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RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - TranceNation 2k14 - 29.08.2023 (29.08.2023, 10:10)vedo schrieb:(29.08.2023, 08:08)TranceNation 2k14 schrieb: Auch gibt es aufsteigende Tendenzen - wenn man nicht beim Bundestrainer trainiert.Ohne zu wissen, wie da trainiert wird, könnte man der Gruppe von Sven Buggel zumindest anhand der nominierten 400m-Läufer (Schier, Schmidt, Bredau) zuschreiben, dass da eine recht gute Arbeit gemacht wird. Allen drei Athleten würde ich die positiven Eigenschaften zuschreiben, dass sie ihre (teils recht limitierten) Unterdistanzfähigkeiten gut umsetzen, auch bei mehreren Läufen innerhalb von kurzer Zeit gleichbleibende oder sogar bessere Zeiten hinbekommen und trotz DM auch beim internationalen Höhepunkt - wenn nicht gerade krank davor - noch in Bestleistungsform sind. Das sind jetzt alles Eigenschaften, für die man Möckels Athleten nicht unbedingt in Verdacht hat nach den Eindrücken der letzten Jahre.. Sorry, hatte vergessen dass Buggel BT NK1/U ist! Ich meinte Möckel. Die Arbeit der Berliner Gruppe hatte ich ja positiv herausgestellt. Wenn Schier tatsächlich krank war ist ihr Lauf in einem neuen Licht zu bewerten, denn gerade über 400 m braucht man Substanz, da merkt man auch kürzliche Krankheiten plötzlich umso stärker. RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - vedo - 29.08.2023 (29.08.2023, 10:52)TranceNation 2k14 schrieb: Sorry, hatte vergessen dass Buggel BT NK1/U ist! Ich meinte Möckel.Hatte ich schon so verstanden bzw. vielleicht etwas unglücklich zitiert. War nur noch einmal eine allgemeine Überlegung hinsichtlich aufsteigender Tendenzen und der letzte Satz unterstreicht ja das von dir Geschriebene. RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - TranceNation 2k14 - 29.08.2023 ![]() RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - Reichtathletik - 29.08.2023 Die Hürdenläufer trainieren ja zu großen Teilen auch bei einem BT (Beck). Das ganze BT-Bashing führt zu weit. Ich glaube auch, dass manche sich selbst keinen Gefallen tun mit ihren jeweiligen Positionen, die oft "Mittel zum Zweck" sind – womit wir einen systemischen Fehler beim DLV haben. Möckel ist z.B. eigentlich eher Kurzsprint-Spezialist. Sebastian Bayer Ex-Springer und Trainer von Kurzsprintern. Beide wollen denke ich ihren "Job" gut machen, worunter sie in erster Linie verstehen, ihre Athleten (Haase, Schwab, Schlegel / Ansah, Ansah-Peprah, Batz) gut betreuen. Und Trainer-Jobs gibt es in Deutschland einfach zu wenige. Sprich, wenn sie nicht mehr auf DLV-Ticket unterwegs sind, ist der Lebensunterhalt schwer. Da darf man auch Verständnis für haben. Die meisten meiden den Beruf daher von Anfang an, was es auch nicht besser macht. Ich habe oft das Gefühl, der DLV will ihnen dies ermöglichen und deshalb werden Umwege gefunden über entsprechende Bundestrainer-Stellen. Es ist ja auch auffällig, dass einige fast schon Disziplin-Hopping betreiben dabei. Problem: Die offizielle Stelle wird dann oft nur "nebenbei" erledigt. Das kann man den Personen, wenn dem so ist und es nicht nur Vorwurf ist(!), vorwerfen, aber ich finde es auch fair, das in der Gesamtheit zu sehen. In einer idealen Welt gäbe es mehr Organisationen (Landesverbände, Vereine, Firmen(?), der DLV selbst), die mehr Trainer einfach fürs Trainersein beschäftigen