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Olympische Spiele in Deutschland? (Hamburg sagt NEIN!) - Druckversion

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RE: Olympische Spiele in Deutschland? - Javeling - 26.08.2014

(26.08.2014, 17:32)Atanvarno schrieb:
(09.07.2014, 18:54)Robb schrieb: Also erstmal würde eine Berliner Bewerbung daran scheitern, dass Wowereit dafür ist und die Stimmung in der Stadt ist seit dem Flughagen-Desaster extrem Anti-Wowereit, wenn er für etwas ist, ist die Bevölkerung dagegen.
[...]
Aber wie gesagt, das ist irrelevant, erst müßte Wowereit weg,

Und schon isser weg Big Grin
Ich weiß, wo er hin will.
Zitat:http://www.bild.de/unterhaltung/tv/ronald-schill/die-schill-masche-so-gewinnt-er-promi-big-brother-37393822.bild.html
Natürlich in den Big Brother-Container, um den Herrn Schill beim Gewinn der 100.000€ zu unterstützen. Das wäre dann schon die Anzahlung für Olympia Berlin !Thumb_up 


RE: Olympische Spiele in Deutschland? - longbottom - 26.08.2014

(26.08.2014, 19:51)Delta schrieb: Berlin mit einem Stadion das fast hundert Jahre alt ist.

Also nicht, dass ich ernsthaft an irgendwelche Chancen dieser möglichen Bewerbungen glaube, aber auch dieses Stadion ist zwischendrin schonmal modernisiert worden. Immerhin müsste man kein neues bauen.


RE: Olympische Spiele in Deutschland? - Delta - 26.08.2014

(26.08.2014, 20:08)longbottom schrieb:
(26.08.2014, 19:51)Delta schrieb: Berlin mit einem Stadion das fast hundert Jahre alt ist.

Also nicht, dass ich ernsthaft an irgendwelche Chancen dieser möglichen Bewerbungen glaube, aber auch dieses Stadion ist zwischendrin schonmal modernisiert worden. Immerhin müsste man kein neues bauen.
Nimmt man die Kosten so hat Berlin und die Betreiber runde 300 Mio. investiert in das Stadion seit 2002 - 2010. Die jährliche Wartung ist da nicht dabei.
Es ist kostenmässig sicher effizienter ein Neues Stadion zu bauen und das alte Nazistadion und die Schwimmhalle abzubrechen.


RE: Olympische Spiele in Deutschland? - alist - 27.08.2014

Als Berliner und Sportbegeisterter würde ich mir Olympische Spiele in Berlin wünschen.

Es gibt bereits viele Sportanlagen, die zwar bis 2024 vermutlich alle sanierungsbedürftig sind, aber zumindest vorhanden - also muss die Stadt keine riesigen Freiflächen zur Verfügung stellen für Neubauten, die hinterher keiner mehr nutzt. Die Argumentation, die in der Stadt gerne gebraucht wird '(baut lieber neue Schulen'), ist zwar schlüssig, aber meiner Meinung nach auf dünnem Eis gebaut. Olympia zieht eben auch viel Investitionsgeld (privat, Staat) an, dass sonst gar nicht zur Verfügung stünde. Ich behaupte, jenseits aller politischen Polemik, die ich hier in diesem Forum ausmache, dass Berlin innerhalb von 5 Jahren in der Lage ist, Spiele auszurichten. Dazu kommt noch ein sehr sport-affines Umland (Rudern in Potsdam zb.). Die Planungen, die bereits öffentlich wurden (Olympisches Dorf in Tegel, Reiten im Schlosspark Charlottenburg etc.) haben Charme.

Nachteile sehe ich in der grundsätzlichen 'Anti-Haltung' einer großen professionellen Verhinderungsszene in dieser Stadt. Dazu kommt der schlechte Beigeschmack der Nazi-Spiele 1936 - und eine eher provinzielle Politik, die sich ungern Unterstützung von außen holt.

