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Fragwürdiges Krafttraining von Alica Schmidt - Druckversion

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RE: Netzfundstücke - Diak - 22.10.2024

(Gestern, 20:28)Grummel schrieb: Also ist die Menge an intensiven Übungen (die einzeln bei sauberer Ausführung in Ordnung wären) in dieser Kombination das Problem, weil sie durch die hohe Belastung zu einer unsauberen Ausführung und damit zu Verletzungsgefahr führt?

das ist ein wesentliches Problem ja. Meine Schüler:innen würden sagen: "Die Einheit ist random" es wird irgendwas geballert, ohne Sinn, Verstand und richtige Umsetzung. Training beruht doch darauf, dass wir dem Körper einen Reiz aussetzen, der etwas höher ist als das, was der Körper gut bewältigen kann. Das führt zur Anpassung. Wir erwarten aber von jedem C-Trainer, dass er sich überlegt, was er trainieren möchte. Zum Beispiel: Welche Konditionelle Fähigkeit steht hier im Mittelpunkt und dort, in welcher differenzierten Form. Also, wenn der Typ der Kraftonkel ist, dann wäre das Mindeste, dass er sich mit den Anforderungen des Langsprints auseinandersetzt und in Absprache mit dem verantwortlichen Trainer für jede Trainingsphase differenzierte Programme erstellt und umsetzt, die jeweils ein Ziel klar fokussieren. (allgemeine Ausdauer, Kraftausdauer, ggf. Hypertrophie, IK, Schnellkraft) Das dann in den jeweils passenden Intensitäten und Umfängen und mit Übungen, die die Sprintspezifik berücksichtigen. Und dann kommst Du: wenn ich weiß, worin der Reiz bestehen soll, dann muss ich das Settting so wählen, dass der auch kommt. 
Ich kann Explosivkraft trainieren wollen und Aufsprünge machen lassen oder Reaktivkraft und dabei die kleinen Hüpfer einbeinig mit kontrollierten und sauberen Bewegungen. Ich kann auch Kraftausdauer trainieren wollen, dann mache ich vielleicht den Medizinballkram. An den Korrekturen und der Übungsauswahl sieht man, dass der Kollege keine Idee hat, was das Training soll, außer anstrengend zu sein.

Ein paar Beiträge hier klangen so, als könne nicht falsch sein, was Menschen tun, die wie Profis auftreten oder mit Profis arbeiten. Mitnichten: ich habe im Profibereich schon so viel gefährlichen Unsinn gesehen, dessen sich jeder engagierte Jugentrainer schämen würde. Aber es wird gemacht, landauf landab.


RE: Netzfundstücke - mariusfast - 22.10.2024

(Vor 6 Stunden)Diak schrieb:
(Gestern, 20:28)Grummel schrieb: Also ist die Menge an intensiven Übungen (die einzeln bei sauberer Ausführung in Ordnung wären) in dieser Kombination das Problem, weil sie durch die hohe Belastung zu einer unsauberen Ausführung und damit zu Verletzungsgefahr führt?


