Leichtathletikforum.com
Krafttraining oder Schnellkraft - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Training in Praxis und Alltag (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=6)
+--- Thema: Krafttraining oder Schnellkraft (/showthread.php?tid=1461)

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10


RE: Krafttraining oder Schnellkraft - Atanvarno - 03.11.2015

Zur Diskussionskultur geht es an der üblichen Stelle weiter
Diskussionskultur in diesem Forum



RE: Krafttraining oder Schnellkraft - MZPTLK - 03.11.2015

(03.11.2015, 12:06)icheinfachma schrieb: @ MZPTLK: Vielleicht werde ich irgendwann mal die Zeit nehmen und einen Artikel über Sprinttechnik hier im Forum posten, indem ich alle Lehrbuchauszüge, US-Skripte und einige Studien einfließen lasse, um zu erklären, warum die Sprinttechnik, wie sie zuerst von Florence Griffith-Joyner und heute von der Weltklasse in Breite angewandt wird, effektiver ist als der Lauftstil, den die meisten Personen von Natur aus laufen würden. Vieles an der Sprintbiomechanik ist nicht selbsterklärend. Für mich persönlich ist die Sprintbiomechanik auch untrennbar mit dem Zubringertraining (Schnellkraftübungen und Krafttraining) verbunden, die sich von der Sprintbiomechanik (Sportbiomechanik untersucht den sich bewegenden Sportler mit mechanisch-rechnerischen und motorisch-anatomischen Mitteln) ableitet.

Ich beanspruche nicht, mich rundum mit Sprint auszukennen, aber der Biomechanik des Sprints habe ich mich in den letzten 2 Jahren sehr angenommen, ebenso der Sportmedizin, die mir von Natur aus die liebste Teildisziplin der Sportwissenschaft ist. Zu lernen beabsichtige ich in den nächsten Jahren insbesondere über Periodisierung und Gewichtung der unterschiedlichen Trainingsanteile.
Finde ich gut.
Zwei Bemerkungen noch:
1. Ich hatte mehrmals davor gewarnt, sich Bewegungsmuster von Dopern zum Vorbild zu nehmen. FloJo konnte erst mit UM so laufen, die Sprintweltklasse ist seit vielen Jahren, wenn nicht durchgängig, so doch zumeist gedopt.
2. Bitte nicht nur aus Büchern und Artikeln lernen. Aufm Platz gehört unbedingt dazu, das Schulen des Auges und das Hospitieren bei verschiedenen Trainern.


RE: Krafttraining oder Schnellkraft - icheinfachma - 03.11.2015

Ich darf daran erinnern, dass es immernoch keine weitreichenden Äußerungen zu dem Thema gab, ob es die Schnelligkeitsentwicklung behindert, wenn man zu viel des Schnellkrafttrianings im Herbst und Winter einem Maximalkrafttraining weichen lässt, und ob man dann nicht gleich Schnellkrafttrianing das ganze Jahr hindurch machen kann.


RE: Krafttraining oder Schnellkraft - icheinfachma - 03.11.2015

(03.11.2015, 14:38)MZPTLK schrieb: Finde ich gut.
Zwei Bemerkungen noch:
1. Ich hatte mehrmals davor gewarnt, sich Bewegungsmuster von Dopern zum Vorbild zu nehmen. FloJo konnte erst mit UM so laufen, die Sprintweltklasse ist seit vielen Jahren, wenn nicht durchgängig, so doch zumeist gedopt.
2. Bitte nicht nur aus Büchern und Artikeln lernen. Aufm Platz gehört unbedingt dazu, das Schulen des Auges und das Hospitieren bei verschiedenen Trainern.

1. Es gibt nicht nur WEltklassesrpinter, die so laufen. Auch im deutschen Spitzenbereich gibt einige Sprinter mit sehr guter Technik. Sogar im Nachwuchsbereich, z.B. bei der Jugend-DM, habe ich junge Sprinter/innen mit einer exzellenten Technik gesehen. Es ja so schön bequem, zu sagen: Die besten der Welt sind eh gedopt und genetisch bevorteilt, man braucht gar nicht von ihnen zu lernen, sondern macht am besten alles weiter, wie zuvor.