Hamburg ist meiner Meinung nach zu klein für so ein großes Vorhaben wie Olympia, von der Einwohnerzahl wie von der Fläche. Daran ist ja schon Leipzig gescheitert.
Die letzten Vergaben der Spiele haben gezeigt, dass das IOC wegen der Infrastruktur (Flughafen, öffentliche Verkehrsmittel, Hotels) eher wirkliche Großstädte bevorzugt, mittlerweile ja selbst bei Winterspielen.
Nach Rio und Tokio denke ich, dass die '24er Spiele in jedem Fall nach Europa gehen. Istanbul wäre da mein Favorit, wegen seiner Europa-Asien-Brückenfunktion und weil die Türkei ein islamisches Land ist. Paris hätte sicher nach so vielen gescheiterten Bewerbungen auch gute Chancen, Petersburg nach Olympia in Sotschi und der Fußball-WM eher nicht.


RE: Olympische Spiele in Deutschland? - Sebastian - 27.08.2014

Grundsätzlich würde ich sogar eine Münchner Bewerbung vorziehen, einfach, weil da noch am meisten brauchbare Infrastruktur vorhanden ist.

Ich finde diesen Größenwahn rund um Olympia einfach fürchterlich. Alleine die Bewerbung verschlingt schon Unsummen, es müssen ja auch viele Funktionäre gepampert und umhegt werden. Hat man die Spiele dann in der Tasche muss absurd viel für oft nur einmal (nämlich für diese Veranstaltung) genutzte Stadien/Infrastruktur aufwenden um hinterher dann vor "Bauruinen" zu stehen.

Ich bin jetzt leider zu faul selbst zu recherchieren, aber ich meine, dass in jüngerer Vergangenheit Olympia kein einziges Mal plus geschrieben hat, oder sehe ich das falsch?

So sehr ich olympische Spiele liebe, aber hier kann es eigentlich nur heißen, zwischen Städten, die die nötige Infrastruktur bereits haben (also wahrscheinlich vorherige Olympia-Städte) zu rotieren, um sowohl den unsäglichen "Wahlkampf" als auch den Investitionswahnsinn zu minimieren...


RE: Olympische Spiele in Deutschland? - longbottom - 27.08.2014

Naja, Hamburg hat immerhin mehr als doppelt so viele Einwohner wie Leipzig, insofern hinkt der Vergleich etwas. Aber ich stimme zu, dass es von der Größe her grenzwertig ist. Wenn sich Metropolen wie Paris, Rom, Los Angeles oder Istanbul zur Wahl stellen, ist Hamburg chancenlos.

Was eventuell gegen Istanbul spricht, ist, dass die Spiele 2020 schon in Asien stattfinden, und Istanbul ist Teil-Asien. Aber dann gibt es immer noch genug Konkurrenten, die Hamburg wohl überlegen sind.

Laut Bewerbungsplänen für Hamburg wären wohl 31 der 35 nötigen Sportstätten bereits vorhanden. Wie wiederverwertbar die anderen sind, hängt wohl davon ab, welche fehlen.

Quelle


RE: Olympische Spiele in Deutschland? - Robb - 27.08.2014

(27.08.2014, 07:24)Sebastian schrieb: Grundsätzlich würde ich sogar eine Münchner Bewerbung vorziehen, einfach, weil da noch am meisten brauchbare Infrastruktur vorhanden ist.
Das ist ein Irrtum, das Olympiastadium ist in einem erbärmlichen Zustand, die U-Bahnanbindung zum Stadion gibts nicht mehr, das alte olympische Dorf ist seit Jahrzehnten vermietet, wo sollte man in München halbwegs günstigen Platz für mehr als 10000 Athleten finden?