Ein paar Beiträge hier klangen so, als könne nicht falsch sein, was Menschen tun, die wie Profis auftreten oder mit Profis arbeiten. Mitnichten: ich habe im Profibereich schon so viel gefährlichen Unsinn gesehen, dessen sich jeder engagierte Jugentrainer schämen würde. Aber es wird gemacht, landauf landab.
Habe mich nur gewundert, dass das im Fußballbereich niemanden auffällt, was da für blödsinn trainiert wird. Es hat sich da schon sehr viel entwickelt, Laktatsteuerung und Auswertung des Ermüdungszustandes der Spieler etc., worauf das Training angepasst wird. Zumindestens RB Leipzig ist da Vorreiter, aber durch die NLZ s sind da auch in den meisten Vereinen mittlerweile Topleute am Start, die etwas drauf haben und die aus anderen ihrem Spezialbereich kommen. Ruwen Faller, Tim Lobinger waren so bekannte Namen, die nach ihrer Leichtathetikkarriere als Ahtletiktrainer eingesetzt wurden. Das mit den Verletzungen kommt auch davon, weil es nunmal ein Business ist udn die Trainer tielweise, obwohl sie über den Ermüdungszustand und der Verletzugnsgefahr des spielers davon wissen, aber weil Fußball ein kurzlebiges hartes GEschäft ist und ihr eigener Job aufgrund eines schlechten Spiels in GEfahr ist, in der NOt sind, trotzdem den Spieler ienzusetzen. Hinzukommen absurde Anzahl an Spielen, insbesondere in der Premierleague, aber auch durch die Einführung der Uefa  Nationleauge. Eine unnötige Liga für Nationalspieler, es geht letzlich nur um das eine, Mehreinnahmen. Es gab ja jetzt mehrere Spieler und Sportmediziner, die sogar in den Vereinen tätig sind, die das ganze nichtmehr mitmachen wollen. "Immer mehr Spiele, immer größere Turniere - die Belastung für Profi-Fußballer wächst. Spieler drohen mit Streik, Sportmediziner warnen vor mehr Verletzungen. Doch die Verbände reagieren nicht." Hier ist auch auf die Geschichte zwischen dem Arzt Müller Wohlfahrt und dem Startrainer des FC Bayern zu verweisen. Müller Wohlfahrt hat freiwillig gekündigt, weil der Trainer entgegen des Rats des Arztes, den Spieler zu wenig Schonzeit nach einer Verletzung geben wollte.


Ein großes Problem im professionellen Bereich ist sicher, dass erwartet wird, alles zu wissen. "DER ist Arzt, also Experte für seinen Bereich". Das ist jedoch m.E. ein Problem unserer Gesellschaft. So habe ich auch im Amateurbereich in der Leichtatheltik dieses Problem gesehen. Denn letzlich gibt es "Den Trainer, der in der gesellschaftlichen Rolle des E xperten fungiert, welcher dem unwissenden Athleten etwas beibringen muss". Und  wenn man ihm mal widerspricht fühlen sie sich oftmals in ihrer kompletten Rolle und somit ihrer Kompetenz angegriffen.

-"Die wie Profis auftreten": Da von außen oftmals nicth einsehbar ist, ist nunmal neben dem Doktortitel, der Habitus entscheidend, ob KOmpetenz vorliegt oder nicht.  Erschwerend kommt hinzu, wenn der "Experte" seine ganze Karriere bspw. aufgrund eigener wissenschaftlicher Publikationen aufgebaut hat. IN bestimmten Themen schadet es der Karriere, wenn man plötzlich seine ganze Thesen überwirft. Von daher wird sich oftmals auch garnicht mit gegenteiligen Ansichten beschäftigt. Von daher muss man vorsichtig sein, wenn bspw. bestimmte Ärzte eine sehr unkomplexe Herangehenweise an ein Thema haben und zu pauschalen Schlussfolgerungen kommen, bspw. beim Thema Ernährung Fleisch/Vegan.


RE: Netzfundstücke - mariusfast - 22.10.2024

Überlastung im Profi-Fußball - das Limit ist erreicht

Edit Mod: Überflüssige Zitate entfernt.


RE: Fragwürdiges Krafttraining von Alica Schmidt - Notalp - 22.10.2024

Wie kann man erwarten, dass ein Studio-Trainer über Kraftspezifik im Langssprint Bescheid weiß???? Erwarten kann man nur, dass der Leichtathletiktrainer Bescheid weiß. Und der wird seine Leute für die Zeit, in der es darauf ankommt, bestimmt nicht in eine Muckibude oder einen ‘Club’ mit vornehm klingenden Namen schicken. Aber in der sog. Übergangsperiode ist es wohl ziemlich wurscht…

…wäre da nicht das professionelle Bedürfnis nach Followerexpansion. Diesbezüglich muss die Athletin damit rechnen, dass Forumexperten über das mangelnde Niveau herfallen und damit nicht nur die mögliche Werbeintention ad absurdum führen, sondern dabei auch den Nachahmereffekt berücksichtigen. 