2. Die Aneignung theoretischen Wissens halte ich für die Grundlage, um dann später, darauf aufbauend, Praxiserfahrung im Training von Athleten zu erlangen. Darum werde ich mir erst umfangreiche theoretische Kenntnisse aneignen. "Auf dem Platz" werde ich lernen, wie man die Sprinttechnik erlernen kann, aber nicht, warum man so laufen soll, wie man eben laufen soll. Das geht nur, indem man versucht, die anatomisch-mechanischen Ursachen zu verstehen. Tut man dies, verbieten sich einige methodische Fehler im Sprinttechniktraining oder im Krafttraining von selbst. Es gibt natürlich auch die Trainer, die nur den richtigen Bewegungsablauf des Sprints auswendig kennen, sehen und einüben, ohne zu verstehen, warum ihre Athleten mit diesem Bewegungsablauf laufen sollen. Sie können sich nur auf das verlassen, was ihnen Biomechaniker und Fortbilder sagen, anstatt es selbst zu wissen. So ein Trainer möchte ich nicht werden. (@Wlad: Das hat auch wenig damit zu tun, dass ich mich in Studien verloren habe, sondern ich befinde mich schlicht und ergreifend in einem Studium, in dem man nunmal wissenschaftliche Grundlagen lernt, die mir später sehr nützlich sein werden. Immerhin "verliere" ich mich nicht in irgendwelcher Quacksalberei und Alternativmedizin.)


RE: Krafttraining oder Schnellkraft - MZPTLK - 03.11.2015

(03.11.2015, 14:40)icheinfachma schrieb: Ich darf daran erinnern, dass es immernoch keine weitreichenden Äußerungen zu dem Thema gab, ob es die Schnelligkeitsentwicklung behindert, wenn man zu viel des Schnellkrafttrianings im Herbst und Winter einem Maximalkrafttraining weichen lässt, und ob man dann nicht gleich Schnellkrafttrianing das ganze Jahr hindurch machen kann.
Ich plädiere dafür, das Jahr je nach Wettkampf-Prioritätenplanung nach Schwerpunkten zu strukturieren.
Dass heisst aber nicht, dass erst nur Allgemeintraining, dann Kraft oder Ausdauer
und danach Spezialisierung/Formfeinschliff und Regeneration quasi blockweise aneinandergereiht werden,
sondern dass Wettkampfdisziplin-relevante Übungen ganze Jahr über durchgeführt werden,
natürlich mit entsprechend unterschiedlicher Quantität und Qualität.

Zum Beispiel sollte das in der Vorbereitungsphase erworbene Kraftniveau zu Beginn der Wettkampfsaison zumindest annähernd gehalten werden, das geht mit quanitativ gemindertem Aufwand bei hoher Intensität und Qualität gut zu machen.

Eine kurzfristige Block- und Spitzen-Bildung von 1-3 Wochen, je nach Phase und Athletenniveau,
macht physiologisch durchaus Sinn(Reizsetzung) und ist auch mental erfrischend.
Wie man das im Einzelnen gestaltet, hängt von den Athleten und ihren Möglichkeiten und Zielen ab.

Eine pauschale Rezeptur würde ich für problematisch halten, gerade im Sprintbereich,
weil es da besonders auf das Nerven-Muskelzusammenspiel ankommt
und ich von daher ein Überpacen, eine Übermüdung auch in der Vorbereitungsphase für unnötig und riskant halte.

Es ist eminent wichtig, dass der Trainer nicht stur nach Plan vorgeht,
sondern immer das Feedback der AthletInnen berücksichtigt und die Trainingsplanung entsprechend modifiziert.


RE: Krafttraining oder Schnellkraft - gera - 03.11.2015

was die Sprinttechnik angeht, muss, glaube ich , jeder Sprinter selbst herausfinden,welche Schrittlänge und Schrittfrequenz für ihn die beste ist.
Das hängt von Konstitution/Nerventätigkeit / Kondition ab.
Als F.Griffith-Joyner ihre ( gedopten ) WR lief, mit ihren sehr raumgreifenden Schritten, versuchten kurzzeitig auch Marlis Göhr und Silke Gladisch mit langen Schritten zu laufen.
Es brachte nichts, und beide kehrten zu den zu ihnen passenden kurzen Trommelschritten zurück.


RE: Krafttraining oder Schnellkraft - icheinfachma - 03.11.2015

(03.11.2015, 15:41)gera schrieb: was die Sprinttechnik angeht, muss, glaube ich , jeder Sprinter selbst herausfinden,welche Schrittlänge und Schrittfrequenz für ihn die beste ist.
Das hängt von Konstitution/Nerventätigkeit / Kondition ab.
Als F.Griffith-Joyner ihre ( gedopten ) WR lief, mit ihren sehr raumgreifenden Schritten, versuchten kurzzeitig auch Marlis Göhr und Silke Gladisch mit langen Schritten zu laufen.
Es brachte nichts, und beide kehrten zu den zu ihnen passenden kurzen Trommelschritten zurück.

