Hochsprungtechnik - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Training in Praxis und Alltag (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=6) +--- Thema: Hochsprungtechnik (/showthread.php?tid=24) |
RE: Hochsprungtechnik - ThomZach - 12.06.2015 Jetzt wisst Ihr auch, warum ich kein Trainer geworden bin. Ja nicht einmal Therapeut. "Und weil der Mensch ein Mensch ist, drum hat er Stiefel im Gesicht nicht gern! Er will unter sich keine Sklaven sehn und über sich keinen Herrn!" Das Lied fand ich toll, damals als ich noch an das Gute glaubte... Ich mag niemandem folgen und daher auch niemanden (berat-)schlagen, mag nicht, dass man mir folgt. Mein Thema ist die Dummheit. Innen wie außen. RE: Hochsprungtechnik - Drizzt - 13.06.2015 (12.06.2015, 19:13)ThomZach schrieb: Als Dragan Tancic Bundestrainer wurde (1976), wusste ich von Training weniger als er aber von Technik mehr...... Und was machst du mit deinem ganzen Wissen?? RE: Hochsprungtechnik - ThomZach - 13.06.2015 (13.06.2015, 00:53)Drizzt schrieb: Und was machst du mit deinem ganzen Wissen??Die allermeisten Fragen sind Aussagen. Auch diese. Du willst sagen, dass mein Wissen nichts nützt, weil ich nichts damit anfange. Die richtige Frage lautet: "Und was mach ich, Drizzt, nun mit all Deinem Wissen?" Darauf kann ich antworten. Nämlich: Mach es zu Deinem und mach Du was damit. Wäre Deine Frage keine Aussage, könntest Du selber antworten. Nämlich: "Er versucht offenbar, es unter die Leute zu bringen." Dass ich selber nicht als Trainer arbeite, hat viele Gründe. Vor allem den, dass ich mich nicht persönlich binden kann. Ich wohne zu weit weg von der Szene, müsste umziehen und meinen ganzen Lebenswandel ändern. Also wäre ich gerne freier Berater in einem Team. Aber die Dt. Fachwelt glaubt, sie bräuchte keine Beratung. Also forsche ich weiter. Wie ein begeisterter Ornitologe der vor Morgengrauen mit dem Foto-Tele auf die Pirsch geht nach seltenen Vogelarten. Oder noch treffender: Briefmarkensammler. Der trifft sich mit Gleichgesinnten zum heiteren (Aus-)Tauchen. RE: Hochsprungtechnik - Hellmuth K l i m m e r - 13.06.2015 (12.06.2015, 23:30)ThomZach schrieb: Ach so: In der DDR wäre ich als Mensch und als Sportler jämmerlich verkommen und zugrundegegangen.Da bist du natürlich auf Lanzarote - im Gedanken an der Seite Cesar Manriques - genau richtig. Und gleich darauf verketzerst du die DDR. Nicht ohne den proletarischen Protestsänger Ernst Busch zu zitieren, der (mit dem Song "Das sind die alten Weisen") schon in den 30er Jahren standhaft gegen die aufkommende Hitler-Gefahr auftrat. ---------------- Ich denke, d u wärest - vorausgesetzt, 12 Jahre später geboren - an der Seite von Wessig in der DDR ebenso erfolgreich gewesen. H. Klimmer / sen. RE: Hochsprungtechnik - ThomZach - 13.06.2015 (12.06.2015, 22:52)MZPTLK schrieb: Gerd Wessig sehe ich auch so. Rosemarie Ackermann ist mir nicht mehr so genau in Erinnerung,Hab die Frage gerade erst gesehen. Reserven? Ihr Anlauf war gekünstelt, ihr Absprung ein hypertropher Kraftakt mit langem, hohen letzten Schritt. Barbarisch. Sie warf ihr Schwungbein weg, d.h.: gab mit der rechten Hüfte nach, ließ das Becken zur Latte drehen und zog den linken Arm nicht durch. Dadurch entstand eine Wende des ganzes Körpers zur Latte hin und all dies verhinderte die richtige Rotation nach vorn und ins Tauchen. Dadurch wiederum hatte sie keine Möglichkeit, die Rotation auf Schultern und Becken zu verteilen, also zuerst aktiv die Schultern um die Latte zu drehen und danach durch ein Gegendrehen der Schultern das Becken um die Latte zu drehen (Scheinrotation, ausschließlich bei Brumel perfekt zu sehen). Dadurch wiederum bekam sie das Nachziehbein nicht über die Latte gehoben. Sie konnte dem Becken nicht genügend Drehung zufügen und das Bein nicht richtig abspreizen. Auch weil das Schwungbein passiv und führungslos in der Höhe verweilte, anstatt als Gegenkraft für das Spreizen beider Beine zu dienen (Straddle = Spreizen!!). In Moskau hat sie ihren letzten Versuch über 1m97 beim Fallen mit der linken Hand gerissen, weil Arm und Hand völlig chaotisch in der Luft herumgefuchtelt haben. Es war einfach ein Bild des Jammers. Im Vergleich zum Könner eine rudimentäre Anfänger-Vorstellung, die das Wort Technik nicht verdient hatte. Gilt in Teilen auch für Rolf