLV nicht auf Talentsichtung in breitem Stil setzt und damit irgendwann der Strom versiegt, setzt die Schweiz auf eine breite Talentsichtung. Es entgeht ihnen somit kaum ein Talent aus der Peripherie. Ein Landesverband in Deutschland hat ein solches Projekt in einem Disziplinblock angeschoben. Gertrud RE: Anschluss an Weltspitze endgültig verloren - krebsan - 24.03.2022 Ich habe die Entwicklung in der Schweiz hautnah mitverfolgt. Und bin unglaublich froh über die aktuellen Erfolge, die damals, 2008, überhaupt nicht absehbar waren. Ja, eigentlich undenkbar erschienen. Allerdings bin ich auch nicht sicher, was denn nun wirklich die entscheidenden Erfolgsfaktoren waren/sind. Sicher das Geld: Der Leichtathletikverband war fast pleite. Mit neuen Strukturen, Mitgliederbeiträgen, aber vor allem auch dem Sponsoring der UBS konnte die Situation stark verbessert werden. Die UBS hat auch bezüglich Sichtbarkeit der Leichtathletik viel bewegt. Auf der anderen Seite sind aber auch Sponsoren abgesprungen, weil für sie neben der UBS kein Platz war. Als Folge: Professionalisierung. Auch bei den Trainern (obwohl nach wie vor ganz viele, auch im Spitzenbereich, praktisch ehrenamtlich unterwegs sind). Ein wichtiger Faktor dabei waren aber auch die Massnahmen der öffentlichen Hand: Ausbau von Sportschulen, Leistungssportförderung des Militärs. Wobei ich der Meinung war, dass wir da eher nachholen, was andere Länder schon längst machten. Ein grosses Thema war die EM in Zürich 2014, auf die mehrjährig hingearbeitet wurde. Das Schweizer Team war gross, einigermassen stark. Allerdings blieb der Zuschaueraufmarsch in Grenzen. Überhaupt sind die internationalen Meetings wohl ganz wichtig: Sie geben den Schweizer Athleten Startplätze, sie sorgen für Fernsehpräsenz, vor allem aber unterstützen sie die Schweizer Leichtathletik, nicht nur finanziell. Spitze über die Breite. Endlich hörte man auf damit, die internationalen Limiten noch zu verschärfen. Für die EM 2014 gab es ein Massenziel, das sogar deutlich übertroffen wurde. Erfolge: Mujinga Kambundji startete 2014 noch nicht durch, dafür sprang Kariem Hussein in die Bresche - und das war ja eher nicht der Erfolg langjähriger Verbandsarbeit. Dennoch: Es entstand das Gefühl, auch Schweizer Leichtathleten könnten etwas gewinnen. Zumindest auf europäischer Ebene. Und immer häufiger bei Nachwuchsmeisterschaften, und immer häufiger auch bei Weltmeisterschaften, auch wenn die Medaillen auf dieser Stufe doch äusserst rar blieben. Sicher ist auch die Kaderstruktur durchdacht und sinnvoll. Aber z.B. bei den "World Class Potentials" wurden gerade in den ersten Jahren auch viele Athletinnen und Athleten aufgenommen, die ihr Potential in der Folge nie zeigen konnten. Das Schweizer Modell setzte sehr stark auf Sprint, inklusive Hürdensprint, und wohl aus persönlichem Interesse und der Weltstandsanalyse auch auf 400mH. Dazu die Sparte Lauf. Mit dem UBS Kids Cup (60m, Weitsprung, Ballwurf) werden Talente gefunden, die vor allem schnell sind. Gefördert werden über die diversen Staffelprojekte viele Sprinterinnen und Sprinter. Und diese werden tatsächlich immer schneller - vor allem natürlich die Frauen. Es ist sehr erfreulich, dass jetzt drei Zehnkämpfer für Aufsehen sorgen. Diese Sparte war international über viele Jahre praktisch nicht mehr vertreten, und die Förderung beschränkt sich nach wie vor auf wenige Standorte mit eher bescheidenen Mitteln. Und es gibt plötzlich wieder einen guten Hochspringer und eine Hochspringerin, neben den Stabhochspringerinnen, die sich auch irgendwie etablieren konnten. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass in der Schweiz der ganze technische Bereich, die Sprünge und noch viel mehr die Würfe, international nicht konkurrenzfähig ist, und auch verhältnismässig wenig gefördert wird. Da hoffe ich, dass im Sog der Sprinter auch die Techniker zu mehr Mitteln kommen. RE: Anschluss an Weltspitze endgültig verloren - dominikk85 - 24.03.2022 Ich bin sicher man hat in der Schweiz gut gearbeitet, aber man sollte auch bedenken das es ab und zu mal eine goldene generation gibt wo ein land "zufällig" mal gleichzeitig 5-6 richtig gute leute hat. War ja damals bei den schweden ende der 90er auch so, danach war erst mal 10 jahre relativ wenig los, in den letzten paar jahren ging es dann wieder aufwärts. Diese Dinge verlaufen manchmal auch ein wenig zyklisch und auch die Schweiz kann leute wie ehammer oder kambunji nicht am fließband produzieren (gilt für den dlv natürlich auch, leute wie koko oder gina sind hier auch absolute Ausnahmen). Außerdem hat die schweiz natürlich ein paar Stärken, aber auch viele absolute "schwarze Löcher" wie zum beispiel den kompletten wurfbereich wo man in keiner disziplin bei frauen und Männern konkurrenzfähig ist. Das ist halt etwas was man bei vielen kleinen Ländern sieht, da wird sich auf ein paar wenige disziplinen konzentriert (estland im mehrkampf oder jamaika im sprint zum beispiel) während viele Disziplinen gar nicht besetzt werden. Das ist verständlich umd clever, kann aber natürlich nicht der Anspruch eines solch großen Verbandes wie des DLV sein. |