RE: Olympische Spiele in Deutschland? - Sebastian - 27.08.2014

(27.08.2014, 09:47)Robb schrieb:
(27.08.2014, 07:24)Sebastian schrieb: Grundsätzlich würde ich sogar eine Münchner Bewerbung vorziehen, einfach, weil da noch am meisten brauchbare Infrastruktur vorhanden ist.
Das ist ein Irrtum, das Olympiastadium ist in einem erbärmlichen Zustand, die U-Bahnanbindung zum Stadion gibts nicht mehr, das alte olympische Dorf ist seit Jahrzehnten vermietet, wo sollte man in München halbwegs günstigen Platz für mehr als 10000 Athleten finden?
Ok, sorry, das war mir so nicht klar, ändert aber nichts an meiner ursprünglichen Aussage:-)

Wenn Olympia, dann doch bitte da, wo einfach schon einiges/möglichst viel an Infrastruktur vorhanden ist und vor allem ein möglichst nachhaltiger Plan für eine spätere Weiternutzung vorliegt. Dann ist Berlin wahrscheinlich die bessere Wahl als Hamburg, zumindest Oly und Schwimmbedarf sollten da ja schon olympiareif gedeckt sein. Man könnte ja die Segelbewerbe dann in HH austragen, um die auch mit ins Boot zu holen:-)


RE: Olympische Spiele in Deutschland? - dominikk85 - 27.08.2014

Die Idee abgespeckter spiele unter Nutzung vorhandener Ressourcen ist natürlich schön, aber die Konkurrenz schläft halt nicht und insbesondere Diktaturen und Diktaturähnliche Länder (China, Russland, katar bei der nächsten Fußball WM) haben halt weniger Probleme mit bürgerprotesten und machen auch mal ein Elendsviertel platt wenn man platz braucht.

in diesen ländern wird nicht diskutiert, da werden die dinge einfach umgesetzt.

das ist natürlich ein Wettbewerbsvorteil, denn wenn wir sagen "wir nutzen wo es geht vorhandene anlagen" und dann China, brazilien oder Russland kommt und sagt wir machen euch dort ne riesen Show ist doch klar wofür das IOC (oder auch die FIFA) stimmt.

sollten solche Proteste wie damals in münchen zunehmen werden solche Veranstaltungen in Zukunft wohl vermehrt in länder gehen, die solche Querelen mit welchen mitteln auch immer in den griff bekommen.

wir leben ja nicht in einem Vakuum und einfach sagen "wir specken das auf ein vernünftiges maß ab" wird es nicht bringen weil es eben genug andere länder gibt die den Wahnsinn immer noch mitmachen. 

Ein Vorteil von Berlin oder Hamburg wäre allerdings die Tatsache, dass sich menschen in großstädten tendenziell eher weniger für Politik interessieren, da alles zu abstrakt und anonym ist. auch münchen ist ja weniger an münchen selber, sondern eher an den Bauern in den Bergdörfern gescheitert, die sich dafür interessiert haben, an den meisten Großstädtern gehen politische Entscheidungen ja meistens eher vorbei (es fällt höchstens mal auf wenn es schon viel zu spät ist wie in BER oder S21). daher glaube ich eher nicht, dass es in Berlin zu einer Situation wie in münchen kommen wird. es wird Proteste geben, aber die werden zu diffus sein um eine Mehrheit hinter sich zu bringen.


RE: Olympische Spiele in Deutschland? - runner24 - 27.08.2014

(27.08.2014, 10:52)dominikk85 schrieb: sollten solche Proteste wie damals in münchen zunehmen werden solche Veranstaltungen in Zukunft wohl vermehrt in länder gehen, die solche Querelen mit welchen mitteln auch immer in den griff bekommen.

Der Trend ist schon länger da. Volksabstimmungen gegen Olympia gab es auch in Wien, Graubünden und Krakau. In Stockholm war es der Stadtrat, der sich dagegen ausgesprochen hat. Wenn das so weiter geht, sind wir bald wieder in den 1970ern, wo das IOC froh war, wenn sich wenigstens ein Kandidat fand.