Beilschmidt. Für Bilder ist mein Internet gerade zu langsam... RE: Hochsprungtechnik - W. Kronhard - 13.06.2015 (13.06.2015, 00:53)Drizzt schrieb:(12.06.2015, 19:13)ThomZach schrieb: Mich überholt zu meinen Lebzeiten keiner mehr, denn ich forsche ja immer weiter und habe gut 30 Jahre Vorsprung. Wissen ist das Einzige was man einem Menschen nicht wegnehmen kann!!!! Thomas hat Wissen, wie manche Pilze, gesammelt. Er hat es jetzt und teilt damit aus. "gggg" Keine Ahnung ob ich mich richtig ausgedrückelt habe. RE: Hochsprungtechnik - ThomZach - 13.06.2015 (13.06.2015, 10:34)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Und gleich darauf verketzerst du die DDR. Nicht ohne den proletarischen Protestsänger Ernst Busch zu zitieren, derIch bin sicher, Ernst Busch wäre mit der SED-Regierungspolitik keinesfalls zufrieden gewesen. Und ich hab mir einen humanistischen Sozialismus auch vollkommen anders vorgestellt. Das mit der DDR war eine Missgeburt. Ich musste ja als Berliner immer wieder mal durch die DDR und kann nur sagen: Die Grenzer waren alles Andere als menschlich. Allerdings ist auch die BRD ein humanistischer Skandal. Sie ist von der rücksichtslosen Ausbeutung der Arbeiter und der Völker der Dritten Welt abhängig. Also beruht unser Freiheit und Wohlstand auf der Unterjochung anderer. Wenn die Menschheit so weitermacht, richtete sie sich vielleicht selbst zugrunde. Hoffentlich muss ich das nicht noch miterleben. Meine armen Kinder... RE: Hochsprungtechnik - MZPTLK - 13.06.2015 (13.06.2015, 10:41)ThomZach schrieb: [zur Technik von Ackermann]Bin weitgehend einverstanden, denke aber doch, dass Du die Effektivität ihres Schwungbeineinsatzes unterschätzt. Und ist sie nicht auch ein Beispiel für die von Dir propagierte lange Umlenkzeit aus einem nicht zu schnellen Anlauf heraus? RE: Hochsprungtechnik - ThomZach - 13.06.2015 (13.06.2015, 17:22)MZPTLK schrieb:Das erstaunt mich ja erfreulich. Das Schwungbein ist schnell und hoch aber da die Hüfte nachgibt, also das Becken dreht,(13.06.2015, 10:41)ThomZach schrieb: [zur Technik von Ackermann]Bin weitgehend einverstanden, denke aber doch, dass Du die Effektivität ihres Schwungbeineinsatzes unterschätzt. überträgt sich die Energie des Schwungbeines nicht auf die Körpermasse (KSP) sondern verpufft in dieser kontraproduktiven Drehung. Rosi lief definitiv zu schnell an und die Zeit am Boden verbrauchte sie für ihren massakranten Bremsstoß. Hab ich auch alles mal selbst so falsch gemacht und erst viel später erkannt und verstanden. Daher die Knieprobleme (Rosis Tape in Moskau). Der Anlauf war ein gekünsteltes Gezappel anstatt eines natürlichen Anrollens. Brumel hat es soooo schön vorgemacht! Warum haben die Trainer (zuerst in Russland selbst) da so eine Scheiße erfunden?! Man sieht das ja in den yt-videos aus der damaligen Zeit. Einfach hirnverbrannter Blödsinn wurde da gelehrt. Und die DDR hat "natürlich" alles nachgemacht. Heute laufen die meisten Toppies doch einfach locker an und springen aus dem Lauf heraus ab. So wie Fosbury und e.a. es auch schon sooo schön vorgemacht haben. Das kreative Herumdoktern am Anlauf zeigt doch nur, dass die meisten Trainer immer noch nicht wirklich wissen, wie der Absprung funktioniert und was es da zu erarbeiten gilt. Deshalb fummeln sie am Anlauf rum und erklären das für essentiell. Einfach nur peinlich.:danke: RE: Hochsprungtechnik - ThomZach - 13.06.2015 Wenn ich sage, die Toppies springen aus dem Lauf heraus ab, will ich nicht leugnen dass verschiedene Formen von Absprungvorbereitung zu sehen sind. Diese sind aber nicht kultiviert sondern sind spontan aus Talent entstanden. Richtig gelehrt besteht der Absprung aus den letzten 3 Bodenkontakten und sorgt für müheloses Abheben durch Senken des KSP schon über dem drittletzten Stütz, Erhöhung der Schrittfrequenz, durch trotzdem langen, flachen vorletzten Schritt, flaches Kurzsetzen des letzten Schrittes und frühes Vorschwingen des freien Beines (Tancic: "Scherender Absprung"). Der Doppelarmschwung ist daher auch nicht synchron zur Schrittfolge, sondern er diktiert den Schritt-Rhythmus, indem er ihm energisch vorauseilt. Wieder war hier Brumel viel besser als Yaschtchenko u.a. Auch Y wurde ins Tempo getrieben anstatt seine Absprungtechnik zu verbessern. Folge = kaputt! Ein Jammer. (Wo ist der "heulende Smily"?!) |