könnten. Es gibt derzeit aber nur die Hilfskonstrukte Bundestrainer und Stützpunkttrainer mit (zumindest nach außen) oft unklaren und uneinheitlichen Aufgabenbeschreibungen. Und gleichzeitig übrigens auch nicht gerade große Schlangen bei den Bewerbern, wenn es darum geht, einige Stellen zu besetzen. Beides führt dazu, dass es Ungerechtigkeiten gibt (Geld oder Personal fehlt an manchen Orten, Stellen, Disziplinen; manche werden bevorteilt andere fühlen sich benachteiligt)... RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - 60323_ffm - 29.08.2023 die wahrheit ist schwer zu ertragen RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - Walker - 29.08.2023 (29.08.2023, 09:46)frbcrane2 schrieb: Wenn man die Erklärungsversuche der Herren Bügner und Kessing vom Sonntag analysiert, bezweifle ich, daß sich viel tun wird. Bügner: "Die Medaillen verteilen sich auf immer mehr Nationen."...WM-Bilanz Großbritannien: 2011: 8 2013: 7 2015: 7 2017: 6 2019: 5 2022: 7 2023: 10 ? -> Widerspruch ![]() RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - Athletix - 29.08.2023 Eigentlich sollten wir als Leichtathleten in gewisser Weise froh sein, dass es zum Super-Gau bei der ausgebliebenen Medaillenausbeute gekommen ist. Wäre es zu 2 oder 3 Medaillengewinnen gekommen, würde man das als Bestätigung und Grund sehen, wie bisher weiter zu machen. Wenn man der momentanen Diskussion (auch hier im Forum) folgt, dann zwickt es an allen Stellen - und das dürfte auch richtig sein. Wichtig ist m. E. zu erkennen, dass manches gesellschaftliche Entwicklungen sind, vieles aber auch "hausgemachte" Fehler sind, die wir als Leichtathleten/Verband selbst lösen könnten. Hier hat man den größten eigenen Einfluss. Das Klagen über viele Fehlentwicklungen in unserer Gesellschaft ist berechtigt, führt aber zu keinen kurz- oder mittelfristigen Lösungen. Die m. E. schon sehr massiven Veränderungen im Denken der Menschen erfordern ein allgemeines Umdenken, dass nicht einfach auf "Knopfdruck" erfolgen wird. Ich wäre schon froh, wenn dies überhaupt in absehbarer Zeit erfolgt. Als wichtigster Ansatzpunkt muss daher m. E. die Erkennung der Hauptproblematiken dienen, die wir als Leichtathleten selbst steuern können. Ein ganz zentrales Thema hat da meines Erachtens @60323_ffm genannt, der altersmäßig genau der Altersgruppe angehört, wo es auch nach meinen Beobachtungen die größten Substanzverluste gibt. Beim Übergang von der Schule ins Studium bzw. in Ausbildung/Beruf ist der Zeitpunkt definiert, bei dem aus einer bis dahin noch gegebenen soliden Basis sehr viele Athleten und Athletinnen der LA verlorengehen. Wie krass da die "Ausfallquote" wird, kann man leicht ersehen, wenn man anhand von Bestenlisten einmal nachvollzieht wie die Entwicklung der Talente weiter verlaufen ist. Neben unterschiedlichen Leistungsentwicklungen wird man in großer Zahl feststellen, dass hoffnungsvolle Talente frühzeitig ihre Leichtathletikkarriere beenden. Dazu trägt m. E. auch bei, dass die Förderstruktur völlig falsch aufgebaut ist. Wir haben - auch in den Landesverbänden - schon in sehr jungen Jahren eine recht breit aufgestellte Kadestruktur, die dann aber genau im Übergang vom Jugend- in den Erwachsenenbereich in ein massives enges Nadelöhr in der weiteren Förderung münden. Fast alle fallen von einer Saison auf die nächste genau dann aus der Förderung heraus, wenn sie (finanzielle) Hilfe am ehesten benötigenwürden. Studium und Ausbildung können - wie früher üblich - noch manche gut in Einklang bilden. Aber wenn sie sich durch Nebenjobs auch noch finanziell selbst über Wasser halten müssen, wird das oft zuviel. Athleten und Athletinnen, die den Sprung in die Weltelite geschafft haben, benötigen i. d. Regel weniger die finanzielle Unterstützung des Verbandes sondern andere Hilfen, die hier im Forum schon vielfach angesprochen worden sind. Warum befragt der Verband nicht genau die Ahleten und Athletinnen nach ihren Hauptproblemen, die in der genannten Phase ihres Lebens sind? Besonders interessant wären da die Statements derjenigen, die in diesem Alter der LA verlorengegangen sind. RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - muffman - 29.08.2023 Ein weiterer erster Schritt wäre es die DM mal wieder für die Basis zu öffnen. Das war früher mal ein Fest der deutschen LA. Die Quali für "Die Deutschen" zu schaffen war Motivation für sehr viele Trainer und AthletInnen, gerade aus kleineren Vereinen. Heutzutage ist das für viele nur noch mit der Staffel erreichbar. Wenn überhaupt. Man hat es auch verpasst sich den heutigen gesellschaflichten Gegebenheiten anzupassen. Das Studium ist nicht mehr mit dem Studium von vor 30 jahren vergleichbar. Es ist komplett "verschult". Es sind viel mehr Prüfungen/Scheine zu machen. Anwesenheitspflicht fast überall. Außerdem ist schon die Belastung der Kinder in der Schule viel höher. Viel mehr Leistungsdruck (auch von zuhause). Viele Kinder haben heutzutage einen "Arbeitstag" wie Erwachsene. Mindestens. Eine Ausbildung zu machen ist in vielen Familien heute ein No-Go (das wurde von der Politik auch Jahrelang so forciert), was bei nicht wenigen Kindern und Jugendlichen den Leistungsdruck in der Schule noch erhöht. Dass Leistungssport dann unattraktiver wird, kann ich absolut verstehen. Sie müssen so schon den ganzen Tag funktionieren. Dass die heutigen jungen Menschen nicht Leistungsbereit sind deckt sich so gar nicht mit meinen Erfahrungen aus der Schule und im Verein. Inzwischen hat in vielen Branchen eine massive Arbeitsverdichtung stattgefunden. Die Belastungen im Job sind massiv gestiegen. Der duale Weg Leistungssport/Job/Studium/Ausbildung ist leider nicht immer optimal. Es gibt immer wieder einzelne Fälle in denen es funktionieren kann. In vielen ist die Gesamtbelastung dann aber zu viel. RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - aj_runner - 29.08.2023 (29.08.2023, 14:38)muffman schrieb: Ein weiterer erster Schritt wäre es die DM mal wieder für die Basis zu öffnen. Das war früher mal ein Fest der deutschen LA. Die Quali für "Die Deutschen" zu schaffen war Motivation für sehr viele Trainer und AthletInnen, gerade aus kleineren Vereinen. Heutzutage ist das für viele nur noch mit der Staffel erreichbar. Wenn überhaupt.Das wäre zum Beispiel eine Maßnahme, die kaum Mehrwaufwände und Kosten nach sich ziehen würde. RE: DLV-Chancen und -Bilanz (WM 2023 in Budapest) - frbcrane2 - 29.08.2023 (29.08.2023, 10:52)TranceNation 2k14 schrieb: Sorry, hatte vergessen dass Buggel BT NK1/U ist! Ich meinte Möckel.Auch Buggel hat noch nicht gezeigt, daß er jemanden weiter als ins internationale Mittelmaß trainieren kann. Alica Schmidt stagniert seit 2020, ob Schier und Bredau sich weiterentwickeln, sieht man frühestens nächstes Jahr. |