Aber in Sachen Gewichtung erinnere ich mich noch an den Fotoanhang eines Auflage starken Lehrbuchs. Da steht ein Medaillen-dekorierter Zehnkämpfer auf einer ca. 50cm hohen Bank und macht einen beidbeinigen ‘Tiefhochsprung’ auf eine dahinter befindliche 30cm- Bank. Auf dem Rücken eine Hantel mit mindestens 40kg. Das andere Mal macht er einen einbeinigen ‘Steigesprung’ auf die 50cm Bank mit ca. 80kg. Als ich das zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich mir: Wieso gilt Leichtathletik eigentlich nicht als Risikosportart? Auch heute kann ich mir nicht vorstellen, dass aus den Krafträumen alle ‘Risikoübungen’ verschwunden sind. Nur sind halt die Türen verschlossen und kokettieren tut damit auch keiner.  Wink


RE: Fragwürdiges Krafttraining von Alica Schmidt - S_J - 22.10.2024

(Vor 4 Stunden)Notalp schrieb: Wie kann man erwarten, dass ein Studio-Trainer über Kraftspezifik im Langssprint Bescheid weiß???? Erwarten kann man nur, dass der Leichtathletiktrainer Bescheid weiß. Und der wird seine Leute für die Zeit, in der es darauf ankommt, bestimmt nicht in eine Muckibude oder einen ‘Club’ mit vornehm klingenden Namen schicken. Aber in der sog. Übergangsperiode ist es wohl ziemlich wurscht…

Im Amateurbereich mag das Training in der Übergangsperiode "wurscht" sein. Aber ich glaube nicht, dass es viele Sprinterinnen gibt, die mit einem "random" Training versuchen wollen, 50.75s zu laufen. Da wird dann doch meist etwas ernsthafter geplant und vom Athletiktrainer eine gewisse Expertise erwartet. Auch, bzw. meiner Ansicht nach vor allem jetzt in einer allgemeinen Grundlagenphase, in der ein solcher Kraftausdauerzirkel zu verorten wäre.


RE: Fragwürdiges Krafttraining von Alica Schmidt - mariusfast - 22.10.2024

(Vor 4 Stunden)Notalp schrieb: Wie kann man erwarten, dass ein Studio-Trainer über Kraftspezifik im Langssprint Bescheid weiß???? Erwarten kann man nur, dass der Leichtathletiktrainer Bescheid weiß. Und der wird seine Leute für die Zeit, in der es darauf ankommt, bestimmt nicht in eine Muckibude oder einen ‘Club’ mit vornehm klingenden Namen schicken. Aber in der sog. Übergangsperiode ist es wohl ziemlich wurscht…
Er hat sie auch noch in dr Saison vorbereitet. Hier ein Video vor dem Istaf, als er Tipps gibt, dass ihm die Leichtathleten vor einem Wettkampf als zu viel Ruhe machen. A. Schmidt fragt ihn auch, ob sie am Freitag vor dem WEttkampf nochmal eine Vorbelastung machen soll. Das ist ja nun wirklich die falsche Person für solche fragen...

https://www.instagram.com/p/C_OLo2lNove/


RE: Fragwürdiges Krafttraining von Alica Schmidt - Notalp - 22.10.2024

Danke für die Hinweise! Ich hätte es erstens nicht für üblich gehalten, dass ein Leichtathletiktrainer die wichtige Kraftarbeit im Langsprint outsourct - so wie das z.B. im Fußball oder Handball üblich ist. Schon gar nicht hätte ich es für üblich gehalten, dass eine Sprinterin das richtige  Vor- Wettkampfverhalten bei einem Studio-Trainer nachfragt.


RE: Netzfundstücke - TranceNation 2k14 - 22.10.2024

(Gestern, 21:34)mariusfast schrieb: Er meinte ja, dass er die Schwächen von Alica Schmidt sehr gut einschätzen könne, weil er sie bereits 4-5 Jahre kennt. Das klingt ja wirklich nach einer langjährigen Zusammenarbeit...

https://www.instagram.com/p/DAtidx0uZTG/

Also betreut er sie seit 4 Jahren und fragt in einem "random" Instagram Video, wie ihre Ernährung so aussieht (bzgl. Fleisch)?