Könnt ihr endlich mal aufhören, über Sprinttechnik zu diskutieren? Das Threadthema ist ein anderes, für Sprinttechnik gibt es schon einen Thread. (btw: Es gibt keinen raumgreifenden Schritt. FloJo hat einfach ihren Unterschenkel in der Luft auspendeln lassen, um mit gestrecktem Knie zu landen. Auch sie landet nahe am unteren Totpunkt ihres Körperschwerpunktes, um Bremskräfte zu verringern. Weit vor dem Körper zu landen, hat nichts mit "Raumgreifen" zu tun, sondern ist einfach Overstriding.)


RE: Krafttraining oder Schnellkraft - Halloo - 03.11.2015

Icheinfachmal, ohne praktische Erfahrungen, jedoch vollgepfropft mit theoretischem Wissens - wirst du die Vielzahl derer, die auf dem Platz als Trainer eine sportlich untergeordnete Rolle spielen, vergrößern. Das sind oft Selbstdarsteller die glauben, etwas Besonderes zu sein und beweihräuchern ihr Umfeld mit theoretischem Gefasel. Leider wirken solche Typen häufig als eine Art Rattenfänger, weil sie sich gut selbstdarstellen können.  Ein gutes Auge lernst du nie durch Theorie, denn Praxis und Theorie müssen Hand in Hand gehen, ergänzen sich.
Viele User dieses Forums werden Trainer dieser Art kennen und sie "lieben".  


RE: Krafttraining oder Schnellkraft - icheinfachma - 03.11.2015

Um übrigens noch mal das Training der Beinbeuger zu begründen: Meine Streckerkette ist gut entwickelt, bei den Beinbeugern dagegen habe ich Defizite. Zu diesem Ergebnis bin ich gekommen, da ich meine Werte in einigen Belangen mit einem Topsprinter verglichen habe, der exakt meine Körpergröße hat:

-Vergleichspunkte sind: halbe Kniebeuge 1RM - Standweitsprung - 100m-Durchschnittsgeschwindigkeit, Top-Speed (bas. auf 30m-fliegend)

-Meine Kniebeugenwerte liegen bei zwei Dritteln des Topsprinters.
-Mein Standweitsprungwert ist sehr nah am Wert des des TS. (Daraus schließe ich, dass ich bei vergleichsweise geringer Maximalkraft eine gute Schnellkraft habe.)
-Mein Top-Speed und meine Durchschnittsgeschwindigkeit liegen hingegen in % deutlicher von dem Topsprinter entfernt als meine Standweitsprungwerte.

Da meine Streckerkette, wie man am Standweitsprung sieht, schnellkrafttechnisch sehr gut entwickelt ist und ich mit einem Kniebeugentraining wohl in absehbarer Zeit die Standweitsprungwerte des Sprinters erreichen könnte, muss das große Schnelligkeitsdefizit wohl durch die Beinbeuger, die dritte wichtige Muskelgruppe im Bunde, zustande kommen. Man sieht auch an meinen Beinen, dass Gesäß und Quadriceps viel deutlicher ausgeprägt sind als die Beinbeuger, was mich in meiner Annahme bestärkt. Ich beabichtige also, meine Beinbeugerdefizite aufzuholen.


RE: Krafttraining oder Schnellkraft - Knueppler - 03.11.2015

(03.11.2015, 16:02)Halloo schrieb: Icheinfachmal, ohne praktische Erfahrungen, jedoch vollgepfropft mit theoretischem Wissens - wirst du die Vielzahl derer, die auf dem Platz als Trainer eine sportlich untergeordnete Rolle spielen, vergrößern. Das sind oft Selbstdarsteller die glauben, etwas Besoderes zu sein und beweihräuchern ihr Umfeld mit theoretischem Gefasel. Leider wirken solche Typen häufig als eine Art Rattenfänger. Ein gutes Auge lernst du nie durch Theorie, denn Praxis und Theorie müssen Hand in Hand gehen, ergänzen sich.
Viele User dieses Forums werden Trainer dieser Art kennen und sie "lieben".  
Entschuldigung, aber woher soll er (Icheinfachma) die Erfahrung her haben? Er ist doch noch jung! Außerdem hat er in diesem Thread Fragen gestellt, die aus meiner Sicht fast niemand beantwortet hat, einige sogar am Thema vorbei.
Unabhängig davon bereichert er das Forum, auch wenn ich manchmal Mühe habe, seinen Kommentar (z. B. den ohne Punkte) zu verstehen.